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Verfahren zur Herstellung eines Schuhes sowie
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nach diesem Verfahren hergestellter Schuh Die Erfindung bezieht sich
auf ein Verfahren zur Herstellung eines Schuhes, gemaß dem ein umgeschlagener Schaftrand
durch eine Naht mit einem Schuhboden vernäht wird. Weiterhin betrifft die Erfindung
einen gemäß diesem Verfahren hergestellten Schuh mit einem unmittelbar auf einen
Schuhboden genähtes Schaft.
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Während früher zur Schuhherstellung der Schaft im allgemeinen auf
eine Brandsohle gezwickt und diese Brandsohle dann mit einer Laufeohle verbunden
wurde, sind in den letzten Jahren Schuhe immer gebräuchlicher geworden, bei denen
der Schaft unmittelbar ohne Brandsohle auf den Schuhboden genäht und anschließend
mittels Leisten gcformt wurde. Besonders bekannt wurde das Step-Fit-System GUnther.
Bei allen diesen Verfahren sieht man aber die Naht als Ober- und Unterfaden. Der
Unterfeden kann zum Beiepiel durch Durchlaufen zersthrt werden.
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Wenn man einen Schuh mit der Maschine nähen will, ist es natürlich
am einfachsten, die Naht senkrecht durch den Schuhboden hindurch zu fUhren.
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Genz besonders einfach gestaltet sich das Nähen bei der Flexibelmachart,
weil gemäß ihr der Schaftrand nach außen umgeschlagen und deshalb
zum
Nähen besonders leicht zugänglich wird.
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Damit nun dieser Faden geschützt ist, klebt man eine Leufsohle gegen
die die Naht haltende Brand- oder Zwischensohle. Durch diese Srand: oder Zwischensohle
wird der Schuh versteift schwerer und teurer. Da jedoch aus Gründen des Gehkomforts,
der Wärmeisolierung und auch aus modischen Gründen der Schuhboden relativ dick sein
muß, bereitet es Schwierigkeiten, eine senkrechte Naht durch solche dicken Schuhboden
zu nähen. tan behilft sich dann damit, daß man die Schuhboden mit nach außen gerichtetem
Nährand versieht, auf dem dann der Schaft mit seinem nach außen umgeschlagenen Rand
genäht wird. Als Beispiel für diesen Stand der technik sei die DE-DS 27 25 621 genannt.
Durch diesen Nährend erhält der Schuh ein sportliches Aussehen, was nicht immer
erwünscht ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu entwickeln,
durch das Schuhe mit vorteilhaftem Aussehen auf besonders einfache Weise billig
herstellbar sind. Weiterhin soll ein Schuh entwickelt werden, der durch dieses Verfehren
herstellbar ist.
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Die erstgenannte Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen
Maßnahmen gelost.
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Durch den erfindungsgemäß vorgesehenen Schlitz im Schuhboden wird
dieser in seiner Dicke ge-
teilt. Es entsteht dadurch eine künstliche
Brandsohle. Deshalb braucht die Naht nicht durch den gesamten, relativ dicken Schuhboden
verlaufen, sondern nur bis zu dem Schlitz, so daß das Nähen einfacher und der Verbrauch
an Nähgarn geringer wird. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann ein Flexibelachuh
erzeugt werden, der weder eine Srandsohle noch einen über die Schuhaußenkontur ragenden
Rand aufweisen muß.
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Vorteilhaft ist es auch, wenn gemäß einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens der Schaftrand bündig mit der Außenkontur des Schuhbodens auf den Schuhboden
genäht wird.
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Diese Verfahrensweise ermöglicht einen äußerst geringen Obermaterialverbrauch.
Es ist nach dem Vernähen eines vorgeformten Schaftes mit dem Schohboden kein Nacharbeiten
der Außenkontur des Schuhes erforderlich. Durch eine vorgeformte Spitze und Ferse
kann der Schaft auch besonders einfach auf die Sohle geklebt werden.
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Ganz besonders einfach ist das Herstellungsverfahren gemäß den in
Anspruch 4 gekennzeichneten Maßnahmen, weil der Schaft dann flexibel über einen
Leisten gezwickt werden kann. Der Sohlenrand muß dann allerdings nachgearbeitet
werden. Zur Herstellung des Schuhes könnten die bekannten Flexibel-Maschinen verwendet
werden.
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Zur Verbilligung des Herstellungsverfahrens trägt es natürlich auch
bei, wenn der Schlitz im Schuhboden schon durch einen Vorsprung in der Gießform
erzeugt wird, eo daß kein zusätzlicher Arbeitsgang zum Anbringen des Schlitzes nach
der Herstellung des Bodenteiles notwendig ist.
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Der erfindungsgemäße, nach dem vorgenannten Verfahren hergestellte
Schuh zeichnet sich durch die tm Anspruch 7 angegebenen MaBnahmen aus. Er ist einfach
und billig herstellbar. Seine Naht wird nicht durch den Schuhboden hindurchgeführt,
sondern endet in dem Schlitz. Da dieser nach dem Nähen verklebt wird, kann von der
Seite her kein Wasser durch die Naht in den Schuh eindringen, was ansonsten bei
durchgenähten Schuhen stets problematisch ist.
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Der erfindungsgemäae Schuh bietet einen besonders hohen Gehkomfort.
Seine gesamte Sohlenoberfläche kann ganz der Fußform angeglichen werden. Auch können
leicht zum Beispiel anti.-statische Wirkungen erzielt werden.
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Die Erfindung läßt zahlreiche Ausführungsmöglichkeiten zu. Zur Erläuterung
des erfindungsgemäßen Verfahrens und zur Beschreibung des mit diesem Verfahren hergestellten
Schuh es wird nunmehr auf die Zeichnung Bezug genommen.
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Diese zeigt in Figur 1 einen Querschnitt durch eine erste Ausführungsform
eines erfindudgsgemäß gestalteten Schuhes, wobei ein umlaufender Schlitz in der
Sohle im noch nicht verklebten Zustand dargestellt wurde, Figur 2 einen Querschnitt
durch eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäß gestalteten Schuhes in einem
noch nicht fertiggestellten Zustand.
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Der ki Figur 1 dargestellte Schuh besteht im wesentlichen aus einem
Schuhboden 1 und einem Schaft 2. Es handelt sich dabei um einen Schuh nach der Flexibelmachart.
Deshalb hat der Schaft 2 einen nach außen umgeschlagenen Schaftrand 3, mit dem er
auf dem Schuhboden 1 befestigt ist.
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Erfindungswesentlich ist ein umlaufender, in der Ebene des Schuhbodens
1 verlaufender Schlitz 4, durch den es mBglich wird, eine Naht 5 entlang des Schaftrandes
3 bis in den Schlitz 4 vorzusehen. Der Schlitz 4 kann bei Schuhboden aus Polyurethan
oder anderem Material schon in der Gießform durch einen entsprechenden Vorsprung
erzeugt werden. Alternativ kann eine Sohle natürlich auch mit einer Spezialvorrichtung
nachträglich eingeschnitten werden0
Die Herstellung des Schuhes
gemäß Figur 1 erfolgt vorzugsweise folgendermaßen. Als erstes wird der Schaft 2
mit seinem Schaftrand 3 auf den Schuhboden 1 geklebt, wobei zweckmäßigerweise Ferse
und Spitze des Schaftes 2 vorher schon vorgeformt werden. AnschlieBend wird der
Schaft mit dem Schuhboden 1 vernäht, indem eine Naht bis in den Schlitz 4 geführt
wird. Als nächster Arbeitsgang erfolgt das Verkleben des Schlitzes 4, so daß der
Schuhboden 1 wieder zu einem zusammenhängenden Teil wird. Das endgültige Formen
des Schaftes 2 erfolgt nunmehr auf übliche Weise mittels eines Leistens.
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Bei dem Schuh gemäß Figur 2 hat das Bodenteil 1 im Rohzustand einen
nach außen gerichteten, umlaufenden Rand 8, der in der Figur 2 gestrichelt dargestellt
wurde. Dieser Rand 8 ermöglichst es,bei der Schuhmontage den Schaft 2 über einen
Leisten auf diesen Rand 8 zu zwicken und ihn durch eine Naht 5 zu vernähen, welche
wie bei der Ausführungsform gemäß Figur 1 nur bis in den Schlitz 4 geführt ist.
Als nächster Arbeitsgang erfolgt das Verkleben des Schlitzes 4. Dann ist der Überstand
zu entfernen, also der Rand 8 mit einem Teil des Schaftrandes 3, so daß ein Schuh
mit gerader Außenkontur entsteht.