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Handandrehvorrichtung für Brennkraftmaschinen Bei den bekannten Handandrehvorrichtungen
für Brennkraftmaschinen, bei denen die Kraftübertragung durch ein Kegelräderpaar
erfolgt und, das getriebene Rad senkrecht zur Motorwelle liegt, war zur, Lastbegrenzung
eine Reibungskupplung und zur Sicherung der Bedienungsperson gegen Rückschläge eine
Rückschlagsicherung vorgesehen. Diese Rückschlagsicherung war zwischen der Anwurfwelle
und dem treibenden Kegelrad eingefügt, während die Reibungskupplung zwischen dem
Kegelrad und der Kupplung für die Kraftmaschine angeordnet war. Daraus ergab sich
der Nachteil, daß die Baulänge und das Gewicht des Anlassers verhältnismäßig groß
waren.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Handandrehvorrichtung für Brennkraftmaschinen,
bei welcher sowohl die Reibungskupplung als auch die Rückschlagsicherung zwischen
der mit dem Universalgelenk verbundenen Anwurfwelle und dem treibenden Kegelrad
angeordnet ist. Durch diese Anordnung wird erreicht, daß die Reibungskupplung und
die Rückschlagsicherung sehr wenig Raum einnehmen. Infolgedessen läßt sich der Anlasser
sehr gedrängt ausführen. Dies ist besonders in den Fällen von großer Wichtigkeit,
wo in axialer Richtung nur wenig Raum zur Verfügung steht. Außerdem kann das Gewicht
des Anlassers in geringen Grenzen gehalten werden, was besonders bei Flugzeugen
von ausschlaggebender Bedeutung ist, da bei diesen auf Gewichtsersparnis besonders
großer Wert zu legen ist. Ferner entlastet die Reibungskupplung die Rückschlagsicherung
dadurch, daß sie unmittelbar in ihrer Nähe angeordnet ist, von allzu groben Stößen
und erhöht gleichzeitig die Sicherheit der Bedienungsperson gegen unerwünschte Rückschläge.
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Um ferner das von dem Ritzel getriebene Kegelrad und das Lager von
der durch die Reaktionskräfte der Zähne verursachten Torsionsbeanspruchung zu entlasten
und gleichzeitig das regelrechte Eingreifen dieser Zähne zu sichern, ist gemäß weiterer
Erfindung in dem Gehäuse eine nachstellbare Anlegerolle angeordnet, die dieses Kegelrad
fest an das Kegelrad des Antriebsvorgeleges preßt.
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In den beiliegenden Zeichnungen ist der Gegenstand der Erfindung in
einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
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Fig. r ist ein Mittellängsschnitt durch einen Handanlasser nach der
Erfindung. Fig. 2 ist eine schaubildliche Einzelansicht der Kupplungsmuffe.
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Fig. 3 ist eine schaubildliche Ansicht der Sperradhülse und ihrer
Belastungsfeder. Das Anlassergehäuse so ist mit einem radialen Flansch zz ausgestattet,
der einen Kranz von gleich weit voneinander entfernten öffnungen 12 zum Durchführen
von
Bolzen 13 aufweist. Mit diesen Bolzen ist das Gehäuse io am
Gehäuse 14 der anzulassenden Maschine festgespannt. Das Gehäuse io ist an der einen
Seite offen und dort mit einem Deckel 15 versehen, der diese Öffnung dicht abschließt
und am Gehäuse durch Kopfschrauben 16 festgemacht ist. Das Gehäuse io ist ferner
noch mit einem abgesetzten Teil 17 ausgestattet, der in eine mit einem Flansch 18
versehene Öffnung ausläuft und eine Lagerfläche ig enthält. In diesem Teil 17 ist
eine treibende Trommel 2o drehbar gelagert, die aus der Öffnung des Teiles 17 herausragt
und dort allseitig drehbar mit einer Anwurfwelle 21 verbunden ist; im Ausführungsbeispiel
ist zu diesem Zweck die Welle 21 mit einem geschlitzten, kugeligen Kopf 22 versehen
und ein Stift 23 quer durch diesen Kopf und die Trommelwandungen durchgeführt.
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Die Trommel 2o ist an ihrem äußeren Umfang bei 24 mit Mitnahmeflächen
für eine Hülse 25 versehen (Fig.3), die längsverschieblich auf die Trommel aufgesetzt
ist. Die Hülse 25 ist an ihrem Rande mit einem Kranz von Sperrzähnen 26 versehen,
die mit auf einem Ring 27 angeordneten Gegenzähnen 28 zusammenwirken können. Der
Ring 27 sitzt auf dem Flansch i8 und ist an diesem durch Kopfschrauben 29 befestigt.
Eine Haube 3o kann sich gegen den Ring 27 legen und umhüllt dabei die Sperrzähne
28 und die Hülse 25. Die Haube ist nach. innen abgesetzt und stellt dort das äußere
Lager für die Trommel 2o dar. Eine Schraubenfeder 3i stützt sich mit ihrem einen
Ende gegen den einwärts gerichteten Teil der Haube 30 und mit ihrem anderen
Ende gegen eine Schulter der Sperradhülse 25, die dergestalt in Eingriff mit den
Gegenzähnen 28 gehalten wird. In Fig. i sind die beiden Zahnkränze lediglich der
Deutlichkeit halber getrennt gezeichnet.
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Eine Ritzelwelle 32 ist drehbar im Ansatz 15 mittels einer Hülse 33
gelagert, die in dem einen Ende der Trommel 20 sitzt; das andere Ende der Ritzelwelle
32 wird durch ein in der Lagerfläche ig befindliches Kugellager 34 gehalten. An
den zueinander konzentrisch liegenden Teilen der Ritzelwelle 32 und der Trommel
2o sind Reibungslamellen 35 bzw. 36 in abwechselnder Folge befestigt und werden
gegeneinander unter einem einstellbaren Druck angepreßt. Hierzu dienen die Tellerfedern
37, welche sich gegen einen eingezogenen Teil 38 der Trommel 2o stützen. Die Regelung
des Anp.reßdruckes erfolgt durch einen in das Ende der Trommel eingeschraubten Stellring
39.
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Eine Distanzbuchse 4o ist zweckmäßigerweise in dem Ansatz 17 untergebracht,
uni das Lager 24 auf seiner Sitzfläche ig festzuhalten. In der Buchse und in dem
Ansatz können miteinander korrespondierende öffnungen 41 und 42 ausgespart sein,
um den Gewindering 39 zu Einstellzwecken zugänglich zu machen. Die Abdeckung dieser
Öffnungen, die das Eintreten von Schmutz und Fremdteilen verhindern soll, geschieht
zweckmäßigerweise durch einen Deckel 43.
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Das Gehäuse io ist in seiner Mitte mit einem Lager 44 versehen, das
im wesentlichen rechtwinklig zum Ansatz 17 verläuft; in diesem Lager ist eine mit
einem radialen Flansch 46 versehene Hülse 45 frei drehbar gelagert. Der Rand des
Flansches 46 trägt ein Kegelrad 47, das einteilig mit dem Flansch hergestellt oder
mit ihm wie im Ausführungsbeispiel durch Nieten 48 verbunden sein kann. Die Zähne
49 dieses Kegelrades 47 kämmen mit den Zähnen 5o der Ritzelwelle 32, so daß eine
Drehung der Ritzelwelle auf die Hülse 45 übertragen wird. in das Innere der Hülse
45 ist bei,52 eine Kupplungshälfte 51 durch Keile befestigt. Diese Kupplungshälfte
ragt aus dem Gehäuse io heraus und ist dort mit Klauen 53 versehen, die mit der
Kurbelwelle oder mit einem sonstigen Organ der anzulassenden Maschine nur bei Drehung
in einer bestimmten Richtung eingerückt werden kann.
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Eine geschlitzte federnde Muffe 54 (Fig. 2) ist auf einen glatten
Teil der Kupplungshälfte 51 unter Reibung aufgesetzt und an ihrem Umfang mit einem
schrägen Schlitz 55 versehen. An dem äußeren Teil des Lagers 44 ist ein zylindrischer
Zapfen 56 mittels eines Ouerstifts 57 befestigt und besitzt einen nach innen ragenden
abgeflachten Teil 58, der sich in den Schlitz 55 der Muffe 54 führt. Die Steigung
dieses Schlitzes wird derart bemessen, daß bei einer gemeinsamen Drehung von Muffe
54 und Kupplungshälfte 51, die bei ihrer Betrachtung in Fig. i von rechts im Gegensinne
des Uhrzeigers erfolgen würde, die Muffe 54 nach links außen verschoben und damit
die Kupplungshälfte 51 eingerückt würde. In eine Mittelbohrung 59 der Kupplungshälfte
51 ist ein Stift 6o durch einen Bund 61 gehalten; dieser Stift 6o erstreckt sich
durch eine in der Mitte des Deckels 15 vorgesehene Lagerung 62 und steht unter Belastung
einer sich gegen den Deckel und einen vorspringenden Teil des Stiftes 6o stützenden
Schraubenfeder 63. Die Einstellung der Schraubenfeder erfolgt durch die auf dem
Stift 6o aufgeschraubte Stellmutter 64 derart, daß die Kupplungshälfte 51 normalerweise
außer Eingriff mit der Maschinenwelle ist.
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Um den Flansch 46 und das Lager 44 von den durch die Reaktionskräfte
der Zähne 49
und 5o verursachten Torsionsbeanspruchungen zu entlasten
und um gleichzeitig das regelrechte Eingreifen dieser Zähne unter allen Umständen
zu sichern, ist ein Kugellager 65 vorgesehen, das sich auf der der Ritzelwelle 32
abgekehrten Seite gegen das Kegelrad 47 stützt. Das Kugellager 65 ist nachstellbar
z. B. auf einem Gewindezapfen 66 aufgesetzt, der schräg in das Gehäuse io eingeführt
ist und durch eine Gegenmutter 67 gesichert wird.
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Die Einrichtung wirkt wie folgt: Wird die Ritzelwelle 32, in Fig.
i von unten gesehen, im Gegensinne des Uhrzeigers in Drehung versetzt, so dreht
sich das Kegelrad 47 und die Kupplungshälfte 51 ebenfalls in diesem Sinne. Die ersten
Drehungen der Kupplungshälfte 51 bewirken, daß die Muffe 54 auf dem Zapfen 56 auswärts
gleitet und dergestalt die Kupplungshälfte 51 einrückt; die weiteren Drehungen der
Kupplungshälfte übertragen sich nunmehr auf die Maschinenwelle. Sobald die Maschine
zu laufen beginnt und dabei die Kupplungsklauen 53 überholt, wird die Kupplungshälfte
infolge der Abschrägung ihrer Klauen und unter gleichzeitiger Unterstützung durch
die Rückholfeder 63 wieder ausgerückt.
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Wenn die Maschine während des Eingriffs der Kupplungsklauen 53 aus
irgendeinem Grunde rückschlagen sollte, so wird die Kupplungshälfte 51 zurückgedreht
und ist bestrebt, auch das Zahnrad 47 und das Ritzel 5o mitzunehmen. Die Trommel
2o ist jedoch durch den Eingriff der Sperradhülse 25 mit deren Gegenzähnen 28 an
einer Rückdrehung verhindert, so daß die Reibungslamellen 35 und 36 aufeinandergleiten
und dergestalt rasch die Rückdrehung der Maschine abbremsen, während sie gleichzeitig
die Anwurfvorrichtung und die Bedienungsperson vor Schaden schützen.
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Es ist hervorzuheben, daß infolge der radialen Anordnung der Ritzelwelle
32 von dem Anlasser insbesondere in der Längsrichtung sehr wenig Platz beansprucht
wird. Da das Gehäuse io infolge seiner konzentrischen Anbringung auf dem Maschinengehäuse
drehbar ist, so kann die von der Anwurfwelle 21 angenommene Winkellage innerhalb
weiter Grenzen geändert werden, so daß der Anlasser den verschiedenen Anordnungen
und Ausbildungen der Tragflächen und Maschinen angepaßt werden kann.