DE1942341B2 - Transportables Rohrreinigungsgerät - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein transportables Rohrreinigungsgerät für den Antrieb einer biegsamen Welle mit einem Gehäuse, einem darin angeordneten Antriebsaggregat, einer das Gehäuse auf einem wesentlichen Teil seiner Länge durchsetzenden und in ihm gelagerten Rohrachse und einer zur Rohrachse koaxialen, mittels einer um die Rohrachse verdrehbaren Kuppelmuffe und eines aus dem Gehäuse herausragenden Stellhebels cin- und ausrückbaren Backenkupplung, wobei an der Kuppelmuffe Nocken und Kuppeltäler für eine Axialverschiebung der Kuppelmuffe gegenüber einem w Widerlager angeordnet sind.

Durch das DE-Gbm 19 35 805 ist ein Rohrreinigungsgerät der vorstehend beschriebenen Gattung vorbekannt, bei dem die Kuppelmuffe mit Hilfe von als Kurvenbahnen bezeichneten Nocken, an denen ein π Stellhebel und dessen Verlängerung angreifen, axial verschiebbar ist. Die Nocken wirken jedoch nur einseitig, d. h. das Einrücken der Kupplung kann nur durch Verschwenken des Stellhebels in einem Drehsinne erfolgen.

Durch die US-PS 32 46 354 ist ein transportables Rohrreinigungsgerät mit einer Kuppelmuffe vorbe kannt, die zwei gegenüberliegende Nocken aufweist. Hierbei ist nicht die Kuppelmuffe axial verschiebbar, sondern ein über zwei Hebelarme mit den Nocken <> zusammenwirkender hülsenförmiger Teil mit einem Innenkonus, der auf Kupplungsstifte einwirkt. In Ausrückstellung der Kupplung steht der Stellhebel etwa

bO unter einem Winkel von 45° Grad zur Senkrechten. Auch diese Kupplung ist zum Zwecke dec Einrückens nur in einem Drehsinn betätigbar, da der Stellhebel nicht in die senkrechte Mittelstellung und erst recht nicht über di<?se Mittelstellung hinaus verschwenkbar ist.

Die Kupplungen derartiger Rohrreinigungsgeräte, die in der Regel aus drei Kuppelbacken bestehen, dienen dazu, die die eigentliche Rohrreinigung bewirkende biegsame Welle in Rotation zu versetzen, damit diese sich in der verstopften Rohrleitung ggf. unter Verwendung eines aufgesetzten Bohrkopfes drehen kann. Der Vorschub erfolgt dabei meist von Hand, unterstützt durch die biegsame Welle, wenn diese beispielsweise eine Schraubenfeder isL Das Reinigen von Rohrleitungen verlangt ein gewisses Fingerspitzengefühl, wobei die Kupplung während eines Reinigungsvorganges häufig ein- und auegerückt werden muß. Die Kupplungsbetätigung erfolgt auch aus dem Grunde, um die biegsame Welle verlängern zu können. Die Kupplung muß sehr schnell ausrückbar sein, da einerseits die Gefahr des Festsetzens der biegsamen Welle, andererseits die Gefahr des Herumschlagens des freien Wellenendes besteht. Aus Sicherheitsgründen soll die Kupplung nicht fest einrückbar sein, d. h. beim Loslassen des Stellhebels soll sie sofort in die Ausrückstellung zurückgehen.

Aus Bedienungsgründen sowie ggf. wegen der räumlichen Enge am Einsatzort des Rohrreinigungsgeräts ist es häufig erforderlich, das Gerät wahlweise von beiden Seiten bedienen zu können. Dies ist zwar auch bei den eingangs beschriebenen Geräten möglich, jedoch wirkt sich hierbei die einseitige Betätigungsrichtung ungünstig auf die Feinfühligkeit der Kupplungsbetätigung aus. Bei dem Rohrreinigungsgerät gemäß der US-PS 32 46 354 ist der Stellhebel von der gegenüberliegenden Seilt- aus schlecht zugänglich, wobei man bedenken muß, daß die Bedienungsperson eine Hand benötigt, um die biegsame Welle führen zu können, um ein Schleudern der Welle zu verhüten. In der Regel geschieht dies mit der linken Hand.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Rohrreinigungsgerät der eingangs beschriebenen Gattung anzugeben, dessen Kupplung von beiden Seiten her gleich günstig zu bedienen ist.

Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt bei dem eingangs beschriebenen Rohrreinigungsgerät erfindungsgemäß dadurch, daß das Gehäuse eine senkrechte Querwand aufweist, an der ein die Rohrachse umgebender Ringflansch mil zwei diametral gegenüberliegenden losen Rollen als Widerlager befestigt ist, daß die Nocken an der Kuppelmuffe in der Weise angeordnet sind, daß der Stellhebel in Ausrückstellung der Kupplung eine Mittelstellung einnimmt, wobei die Rollen sich in den Kuppeltälern befinden, und daß der Stellhebel zum Einrücken der Kupplung nach beiden Seiten wahlweise umlegbar ist.

Durch die angegebenen Merkmale hat die Kupplung in Ausrückstellung nicht nur einen symmetrischen Aufbau mit senkrechter Stellung des Stellhebels in der Symmetrieebene, sondern, ausgehend von dieser Stellung auch eine symmetrische Wirkungsweise. Durch das Verdrehen der Kuppelmuffe mittels des Stellhebels können die Nocken in entgegengesetzten Drehrichtungen auf den als Widerlager dienenden losen Rollen abrollen und dadurch die Backenkupplung in Einrückstellung bringen. Ein Auflaufen der Rollen auf die Mittelstellung der Kuppelberge ist hierbei nicht nur nicht erforderlich, sondern aufgrund der weiter oben

beschriebenen Sicherheitsbestimmungen auch garnicht erwünscht. Mit der Freigabe des Stellhebels geht dieser zusammen mit der Kuppelmuffe unter der Wirkung einer sie belastenden Feder in die ausgerückte Grundstellung zurück, in der auch dir Kupplungsbacken wieder in die Freigabestellung zurück gelangen.

Eine derartige Kupplung kann noch dadurch besonders vorteilhaft, nämlich leichtgängig, ausgestaltet werden, daß zwischen den Backen der Kupplung und der Kuppelmuffe in einem Getrieberad gelagerte Klemmhebel angeordnet sind, die einerseits mit den Backen, andererseits mit einem durch die Kuppelmuffe betätigbaren Ringko.-ius zusammenwirken und daß die mit dem Ringkonus zusammenwirkenden Enden der Klemmhebel mit lose drehbaren Rollen ausgestattet sind.

Der Stellhebel kann in ein Auge eingesetzt bzw. eingeschraubt sein, welches sowohl auf der Kuppelmuffe als auch auf einem besonderen, auf der Kuppelmuffe sitzenden Ring angeordnet sein kann.

Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes und weitere Merkmale werden nachfolgend anhand der F i g. 1 —4 näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 eine Seilenansicht eines vollständiger, transportablen Rohrreinigungsgeräts,

F i g. 2 einen Axialschnitt durch den Gegensta nd nach Fig. 1 entlang der Rohrachse mit den Kupplungselementen in vergrößertem Maßstab,

Fig. 3 einen Teilschnitt durch den Gegenstand gemäß Fig. 2 entlang der Linie IH-111 und

Fig.4 einen Teilschnitt durch den Gegenstand gemäß F i g. 2 entlang der Linie IV-IV.

Das transportable Rohrreinigungsgerät umfaßt ein Gehäuse t mit einem Einachsrohrrahmen 2. Das Gehäuse 1 schließt dabei einen Antriebsmotor 31 ein, der hierdurch gegen eine Verschmutzung geschützt ist. Außerdem trägt das Gehäuse 1 einen durch einen Deckel verschließbaren Kasten 3 zur Unterbringung verschiedener Arbeitswerkzeuge. An einer Seitenwand des; Kastens 3 ist ein Schalter 4 fir den Antriebsmotor und ggf. ein Polumschalter für diesen angesetzt. Gemäß F i g. 2 nimmt das Gehäuse 1 eine Rohrachse 5 auf, die das Gehäuse der Länge nach durchsetzt.

Die Rohrachse 5 erstreckt sich dab?i bis zu einer Querwand 6 des Gehäuses 1, in der sie mittels eines Ringflansches 7 geführt und gehalten ist. Der Ringflansch 7 besitzt einen Rohrstutzen 8, der auf der Rohrachse 5 gegenüberliegenden Seite angeordnet und auf dem eine Kuppelmuffe 9 geführt ist. Die Kuppelmuffe 9 trägt in fester Anordnung eine Ringbüchse 10 mit einem Auge 1!, in das ein Stellhebel 12 eingeschraubt ist. Der Stellhcbel 12 ist durch einen -) Querschlitz 13 aus dem Gehäuse 1 herausgeführt. Der Querschlitz 13 ist in der Breite so bemessen, daß er die beim Verschwenken des Stellhebels 12 gleichzeitig erfolgende Axialverschiebung der »Cuppelmuffe 9 zuläßt. Die Ringbüchse 10 trägt an der der Rohrachse 5

Iu zugekehrten Stirnseite 14 zwei einander gegenüberstehende Nocken 15, die parallel zur Rohrachse 5 ausgerichtet sind und zwischen sich jeweils ein Kuppeltal 16 einschließen.
Der Ringflansch 7 mit dem Rohrstutzen 8 besitzt auf

ι ί der der Ringbüchse 10 zugekehrten Seite in Augen 17 je eine von zwei einander gegenüberliegenden Rollen 18 und ist mit Schraubbolzen 19 so an der Querwand 6 befestigt, daß die Rollen 18 in der Grundstellung der Teile in dem Grunde der Kuppeltäler 16 gehalten sind.

■ί Der Stellhebel 12 nimmt dabei eine Mittellage ein, aus der er nach beiden Seiten umgelegt werden kann. In der dargestellten neutralen Mittellage des Stellhebels 12 liegt ein Ringkonus 20 vor drei doppelarmigen Klemmhebeln 21, die um eine Ringachse 22 eines , Getrieberades 23 schwenkbar sind. Die drei Klemmhebel 21 sind gleichmäßig über den Umfang verteilt und haben an den freien Gegenenden 24 Nasen, die in Ringnuten 25 der Hinterseiten von drei den wesentlichen Teil der Kupplung bildenden Backen 27 geführt sind. Die Backen 27 sind radial gegen eine in der Rohrachse 5 geführte, biegsame Welle 28 anlegbar. Der Ringkonus 20 ist zum Zwecke einer gemeinsamen Bewegung durch einen Ringbund 29 mit der Kuppelmuffe 9 gekuppelt, so daß beim Auflaufen der

r, Kuppelmuffe 9 auf die Nocken 15 die Klemmhebel 21 auf den Ringkonus 20 auiireffen und hierdurch zum Anlegen der Backen 27 an die biegsame Welle 28 verschwenkt werden. Die Klemmhebel 21 tragen an den dem Ringkonus 20 zugekehrten Armen lose drehbare

,,, Rollen 30.

Das Getrieberad 23 wird von nicht dargestellten Innennasen 5 des Gehäuses 1 gehalten. Es ist über einen Keilriemen mit dem die Kupplung und die biegsame Welle 28 antreibenden Antriebsmotor 31 verbunden.

•Γι Eine Muffe 32 an der rechten Seitenwand des Gehäuses I dient in bekannter Weise zum Anschluß eines Schlauches, der das freie Ende der biegsamen Welle 28 aufnehmen und deren Herumschlagen verhindern soll.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Transportables Rohrreinigungsgerät für den Antrieb einer biegsamen Welle mit einem Gehäuse, einem darin angeordneten Antriebsaggregat, einer das Gehäuse auf einem wesentlichen Teil seiner Länge durchsetzenden und in ihm gelagerten Rohrachse und einer zur Rohrachse koaxialen, mittels einer um die Rohrachse verdrehbaren Kuppelmuffe und eines aus dem Gehäuse herausra- ιυ genden Stellhebels ein- und ausrückbaren Backenkupplung, wobei an der Kuppelmuffe Nocken und Kuppcltäler für eine Axialverschiebung der Kuppelmuffe gegenüber einem Widerlager angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (1) eine senkrechte Querwand (6) aufweist, an der ein die Rohrachse umgebender Ringflansch (7) mit zwei diametral gegenüberliegenden losen Rollen (18) als Widerlager befestigt ist, daß die Nocken (15) an der Kuppelmuffe (9) in der Weise angeordnet sind, daß der Stellhebel (12) in Ausrückstellung der Kupplung eine Mittelstellung einnimmt, wobei die Rollen sich in den Kuppeltälern befinden, und daß der Stellhebel zum Einrücken der Kupplung nach beiden Seiten wahlweise umlegbar ist. -"5

2. Transportables Rohrreinigungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Backen (27) der Kupplung und der Kuppelmuffe (9) in einem Getrieberad (23) gelagerte Klemmhebel (21) angeordnet sind, die einerseits mit den Backen, )0 andererseits mit einem durch die Kuppelmuffe betätigbaren Ringkonus (20) zusammenwirken und daß die mit dem Ringkonus zusammenwirkenden Enden der Klemmhebel mil lose drehbaren Rollen (30) ausgestattet sind. >^r>