DE55767C

DE55767C - Hahn mit Windkessel, für Drjickflüssigkeitsleitungen

Info

Publication number: DE55767C
Application number: DENDAT55767D
Authority: DE
Original assignee: F. J. B^R,G&{AN{f in Neheim a. d. Ruhr
Anticipated expiration: 1910-08-02

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

Der vorliegende Hahn ist mit einer Einrichtung zur Verhütung von Stöfsen in Wasserleitungen versehen. Dieser Zweck ist durch Anordnung eines Luftgehäuses erreicht, in welchem bei Abschlufs des Hahnes das Wasser auf die eingeschlossene Luftmenge druckt. Es entsteht auf diese Weise ein Luftkissen, welches den Stofs des Wassers auffängt und unschädlich macht.

- Der Apparat besteht, wie aus der Zeichnung hervorgeht, aus drei Theilen, dem Hauptkörper A, dem Luftkessel B und der mit dem Hahnkörper zu einem Ganzen fest verbundenen Spindel C. Ein- und Auslauf des Hahnes sind mit e und α benannt, sie sind durch die Zwischenwand d getrennt. In dieser Scheidewand d sind die beiden segmentartigen Oeffnungen b b vorgesehen, welche den Durchlauf des Wassers vermitteln. Der Abschlufs oder die Oeffnung des Hahnes geschieht durch den Ventilkörper c, der sich an Stelle eines Kükens in dem Hahngehäuse auf- und niederschrauben läfst. Die untere Fläche, welche mit einer Dichtungsscheibe belegt sein kann, bewirkt die Oeffnung oder Schliefsung der Durchlafsöffhungen b b ventilartig. Der Ventilkörper c trägt aufserhalb des Hahnes den Luftkessel B, der durch den Deckel h geschlossen ist und in diesem in der Mitte das Luftventil i besitzt. Dieses wird bei geschlossenem Hahn durch die Spindel C verschlossen. Letztere führt zu diesem Zweck von der Zwischenwand d des Hahnes aus, worin sie unbeweglich befestigt ist, central durch den Ventilkörper c und das Luftgehäuse B. Die Spindel vermittelt ferner die Verbindung des Gehäuses B durch den Kanal f mit dem Einflufsrohr e und durch die Nuth k mit dem Abflufsrohr a. Die Handhabung des Hahnes geschieht durch Drehung des Gehäuses B, wodurch die Durchflufsöffnungen b freigegeben oder abgesperrt werden, während gleichzeitig das Gehäuse B entweder mit dem Zulauf e oder dem Ablauf α verbunden wird. Bei / und m können zweckmäfsig entsprechende Dichtungen vorgesehen sein.

Es ergiebt sich bei dieser Construction folgende Wirkung. Schliefst. man den Hahn, wobei das Gehäuse B in die gezeichnete Stellung gedreht wird, so ist die Luft im Behälter B durch die Spindel C, welche das Luftloch i verschliefst, am Entweichen gehindert, und das Wasser tritt durch den Kanal/ der Spindel in B ein; dadurch wird die in B befindliche Luft nach Stärke des Wasserdruckes mehr oder weniger zusammengeprefst und ein Rückstofs wird durch das Luftkissen verhindert. Das Wasser tritt theilweise -aus dem Gehäuse B wieder in die Leitung zurück, da durch die plötzliche Wirkung die elastische Luft anfangs stärker zusammengeprefst wurde. Beim Oeffnen des Hahnes wird der Kanal f abgeschlossen, während die Durchlafsöffnungen b freigegeben werden. Alsdann ist aber das Luftgehäuse B durch die Nuth k mit dem Auslauf α verbunden und die Luftöffnung i ist geöffnet. Mithin kann das in.ß befindliche Wasser durch e ablaufen, während neue Luft in B eintritt, so dafs beim Abschliefsen des Hahnes das beschriebene Spiel von neuem beginnt.

Claims

Diese Construction läfst sich auch an Stelle von Ventilen zur Verminderung des Druckes anwenden.

Pat ε ν τ-An Sprüche:

Hahn mit Windkessel für Druckflüssigkeitsleitungen, bei welchem eine Erneuerung der Windkesselluft dadurch erzielt wird, dafs beim Oeffnen des Hahnes der Druckflüssigkeitskanal (f) zum Windkessel geschlossen, dagegen der Flüssigkeitsablaufkanal (k) aus dem Windkessel und die Luftersatzöffnung (i) geöffnet werden.
2. Eine Ausführungsform des unter i. gekennzeichneten Hahnes, bei welchem der mit der Luftersatzöffhung (i) versehene Windkessel (B) mit dem Schraubenvehtil (c), sowie die an dem Hahnkörper (A) befestigte Spindel (C) dergestalt angeordnet sind, dafs beim Auf- und Niederschrauben des Windkessels (B) das Ventil (c) die Hauptkanäle (b) öffnet bezw. schliefst und die Spindel (C) abwechselnd durch den Kanal (f) und die Nuth (k) in derselben den Zulauf (e) oder den Ablauf (a) mit dem Windkessel (B) verbindet und dabei das Luftventil (i) schliefst bezw. öffnet.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.