DE557380C - Vorbehandlung von wieder aufzudrehenden Garnen - Google Patents
Vorbehandlung von wieder aufzudrehenden GarnenInfo
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- DE557380C DE557380C DE1930557380D DE557380DD DE557380C DE 557380 C DE557380 C DE 557380C DE 1930557380 D DE1930557380 D DE 1930557380D DE 557380D D DE557380D D DE 557380DD DE 557380 C DE557380 C DE 557380C
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- D06—TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D06B—TREATING TEXTILE MATERIALS USING LIQUIDS, GASES OR VAPOURS
- D06B5/00—Forcing liquids, gases or vapours through textile materials to effect treatment, e.g. washing, dyeing, bleaching, sizing impregnating
- D06B5/12—Forcing liquids, gases or vapours through textile materials to effect treatment, e.g. washing, dyeing, bleaching, sizing impregnating through materials of definite length
- D06B5/16—Forcing liquids, gases or vapours through textile materials to effect treatment, e.g. washing, dyeing, bleaching, sizing impregnating through materials of definite length through yarns, threads or filaments
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Description
Es ist an sich bekannt, die verschiedenen Stufen der Naßbehandlung von Garnen mit
oder ohne Netzmittel durchzuführen. Die bekannten Verfahren zum Schlichten von Garn zielen darauf ab, Fäden zu schaffen, die
im Webstuhl glatt laufen. Man hat auch, namentlich bei Kunstseide, darauf Wert gelegt,
die Fasern bis in den Kern zu schlichten, damit die Fäden gut zusammenhaften.
Ziel der Erfindung ist, ein Garn zu schaffen, das vor der späteren Verarbeitung
um einen gewissen Betrag wieder aufgedreht wird. Es hat sich gezeigt, daß mittels der
üblichen Verfahren Garne erzielt werden, bei denen der Drall, gerechnet in der Zahl der
Windungen auf die Längeneinheit, höchst unregelmäßig ist. Es war daher überraschend,
daß durch eine systematische Aneinanderreihung folgender Maßnahmen ein Garn hergestellt
werden kann, welches auch beim Aufdrehen durchaus gleichmäßig ausfällt.
Erfindungsgemäß wird das Garn zunächst unter Zusatz von Netzmitteln einer Alkalibehandlung
unterworfen, alsdann mit einer Schlichtflotte ohne jeden Zusatz eines Netzmittels,
gegebenenfalls im Aufstecksystem, geschlichtet und schließlich getrocknet.
Es ist an sich bekannt, beim Naßbehandeln oder Schlichten Netzmittel zuzusetzen. Auch
ist es nicht mehr neu, im Aufstecksystem zu schlichten. Es muß angenommen werden, daß
beim Beuchen ohne Netzmittel allzu stark aufgedreht wird, und daß, wenn beim Schlichten
Netzmittel zugesetzt werden, eine Trennung des Schlichteüberzuges eintritt, die sich
beim Wiederaufdrehen als hinderlich erweist. Dies läßt sich deutlich unter dem Mikroskop
nachweisen, wenn man die Schlichte färbt, beispielsweise bei Verwendung von Stärke
mittels einer verdünnten Jodlösung. Nach dem Wiederaufdrehen des Garnes zeigt dieses
schraubenförmig verlaufende Farbbänder, während das Garn, welches gemäß der Erfindung
vorbehandelt wurde, eine gleichmäßig blaue Farbe aufweist.
In der Zeichnung ist die Erfindung schematisch erläutert.
Fig. ι zeigt ein nach dem üblichen Verfahren
vorbehandeltes und geschlichtetes Garn nach dem Wiederaufdrehen und Anfärben,
wobei die obenerwähnten Schraubenbänder deutlich sichtbar sind.
Fig. 2 zeigt den gleichen Baumwollfaden, der gemäß der Erfindung behandelt und
schließlich, gefärbt wurde und der die Schraubenbandstruktur nicht aufweist.
Fig. 3 zeigt einen senkrechten Schnitt durch eine als solche keinen Gegenstand der
Erfindung bildende Vorrichtung, vermittels welcher das Verfahren gemäß der Erfindung
im Aufstecksystem beispielsweise durchgeführt werden kann.
ι bezeichnet einen Kessel, welcher auf Füßen 2 ruht und einen Deckel 3, Boden 4
und inneren Blindboden 5 aufweist. An letzterem sitzt eine Anzahl durchlochter Aufsteckrohre
6, welche symmetrisch um das in der Mitte des Blindbodens einmündende Rohr 7 angeordnet sind. Der Raum zwischen
dem Blindboden 5 und dem Außenboden 4 mündet in ein Rohr 8. Die zu behandelnden
Garnspulen 9 haben vorzugsweise die Form von Hohlzylindern und werden säulenförmig
übereinander auf die Lochrohre 6 aufgesteckt. Die Deckplatten 10 mit abwärts gerichteten
Spindeln werden je auf die obersten Spulen der Säulen aufgelegt, derart, daß die Spindeln
ins Innere der Lochrohre hineinragen. Der Durchmesser der Garnspulen ist derart,
daß zwischen den Säulen genügend Zwischenräume verbleiben, damit die Flüssigkeit frei
durch das Rohr 8 und durch die Aufsteckrohre 6 in und durch die Garnkörper zu deren
Außenfläche gepumpt werden und frei durchströmen kann. Die hindurchgepreßte Flüssigkeit
strömt zwischen die Garnsäulen und dann zur Mitte des Kessels und verläßt diesen
durch da$ Austrittsrohr 7. Der Deckel 3 wird durch Klappbolzen 11 festgehalten und bildet
ein Widerlager für die Federn 12, so daß bei geschlossenem Deckel die Platten 10 jede
Spulensäule in ungefähr gleichem Grade zusammenpressen. Mit 13 ist ein Vorratsbehälter
für die Behandlungsflüssigkeit bezeichnet, welche durch Rohrleitung 14, Pumpe 15 und
Rohrleitung 16 einem Ventil 17 zuströmt und von hier je nach der Stellung des drehbaren
Ventilkörpers entweder durch Bohrung 18 und Rohrleitung 19 zum Auslaßstutzen 7 oder
durch Bohrung 21, Rohrleitung 20 zum Einlaßstutzen 8 des Kessels fließt. Durch Drehen
des Ventilkörpers kann die Strömungsrichtung im Kessel umgekehrt werden. Durch Vorsehung der Rohrleitung 22 ist der Kreislauf
für die Flüssigkeit geschlossen. Ein Einlaß 24 für Dampf oder Luft und ein Auslaß
für Dampfkondensat oder Luft sind ebenfalls vorgesehen. Zwecks Prüfung des Ergebnisses
der Vorbehandlung im Kessel 1 werden Garnfäden von einer der Spulen 9 durch eine
öffnung 23 hochgeleitet.
Das neue Vorbehandlungsverfahren gemäß der Erfindung gestaltet sich beispielsweise
wie folgt:
Nachdem die Baumwollgarnspulen 9 in der beschriebenen Weise säulenförmig auf die
Lochrohre aufgesteckt wurden, wird der Kessel verschlossen und durch Einlaß 24 Dampf unter etwa 1 Atm. Druck eingeführt.
Nunmehr wird das Ventil 17 geöffnet und die im Vorratsbehälter 13 befindliche Lösung
mittels der Pumpe 15 in wechselnder Richtung durch den Kessel getrieben. Die Zusammensetzung
der im Behälter 13 befindlichen Lösung kann folgende sein:
45 >3 ^g kalzinierte Soda,
45,3 kg sulfoniertes Rizinusöl, 970 kg Wasser.
Zur Prüfung der Vorbehandlung wird etwas Garn durch das Prüfloch 23 herausgezogen,
getrocknet und dem bekannten Test auf Benetzungsfähigkeit unterworfen. Zu diesem Zweck wird ein kleines Bündel des
getrockneten Garnes auf Wasser bei Zimmertemperatur gelegt und beobachtet, nach welcher
Zeit die Probe untersinkt. Dies geschieht im vorliegenden Falle nach höchstens zwei bis
drei Minuten. Nach beendigter Vorbehandlung kann durch das Rohr 24 Preßluft eingeblasen
werden, so daß die Behandlnngsflüssigkeit durch Rohr 25 in einen Zwischenbehälter
herausgedrückt wird, wo sie nach entsprechendem Zusatz von kalzinierter Soda und sulfoniertem Rizinusöl zu erneuter Verwendung
bereitsteht. Nach Austritt der gesamten Flüssigkeit wird der nunmehr leere Behälter 13 mit der Schlichte gefüllt, die beispielsweise
aus einer Lösung von 135 kg Sagomehl und etwa 1 450 kg Wasser besteht.
Durch passende Einstellung des Ventils 17 kann die Flüssigkeit in ähnlicher Weise wie
bei der Vorbehandlung so lange in verschiedenen Richtungen durch die Garnspulen hindurchgetrieben
werden, bis die Prüfung einer Probe die hinreichende Behandlung anzeigt.
Es ist natürlich klar, daß die Art und Zusammensetzung der Vorbehandlungsflüssigkeit
und der Schlichte innerhalb gewisser Grenzen geändert werden kann.
Um das Garn aufzudrehen, wird es auf den Spulen gebürstet und bis zu einem gewissen
Grade getrocknet. Dann wird ein erheblicher Teil der Drehung1 oder je nachdem auch die
ganze Drehung entfernt, so daß die Schlichte allein oder teilweise die Fasern zusammenhält,
um dem Garn die nötige Festigkeit zum Verweben zu geben. Die Drehung wird z. B. entfernt, indem man den Kötzer in einem
Drehrahmen anbringt und entsprechend dreht. Das geschlichtete Garn ist vorzugsweise zur
Zeit des Aufdrehens oder danach klebrig, wo-
durch seine Zugfestigkeit erheblich gesteigert wird.
Claims (1)
- Patentanspruch:Vorbehandlung von wieder aufzudrehenden Garnen, dadurch gekennzeichnet, daß das Garn zunächst unter Zusatz von Netzmittel!} einer Alkalibehandlung unterworfen wird, alsdann mit einer Schlichtflotte ohne jeden Zusatz eines Netzmittels, gegebenenfalls im Aufstecksystem, geschlichtet und getrocknet wird.Hierzu ι Blatt ZeichnungenBERLIN. GEDRUCKT IN DER
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US707566XA | 1929-11-07 | 1929-11-07 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE557380C true DE557380C (de) | 1932-08-22 |
Family
ID=22097199
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1930557380D Expired DE557380C (de) | 1929-11-07 | 1930-10-28 | Vorbehandlung von wieder aufzudrehenden Garnen |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE557380C (de) |
FR (1) | FR707566A (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE741768C (de) * | 1937-03-05 | 1943-11-17 | Glanzstoff Ag | Verfahren zur Herstellung von Kunstseidekreppgarn |
DE972604C (de) * | 1953-03-20 | 1959-08-20 | Scholl A G Zofingen | Vorrichtung zum Herausziehen von Probemustern aus einem unter Druck stehenden Behandlungsbehaelter mit einer Schleuse |
-
1930
- 1930-10-23 FR FR707566D patent/FR707566A/fr not_active Expired
- 1930-10-28 DE DE1930557380D patent/DE557380C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE741768C (de) * | 1937-03-05 | 1943-11-17 | Glanzstoff Ag | Verfahren zur Herstellung von Kunstseidekreppgarn |
DE972604C (de) * | 1953-03-20 | 1959-08-20 | Scholl A G Zofingen | Vorrichtung zum Herausziehen von Probemustern aus einem unter Druck stehenden Behandlungsbehaelter mit einer Schleuse |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR707566A (fr) | 1931-07-09 |
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