AT104892B - Verfahren und Vorrichtung zum Spinnen von Kunstseide. - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Spinnen von Kunstseide.

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AT104892B
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Bernard Ing Loewe
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Bernard Ing Loewe
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Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren und   Vorrichtung zum Spinnen   von Kunstseide. 



   Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Verfahren zum Spinnen von Kunstseide, welches als Endprodukt eine Seide ergibt, deren Seele aus einem unmittelbar vom Abhaspelbad von Kokons kommenden Naturseidefäden aus einem oder mehreren Einzelfäden besteht, die mit einer geeigneten Zell-   btoffmasse   (Kollodium aus Nitrozellulose, Zelluloseazetat, Viskose od. dgl.) imprägniert sind und gleichzeitig ohne Druck diese Zellulosemasse zu ununterbrochenem Faden ziehen. 



   Man erhält hiedurch Kunstseidefäden, die ebenso fein als die Gregefäden natÜrlicher Seiden sind und deren spezifisches Gewicht sich jenem von natürlieher Seide nähert. 



   Diese Kunstseidefäden können auf mechanischem Wege voneinander nicht getrennt werden. 



  Sie gleichen wirklichen Einzelfäden, reissen mit glattem Bruch, bestehen aber doch aus mehreren Fäden, die auf chemischem Wege mit Hilfe geeigneter Bäder voneinander getrennt werden können. Gleichzeitig werden sie geschmeidiger und schwellen an, so dass ihr Durchmesser zunimmt. Man kann diese Fäden mit ausserordentlich grosser Gleichmässigkeit in jeder gewünschten Dicke   von 9/10 Denier   an bis zu den festesten Titres sowohl als Grege als auch gezwirnt herstellen. 



   Zum Spinnen dieses Kunstseidefadens geht man von einem   Naturseidenfaden im Entstehungs-   zustand aus, der aus einem oder mehreren von Seidenkokons   kommenden Einzelfäden   besteht, die sich 
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 diese in Form kontinuierlicher Fäden durch die Vorrichtung ziehen. Diese nebeneinanderliegenden, nicht unterbrochenen Fäden aus dem zellstoffhältigen Material koagulieren in freier Luft zusammen und bilden den neuen   Kunstseidefaden.   den man hierauf, allenfalls unter Drehung, nach bekannten Verfahren aufspult. 



   Das Abhaspeln des oder der Kokons, das Spinnen der Kunstseide und auch das Zwirnen können in einem einzigen Arbeitsgang mit Hilfe einer einzigen   Vorrichtung ausgeführt   werden. 



   Es wurde bereits vorgeschlagen, einen handelsüblichen Seidenfaden, welcher in heissem Wasser abgehaspelt wurde, durch eine Kunstfadenmasse hindurchzuziehen und ihn mit Fäden aus dieser Kunstmasse zu vereinen. Die mit einem solchen in heissem Wasser abgehaspelten und daher neutralen Seidenfaden hergestellte Kunstseide muss nachträglich denitriert werden, wobei sie erheblich an Qualität ein-   büsst.   Gemäss dem vorliegenden Verfahren wird nicht ein fertiger Naturseidefaden verwendet, sondern es werden der Naturseidefaden oder die einzelnen Fäden, aus welchen er bestehen kann, im gleichen Arbeitsgang'mit dem Überziehen von den Kokons   abgehaspelt,   wobei sich diese in einem chemischen Bad befinden,

   oder nach chemischer Vorbehandlung zum Abhaspeln bereitgestellt sind oder wobei der Faden auch im Masse seines Abhaspeins durch eine ihn chemisch beeinflussende Substanz hindurchgeführt wird, bevor er mit Kunstseidefäden aus Kollodium oder Zellstoffmasse zusammengebracht wird. 



  Dabei beeinflusst der erzeugte Naturseidefaden den Kunstseidefaden chemisch in solcher Weise, dass die erzeugte Kunstseide nicht denitriert zu werden braucht, da sie bereits während des Entstehens neutralisiert wird. 



   In der Zeichnung ist in Fig. 1 eine beispielsweise Ausführung einer Vorrichtung zur Durchführung dieses Spinnverfahren von Kunstseide im Verein mit einer Spulmaschine mit oder ohne Drehung des Fadens schematisch in Ansicht dargestellt. Fig. 2 zeigt in grösserem Massstabe eine   Ausführungs-   form der   Spinndüse,   bei welcher eine Drehung des   Fadens währelld seines Durchgana'es   und nach Ver- 

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 in der umlaufenden Scheibe dar. 



   Die Einzelfäden der in einer Wanne 1 liegenden Kokons   4   werden zu einem Faden 2 vereinigt ; der mit Hilfe einer Einrichtung 5 mit Spinnösen und umlaufenden Scheiben, die oberhalb der Wanne auf einem Träger 6 gelagert ist, selbsttätig zugerichtet wird. 



   Nach Austritt aus der Öse geht der Naturseidefaden 2, der die Seele des neuen Kunstseidefadens bilden soll, durch einen eine troclnend wirkende Lösung enthaltenden Behälter 7 hindurch. Dieses Durchziehen des Naturseidefadens durch eine   Troeknungsflüssigkeit   ist nicht unbedingt nötig, sondern es kann der Faden unmittelbar der   etwa Kollodium   enthaltenden Düse zugeführt werden. Statt den Faden durch einen Behälter mit einer trocknend wirkenden Lösung durchzuführen,   kann er auch durch   eine Kammer mit strömender Heissluft zu gleichem Zwecke geleitet werden, oder es können beide Massnahmen vereinigt zur Anwendung kommen. 



   Der Faden 2 geht hierauf durch die etwa vom Vorrats behälter 9 aus mit   Kollodium   oder einem anderen   zellstoffhältigen Material   gefüllte Spinndüse 8 hindurch und zieht dabei   kontinuierlich   von unten nach oben oder von oben nach unten je nach der gewählten Anordnung aus der Düse einen Kollodiumfaden heraus, der seine   ganze Umfläche gleichzeitig   imprägniert. Während des in freier Luft zurückgelegten und entsprechend lang gewählten Weges zwischen Spinndüse 8 und   Führungsscheibe   10 und bis zur   Aufspulvorrichtung koaguliert   der gezogene Faden aus Kollodium und vereinigt sich mit dem   impräg-   nierten Faden 2 auf dessen   Oberfläche,   so dass ein Kunstseidefaden entsteht.

   Verwendet man eine Düse mit mehreren Austrittsöffnungen (Fig. 3), so kann man aus jeder der Öffnungen mit Hilfe des Naturseidefadens einen Kollodiumfaden herausziehen, wobei dann der mittlere Naturseidefaden getränkt und mit dem von ihm mitgezogenen Kollodiumfaden zusammenkoaguliert, während sieh die aus den übrigen Öffnungen gezogenen Fäden aus Kollodium um den Mittelfaden legen und mit diesem   zusammen-   gedreht oder durch einen Klebstoff verbunden werden. 



   Durch Änderung des Durchmessers der Spinndüse 8 und der Durchzugsgeschwindigkeit des Fadens 2 erhält man jede beliebige gewünschte Dicke des   Knnstseidefadens.   



   Letzterer läuft über die   Führungsscheiben   10 und 12 und durch den   Fadenbruchwächter     7-3   und wird mit oder ohne Drehung auf einer Spulmaschine aufgewickelt. Soll der Faden gedreht werden, dann wird er durch das Führungsorgan 14 hindurchgezogen, das, am oberen Teil   der Welle 7J angeordnet ist.   
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 verschiebbar ist. 



   19 und 20 sind mit verschiedenen Geschwindigkeiten antreibbare Schneckengetriebe zur   Betätigung   der Welle 15 bzw. des Rohres 17, die sohin jedes gewünschte gegenseitige Geschwindigkeitsverhältnis erhalten können. Eine Scheibe 21 des die Spule tragenden Rohres 17 liegt zwischen zwei Rollen eines auf 
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 auf der Umfläche einer auf der Achse 27 sitzenden Trommel 26 läuft. Die dadurch hervorgebrachte lotrechte Hin-und Herbewegung des die Spule tragenden Rohres 17 längs des Rohres 16 bestimmt die 
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 angetrieben, deren Geschwindigkeit stets proportional der Anzahl der   Fadenwindungen   auf der Spule ist. Die Spulvorrichtung besitzt auch eine selbsttätig   wirkende Abstellvorriehtung.

   Für ein Aufspulen   ohne Drehung des Fadens wird dieser unmittelbar vom Fadenbruehwächter   73 zur feststehenden   Führung 29 am Maschinenrahmen geleitet. 



   Will man das Spinnen in der Richtung von oben   nach unten   statt in umgekehrter Richtung durchführen, wird eine   Kollodiumdüse bzw.   eine Anzahl derselben beim herabgehenden Teil des oder der Faden unterhalb der   Führungsseheibe   12 angeordnet. 



   Um ein   schraubenförmiges   Anlegen der Zellstoffäden an den von der Zellstoffmasse der Düse   imprägnierten Naturseidefäden zu erhalten, kann   man diesen gegebenenfalls eine Drehung durch Betätigung der   umlaufenden   Scheibe der Einrichtung 5 erteilen ; der Naturseidefaden 2 geht dann wirbelnd durch das zellstoffhaltige, in der Düse 8 enthaltene   Material hindurch, aus   dem er die   künstlichen   Fäden zieht, die sieh sodann mit ihm vereinen. 



   Soll der aus der Düse 8 austretende Faden eine weitere Drehung erhalten, kann die   Spinndüse     gemäss   Fig.   2   ausgebildet werden. Bei dieser Düse wird eine relative Drehbewegung zwischen dem mit der Kunstfadenmasse gefüllten und vom Behälter 9 gespeisten Rohr 30 und den oberhalb und unterhalb des Rohres befindlichen Scheiben   81   und. 32 etwa durch Antrieb dieser Scheiben mittels Schnur-   rollen-33 hervorgerufen.   Die Scheiben tragen exzentrisch angeordnete Fadenführer.34 und rufen bei ihrer Drehung eine Drehung (Drall) des Fadens hervor. 

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Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRÜCHE : 1. Verfahren zum Spinnen von Kunstseide, bei welchem ein Naturseidefaden durch eine Zellstoffmasse hindurchgezogen wird, aus welcher er Kunstseidefäden mit sich zieht, dadurch gekennzeichnet, dass der Kokonfaden oder die einzelnen Kokonfäden, aus welchen der Naturseidefaden besteht, erst während dieses Vorganges von den gegebenenfalls in einem geeigneten chemischen Bade befindlichen <Desc/Clms Page number 3> oder bereits vorbehandelten Kokons abgezogen oder im Masse des Abhaspeln vor Eintritt in die Kunstfadenmasse chemisch vorbehandelt werden.
    2. Vorrichtung'zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Einrichtung zum Gewinnen des Fadens von Kokons, gegebenenfalls eine Spinneinrichtung (mit Dttse und umlaufender Scheibe) zum Vereinigen mehrerer Kokonfäden zu einem einzigen Faden sowie eine Troek- nungseinrichtung (Heissluftkammer oder Behälter mit Troeknungsflüssigkeit) für den so erhaltenen Naturseidefaden und eine mit einer Zellstoffmasse gefüllte Spinndüse, durch welche der Naturseidefaden hindurchgeführt wird und aus ihr einen Zellstoffaden zieht, der an freier Luft an seiner Oberfläche koagu- liert, wobei diese Einrichtungen gegebenenfalls mit einer Spulvorrichtung vereinigt sind,
    bei welcher eine allfällig gewünschte Drehung des Fadens stattfindet.
    3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Naturseidefaden durch eine umlaufende Scheibe der Spinndüse (5) eine wirbelnde Bewegung erhält. so dass er in der Zellstoffmasse eine schraubenförmige Bewegung ausführt. EMI3.1 durch die mit der Kunstfademnasse beschickte Spinndüse durch relative Drehung zwischen Massebehälter und Scheiben mit exzentrisch angeordneten Fadenführern einen Drall erhält.
    5. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Naturseidefaden etwa mit Hilfe einer Düse mit mehreren Öffnungen eine Anzahl Fäden aus der Kunstfadenmasse zieht, die mit ihm durch Drehung oder mittels eines Klebstoffes vereinigt werden.
AT104892D 1923-04-03 1923-12-13 Verfahren und Vorrichtung zum Spinnen von Kunstseide. AT104892B (de)

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