DE1492332C - Herstellung von chirurgischem Nahtmaterial - Google Patents

Herstellung von chirurgischem Nahtmaterial

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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von chirurgischem Nahtmaterial durch Zusammenknoten kurzer Stücke aus tierischem Darm zu endlosen Stücken und kontinuierliches Behandeln dieser endlosen Fäden.
Zur Herstellung von Nahtmaterial aus tierischem Darm war es bisher üblich, den Darm in verhältnismäßig kurzen Stücken, z. B. von 9 m oder in ähnlichen Längen, die sich zur Handhabung eignen, zu verarbeiten. Hieraus ergeben sich viele bekannte Nachteile, die nicht nur durch die verfügbaren kurzen Stücke des Ausgangsmaterials, sondern auch durch Schwankungen der physikalischen und chemischen Eigenschaften von einer Darmlieferung zur anderen bedingt sind.
Außerdem ist es bekannt, Darmteile einteilig und ungedreht zu einem Faden von chirurgischem Nahtmaterial zu verarbeiten, von dem größere Mengen steril in einem Gefäß verpackt werden, das mit einem Gummistopfen verschlossen wird, durch dessen Stichkanai der Faden entnommen werden kann. Hierbei werden die Darmstücke in feuchtem Zustand zusammengeknotet und dann auf kleinen Rähmchen, d. h. diskontinuierlich weiterverarbeitet. Es werden also keine endlosen Längen erzeugt, die die chemischen und mechanischen Verarbeitungsstufen durchlaufen. Beim Behandeln von bestimmten, auf Rähmchen aufgewickelten Längen besteht nicht die Gefahr des Zerreißens, die mit der Verarbeitung eines oder mehrerer Fäden, beziehungsweise Strängen aus natürlichem Darm im feuchten Zustand verbunden ist.
Auch ist es bekannt, zur Herstellung von chirurgischem Nahtmaterial kurze Darmstücke durch Verpflechten miteinander zu verbinden. Auf diese Weise sollen Verbindungsstellen mit nur geringen Verdickungen erhalten werden. Die Verbindung der Darmstücke erfordert aber die Anwendung mehrerer, komplizierter Arbeitsschritte, die Versehung der Endstücke mit einer komplizierten Anordnung von Einschnitten, Verpflechtung der Endstücke und ein anschließendes Schleifen, Pressen oder Walzen der Verbindungsstellen, so daß dieses Verfahren nicht mehr wirtschaftlich durchführbar ist.
Seit langem besteht der Wunsch, kontinuierliche Fäden aus tierischem Darm als chirurgisches Nahtmaterial herzustellen. Verfahren und Vorrichtungen hierzu wurden beispielsweise in den USA.-Patentschriften 2 391438, 2 438131 und 2 441601 beschrieben. Jedoch ist es mit keiner der Methoden oder Vorrichtungen möglich, in befriedigender Weise endlose Fäden aus tierischem Darm herzustellen, die zu brauchbarem, chirurgischem Nahtmaterial verarbeitet werden können. Dies ist besonders der Fall, wenn ein Einzelfaden von sehr kleinem Durchmesser aus einem einzelnen Band oder einer einzelnen Schicht aus tierischem Darm hergestellt werden soll und mit sehr kleinen Toleranzen, z. B. einigen Micron, rundgeschliffen und poliert werden muß. Nach einem der vorgeschlagenen Verfahren zur Herstellung von endlosen Fäden aus tierischem Darm werden die Enden einzelner kurzer Stücke in einer Gruppe von parallelen kurzen Längen überlappt und die Enden vorübergehend zusammengepreßt, bis die parallelen Stücke zu einem aus mehreren Bändern bestehenden Strang gedreht werden können. Bei einem solchen Strang werden durch die Drehung die überlappten Enden in der gleichen Weise, wie bei gezwirntem Garn die einzelnen Stapelfasern zusammengehalten werden, zusammengehalten, bis der Darm zu einem dauerhaft gedrehten, aus mehreren Bändern bestehenden Strang gebunden ist. Dies hat viele Nachteile, u. a. die durch die Überlappungen gebildeten Verdickungen und die Notwendigkeit, aufeinanderfolgende Darmstreifen von Hand sorgfältig zu überlappen und sie überlappt zu halten, bis die getrennten und überlappten Bänder zum endgültigen Gebilde geformt werden können. Auf Grund dieser Schwierigkeiten war es unmöglich, Nahtmaterial aus einer einzigen Darmschicht herzustellen, da es keine Möglichkeit gab, diese Einzelstücke einer Einzelschicht während des gesamten Prozesses der Verarbeitung zu Nahtmaterial zusammenzuhalten, und selbst wenn dies möglich gewesen wäre, würde das Nahtmaterial unbrauchbar sein, da es nicht feststellbare schwache Stellen haben würde.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die genannten Nachteile zu beseitigen und ein Verfahren zu entwickeln, gemäß dem gesponnene Fäden von chirurgischem Nahtmaterial aus tierischem Darm kontinuierlich hergestellt werden können und bei dem, soweit möglich, ein endloser Strang aus miteinander verbundenen Darmstücken verarbeitet wird.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung von chirurgischem Nahtmaterial, durch Zusammenknoten feuchter Darmstücke zu einem Strang, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man diesen Strang kontinuierlich auf als Hohlzylinder ausgebildeten in Flüssigkeitsbädern schwimmenden Spulen den an sich bekannten chemischen Behandlungen unterwirft, einen oder mehrere Fäden zu einem Faden verspinnt, den dabei gebildeten Wickel mit Flüssigkeit besprüht, den Faden in getrennten Windungen auf einen Trockenrahmen wickelt und ihn nach dem Trocknen in knotenfreie Längen zerschneidet.
Überraschenderweise wurde festgestellt, daß feine, feuchte und schlüpfrige Streifen aus tierischem Garn, die an ihren Enden miteinander verknotet werden, einwandfrei durch Führungen, Einführungsrollen, Spinnvorrichtungen u. dgl. geführt werden können, ohne daß die Knoten stören.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnungen erläutert.
F i g. 1 ist ein Fließschema einer Reihe von Stufen oder Prozessen, nach denen die Erfindung durchgeführt werden kann;
F i g. 2 zeigt schematisch als Querschnitt eine Ausführungsform einer Vorrichtung, die in Verbindung mit dem Verknoten und Aufwickeln des in F i g. 1 dargestellten Prozesses gebraucht wird;
F i g. 3 zeigt schematisch als senkrechten Längsschnitt eine Ausführungsform einer Vorrichtung zur Durchführung der in F i g. 1 angedeuteten ersten chemischen Behandlung;
F i g. 4 zeigt schematisch einen senkrechten Schnitt einer Ausführungsform einer Vorrichtung zur Durchführung der in F i g. 1 angedeuteten Spinnstufe, die sich insbesondere zum Spinnen mehrerer Streifen zu einem einzelnen Faden eignet;
F i g. 5 zeigt schematisch als senkrechten Schnitt eine andere Ausführungsform einer Spinnvorrichtung, die sich insbesondere zum Zwirnen oder Spinnen eines einzelnen flachen Darmstreifens zu einem runden Faden eignet;
F i g. 6 zeigt eine Anordnung von Knoten, die sich als besonders vorteilhaft zum Verbinden der Enden der Streifen erwies;
F i g. 7 zeigt schematisch als Längsschnitt eine Ausführungsform einer Vorrichtung zur Durchführung der zweiten chemischen Behandlung und des Aufwickeins auf Trockenrahmen gemäß Fig. 1;
F i g. 8 zeigt schematisch als senkrechten Längsschnitt eine andere Ausführungsform einer kontinuierlich arbeitenden Trockenvorrichtung;
Fig. 9 zeigt schematisch einen waagerechten Längsschnitt durch die in F i g. 8 dargestellte Trokkenvorrichtung.
Als Ausgangsmaterial können alle bekannten oder geeigneten Bänder oder Streifen aus tierischem Darm, ζ. B. die Submucosaschicht des Dünndarms von Schafen verwendet werden.
Gemäß F i g. 6 werden zwei Streifen 12 und 14 aus tierischem Darm zu einem endlosen Streifen 16 miteinander verbunden. Bevorzugt zu diesem Zweck wird die Verknotung, beispielsweise mit 2 Doppelverschlingungen oder Binderknoten, die aus 2 einzelnen Doppelverschlingungen 18 und 20 bestehen. Die Doppelverschlingung wird bevorzugt, weil sie sich leicht bei nassem und schlüpfrigem Darm binden läßt, und zwei Doppelverschlingungen bilden eine zuverlässige Verbindung der Einzelstücke. Es können auch andere Knoten angewendet werden, z. B. einfache Knoten, jedoch erwies es sich nach den Erfahrungen der Anmelderin als notwendig, zwei Knoten zu verwenden. Unabhängig von der Art des verwendeten Knotens wurde gefunden, daß die Spannung, der der Streifen 16 bei nassem Darm unterworfen ist, zur Folge hat, daß ein Einzelknoten 18 zu den freien Enden des Streifens hin und darüber hinaus gleitet. Der zweite Knoten 20 verhindert diese Gleitbewegung, und durch eine ganz geringe Spannung auf den Streifen 16 werden die Knoten zu einer kleinen, festen Verdickung 21(Fi g. 2) vereinigt, in der die Einzelknoten nicht unterscheidbar sind. Ein einfacher Knoten gleitet in der gleichen Weise, wenn nicht eine zusätzliche Schlaufe oder ein zusätzlicher Knoten über ihn gelegt wird. Überraschenderweise ist die durch den Knoten gebildete Verdickung so klein und kompakt, daß sie nicht stört, wenn der Streifen durch Führungen, zwischen Zuführungsrollen oder durch den Flyer einer Spinnmaschine geleitet wird.
Ein Ausführungsbeispiel eines Verfahrens, auf die die Erfindung anwendbar ist, ist durch das Fließschema in F i g. 1 dargestellt. Nachdem die Streifen in der in F i g. 6 dargestellten Weise verbunden worden sind, kann der endlose Streifen durch das erste chemische Behandlungsbad gezogen werden, in
ίο dem beliebige bekannte chemische Behandlungen zur Herstellung von Katgut mit gewünschten physikalischen und chemischen Eigenschaften durchgeführt werden können. Hierzu gehört beispielsweise die Behandlung mit Chromsalzen oder die Gerbung des Materials, wodurch die notwendige oder gewünschte Verzögerung in der Resorption durch das menschliche Gewebe erzielt wird. Anschließend wird das Material entweder als ein Streifen oder in Form mehrerer paralleler Streifen zu einem Faden gesponnen, der einer zweiten chemischen Behandlung beispielsweise in einem bekannten Formaldehydbad unterworfen werden kann. Hiernach wird der Faden getrocknet, indem er beispielsweise auf Trockenrahmen gewickelt wird, die in Trockenschränke gestellt werden, oder indem der Faden kontinuierlich durch eine Reihe von Trockenschränken geführt wird. Anschließend wird der Faden zu Längen geschnitten, die als Einzelfäden für chirurgische Nähte geeignet sind. Die Abschnitte des Fadens, die die Knoten enthalten, können verworfen oder in kürzere, knotenfreie Stücke geschnitten werden.
Die Erfindung ist auf alle bekannten chemischen Verfahren zur Behandlung und Vorbereitung von tierischem Darm zwecks Herstellung von Nahtmaterial anwendbar. Aus Beispiel sind im vorliegenden Fall eine erste chemische Behandlung, z. B. eine Chromierung, und eine zweite chemische Behandlung, z. B. eine Gerbung mit Formaldehyd, dargestellt, jedoch ist es möglich, die Erfindung unter An-Wendung nur einer chemischen Behandlung entweder vor oder nach dem Spinnen durchzuführen, wie durch die gestrichelten Linien um die chemischen Stufen in dem Fließschema von F i g. 1 angedeutet.
Gemäß F i g. 2 wird ein Einzelstreifen 16 aus tierischem Darm auf eine Spule gewickelt, die auf einer Welle 24 verkeilt ist, die durch einen beliebigen Motor 26 angetrieben wird, der beispielsweise ein Motor mit gleichbleibender Drehzahl oder gleichbleibender Drehkraft ist. Die Spule taucht teilweise in Wasser, damit der Darm den gewünschten Wassergehalt behält. Der Streifen 16 wird vorzugsweise mit Hilfe eines beliebigen Spulers 28 auf die Trommel 22 gewickelt.
Nachdem die gewünschte Darmlänge auf die Spule gewickelt ist, wird diese aus dem Wasser genommen und kann entweder unmittelbar zur nächsten Stufe des Verfahrens überführt oder eine erhebliche Zeitdauer, z.B. 12 bis 24 Stunden, in einer Atmosphäre gelagert werden, die die erforderliche Temperatur und Feuchtigkeit aufweist.
Die nächste Stufe kann die in F i g. 3 dargestellte erste chemische Behandlung sein. Die Spule ist von neuartiger Konstruktion und hat neuartige Schwimmeigenschaften, die sie für das Verfahren gemäß der Erfindung besonders geeignet machen. Wie beispielsweise in Fig. 3 und5 dargestellt, hat die Spule einen Hohlzylinder 30, auf den der Darm gewickelt
wird, und zwei Stirnflansche 32, die wasserdicht mit der Trommel verbunden sind, z. B. durch Formung in einem Stück oder durch Befestigung mit Hilfe eines Klebstoffs. Die Endflansche ragen radial über die Darmwicklung hinaus, die auf die Spule zu legen ist. Jeder Endflansch ist mit einer koaxialen Öffnung 34 versehen, die eine Welle, z. B. die Welle 24 gemäß F i g. 2, aufnimmt. Wenigstens eine der Öffnungen ist nicht kreisförmig und hat beispielsweise sein kann und in eine Flüssigkeit in einem Behälter 54 taucht sowie mit einer Welle 56 verkeilt ist, die durch einen Motor 58 von konstanter Drehzahl oder konstanter Drehkraft angetrieben wird. Hierdurch wird der Streifen 16 gegen den vernachlässigbaren Widerstand der schwimmenden und in der Flüssigkeit rotierenden Spule von der Spule 22 abgewickelt und mit der gewünschten Geschwindigkeit, die für die chemische Behandlung im Behälter 46
die Form eines Schlüssellochs, so daß ein Keil auf io erforderlich ist, durch das Bad gezogen. Der Widerd Sl
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die Welle gesetzt oder in anderer Weise eine kraftschlüssige Verbindung mit der Welle hergestellt werden kann. Vorzugsweise ist jeder Flansch mit der gleichen Art von Öffnung versehen. Wenn die Spule in ein Flüssigkeitsbad, z. B. einen Behälter 36 gelegt wird, sinkt sie nach unten, bis sie durch die in der Spule eingeschlossene Luft schwimmend gehalten wird. Die Flüssigkeit fließt so lange in die Spule, wie die Luft durch eine der Öffnungen aus ihr entweichen kann. Wenn der Flüssigkeitsstand in der Spule den a° oberen Rand der Öffnung erreicht, ist der Luftaustritt verschlossen, und kein weiteres Wasser kann einströmen.
Wenn dies eintritt, schwimmt die Spule im wesentlichen im Bad. Im Idealfall entspricht das Gewicht der Spule und des auf ihr befindlichen Darms im wesentlichen dem Gewicht der verdrängten Flüssigkeit, so daß die Spule ohne jeglichen Reibungskontakt mit den Seiten oder dem Boden des Behälters gedreht werden kann. Wenn jedoch die Spule etwas schwerer ist als die verdrängte Flüssigkeit, ruhen die Flansche ganz leicht auf dem Boden des Bades oder auf den Stäben 38, die im Bad angeordnet sind. Während des Abwickeins des Darms, auf das nachstehend näher eingegangen wird, halten diese Stäbe die Spule in der richtigen Lage und beschränken ihre Drehung im wesentlichen auf eine Bewegung um ihre Achse. Dieses Aufliegen auf dem Boden oder auf den Stäben muß so leicht wie möglich sein, so daß das scheinbare Gewicht der Spule, das auf ihnen ruht, zwischen Null und einem sehr geringen positiven Wert liegt, der gerade ausreicht, um zu verhindern, daß die Spule eine Taumelbewegung ausführt. Dies ist gemeint, wenn von »im wesentlichen schwimmend« gesprochen wird. Dies wird durch entsprechende Wahl der Dichte und der Menge des Werkstoffs in der Spule, der Lage des maximalen radialen Abstandes des Randes der Öffnung 34 und der Dichte der Flüssigkeit erreicht. Die Spule ist für konstante Drehung vorgesehen, die nachstehend näher erläutert wird, und das Ende der Keilnut in der Öffnung 34 bestimmt, wenn sie nach oben steht, die Menge der Flüssigkeit, die in die Spule eintreten kann. Gewöhnlich wird das Gewicht der Spule so gewählt, daß das Gewicht des Darms selbst in langen Stücken von einigen 10 oder 100 m außer acht gelassen werden kann.
Die Spule 22 (F i g. 3), die in der beschriebenen Weise ausgebildet und bemessen und mit einem stand, den die Spule der Drehung entgegensetzt, bestimmt die Spannung des Streifens während des Abwickeins.
Die Flüssigkeit im Behälter 36 kann aus Wasser oder beliebigen Chemikalien bestehen, die den Feuchtigkeitsgehalt des Darms beim gewünschten Wert halten, die gewünschte chemische Behandlung bewirken und die Spule schwimmend halten. Mit Hilfe der Flüssigkeit im Behälter 46 kann jede beliebige bekannte chemische Behandlung, z. B. eine Gerbung mit Chromsalzen oder normale Gerbung, vorgenommen werden. Es ist wichtig, daß die zum Abwickeln des Streifens von der Spule 22 erforderliehe Spannung sehr niedrig ist, da an dieser Stelle die Zugfestigkeit des Streifens sehr gering ist. Nach dem Aufwickeln auf die Spule 52 (oder auf die Spule 22, wenn die chemische Behandlung A ausgelassen wird) wird aus einem oder mehreren Streifen 16 ein Faden gesponnen, beispielsweise nach den beiden in Fig. 4 und 5 dargestellten Verfahren.
Bei der in F i g. 5 dargestellten Vorrichtung wird eine Spule 22 oder 52, auf die ein einlagiger Streifen aus unbehandeltem oder chemisch behandeltem Darm gewickelt ist, durch einen Motor 60 von konstanter Drehzahl angetrieben, wobei ein Streifen 16 mit der Spannung 0 abgewickelt wird. Der Streifen läuft dann über die Führung 62 zu einer Spinnvorrichtung 64. Diese Spinnvorrichtung kann in üblicher Weise ausgebildet sein, bevorzugt wird jedoch ein Flyer mit einem umgekehrten Becher 66, der in (nicht dargestellten) Lagern mit einem beliebigen Motor in Drehung versetzt wird und innen mit einem Flyerrohr einschließlich eines zentralen Eintrittrohrs 68 und mit symmetrisch angeordneten Flyerrohren 69 und 70 versehen ist. Jedes Flyerrohr läuft in einem einwärts gebogenen Teil 72 aus, der dem gedrallten Faden tangential auf eine Spule oder Trommel 74 gibt, auf der er den Wickel 76 bildet.
Es wird nur ein Flyerrohr 69 oder 70 verwendet. Zur Erleichterung des Einziehens und zur Erzielung des Gleichgewichts sind zwei vorgesehen. Die Spule 74 ist an einer Welle 78 montiert, die in nicht dargestellten Lagern gegen den Widerstand einer Wirbeistrombremse 80 rotiert. Die Bremse, die Welle und die Spule werden in bekannter Weise mit beliebigen geeigneten Mitteln periodisch senkrecht bewegt. Die Drehzahl des Motors 60 ist mit der Drehzahl des Flyers so synchronisiert, daß die lineare Geschwin-
einlagigen Darmstreifen von 150 m Länge bewickelt 60 digkeit, mit der das Band von der Spule 22 oder 52 ist, wird beispielsweise in einen Behälter 36 gelegt, abgewickelt wird, gleich der linearen Geschwindigin dem Wasser in bekannter Weise bei einem kon- f d l
stanten Stand gehalten wird. Der Streifen 16 wird
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über eine oder mehrere Führungen 40, 42 unter eine
keit ist, mit der das Band auf den Wickel gelegt wird.
Ein Merkmal der Erfindung besteht darin, daß
Eingangsrolle 44 in eine Flüssigkeit in einen Behäl- 65 der Wickel während des Spinnens mit einer Flüssig-
ter 46, unter eine Austrittsrolle 48, über eine Füh- keit besprüht wird, die den Feuchtigkeitsgehalt des
rung 50 und auf eine Aufwickelspule 52 geführt, die Materials zum mindesten bewahrt oder wiederher-
in der gleichen Weise wie die Spule 22 ausgebildet stellt und das Material vorzugsweise gleichzeitig ehe-
misch behandelt. Durch das Zwirnen wird Wasser aus dem Material gepresst, und durch die Zentrifugalwirkung des Flyers werden weitere Feuchtigkeitsmengen fortgeschleudert. Um diesen Wasserverlust zu verhindern, wird die Spinnvorrichtung in einem Behälter 82 angeordnet und der Wickel aus einer Brause 84 ständig mit einer geeigneten Flüssigkeit besprüht.
Wenn eine chemische Behandlung nicht gewünscht wird, kann der Wickel mit Wasser besprüht werden, um lediglich den Feuchtigkeitsgehalt des Materials wiederherzustellen und einzuhalten. Unter die Erfindung fällt jedoch eine Besprühung mit beliebigen chemischen Behandlungslösungen, die an Stelle der in F i g. 1 angedeuteten chemischen Behandlung B vorgenommen werden kann. Beispielsweise kann der Wickel mit einem Feuchthaltemittel, z. B. Glycerin, besprüht werden. Die Konzentration der Lösung wird so gewählt, daß dem Nahtmaterial während der Zeit, in der es die restlichen Verfahrensstufen vor der Trocknung durchläuft, die gewünschten Eigenschaften verliehen werden.
Eine andere Möglichkeit des Spinnens ist in F i g. 4 dargestellt. Ein oder mehrere Streifen 16 auf Spulen 22 oder 52 befinden sich in einem oder mehreren Behältern 82, die in der gleichen Weise wie der Behälter 36 in F i g. 3 ausgebildet sind und Wasser enthalten, das die Spulen schwimmend und den Wassergehalt des Nahtmaterials beim gewünschten Wert hält. Ein oder mehrere Bänder werden über eine Führung 86 und zwischen zwangsgetriebenen Walzen 88 zur Spinnvorrichtung 64 geführt, die in der gleichen Weise wie die in F i g. 5 dargestellte Spinnvorrichtung arbeitet. Die schwimmenden Spulen bieten der Drehung einen minimalen Widerstand, so daß die Spannung in den Bändern 16 zwischen den Spulen und den Einführungsrollen minimal ist. Die Einführungsrollen, die senkrecht über dem Zuführungsrohr 68 des Flyers angeordnet sind, geben die Bänder ohne Spannung ab, ausgenommen die Spannung, die zwangläufig durch das Spinnen selbst entwickelt wird.
Wenn mehrere Bänder 16 wie in F i g. 5 gesponnen werden, werden die Bänder vorzugsweise in der Führung 86 flach übereinander gelegt und auf diese Weise vor dem Spinnen durch die Einführungsrollen flach gegeneinander gepreßt.
Nach dem Spinnen, besonders wenn der Wickel nur mit Wasser besprüht wird, kann der gedrallte Faden durch die chemische Behandlung B geführt werden, die aus einer weiteren Gerbung oder Härtung, z.B. mit einer Formaldehydlösung, bestehen kann. Dies ist in F i g. 7 dargestellt. Die Spule 74, auf der sich der durch das Spinnen gedrallte Faden 89 befindet, wird mit einer Welle 90 verkeilt, die in Wasser getaucht werden kann, das sich in dem Behälter92 befindet, und mit einer Bremse, z.B. einer Wirbelstrombremse 94, verbunden ist.
Durch einen flachen rechteckigen Trockenrahmen 102, der durch einen Motor 104 gedreht wird, wird der Faden 89 über geeignete Führungen und unter die Rollen 96 gezogen, die in eine geeignete Behandlungsflüssigkeit in einem Behälter 100 getaucht sind. Vorzugsweise wird der Faden über einen Spuler 106 geführt, der ihn in getrennten Windungen gleichmäßig um den Trockenrahmen wickelt. Die Bremse entwickelt die gewünschte Spannung im Behälter 100 für die chemische Behandlung. Die Geschwindigkeit des Aufwickeins, die Länge des Behälters und die Konzentration der Lösung werden so aufeinander abgestimmt, daß die gewünschte Dauer und Intensität der Behandlung erzielt wird. Wenn die chemische Behandlung B weggelassen wird, wird der Faden von der Spule 74 unmittelbar auf den Rahmen gewickelt. Dies kann beispielsweise geschehen, wenn der Wickel während des Spinnens mit der chemischen Behandlungslösung besprüht
ίο wird.
Wenn der Rahmen voll ist, wird der Faden durchgeschnitten und der Rahmen in einen geeigneten Trockenraum oder Trockenschrank gehängt, bis der Faden trocken ist. Anschließend werden sämtliche Windungen des Fadens nach einer Seite des Rahmens geschoben und an beiden Enden des Rahmens durchgeschnitten, so daß von jeder Windung zwei Fäden erhalten werden, von denen jeder die Länge des Rahmens, beispielsweise 150 cm hat. Die Fäden, die keine Verbindungen oder Knoten aufweisen, werden dann als chirurgisches Nahtmaterial ausgewählt. Ferner kann jedes Stück, das nur in der Nähe eines Endes einen Knoten enthält, für kürzere Nahtfäden, z. B. von 100 cm Länge, ausgewählt werden. In gewissen Fällen können Fäden verwendet werden, die nur 75 cm lang sind. In diesem Fall können Stücke als Nahtmaterial ausgewählt werden, die in der Nähe der Mitte Knoten enthalten. Gemäß der Erfindung wird somit ein endloser Faden erhalten, der mit einer äußerst geringen Ausschußmenge in zweckmäßiger Weise verarbeitet und zu einzelnen Nahtfäden geschnitten werden kann.
An Stelle der Trocknung des Fadens auf Rahmen, wie in F i g. 7 dargestellt, kann eine kontinuierliche Trocknung unendlicher Längen des Fadens in der in F i g. 8 und 9 dargestellten Weise vorgenommen werden. Der gezwirnte und fertige, aber noch feuchte Faden 89 kann von der Spule 74 oder vom Behälter 100 kontinuierlich durch eine Reihe von Trockenkammern 108,110 und 112 geführt werden. In jeder Kammer kann der Faden als zusammenhängende und progressive Windung über 4 Rollen 114 laufen. Die Rollen in jeder Kammer können durch den Kettenantrieb 116 mit Hilfe eines Motors 118 angetrieben werden. Es ist möglich, eine oder mehrere Walzen anzutreiben, wobei die übrigen Walzen Antifriktionslager für den Faden bilden. Die Rollen können konisch ausgebildet oder geneigt werden, wie es bei der Herstellung von Chemiefasern bekannt ist, damit der Faden in einer Reihe getrennter Windungen über die Rollen läuft. Die Rollen brauchen nur an einem Ende gelagert zu sein, wie es bei der Herstellung von Chemiefasern üblich ist, um das Einziehen des Fadens um die Walzen zu erleichtern.
Die Atmosphäre in den getrennten Trockenkammern kann natürlich nach Wunsch gewählt werden. Beispielsweise kann die Feuchtigkeit der Kammern allmählich von 108 bis 110 und 112 abnehmen, während die Temperatur in allen Trockenschränken die gleiche bleibt oder allmählich von 108 nach 110 und 112 zunehmen kann. Die Länge des Weges durch jeden Trockenschrank wird so auf die Temperatur und Feuchtigkeit abgestimmt, daß die gewünschte Behandlungsdauer und damit die erforderliche Trocknung erreicht wird.
Im Rahmen der Erfindung sind verschiedene Änderungen möglich. Beispielsweise können die Spulen, von denen der Streifen in den verschiedenen Stufen
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des Verfahrens abgewickelt wird, völlig freischwimmend angeordnet sein. Vorstehend wurde eine Spule beschrieben, bei der das Gewicht der Spule, des Darms, der Flüssigkeit und der eingeschlossenen Luft genau dem Gewicht der verdrängten Flüssigkeit entspricht oder ein wenig höher ist. Wenn das Gewicht der Spule etwas höher ist als das Gewicht der verdrängten Flüssigkeit, ruht die Spule auf dem Boden des Behälters oder auf den Stäben 38. Wenn das Gewicht genau das gleiche ist wie das Gewicht der verdrängten Flüssigkeit, hört die Spule auf, nach unten zu sinken, bevor sie den Boden berührt, und
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schwimmt frei. In diesem Fall können die Vorder- und Rückwände des Behälters so angeordnet werden, daß sie als Führungen dienen und eine Taumelbewegung beim Abwickeln verhindern. In diesem Fall r ind die Bedingungen in bezug auf geringe Reibung die gleichen. Es ist auch möglich, die Stäbe 38 oberhalb der Spule anzuordnen und den Flüssigkeitsstand im Behälter so zu regeln, daß das Gewicht der durch die Spule verdrängten Flüssigkeit etwas höher ist als das Gewicht der Spule. In diesem Fall wird die Spule nachgiebig gegen die Stäbe gehalten oder durch den Auftrieb gegen sie gedrückt.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung von chirurgischem Nahtmaterial durch Zusammenknoten feuchter Darmstücke zu einem Strang, dadurch gekennzeichnet, daß man diesen kontinuierlich auf als Hohlzylinder ausgebildeten, in Flüssigkeitsbädern schwimmenden Spulen den an sich bekannten chemischen Behandlungen unterwirft, einen oder mehrere Stränge zu einem Faden verspinnt, den dabei gebildeten Wickel mit Flüssigkeit besprüht, den Faden in getrennten Windungen auf einen Trockenrahmen wickelt und ihn nach dem Trocknen in knotenfreie Längen zerschneidet.
DE19641492332 1963-05-21 1964-05-20 Herstellung von chirurgischem Nahtmaterial Expired DE1492332C (de)

Applications Claiming Priority (3)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US28208363A 1963-05-21 1963-05-21
US28208363 1963-05-21
DEE0027068 1964-05-20

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE1492332A1 DE1492332A1 (de) 1969-12-18
DE1492332C true DE1492332C (de) 1973-03-08

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