DE555168C - Verfahren zur Erzeugung von Alkalihydroxyd aus Alkalibicarbonat oder -carbonat - Google Patents

Verfahren zur Erzeugung von Alkalihydroxyd aus Alkalibicarbonat oder -carbonat

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DE555168C DE1930555168D DE555168DD DE555168C DE 555168 C DE555168 C DE 555168C DE 1930555168 D DE1930555168 D DE 1930555168D DE 555168D D DE555168D D DE 555168DD DE 555168 C DE555168 C DE 555168C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01DCOMPOUNDS OF ALKALI METALS, i.e. LITHIUM, SODIUM, POTASSIUM, RUBIDIUM, CAESIUM, OR FRANCIUM
    • C01D1/00Oxides or hydroxides of sodium, potassium or alkali metals in general
    • C01D1/04Hydroxides
    • C01D1/20Preparation by reacting oxides or hydroxides with alkali metal salts
    • C01D1/22Preparation by reacting oxides or hydroxides with alkali metal salts with carbonates or bicarbonates

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Description

  • Verfahren zur Erzeugung von Alkalihydroxyd aus Alkalibicarbonat oder -carbonat Es ist bekannt, zurr Zweck der Gewinnung von Ammoniak die Cyanisierung von Alkali in Gegenwart von Magnesia vorzunehmen und hierauf das Cyanisierungsprodukt bei geringer Temperatur zu verseifen. Das hierbei anfallende Carbo.nat verbleibt bei diesem Verfahren als permanenter alkalischer oder erdalkalischer Reaktionskörper im Ofen.
  • Im Gegensatz hierzu soll nach der Erfindung Alkalihydroxyd aus einem Gemisch von Alkalibicarbonat oder -carbonat mit Kohle unter Zusatz einer Erdalkaliverbindung oder einer Magnesiumverbindung in der Weise erzeugt werden, da.ß das Gemisch bei hoher Temperatwr mit Stickstoff behandelt, die Reaktionsmasse bei geringerer Temperatur verseift und sodann ausgelaugt wird, wobei der Erdalkali- oder Magnesiumzuschlag so bemessen werden soll, daß er die nicht in Hydroxyd übergegangenen Mengen des Alkalis kaustiziert.
  • Im Gegensatz zu dem bekannten Verfahren geht das Verfahren gemäß der Erfindung also darauf aus, außer Ammoniak ein möglichst hochwertiges Alkaliprodukt zu erhalten, und bekanntlich ist AIkalihydroxyd ein wertvolleres Verkaufsprodukt als Alkalicarbonat.
  • Demgemäß unterscheidet sich der Wirkung nach das erfindungsgemäße Verfahren von dem Bekannten dadurch, daß die Zuschläge bei der Gewinnung des Alkalibestandteils die Herstellung eines hochwertigen alkalischen Endprodukts sichern. Während nämlich bei fehlenden Zuschlägen von Erdalkali-oder Magnesiurnverbindungen das verseifte und ausgelaugte Alkali im allgemeinen teils als Hydroxyd, teils als Carbonat gewonnen wird, wird in Gegenwart der Zuschläge das gesamte Alkali zu, Hydroxyd umgewandelt.
  • In jedem Falle wird nämlich die erdalkalische Ausgangsverbindung (bzw. die Magnesiumverbindung) durch die hohe Ofentemperatur irn Laufe des Cyanisierverfahrens zu Oxyd gebrannt und führt daher zur Kaustizierung des als Carbonat vorliegenden Alkalis.
  • Die in Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens anfallende feste Masse wird ausgelaugt, gefiltert und sodann das in der restlegenden Lösung vorhandene Alkalihydroxyd nach bekannten Methoden gewonnen.
  • Behandelt man die Masse bei der Verseifung in sehr dünner Schicht, so ist festzustellen, daß eine stärkere Umwandlung des a1kal<ischen Ausgangsprodukts zu Hydroxyd erreicht werden kann. Die durch die Beigabe der Erdalkali- oder Magnesiumverhindungen zu der Ausgangsmasse gemäß der Erfindung geförderte Hydroxydbildung kann also noch dadurch beschleunigt werden, daß die Masse während der Reaktion in sehr dünner Schicht ausgebreitet wird.
  • Der feste ausgelaugte Rückstand der Reaktionsmasse enthält den zu Anfang des Prozesses bieigegebenen Erdalkali- oder Magnesiumbestandteil, der mit größtem Vorteil wiederholt als Zuschlag für neue Rohstoffgemische zu verwenden ist.- -Gewöhnlich wird die Erdalkali- oder Magnesiumverbindung in der Ausgangsmasse als Carbonat vorliegen, und .es kann dann auch die entweichende Kohlensäume noch in vorteilhafter Weise weiter verwendet werden. Vergleichsbeispiele Es werden zwei, Beispiele dem Behandlung von Alkali-Kohlt-Gemischen angeführt, von denen das rerste den Einfluß von Kalk zur Kaustizierung des Alkalis, das zweite die Erzeugung von Carbonat bei Abwesenheit von Kalk zeigt.
  • i. iokg feig. vermahlene, zu kleinen Briketten verpreßte Masse von der Zusammensetzung: 26% NaHC03 (etwa 98%ig), 18% CaC03, 43% Kohle, 130/0 Feuchtigkeit werden in einen von außen beheizten Schachtofen eingeführt.
  • Nachdem die Masse eine Temperatur von etwa rooo° C angenommen hat, wird während einer Zeit von 31/2 Stunden Stickstoff durch den Ofenraum geleitet. Sodann wird der Ofeninhalt durch Regelung der B:eheizung auf etwa 5oo° C Temperatur gebracht und mit Wasserdampf behandelt. Dadurch werden o,475 kg Ammoniak abgetrieben.
  • Nach der Verseifung wird der Ofen entleert und die Masse mit reichlich Wasser warm ausgelaugt, derart, däß der als CalduinGxyd vorliegende Kall:bestandteil nach den Regeln der bekannten Kaustizierung von Alkalicarbonat mit Kalk weitgehend die Umwandlung des Carbonats zu Ätznatron bewirkt.
  • Nach Filtration der Masse fällt man die Verunreinigung der Lauge durch Schwefel vermittels Kupferhammerschlag. Die sodann bei der in üblicher Weise vorgenommenen Eindampfung der Lauge ausfallenden Ausfischsalze werden bei fortlaufendem Betrieb in üblicher Weise wiederholt aufgearbeitet.
  • Nach vollzogener Eindampfung wurden aus dem Schmelzkessel i, i 6 kg Sitznatron vori etwa 98 % Reinheit gewonnen.
  • 2. i o kg fein vermahlene, zu. ldeinen Briketten verpreßte Masse von der Zusammensetzung: 45,5 % NaHC03 (etwa 98%ig), 440 % Kohle, io,5 % Feuchtigkeit werden m einen von außen beheizten Schachtofen eingeführt.
  • Nachdem die Masse eine Temperatur von etwa iooo° C angenommen hat, wird während einer Zeit von 3i/2 Stunden Stickstoff durch den Ofenraum geleitet. Sodann wird der Ofeninhalt durch Regelung der Beheizung auf etwa 5oo° C Temperatur gebracht und mit Wasserdampf behandelt. Dadurch werden o,75 kg Ammoniak abgetrieben.
  • Nach der Verseifung wird der Ofen ent -leer und die Masse ausgelaugt und filtriert. - Durch Kristallisation wird sodann Kristallsoda gewonnen, wobei die Lauge bei fortlaufendem Betrieb wiederholt verwendet und von Zeit zu Zeit aufgearbeitet wird. Die auskristallisierte Kristallsoda wird von der Lauge getrennt und eingedampft, wodurch 2,65 kg Natriumcarbonat von 98 % Reinheit gewonnen werden.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Erzeugung von Alkali.-hydroxyd aus einem Gemisch von Alkali.-bicarbonat oder -.carbonat mit Kohle unter Zusatz :einer Erdalkaliverbiudung oder ,einer Magnesiumverbindung, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch bei hoher Temperatur mit Stickstoff behande14 die Reaktionsmasse bei gexIgerer Temperatur verseift und sodann ausgelaugt wird, und daß der Erdalkali.- oder Magnesiumzuscblag so bemessen wird, daß er die nicht in Hydroxyd übergegangenen Mengen des Alkalis kaustiziert.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Behandlungsgut während der Reaktion in sehr dünner Schicht ausgebreitet wird.
DE1930555168D 1930-12-18 1930-12-18 Verfahren zur Erzeugung von Alkalihydroxyd aus Alkalibicarbonat oder -carbonat Expired DE555168C (de)

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