DE554473C

DE554473C - Fernsehempfangsvorrichtung mit Nipkowscheibe fuer den Empfang verschieden genormter Bilder

Info

Publication number: DE554473C
Application number: DE1930554473D
Authority: DE
Original assignee: TELEHOR AKT GES
Current assignee: TELEHOR AKT GES
Priority date: 1930-02-25
Filing date: 1930-02-25
Publication date: 1932-07-08

Description

Die verschiedenen Fernsehsysteme, die eine Nipkowscheibe als Bildzusammensetzvorrichtung im Empfänger verwenden, arbeiten mit verschiedenen Bildformaten und verschiedenen Bildpunkt-, Bildzeilen- und Bildwechselzahlen, so daß es erforderlich ist, bei Verwendung des gleichen Fernsehempfängers für verschiedene Sendungen beim Übergang vom Empfang des einen Systems zum Empfang des anderen Systems die Nipkowscheibe auszuwechseln, eine Maßnahme, die zeitraubend und umständlich ist und von Laien auch nicht ohne weiteres durchgeführt werden kann.
Durch die vorliegende Erfindung wird dieser Mangel behoben und der Übergang vom Empfang einer Fernsehübertragung auf eine andere, z. B. mit anderer Bildzeilenzahl, ohne Auswechslung der Nipkowscheibe dadurch ermöglicht, daß die Nipkowscheibe mit mehreren verschiedenartigen Lochungen versehen ist, die den verschiedenen zu empfangenden Fernsehsendungen entsprechen. Diese Lochungen arbeiten mit verstellbaren Abdeckmitteln zusammen, welche die wahlweise Freigabe einer der Lochungen ermöglichen, während die anderen Lochungen abgedeckt bleiben.

Zweckmäßig bestehen die Abdeckmittel in einer gelochten, auf der Nipkowscheibe angeordneten undurchsichtigen Abdeckscheibe, die mit mehreren den Lochreihen der Nipkowscheibe entsprechenden Lochungen verseilen ist, die um andere Winkelbeträge gegeneinander versetzt sind als die Lochungen der Nipkowscheibe. Durch einfaches Drehen der Abdeckscheibe gegen die Nipkowscheibe kann also die Lochreihe der Nipkowscheibe angewendet werden, die der jeweils zu empfangenden Fernsehübertragung entspricht, ohne daß eine Auswechslung der Nipkowscheibe vorgenommen werden müßte.

Die etwa erforderliche Änderung der Drehzahl kann in bekannter Weise durch Änderung der Frequenz der Antriebswechselströme für das phonische Rad ο. dgl. ζ. B. durch Umstimmung des lokalen Taktgebers erfolgen. Bei mittelbarem oder unmittelbarem Antrieb des phonischen Rades mittels der Bildströme ergibt sich diese Änderung von selbst.

Im Falle, daß die zu empfangenden verschieden genormten Bilder nicht nur bezuglieh der Bildzeilenzahl, sondern auch bezüglich des Bildformats voneinander abweichen, kann eine entsprechende Änderung des Bildformats in der Breite oder Höhe durch eine Zylinderlinse oder zur Änderung beider zwei senkrecht gekreuzte Zylinderlinsen verwendet werden. Naturgemäß kann eine solche Korrektur des Formats auch in dem Sonderfalle erfolgen, daß die zu empfangenden verschiedenartigen Bilder nur bezüglich des Bildformats voneinander abweichen.

In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise veranschaulicht, und zwar zeigt

Abb. ι eine Draufsicht auf eine Nipkowscheibe mit darüber angeordneter Abdeckscheibe,

Abb. 2 einen Schnitt nach Linie A-B der Abb. ι in verkleinertem Maßstabe,

Abb. 3 eine schematische Darstellung einer Empfangsvorrichtung mit Zylinderlinse, Abb. 4 einen Empfänger.

In Abb. ι und 2 ist ι eine Nipkowscheibe, die mit zwei verschiedenen Lochungen versehen ist. Der Übersichtlichkeit halber sind nur geringe Lochzahlen dargestellt; bei der ίο praktischen Ausführung sind diese naturgemäß größer.

Die Löcher der einen Lochreihe sind rund dargestellt und mit O₁, a₂, a_s usw. bezeichnet, die der zweiten Lochreihe sind viereckig dargestellt und mit b_v b₂, b₃ usw. bezeichnet.

In der Lochreihe α sind im dargestellten Beispiel sechs, in der Lochreihe b jedoch acht Löcher enthalten.

Das mit der α-Reihe empfangene Bild ist mit 2, das mit der &-Reihe empfangene Bild mit 3 bezeichnet. Naturgemäß müssen bei der praktischen Ausführung die Lochabstände innerhalb der einzelnen Reihen entsprechend der Bildbreite kleiner sein als dargestellt, f

Die der jeweils zu empfangenden Fernsehsendung entsprechende Lochreihe kann durch eine Abdeckscheibe 4 freigegeben werden, während die anderen abgedeckt bleiben. Zu diesem Zwecke ist die Abdeckscheibe mit zwei Lochreihen α/ bis a₀' und b₁ bis b_s versehen, die den Lochreihen a_x bis a_e und 6/ bis bg der Nipkowscheibe entsprechen, jedoch etwas größere Löcher besitzen als die Nipkowscheibe und um einen anderen Winkel zueinander versetzt sind als die Lochreihen der Nipkowscheibe. Durch einfaches Verschwenken der Abdeckscheibe kann dann wahlweise entweder die eine oder die andere Lochreihe der Nipkowscheibe zum Zwecke des Empfanges freigegeben werden. Im dargestellten Falle ist die Lochreihe b der Nipkowscheibe durch die Lochreihe V der Abdeckscheibe freigegeben, während die Lochreihe α der Nipkowscheibe durch die Abdeckscheibe verdeckt ist.

Um eine Feststellung der Nipkowscheibe gegenüber der Abdeckscheibe zu ermöglichen, ist beim dargestellten Beispiel in der Nipkowscheibe ein Schraubenbolzen 5 mit darauf angeordneter Kiemmutter 6 befestigt, auf dem der Bogenschlitz 7 der Abdeckplatte verschiebbar ist. Die Enden des Schlitzes entsprechen den beiden für die Freigabe der einen oder anderen Lochung der Nipkowscheibe durch die der Abdeckscheibe gegebenen Stellungen der Abdeckscheibe. Um eine nennenswerte Vergrößerung der umlaufenden Massen und die damit verbundenen Schwierigkeiten der Synchronisierung und Phasenstellung zu vermeiden, wird die Abdeckscheibe zweckmäßig aus dünnem, leichtem Werkstoff, z. B. einem schwarzen Cellophanblatt, gebildet.

Naturgemäß können auf der Nipkowscheibe auch mehr als zwei, z. B. drei oder vier Lochungen verschiedener Art vorgesehen sein, die Abdeckscheibe besitzt dann dementsprechend die gleiche Zahl entsprechender Lochungen.

Sofern die Lochgröße bei beiden zu empfangenden Systemen die gleiche ist, können einzelne, z. B. die äußersten, und gegebenenfalls auch mehrere Löcher der beiden Lochungen zusammenfallen.

Handelt es sich lediglich um eine Änderung der Breite oder Höhe des Bildes bei sonst gleicher Bildpunktzahl, so kann nach Abb. 3 das urspüngliche Bild der Nipkowscheibe 1 vom Format x, y auf das richtige Format χ, ζ mittels einer Zylinderlinse 8 auseinandergezogen werden.

Einer verschiedenen Abtastrichtung im Bilde kann durch die Anordnung nach Abb. 4 Rechnung getragen werden, bei der der Empfänger 9 einerseits in seiner aufrechten Stellung (gestrichelt dargestellt) oder in liegender Stellung (mit vollen Linien dargestellt) verwendet werden kann, so daß die durch die Vergrößerungsoptik 10 betrachteten Bilder stets in die aufrechte Stellung gebracht werden können, ohne daß Veränderungen am Empfänger vorgenommen werden müßten. Die Stützung des Empfängers in der liegenden Stellung erfolgt beim dargestellten Beispiel durch einen oder mehrere Füße 11, jedoch können die zueinander senkrechten Standflächen auch auf beliebige andere Weise erzeugt werden, beispielsweise durch Ausgestaltung des Empfängergehäuses mit glatten, zueinander senkrechten Außenflächen. Diese Anordnung ist naturgemäß nicht auf die Verwendung einer Nipkowscheibe als Bildzusammensetzvorrichtung beschränkt, kann vielmehr bei jeder beliebigen Bildzusammensetzung Verwendung finden.

Claims

Patentansprüche:

1. Fernsehempfangsvorrichtung mit Nipkowscheibe für den Empfang verschieden genormter Bilder, dadurch gekennzeichnet, daß die Nipkowscheibe mit mehreren verschiedenartigen, annähernd in dem gleichen Kreisring liegenden Lochreihen versehen ist, von denen jeweils eine durch verstellbare, mit der Scheibe synchron umlaufende Abdeckmittel freigegeben wird.

2. Fernsehempfangsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckmittel in einer gelochten, auf

der Nipkowscheibe angeordneten undurchsichtigen Abdeckscheibe bestehen, die mit mehreren den Lochreihen der Nipkowscheibe entsprechenden Lochungen versehen ist, die um andere Winkelbeträge gegeneinander versetzt sind als die Lochungen der Nipkowscheibe.

3. ' Fernsehempfangs vor richtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Löcher der Abdeckscheibe größer sind als die zugehörigen Löcher der Nipkowscheibe.

4. Fernsehempfangsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckmittel als über die Nipkowscheibe zu dieser verdrehbare und feststellbare Kreisscheibe ausgebildet sind.

5. Fernsehempfangsvorrichtung mit Nipkowscheibe nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Betriebsstellungen der Abdeckscheibe durch Anschläge bestimmt sind.

6. Fernsehempfangsvorrichtung mit Nipkowscheibe nach Anspruch 1 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckscheibe aus dünnem, leichtem und undurchsichtigem Werkstoff, z. B. Cellophan, besteht.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen