DE55444C

DE55444C - Kraftsammelnde Wagenbremse

Info

Publication number: DE55444C
Application number: DENDAT55444D
Authority: DE
Original assignee: A. STICHT in Borken, Westfalen
Anticipated expiration: 1910-08-28

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

/Jyf, KLASSE 20: Eisenbahnbetrieb.

Auf die Wageiivorderachse α ist lose eine Hülse b geschoben, welche in sich eine spiralig gewundene Blattfeder f aufnimmt, deren eines Ende an der Hülsennabe befestigt ist, während das andere, aus der Hülse hervorragende Federende am Wagenuntergestell fest sitzt

Gleichfalls lose auf der Achse α sitzt eine Seil- oder Kettenscheibe c, um welche ein ■Seil oder eine Kette k gekreuzt zu einer Scheibe d geführt ist, welche auf der Hinterradachse a^l fest' aufgekeilt sitzt.

Während der Wagenfahrt wird durch die im Kreuz laufende Kette k die lose Kettenscheibe c in entgegengesetzter Richtung zu ihrer Achse α gedreht werden. , Sie kann nun mittelst eines vom Kutscher zu bewegenden Handhebels h und einer ihrer Naben umfassenden Gabel i'i auf der Achse α verschoben und gegen die Federhülse b gedrückt werden. '

Geschieht dieses, so gelangen an der Kettenscheibe sitzende Klauen Z in Eingriff mit entsprechenden Klauen I¹ der Federhülse und kuppeln Kettenscheibe und Federhülse zusammen. Die der Wagenachsendrehung entgegengesetzte Drehung der Scheibe c wird auf die Federhülse übertragen, wobei die Spiralfeder /, wie der Pfeil in Fig. 4 andeutet, gespannt wird und somit, als Bremse wirkend, die Weiterfahrt des Wagens hemmt.

Ein fest auf der Vorderachse α sitzendes Sperrrad e ist mit dem Sperrkegel g gepaart, welcher um einen an der Federhülse b sitzenden Stift schwingen kann.

Während der "Wagenfahrt werden die Sperrzähne für gewöhnlich unter dem Sperrkegel fortschleifen.

Wenn aber die Federbremse angespannt worden ist und die W^ragenfahrt wieder beginnen soll, so löst der Kutscher die Klauenkupplung zwischen c und b; darauf wird die Federbremse f bestrebt sein, jetzt ihre Hülse im gleichen Sinne mit der Achsendrehung zu verdrehen. Die hierbei zur Wirkung kommende Kraft wird durch das Sperrwerk ge auf die Radachse α übertragen und hilft somit die Anfahrt des Wagens einleiten.

Claims

Patent-Anspruch:

Eine kraftsammelnde Wagenbremse, bestehend in je einer auf der Vorderachse lose sitzenden Federhülse b und Seil- oder Kettenscheibe c, welch letztere durch eine von der hinteren Wagenradachse a^l betriebene, über Kreuz geführte Kette k der Raddrehung entgegengesetzt gedreht wird, um nach ihrer Verkupplung mit der Federhülse durch eine Hebelverbindung h i i vom Kutscher aus die Hülse in gleichem Sinne zu drehen und dabei eine in dieser befindliche Feder zu spannen, die nach Entkupplung von Scheibe c und Hülse b während der Wagenanfahrt sich wieder ausdehnt und dabei die in ihr aufgespeicherte Kraft unter Vermittelung eines Sperrwerkes g e auf die Wagenachse in deren Drehrichtung überträgt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI.