DE554040C - Verfahren zur Herstellung von durchsichtigen anatomischen Trockenpraeparaten tierischer und menschlicher Herkunft - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von durchsichtigen anatomischen Trockenpraeparaten tierischer und menschlicher Herkunft

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DE554040C
DE554040C DED61003D DED0061003D DE554040C DE 554040 C DE554040 C DE 554040C DE D61003 D DED61003 D DE D61003D DE D0061003 D DED0061003 D DE D0061003D DE 554040 C DE554040 C DE 554040C
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von durchsichtigen anatomischen Trockenpräparaten tierischer und menschlicher Herkunft Es ist bereits vorgeschlagen -worden, organische makroskopi.sche Körper durchsichtig bzw. durchscheinend zu machen, und zwar hat man diese in Flüssigkeiten eingeführt, die die gleichen optischen Eigenschaften haben wie die Gewebe selbst. Die Präparate -werden in geschliffenen Glasgefäßen aufbewahrt und fest verschlossen.
  • Diese an das bisherige Verfahren gebundene Aufbewahrung hat eine Reihe von Mängeln ergeben. So wird zunächst auf die erhöhte Bruchgefahr hingewiesen, die für den Transport sehr hinderlich ist. Dann war die bisher angewandte Aufbewahrung vor allen Dingen für .den Lehrunterricht sehr hinderlich. Damit das Präparat genau betrachtet werden konnte, wurde es durch die Schüler herumgereicht. Die Gläser sind nur geschliffen und: haben ein beträchtliches Gewicht. Es besteht daher die Gefahr, daß das Glas der zugreifenden Hand entgleitet oder auch zu fest aufgesetzt wird. Beschädigungen des Glases sind daher sehr leicht möglich und: die Reparatur ist, da sie nur durch einen Fachmann ausgeführt werden kann, verhältnismäßig teuer. Ferner verbreitet die dem Glas entweichende Flüssigkeit einen sehr unangenehmen Geruch, der für längere Zeit als sehr störend empfunden wird und der trotz bester Lüftung nur sehr schwer aus den betreffenden Räumen herauszubringen ist.
  • Ferner kann der Verschluß des Glases durch unsachgemäße Aufbewahrung oder durch irgendwelche nicht vorher zu sehende Umstände undicht werden. Die Flüssigkeit verdunstet dann allmählich und verbreitet den gleichen unangenehmen Geruch.
  • Des weiteren ist zu berücksichtigen, daß die Betrachtung des Präparates erschwert wird, weil das Auge vielfach bei dieser Art der durchsichtigen Präparate die Beziehung zur Oberfläche verliert. Durch diese Mängel -war für .die bisher durchsichtig gemachten Präparate leider nur eine beschränkte Verwendungsmöglichkeit gegeben, obwohl sie, da sie so außenordentlich instruktiv sind, sehr begehrt sind.
  • Es wurde nun gefunden, daß diese Nachteile dadurch zu vermeiden sind, daß die durchsichtig gemachten Präparate ohne Flüssigkeit als Trockenpräparate, d. h. ohne Glasbehälter aufbewahrt werden können. Selbstverständlich muß hierbei darauf geachtet werden, daß bei den an und für sich empfindlichen Objekten weder Schrumpfungen noch Verletzungen durch Risse usw. eintreten. Hierzu werden die durchsichtig gemachten Präparate mit erstarrenden Massen behandelt, .die den gleichen Brechungsindex wie die zu behandelnden Objekte besitzen. Es kommen hierfür alle in Wintergrünöl, Benzol, Xylol, Toluol und ähnlichen Stoffen lösbaren Harze, Fette, Wachse und Paraffine in Frage, deren Brechungsindex mit den betreffenden Lösungsmitteln vermischt dem Brechungsindex der zu präparierenden Gewebe gleichkommt. Beispielsweise wird das Verfahren wie folgt durchgeführt: Die vorbehandelten, d. h. entkalkten, entfärbten, gegebenenfalls injizierten, entwässerten. und durchsichtig gemachten Objekte werden in eine Lösung von % Teil Kanadabalsamxylol und 1/2 Teil Wintergrünöl gebracht. Hierin bleiben sie, zweckmäßig in Thermostaten (Brutofen), je nach Größe mindestens 5o bis 6o Stunden bei einer Temperatur von 40 bis 50° C. Hierauf werden die Präparate in reinen Kanadabalsam eingetaucht, in dem sie mindestens soo Stunden, zweckmäßig im Brutofen, bei einer Temperatur von 5o bis 6o° C verbleiben. Es ist besonders darauf zu achten, daß die sich hierbei immer wieder bildende Haut auf der Oberseite des Gefäßes zur Seite geschoben wird, so daß allmählich die gesamte Substanz einschließlich des eingeschlossenen Präparates fest wird. Dieser Vorgang ist dann zu unterbrechen, wenn die Substanz so fest geworden ist, daß das Präparat ohne Beschädigung aus der eingedickten Masse entnommen werden kann. Hierauf wird das Objekt zweckmäßig im Brutofen bei einer Temperatur von 50 bis 6o° C frei aufgehängt, so daß die überschüssige Einbettungsmasse abtropfen kann. Dieses ist so weit durchzuführen, daß keine Substanz aus dem Präparat selbst ausläuft. Hierauf wird die Temperatur im Brutofen gesenkt, und zwar so, daß innerhalb eines Tages Zimmertemperatur erreicht wind. Im abgekühlten Brutschrank bleibt das Präparat noch so lange, bis es völlig erstarrt ist. Zum beson-(deren Schutz kann das: behandelte Präparat noch mit einer Schutzschicht überzogen werden, z. B. durch Überspritzen mit Cellonlack.
  • Durch das erfindungsgemäße Verfahren werden des weiteren folgende Vorteile erzielt: Die behandelten Objekte können ohne Einschlußmittel und Glas betrachtet werden, so daß die Oberflächenbeziehung zu den einzelnen Organen im Innern der Präparate erkennbar wird. Ferner sind die Präparate im Projektionsapparat wie sonstige Naturalien projezierbar. Schließlich wind die Zerbrechlichkeit der Präparate fast ganz aufgehoben.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: r. Verfahren zur Herstellung von durchsichtigen anatomischen Trockenpräparaten tierischer und menschlicher Herkunft, dadurch gekennzeichnet,daß diese, nachdem sie vorher auf an sich bekannte Art vorbehandelt und durchsichtig gemacht worden sind, mit bei gewöhnlicher Temperatur erstarrenden Massen (z. B. Harzen, Fetten usw.) behandelt wenden, die den gleichen Brechungsindex besitzen wie die zu behandelnden Objekte.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß die vorbehandelten Objekte zunächst in eine Lösung von Kanadabalsamxylol und Wintergrünöl während 5o bis 6o Stunden, zweckmäßig im Brutofen, bei einer Temperatur von 4o bis 5o° C und hierauf in reinen Kanadabalsam getaucht werden, in dem sie bei einer Temperatur von 5o bis 6o° C etwa 5oo Stünden und länger verbleiben, bis das Präparat so fest geworden ist, daß es ohne Beschädigung aus .der eingedickten Masse entnommen werden kann, worauf der überschüssige Balsam, z. B. durch Aufhängen des Präparates in einem Brutofen (5o bis 6o° C) entfernt und das Präparat schließlich abgekühlt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch z und 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Behandlung des Präparates die sich auf der Oberfläche des Präpariermittels bildende Haut ständig beseitigt wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch r bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Balsam aus dem behandelten Präparat wieder so weit entfernt wird, daß keine Substanz bei erhöhter Temperatur aus dem Präparat selbst ausläuft.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch r bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das fertige, abgekühlte Präparat mit' einer Schutzhaut überzogen wird.
DED61003D 1931-04-25 1931-04-25 Verfahren zur Herstellung von durchsichtigen anatomischen Trockenpraeparaten tierischer und menschlicher Herkunft Expired DE554040C (de)

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DE (1) DE554040C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1002986B (de) * 1954-07-28 1957-02-21 Deutsches Gesundheits Museum Z Verfahren zum Einbetten von Insekten in ein Polyesterharz
DE1016486B (de) * 1955-08-04 1957-09-26 Deutsches Gesundheits Museum Z Verfahren zum Einbetten eines durchsichtigen menschlichen oder tierischen Organs in ein Polyesterharz

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1002986B (de) * 1954-07-28 1957-02-21 Deutsches Gesundheits Museum Z Verfahren zum Einbetten von Insekten in ein Polyesterharz
DE1016486B (de) * 1955-08-04 1957-09-26 Deutsches Gesundheits Museum Z Verfahren zum Einbetten eines durchsichtigen menschlichen oder tierischen Organs in ein Polyesterharz

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