DE553162C - Behandlung von Eisenpyriten - Google Patents

Behandlung von Eisenpyriten

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DE553162C
DE553162C DEL71268D DEL0071268D DE553162C DE 553162 C DE553162 C DE 553162C DE L71268 D DEL71268 D DE L71268D DE L0071268 D DEL0071268 D DE L0071268D DE 553162 C DE553162 C DE 553162C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B1/00Preliminary treatment of ores or scrap
    • C22B1/02Roasting processes
    • C22B1/08Chloridising roasting

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Description

  • Behandlung von Eisenpyriten Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Behandlung von Pyriten zur Gewinnung von Schwefel und der in ihnen enthaltenen Metalle.
  • Es ist bekannt,-daß sulfidische Mineralien durch Einwirkung von Chlorgas vollständig zerlegt «-erden können. So wird beispielsweise nach dein Patent 25o:284 das von der Gangart getrennte sulfidische Material mit geschmolzenen Metallchloriden gemischt und das Gemisch in einem Konverter mit Chlor oder Chlorschtvefel verblasen, um Schwefel abzutreiben und 1letallchloride -zu bilden. Die gebildeten Chloride werden dann in einem weiteren Konverter mit überschüssigem Chlorbehandelt, um Ferri- und Manganichloride zu bilden und zu verflüchtigen. Die flüchtigen höheren Chloride werden dann mit Ätznatron behandelt, während die nichtflüchtigen zurückgebliebenen Chloride in geschmolzenem Zustande zur Gewinnung der Metalle und des Chlors elektrolvsiert werden. Nach der französischen Patentschrift 4.56 o63 wird andererseits der ganze Metallgehalt der Erze in Form von Chloriden verflüchtigt, wobei das vorhandene Eisen in das leichtflüchtige Ferrichlorid umgesetzt wird. Diese Verfahren haben jedoch den _\"achteil, daß sie einerseits große Mengen Chlor erfordern und daß andererseits die Trennung der Chloride Schwierigkeiten bereitet, und endlich auch kein reiner Schwefel gewonnen wird.
  • Nach der Erfindung wird nun die Chlorbehandlung in der Weise durchgeführt, daß immer ein überschuß des sulfidischen Materials vorhanden ist, so daß nur Ferrochlorid gebildet und falls Ferrichlorid auftreten sollte, dieses sofort zu Ferrochlorid reduziert wird; auf diese Weise bleibt praktisch das ganze Eisen als Ferrochlorid im Chlorierungskessel zurück, und nur die bei der angewandten Temperatur flüchtigen Chloride werden mit dem Schwefel abgetrieben. Auf diese Weise wird aber erreicht, daß alle die in den behandelten Pyriten enthaltenen Bestandteile leicht getrennt und ohne Chlorverlust in reiner Form gewonnen werden können.
  • In der folgenden Beschreibung und der beiliegenden Zeichnung soll die Erfindung beispielsweise erläutert werden.
  • Der erste Arbeitsgang des Verfahrens, der in der Zerlegung der Pyrite mittels Chlorgas besteht, kann in einem Ofen mit stetigem Gang durchgeführt werden, und der Ofen kann ein mechanisch betätigter, drehbarer oder feststehender sein. Die Reaktion verläuft sehr schnell und ist exotherm nach der Gleichung Fe S.= + Cl, - Fe Cl= --E- SZ -(- 46.5 K.
  • Die Temperatur kann durch Regelung der Chlorzugabe auf jedem gewünschten Grad gehalten werden.
  • Die Chloride des Zinks und Bleies sind unter diesen Bedingungen bei Temperaturen über 700° C fast vollständig flüchtig und werden zusammen mit dem Schwefel und dem in dem Mineral etwa enthaltenen Arsen ausgetrieben. Durch passende Anordnung von Kondensatoren «-erden die flüchtigen Chloride getrennt in den ersten Kondensatoren gesammelt, der Hauptanteil des Schwefels im flüssigen Zustand in den mittleren Kondensatoren und der Rest des Schwefels zusammen mit dem etwaigen Arsen in den letzten Rezipienten. Durch Absitzenlassen des flüssigen Schwefels in den mittleren Kondensatoren und Abziehen des Flusses von einer Stelle an oder unter der Oberfläche kann der -größte Teil des Schwefels in praktisch reinem Zustand erhalten werden. Die flüchtigen Chloride in den ersten Kondensatoren können getrennt und die Metalle in bekannter "'eise gewonnen werden.
  • Das Eisen und Kupfer aus dem Mineral werden in Ferro- und Kupferchloride übergeführt, die sich am Böden des Ofens zusammen mit kleinen--Mengen Blei- und Zinkchloriden in-geschmolzenem Zustande ansammeln, wenn dieTemperatur7oo° C (oder darüber) beträgt; diese geschmolzenen Chloride können stetig abfließen oder nach Belieben in Zwischenzeiten abgestochen werden. Der Ofen kann so stetig über eine sehr lange Zeit hinaus-- in Betrieb bleiben. Die kleine Menge nicht aufschließbarer Stoffe in dem Mineral häuft sich allmählich in dem Ofen an, der deshalb nach gewissen Zeiten -= stillgelegt und gereinigt werden muß.
  • Dieser erste Arbeitsgang kann bei irgendeiner Temperatur zwischen 5oo und 85o° C durchgeführt werden; 70o bis 8oo° C_ ist ein geeigneter Temperaturbereich, die nichtflüchtigen Chloride in geschmolzenem Zustande zu erhalten und die flüchtigen Zink- und Bleichloride abzutreiben, aber diese Temperatur kann mit Rücksicht auf die Zusammensetzung und Eigenschaften des Minerals geändert werden.
  • Die flüssigen, aus dem Ofen abgezogenen Ferro- und Kupferchloride werden mit genügend Wasser behandelt, um eine bei gewöhnlicher Temperatur gänzlich oder teilweise gesättigte Lösung zu bilden. Die Hydrationswärme des Ferrochlorids ist beträchtlich, und die Lösung wird sehr heiß. Sie wird von den aus dem Ofen mitgenommenen unlöslichen Stoffen abfiltriert und mit metallischen Eisenplatten, Stangen, Stücken oder Eisen in anderer geeigneter Form behandelt, um das Kupfer in bekannter NVeise abzuscheiden. Die Abscheidung -des Kupfers ist vollständig und läßt sich auf diese Weise leicht ausfuhren. Es kann jedoch auch irgendeine andere- Methode zur Abscheidung des Kupfers angewendet werden. Die Lösung läßt man absitzen oder sie wird filtriert und die klare Ferrochlöridlösung der Elektrolyse unterworfen. Die kleinen vorhandenen Mengen Blei «erden durch vorhergehende Behandlung bei niedriger Spannung entfernt.
  • Die Elektrolyse der Ferrochloridlösung wird bei einer Temperatur von go bis roo° C mit einer EMK von 2,3 -bis 3 Volt und einer Stromdichte von L bis :2,75 Ampere je Quadratdezimeter durchgeführt. Die Kathode kann eine dünne Platte, ein Zylinder oder anderer geeigneter Gegenstand und feststehend oder drehbar sein. Die Anode besteht aus einer Platte; einem Stab oder Zylinder, aus Kohle oder andereni unangreifbaren -Material und wird in eine konzentrierte Lösung eines geeigneten. Chlorids, z. B. des 1Tatriums. Calciums oder 1lagnesiums oder eines ähnlichen Chlorids eingetaucht; die in einer Anodenkammer aus poröser, vorzugsweise unglasierter Tonerde, Töpferton oder anderem geeigneten porösen Material enthalten ist. Diese Anodenkammer kann zweckmäßig aus guter Porzellanerde geformt, langsam getrocknet und bei niedriger Temperatur gebrannt werden; sie hat nur einen -sehr geringen Widerstand, verhindert aber die Diffusion zwischen der Anodenchloridlösung und der Ferrochloridlösung. Die Erfindung beschränkt sich nicht auf eine bestimmte Form der Elektrolvsenzelle. Die Zelle kann in Anoden- und Kathodenraum mittels einer Scheidewand aus porösem Ton oder anderem Material geteilt werden, und der Anodenraum wird mit einer konzentrierten Lösung von Natrium-; Calcium-, Magnesium- oder einem ähnlichen Chlorid und der Kathodenraum mit Ferrochloridlösung angefüllt. Auf der Kathode wird ein zusammenhängender, gleichförmiger Niederschlag aus reinem Eisen gebildet. Das Chlor wird oben aus dem Anodenraum in bekannter Weise abgesaugt, durch Abkühlung oder andere geeignete Mittel getrocknet und zur Behandlung weiterer Pvritmengen nach dem Ofen geleitet.
  • Die Lösung- wird durch die Zellen in bekannter Weise geschickt, bis ihr Gehart auf 2o Gewichtsprozente an Ferrochlorid fällt:' über diesen Punkt hinaus beginnt die verlangte Spannung zu wachsen. Die Mutterlauge- wird für die Auflösung einer weiteren Menge der geschmolzenen Chloride aus dem Ofen benutzt; das Kupfer wird -aus der heißen Lösung;, wie schon beschrieben, eiitferut; und die Lösung kehrt zur Elektrolyse zurück.
  • Wetin es gewünscht wird, daß nur durchaus reines l,erroclilorid dein 1-,-lel:trolvsenbad zugeführt wird, dürfen die wasserfreien, aus dem Ofen abgestochenen Chloride nur finit genügend verbrauchter Müssigkeit oder @\lutterlauge oder beiden behandelt werden, um eine hei ungefähr 8o' C in bezug auf Ferrochlorid gesättigte Lösung; zu bilden, wonach die Tenilieratur auf ioo° C erhöht wird . Die heiße Lösung wird filtriert und der Abkühlung überlassen. Reine Ferrochloridkristalle. 1 eCl_ # .IH=O, scheiden sich ab, werden gewaschen und zur Herstellung der Kathodenlösung für die Elektrolyse benutzt. Die nach der Abscheidung der Kristalle verbliebene Mutterlauge kann. wie oben beschrieben, zur Gewinnung des Kupfers behandelt werden und kann dann zusammen mit der notwendigen Menge schwacher Lösung aus der Elektrolvse zum Lösen weiterer Mengen der wasserfreien Chloride benutzt werden; diese Reihenfolge kann wiederholt «erden, bis sich Zink in der Lösung anreichert. Das Zink kann so lange zunehmen, bis es schwierig wird, die Ferrochloridkristalle von diesem Element frei zu waschen, was ungefähr bei einer Konzentration von ioo g Zink oder mehr auf i 1 zutrifft. Die Lösung wird dann zur Behandlung entfernt, und der Kreislauf beginnt von neuem. Die zinkreiche Lösung wird durch Konzentrieren oder auf andere Weise behandelt, um den größten Teil des Ferrochlorids abzuscheiden und das Zink zii gewinnen.
  • Oder das Kupfer wird aus der siedenden, gesättigten Lösung mittels metallischen Eisens gefällt. wonach die Lösung abgekühlt wird, um die --'£bsclieidung der reinen Ferrochloridkristalle zu bewirken.
  • In jenen Fällen. wo es nicht wünschenswert ist, den für die Elektrolvse notwendigen Betrag an Kraft anzuwenden, können reine Ferrochloridkristalle, wie schon beschrieben, abgeschieden werden und, nachdem diese in einem warmen Luftstrom oder mit unbrauchbaren Ofengasen unter ioo° C getrocknet sind. durch Erhitzen an der Luft mit oder ohne Dampf bei einer Temperatur von 25o bis 3oo° C in reines Ferriolyd und Chlorwasserstoff zerlegt werden.
  • Die Luftmenge. die für die Zerlegung gebraucht wird, wird so geregelt, daß die sich entwickelnden sauren Gase .t Volumina Chlorwasserstoff auf i Volumen Sauerstoff enthalten. Die heißen Gase -werden gereinigt und in bekannter oder anderer Weise über Kupferchlorid oder einen anderen Katalvsator in einen Ofen geleitet, um den Chlorwasserstoff in Chlor umzuwandeln. Das Chlor kann aus den Gasen gewonnen und-zur Behandlung weiterer illengen Pvrite benutzt werden, oder die Gase können unmittelbar ohne Abscheidung von l-hlor über weitere in einem Ofen auf ;oo bi; `3o@ C erhitzte Pyritmenge geleitet werden. Die I'vrite werden unter Bildllng von Lisen-. Blei- und Zinkchloriden ancregriften, und der Schwefel wird ausgetrieben; etwas Chlorwasserstoff und schweflige ;äuge I«innen in den Abgasen anwesend sein. Die Abgase werden. um den Chlorwasserstoff zu entfernen, gereinigt und enthalten dann neben trägen Gasen nur schweflige Säure, die man zwecks Gewinnung von reinem Schwefel in bekannter Reise mit Schwefelwasserstoff. der beispielsweise bei der Behandlung eine: pvritischen Glührückstandes mit Chlorwasserstoff erhalten «-erden kann, in Reaktion treten läßt.
  • Die gebildeten Chloride kann man aus dem Ofen im geschmolzenen Zustand abfließen lassen, oder das Gemisch aus den Chloriden und dein unlöslichen Rückstand kann mit kochendem-Wasser ausgewaschen werden: in beiden Fällen werden die Chloride in Lösung gebracht. Das in dieser Lösung anwesende Kupfer wird. wie schon beschrieben, mittels Eisen gefällt. Das Blei wird aus der Lösung durch Elektrolyse gewonnen; Ferrochlorid wird durch zyklische Kristallisationen abgeschieden und Zink in der Mutterlauge angereichert.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRI.CFIE: i. Verfahren zur Behandlung von P-,.riten mit Chlorgas bei höheren Temperäturen, dadurch gekennzeichnet, daß das Chlorgas während der Chlorbehandlung auf eine überschüssige Pyritinenge zur Einwirkung gebracht wird, die flüchtigen Elemente auf diese Weise abgetrieben werden und ein Rückstand, der das Eisen in der Ferroform und alles Kupfer enthält, erhalten wird und daß dieser .Rückstand in Lösung gebracht, das Kupfer aus der Lösung durch Zementation ausgefällt und die entkupferte Lösung zur Gewinnung des Bleies zunächst bei niedriger E1IIs. d. h. unter i Volt und dann zur Gewinnung des Eisens und Chlors bei höherer E1IK. d. li. bei etwa 2.3 bis 3 Volt elektroIysiert und das Chlor zur weiteren Behandlung der P_yrite benutzt wird. Verfahren nach Anspruch i. dadurch gekennzeichnet, daß die nichtflüchtigen Chloride in der geringsten 'Menge Wasser oder -Mutterlauge unter Bildung einer gesättigten heißen Lösung aufgelöst werden und die Lösung ab;ekühlt und reines Ferrochlorid abgeschieden wird, wonach das reine Ferroclilorid gelöst und die Lösung elektrol_ysiert wird. 3. '\7 erfahren nach Anspruch i und - dadurch gekennzeichnet, daß die abgeschiedenen Ferrochloridkristalle in bekannter Weise mit einem Luftstrom mit oder ohne Dampf zur Gewinnung von Ferrioxl-d und Salzsäure- as behandelt werden, und daß dann die Abgase zur Gewinnung von Chlor über einen Katalvsator geleitet und weitere Pyritmengen mit diesem Chlor behandelt werden. 4. Verfahren nach Anspruch i,. dadurch gekennzeichnet, daß die abgetriebenen flüchtigen Chloride durch Teilkondensation in besonderen. Abscheidern und der Hauptteil des Schwefels in flüssigem Zustande in anderen Abscheidern zur Gewinnung reinen Schwefels verdichtet werden. . Verfahren nach Anspruch i und dadurch gekennzeichnet, daß aus der heißen, an nichtflüchtigen Chloriden gesättigten Lösung- das Kupier und Blei abgeschieden und die erhaltene entkupferte und entbleite Lösung zur Abscheidung von reinem Ferrochlorid abgekühlt- wird. 6. `-"erfahren nach Anspruch i und a, dadurch gekennzeichnet. daß die heiße, an nichtflüchtigen Chloriden gesättigte Lösung zur Abscheidung von reinem Ferrochlorid- abgekühlt und aus der kalt en - Lösung e das Kupfer und Blei abgeschieden und die Mutterlauge zur Auflösung weiterer wasserfreier Chloride verwendet wird. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Kreislauf der Laugen zwecks Anreicherung des Zinks wiederholt und die schließlich erhaltene zinkreiche Lösung zur Gewinnung -des Zinks aus dem- Kreislauf entfernt wird. S. Verfahren nach Anspruch i bis 7, dadurch. gekennzeichnet, -daß die Ferrochloridlösungen zur Abscheidung des Eisens und Bildung von Chlor bei einer Temperatur von 9o bis ioo° C elektro-1ysiert werden, bis der Ferrochloridgehält auf 2o °,1p herabgesetzt.ist. -
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