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Verfahren zur Entfernung von suspendiertem Wasser aus Benzin oder
anderen organischen Flüssigkeiten Die Erfindung bezieht sich auf eine Behandlung
von Benzin und sonstigen organischen Flüssigkeiten, die suspendiertes Wasser enthalten,
die darauf abzielt, das Wasser aus der betreffenden Flüssigkeit zu entfernen.
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Die Erfindung besteht im Wesen darin, da.ß man auf die wasserhaltige
organische Flüssigkeit, wie Benzin u. dgl., in der zu behandelnden Flüssigkeit unlösliche
Ester höherer Fettsäuren mit Kohlehydraten der allgemeinen Formel (C6 Hio 0;)n,
insbesondere der Cellulose oder geeigneter Cellulosederivate, einwirken läßt. Von
organischen Flüssigkeiten, welche nach dem Verfahren gemäß der Erfindung entwässert
werden können, seien beispielsweise noch genannt: Ätherwassergemische, Benzolwassergemische,
Chloroformwassergemische, ferner fette ader ätherische öle, die Wasser suspendiert
enthalten.
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Für die Zwecke der Erfindung geeignet sind im allgemeinen die Ester
von Fettsäuren, deren Glyceride die Hauptbestandteile von nicht trocknenden Ölen
und Fetten bilden; als Beispiele seien die Stearinsäure-, Palmitinsäure-, Laurinsäure-
und ölsäureester der Cellulose genannt, und zwar solche Celluloseester dieser Säuren,
welche einen verhältnismäßig niedrigen Grad von Veresterung aufweisen.
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Im allgemeinen gilt, daß die Ester von höheren Fettsäuren mit Cellulose
oder nahen Derivaten derselben und ähnlichen Kohlehydraten bei einem höheren Grad
der Veresterung in verschiedenen organischen Flüssigkeiten löslich sind. Infolgedessen
werden erfindungsgemäß die weniger weitgehend veresterten Produkte der Veresterung
von Kohlehydraten, wie der Cellulose, verwendet.
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Die höheren Fettsäureester von Kohlehydraten der allgemeinen Formel
(C6 Hio 05)n werden zur Durchführung des Verfahrens zweckmäßig .als Filtrationsmittel
mit der zu behandelnden Flüssigkeit zusammengebracht, und zwar in der Form von verhältnismäßig
dünnen Schichten, Blättern, Platten oder Tafeln.
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Zu diesem Zwecke kann man die Ester beispielsweise in eine derartige
Form bringen, daß sie eine filzartige Struktur aufweisen. Für bestimmte Zwecke sind
sie auch in der Form von Geweben verwendbar bzw. in Verbindung mit Geweben. Zu diesem
Zwecke kann man z. B. cellulosehaltiges Material in der Form eines Gewebes von entsprechender
Dichte der Einwirkung von V eresterungsmitteln aussetzen, um die Cellulose zu einem
größeren oder geringeren Anteil in Ester höherer Fettsäuren überzuführen, die in
der zu behandelnden Flüssigkeit unlöslich sind. Ferner kann man die Ester ,auch
zu zusammenhängenden, aber für Flüssigkeit durchlässigen Körpern verformen und diese
als Filtermaterial verwenden.
Zur erfindungsgemäßen Behandlung von
Benzin o. dgl., das zur Speisung eines Explosionsmotors-dient, benutzt man beispielsweise
ein Gefäß mit Zulauf, das ein Filter enthält und dessen Auslaß für das filtrierte
Benzin derart angeordnet ist, daß das Wasser im Gefäß verbleibt, während die zu
filtrierende Flüssigkeit, um zum Ablauf zu gelangen, durch das Filter hindurch (zweckmäßig
nach innen') fließen muß. Das Filter kann in diesem Falle die Form eines Sackes
oder ähnlichen Körpers haben, der im Gefäß so angebracht ist, daß die direkt dem
Gefäß zugeführte Flüssigkeit durch die Wand dieses Sackes hindurch nach innen zu
einem oben im Gefäß angeordneten Auslaß fließt.
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Mit Ausnahme des Filtermaterials kann eine solche Filtrationsvorrichtung
durchaus Vorrichtungen bekannter Art nachgebildet werden, .also z. B. aus einer
Anzahl dicht gepackter plattenförmiger Elemente zusammengesetzt sein, lösbar verbunden
mit Teilen, die den Einlauf und Auslauf enthalten, und unter Anordnung von Hilfsorganen,
um die Filterplatten in ihrer Lage zu halten.
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Zur Herstellung von Estern, die ,als Filtrationsmittel Verwendung
finden sollen, kann man beispielsweise wie folgt vorgehen: zoo cm' Pyridin werden
in ioo cm3 Chlorbenzol aufgelöst. In diese Lösung läßt man unter Kühlung eine Lösung
von 3oo g Sbearylchlorid in 6oo cm3 Chlorbenzol langsam einfließen. In die Mischung
bringt man ioog sorgfältig getrockneter Baumwolle ein. Die Mischung wird dann in
einem Wasserbad am Rückflußkühler auf i oo° C erhitzt und bei dieser Temperatur
12 bis 14 Stunden gehalten. Das Reaktionsprodukt wird mit Hilfe eines Saugfilters
filtriert und das auf dem Filter verbleibende Material mit Chloroform gewaschen,
bis alle löslichen Anteile entfernt sind. Der Rückstand besteht aus unlöslichem
Cellulosestearat und kann in noch feuchtem Zustand zu Blättern, Fäden, Kügelchen
oder Körpern sonstiger Form verpreßt und sodann getrocknet werden, bis das Chloroform
vollständig entfernt ist, worauf das Produkt gebrauchsfertig ist.
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Die Entfernung von Wasser aus organischen Flüssigkeiten mit Hilfe
von OYycellulose, die das Wasser absorbiert, ist bekannt.
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Demgegenüber besteht das Wesen der Erfindung darin, Wasser aus organischen
Flüssigkeiten durch Verwendung ganz bestimmter und anders gearteter Derivate der
Cellulose zu entfernen, die das Wasser nicht absorbieren, sondern .abstoßen bzw.
nicht durchlassen. Die Erfindung beruht nämlich auf der Beobachtung, daß ein Filterkörper
aus höheren Fettsäureestern der Cellulose Wasser abstößt. Dieser Filterkörper wird
durch das Wasser nicht benetzt und verhindert deshalb ähnlich wie Sämischleder den
Durchgang von Wasser, während die organische Flüssigkeit hindurchgehen kann.
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Der Hauptvorteil des neuen Verfahrens besteht demgemäß auch darin,
daß das Wasser, das auf der Filtermasse haftet, leicht wieder entfernt werden kann,
während beim bekannten Verfahren die Cellulosederivate durch Wasseraufnahme rasch
zur weiteren Absorption unbrauchbar werden und in schwieriger Operation getrocknet
werden müssen.