-
Verfahren und Vorrichtung zum keimfreien Füllen von Gefäßen, insbesondere
Flaschen-Es gibt schon Einrichtungen, die zum keimfreien Füllen von Gefäßen, insbesondere
von Flaschen, Verwendung finden. Auch hat man schon vorgeschlagen, die Flaschen
durch Hindurchführen eines indifferenten Gases von Luft zu befreien, um zu verhindern,
daß diese Luft mit dem einzufüllenden Inhalt der Flasche, etwa Mineralwasser, in
Berührung kommt. Das Verfahren nach der vorliegenden Erfindung besteht nun darin,
das Ausblasen der Flasche durch ein indifferentes Gas in der gleichen Schaltperiode
vorzunehmen, in der die bekannte Entleerung der Rückluftleitung von dem Überschuß
an Füllflüssigkeit erfolgt. Dadurch wird das Verfahren und die zugehörige Vorrichtung
wesentlich vereinfacht, und insbesonderewird auch an Zeit gespart.
-
Die Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens ist so ausgebildet,
daß die von den Füllelementen kommenden Rückluftleitungen zu einem Raum führen,
der durch ein Filter mit dem Sammelbehälter für die Flüssigkeit in Verbindung steht.
Außerdem ist der Raum auch mit der Außenluft verbunden unter Einschaltung eines
zweiten Filters. Dadurch wird erreicht, daß keine Infektionen eintreten können.
-
Eine zur Ausführung des Verfahrens dienende Vorrichtung ist als Ausführungsbeispiel
in den Zeichnungen dargestellt, und zwar zeigt Abb. i die Vorrichtung an einer rundlaufenden
Flaschenfüllmaschine.
-
Abb.2 zeigt in größerem Maßstabe, teilweise geschnitten, ein einziges
Abfüllelement mit den verschiedenen Anschlußleitungen.
-
Abb. 3 ist ein Schnitt durch den Hahn. Abb. 4 zeigt das Gehäuse des
Hahnes, geschnitten nach der Linie A-A der Abb. 3.
-
Abb. 5 ist das Füllrohr.
-
Die Abb. 6, 7 und 8 zeigen die einzelnen Schnitte durch die fünf verschieden
nebeneinanderliegenden Bohrungen des Hahnkükens in den drei verschiedenen Arbeitsstellungen.
-
Abb. 9 zeigt eine Abwicklung des Außenmantels des Hahnkükens.
-
Die sterile Abfüllflüssigkeit wird durch das Rohr i über die Stopfbüchse
2 und durch das Rohr 3 zu dem Sammelbehälter 4 geführt. Der Sammelbehälter hat eine
Anzahl von Auslaufstutzen 5, die zu den Abfüllelementen 6 führen.
-
Das zum Ausblasen des in der Flasche befindlichen gasförmigen Mediums
dienende indifferente Gas, also etwa Kohlensäure, wird durch die Leitung 7 über
die Stopfbüchse 8 und durch das Rohr 9 einem Druckbehälter io zugeführt, mit dem
die Abfüllelemente6 durch die Rohre i i verbunden sind. Für die Leitung der Rückluft
dienen die Rohre i2; die die Abfüllelemente 6 mit dem Raum 13 oberhalb des Füllbehälters
4 verbinden. Zwischen
diesem Raum 13 und dem Füllbehälter
¢ liegt die Filterschicht 14, welche verhindert, daß aus der Rückluftleitung 12
Keime in die Flüssigkeit gelangen können.
-
Außerdem ist der Raum 13 noch durch die Leitung 17 und den Hahn i8
an die Außenluft angeschlossen, jedoch unter Einschaltung einer Filterschicht 15
Diese verhindert, daß die von außen zutretende Luft Keime in den Apparat trägt.
-
Die Rückluftleitung 12 mündet nicht unmittelbar in den Behälter 13,
sondern.innerhalb eines in diesem liegenden und oben offenen Ringbehälters 16, in
welchem sich Flüssigkeitsreste aus der Rückluftleitung 12 absetzen können. Dieser
Ringbehälter ist durch eine nicht dargestellte Druckausgleich- und Flüssigkeitsabiaufleitung
mit einem besonderen, von der Außenluft abgeschlossenen Sammelkanal i9 verbunden,
der gleichzeitig die Abspritzflüssigkeit aus der Rückluftleitung 12 aufnimmt. Außerdem
ist ein zweiter Behälter 2o vorgesehen, der an die Ausbiaseleitung 21 angeschlossen
ist und teilweise mit Wasser angefüllt ist. Die Ausblaseleitung 21 taucht mit ihrer
Mündung unterhalb der Flüssigkeitsoberfläche in den Behälter. Das aus der Flasche
kommende, durch das indifferente Gas ausgeblasene gasförmige Medium aus der Flasche
kann also erst in die Außenluft treten, nachdem es durch das Wasser des Behälters
.2o gegangen ist, von welchem lösliche Anteile absorbiert werden.
-
Das in dem Abfüllhahn sitzende Hahnküken, welches insbesondere aus
den, Abb: 3, 4 und 6 bis 9 ersichtlich ist,- hat in fünf nebeneinanderliegenden,
zur Achse des Hahnes senkrecht stehenden Ebenen verschiedene Bohrungen, die an die
verschiedenen Leitungen angeschlossen sind. Die mittelste Bohrung 4o dient zum Einfüllen
der Flüssigkeit in die Flasche 22, während die auf der einen Seite danebenliegende
Bohrung 25 für den Eintrift des Ausblasegases in die Flasche und die auf der anderen
Seite danebenliegende Bohrung 41 zur Verbindung der Flasche mit der Rückluftleitung
12 dient. Die Bohrung 34 verbindet in der betreffenden Stellung die Flasche mit
dem Behälter 2o, um das Gas aus der Flasche nach außen zu führen. Die fünfte Bohrung.
37 dient zur Überführung der Abspritzflüssigkeit aus dem Rohr 12 in den Behälter
i9.
-
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Das abzufüllende Gefäß,
also etwa eine Flasche 22, wird durch eine an sich bekannte Anpreßvorrichtung luftdicht
an das Abfüllelement 6 gepreßt, wobei zunächst der Hahn mit seinen verschiedenen
Bohrungen in der Stellung der Abb. 6 sich befindet. Dabei sind alle öffnungen geschlossen.
Nach dein Anpressen der Flasche wird der Hahn in die Stellung Abb.7 gedreht, wodurch
zunächst der Druckbehälter io durch die Leitung ii und die Leitung 24 über die Bohrung
25 des Kükens 23 mit dem Kanal 26 der Füllrohrfasseng 27 in Verbindung gesetzt wird,
so daß nunmehr das indifferente, keimfreie Gas aus dem Behälter io über die Leitung
ii und die .zweite Bohrung des Hahnes in die Flasche eintreten kann. Das Gas fließt
durch den äußeren Kanal 28 des Füllrohres 29 (Abb.5) und tritt unten am Boden der
Flasche aus. Das Gas treibt das in dem Gefäß befindliche gasförmige Medium nach
oben in die Bohrung 30 und dann über die Bohrungen 34 32 und 33 des Hahngehäuses
in die Bohrung 34 des Kükens, aus dem es dann durch die Leitung 2i in den Behälter
2o tritt. Hier werden die schädlichen Dämpfe absorbiert, .und das übrige. Gas kann
ins Freie treten.
-
Bei dieser zweiten Stellung des Kükens 23 ist gleichzeitig die Rückluftleitung
1ß durch die Bohrungen 35 und 38 des Gehäuses und die Winkelbohrung 36 und den Querkanal
37 des Hahnkükens mit der Leitung 39 (Abb. 2) verbunden, welche Leitung zu dem Behälter
1.9 führt, wobei sich die Leitung 39 an die Bohrung 38 des Hahngehäuses anschließt.
Das hat zur Folge, daß die in der Rückluftieitung i2 sich ansammelnde Abspritzflüssigkeit
durch diese Bohrungen und das Rohr 39 in den Behälter i9 geführt wird. Dadurch wird
jetzt auch die Rückluftleitung 12 von Flüssigkeit frei und kann bei der nunmehr
erfolgenden Füllung der Flasche die Rückluft zu dem Behälter 4 führen.
-
Die Füllung erfolgt dadurch, daß der Hahn jetzt in die dritte Stellung
nach Abb. 8 gedreht wird. Dabei läßt die mittlere Bohrung 4o die Flüssigkeit aus
dem Behälter 4 unmittelbar in das Füllrohr 29 und damit in die Flasche 22.- treten.
Die - Rückluft aus der Flasche fließt durch den Kanal 43 des Füllrohres und den
Kanal 42. durch die Bohrung 41 des Kükens über die Kanäle 35 in die Rückluftleitung
12 und gelangt von hier in den Filterraum 13 zwischen die Filterschichten 14 und
15. Die überschüssige Luft (indifferentes Gas) aus der Flasche drückt sich durch
die Filterschicht 15 und strömt durch die Leitung 17, Hahn 18 nach außen ab. Ist
die Flasche gefüllt, dann wird der Hahn wieder in die erste Stellung gemäß Abb.6
gedreht, und die Flasche kann abgenommen und durch eine neue ersetzt werden, Die
Vorrichtung kann mit einer beliebigen Anzahl von Füllelementen versehen sein, und
die Zu- und Abführung der -Flasche kann gegebenenfalls automatisch erfolgen, ebenso
wie die Bedienung des Hahnes mit der Zu-und
Abführung der einzelnen
Flaschen in Verbindung gesetzt werden kann.