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Aus zwei oder mehreren Gebern und Empfängern bestehende Anordnung
zur Fernverstellung eines Gegenstandes Es ist bekannt, bei Fernübertrabg-ungsvorrichtungen
zur Erhöhung der Einstellgenauigkeit zwei oder mehrere Geber und ebenso ihre zugehörigen
Empfänger durch Zahnradübersetzungen zu kuppeln, deren Übersetzungsverhältnis zweckmäßig
so bemessen ist, daß das feinere, schneller laufende System ein Vielfaches der Umdrehungen
des nächstgröberen, langsamer laufenden Systems ausführt.
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Bei diesen Übertragungssystemen ergab sich als ?Nachteil, daß der
Anker des die Verstellarbeit ausführenden Empfängers infolge der Reibung oder des
bekannten Schleppfehlers sich nicht genau in die seinem Geber entsprechende Stellung
bewegt, wodurch sich die übertragene Stellung oft nicht eindeutig feststellen läßt.
Ein weiterer wesentlicher Mangel der bekannten Fernüb.ertragungsvorrichtungen mit
Grob- und Feinsystemen besteht darin, daß bei zu schneller Drehung des Feingebers
oder bei Unterbrechung des Betriebsstromes der Feinempfänger um eine oder mehrere
vollständige Umdrehungen abweicht.
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Gemäß der Erfindung werden diese beiden Mängel dadurch beseitigt,
daß jedes gröbere Übertragungssystem mit dem feineren durch eine Kupplungsvorrichtung
verbunden ist, die um gleiche Winkelgrößen zu springen imstande ist, und zwar vorteilhaft
um den Winkel, der einer Umdrehung des nächstschnelleren (feineren) Systems entspricht.
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Die Abbildung zeigt eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung.
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In ihr bezeichnet Gr die Geberseite, E die Empfängerseite, ferner
I das Feineinstellungssystem, II das Grobeinstellungssystem. Das System I besteht
aus einem Gebergehäuse i, in welchem in bekannter Weise z. B. ein Anker auf einer
Achse 2 rotiert, aus einem Empfängergehäuse 3, dessen Anker um eine Achse q. rotiert,
und der Verbindungsleitung 5, 6. Auf die Achsen 2 bzw. ¢ sind die Zahnräder 7 bzw.
8 aufgesetzt. Auf die Geberachse 2 ist am anderen Ende eine Handkurbel 9 zur Übertragung
einer Stellung eines Zeigers o. dgl. befestigt. Statt der Handkurbel kann auch irgendein
anderes übertragungsglied mit der Achse 2 verbunden werden.
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Das Grobsystem II besteht aus denselben Teilen wie das System I. Die
in den Gehäusen io und ii befindlichen Anker sitzen auf den Achsen 12 bzw.
13. Auf der Achse 12 des Gebers sitzt ein Zahnrad 14, Glas mit dem Zahnrad
7 des Gebers I in Eingriff ist. Es sei angenommen, daß das übersetzungsverhältnis
dieser beiden Zahnräder 1:4 beträgt. Auf der Achse 12 sitzt ferner ein Zeiger 15,
der über eine mit Gradeinteilung versehene Scheibe 16 streicht.
Auf
der Empfängerseite E steht das Zahnrad 8 mit einem Zahnrad 17 in Eingriff.
Ihr Übersetzungsverhältnis ist dasselbe wie das der Zahnräder 7 und i¢. Bei vier
Umläufen des Zahnrades 8 macht infolgedessen das Zahnrad 17 eine Umdrehung. Das
Zahnrad 17 ist je-
doch nicht wie beim Grobgeber II unmittelbar mit dem Zeiger
18, dessen Stellung auf einer der Scheibe 16 entsprechenden Anzeigescheibe i9 angezeigt
wird, verbunden, sondern die Achse 2o, auf der der Zeiger 18
sitzt, ist durch
die Nabe 2i des Zahnrades 17 hindurchgeführt und mit einer Nockenscheibe 22 fest
verbunden, die entsprechend der Zahnradübersetzung vier Rasten enthält. In dem Zahnrad
17 sind zwei im Durchmesser einander gegenüberstehende Stifte 23 und 23'
parallel zur Achse 2o eingesetzt. Auf ihnen ist je ein Arm 24 bzw. 2q.' drehbar
angeordnet, die ein Rädchen 25 bzw. 25' tragen, das durch eine Feder 26 bzw. 26'
gegen die Nockenscheibe 22 gedrückt wird. Die Federn 26 und 26' sind so bemessen,
daß die Rädchen 25 und 25' in die ihnen jeweils nächste Rast hineinlaufen und dadurch
den Zeiger 18 auf den betreffenden Teilstrich eindeutig einstellen. Auf der Achse
13 des Grobempfängers II sitzt eine Gabel 27, in die ein Stift z8 eingreift,
der in der Rastscheibe 22 befestigt ist.
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Die beschriebene Kupplungsvorrichtung ermöglicht bei Bewegung in der
einen oder anderen Drehrichtung die Einstellung des Zeigers 18 durch Drehung der
Rastscheibe 22, wobei die Rollen 25 und 25' auf dem Umfang der Rastscheibe abrollen.
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Die Arbeitsweise der Anlage ist folgende: Um eine bestimmte Stellung
des Zeigers 18 auf der Scheibe i9 anzuzeigen, -wird die Kurbel 9 des Feingebers
I so lange gedreht, bis der Zeiger 15 auf der Scheibe 16 dieselbe Stellung einnimmt.
Wenn bei Beginn der Drehung der Handkurbel 9 die beiden Zeiger 15 und 18 schon in
übereinstimmender Stellung waren und die Anlage unter Spannung stand, ist zur Erreichung
der gewünschten Stellung des Zeigers 15 eine ganz-bestimmte Anzahl voller Umdrehungen
des Zahnrades 7 und entsprechend der Feineinstellung eine bestimmte Teildrehung
erforderlich. Diese gesamten Umdrehungen der Kurbel 9 (volle Umläufe und Winkelbetrag)
werden dem Zahnrad 8 des Empfängers mitgeteilt, welches das Zahnrad 17 somit
um denselben Winkel wie das Zahnrad 7 das Zahnrad 1q. dreht. Zahnrad 17 überträgt
seine Bewegung mit Hilfe der Rollrädchen 25 und 25', durch die die Rastscheibe 22
mitgenommen wird, auf den Zeiger i8. Die Grobeinstellung wird zwar am Geber auch
dadurch, daß die Systeme 1 und II durch die Zahnräder 7 und i ¢ miteinander
gekuppelt sind, auf den Grobempfänger Il übertragen; da jedoch die relative Bewegung
mit dem Feinempfänger gegenüber der relativen Bewegung der beiden Geber I und II
unverändert bleibt, so tritt eine Einwirkung der Gabe127 auf den Stift 28 nicht
oder nur in ganz geringem Maße ein.
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Setzt jedoch während der Drehung der Kurbel 9 der Strom aus, oder
erfolgen die Umdrehungen der Kurbel 9 zu schnell, so daß der Feinempfänger I um
eine oder mehrere volle Umdrehungen zurückbleibt, dann tritt, wie ersichtlich, eine
Abweichung in den Ankerstellungen bzw. Bewegungen der Empfängeranker zueinander
ein, und der Grobempfänger II wird sich dann in die dem Grobgeber II entsprechende
Stellung bewegen. Dabei wird dann durch die' Gabel27 mittels des Stiftes 28 die
Rastscheibe 22 und der mit dieser fest verbundene Zeiger 18 bewegt, so daß dieser
wieder eine mit dem Zeiger 15 übereinstimmende Stellung erhält. Die Rasträdchen
25 und 25' rollen dabei auf dem Umfang der- Rastscheibe 22 ab, da das Rad
17 an dem Rade 8 einen wesentlich größeren Widerstand findet, als die Federn
26 und 26' durch den Andruck der Reibrädchen 25 und 25' gegen die Rastscheibe 22
erzeugen.
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Bei Erläuterung der Abbildung wurde die beispielsweise Annahme gemacht,
daß auf einem Empfänger eine bestimmte Stellung eingestellt werden soll und daß
danach der Geberzeiger i 5 eingestellt würde. In vielen Fällen kommt es vor, daß,
etwa zur Messung einer Wasserstandshöhe oder einer anderen bestimmten Größe, am
Geber eine Messung dieser Größe am Geber selbst mittels Zeiger 15 und Skala
16 nicht erforderlich ist. In diesem Fall würden diese beiden Teile sowie der oberhalb
des Zahnrades i q. befindliche Teil der Achse 12 fortgelassen werden können; die
Drehkurbelg wäre durch ein vom Wasserstand, z. B. mittels eines Schwimmers, bewegtes
Glied zu ersetzen. Die Skala am Geber ist somit kein notwendiges Erfordernis der
Erfindung, obgleich sie auch in den oben erläuterten Stellen aus Gründen der Kontrolle
zweckmäßig sein kann.
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Die Erfindung beschränkt sich nicht auf elektrische oder magnetische
Fernzeigerübertragungen, sie kann ebensogut auch bei mechanischen Fernzeigern Verwendung
finden.