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Einstellvorrichtung, insbesondere für photographische Verschlüsse
Gegenstand der Erfindung ist eine gegebenenfalls eine Ableseskala aufweisende Einstellvorrichtung,
insbesondere für photographische Verschlüsse, Blenden, Belichtungsmesser o. dgl.
Es ist bekannt, daß alle Skalen, auf denen Belichtungszeiten oder Blendenöffnungen
angegeben sind, mit einer ungleichmäßigen Teilung ausgestattet sind, da die Werte
einer geometrischen Reihe folgen oder logarithmisch aufgetragen sind. So liegen
z. B. bei einer die Belichtungszeiten von Schlitzverschlüssen angebenden Skala die
Skalenwerte für sehr kurze Zeiten ('/50o1 1/1000, 1/200o sec) so dicht beieinander,
daß eine einwandfreie Einstellung dieser Werte Schwierigkeiten bereitet.
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Zur Vermeidung dieses Übelstandes hat man bereits vorgeschlagen, Übersetzungsgetriebe
zwischen das Betätigungsglied und die Einstellmittel des Verschlusses einzubauen.
Durch diese Maßnahme werden zwar die Abstände auf der Einstellskala, absolut gemessen,
größer. Eine solche Skala benötigt jedoch zu ihrer Unterbringung sehr viel Platz,
da die Vergrößerung der Skalenabstände verhältnisgleich erfolgt, also die großen
Abstände noch weiter vergrößert werden. Der zur Unterbringung einer solchen verlängerten
Skala erforderliche Platz ist aber bei Kleinbildkameras meistens nicht vorhanden.
Auch hat man sich damit beholfen, z. B. bei Skalen elektrischer Belichtungsmesser
die Skalenstriche durch spinnenförmig auseinanderlaufende Hinweisstriche in der
Weise zu verlängern, daß die Abstände der Skalenteilung nahezu gleich groß werden.
Dadurch wird zwar die Ablesung etwas erleichtert, jedoch werden Ableseirrtümer nicht
völlig vermieden, da der Zeiger des Meßinstruments auf der Originalskalä spielt,
auf der die Skalenstriche zum Teil sehr nahe beieinanderliegen.
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Gemäß der Erfindung ist die Aufgabe auf andere,
und
zwar vollkommenere Art dadurch gelöst, daß bei einer, gegebenenfalls eine Ableseskala
auf weisenden Einstellvorrichtung, insbesondere für photographische Verschlüsse,
Blenden o. dgl., bei der die Einstellbewegung des Betätigungsgliedes auf die Einstellmittel
ungleichförmig übertragen wird, die Übertragung durch ein exzentrisch gelagertes
Zwischenrad erfolgt, dessen Lagerpunkt quer zur Einstellbewegung des Betätigungägiiedes
beweglich ist.
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Bei dem so gewählten Ausführungsbeispiel wird die Einstellbewegungvon
einer längsverschiebbaren Einstelleiste durch ein exzentrisch und schwingbar gelagertes
Zwischenrad auf die drehbaren Ver-Schlußeinstellmittel übertragen. Das Zwischenrad
über- oder untersetzt, je nach der Stellung des 1?xzenters, den Einstellweg des
Betätigungsgliedes. Liegt der Drehpunkt des Exzenterrades in der Nähe des Betätigungsgliedes,
so ist einem kleinen Einstellweg ein großer Stellweg des Verschlußeinstellrades
zugeordnet. Ist jedoch der Drehpunkt des Exzenters näher an das Verschlußstellrad
herangerückt, so wird bei großem Einstellweg des Betätigungsgliedes das Stellrad
des Verschlusses nur verhältnismäßig kleine Drehwege ausfuhren. Auf diese Weise
gelingt es also, die Skalenabstände weitgehend zu ändern, so daß die Einstellung
des Verschlusses wesentlich erleichtert und die zum Einstellen erforderliche Zeit
verkürzt wird. Das Betätigungsglied besteht zweckmäßigerweise aus einer Zahnstange
und ist senkrecht zu der verzahnten Fläche gefedert, um einerseits die geringe Eigenbewegung
des Exzenters senkrecht zu der verzahnten Fläche der Zahnstange auszugleichen und
andererseits eine etwaige Zahnluft ini Einstellgetriebe zu beseitigen. Die Zahnstange
kann auch längs, d. h. in ihrer Bewegungsrichtung, geächlitzt sein, um eine Eigenfederung
in der gewünschten Richtung zu bewirken. Als Vorteil gegenüber bekannten Getrieben
ähnlicher Art sei hervorgehoben, daß dasGetriebe nach derErfindunin zwei Richtungen
wirkt, einerseits beschleunigend und andererseits verzögernd, so daß gleichzeitig
zu kleine Skalenabstände vergrößert und zu große Abstände verringert werden können,
auch mehrmals hintereinander innerhalb einer Skala.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
beispielsweise dargestellt, lind zwar zeigt die Abbildung die Zahnstange i, die
als Betätigungsglied zum Einstellen der Belichtungszeiten eines photographischen
Schlitzverschlusses dient. Die Einstellskala trägt die Bezugszahlen ic. Die Zähne
ja und die Zahnstange i greifen in die Zähne 2a des Zahnrades 2 ein. Das Zahnrad
2 ist mit Hilfe des exzentrisch zu seinem -Mittelpunkt angeordneten Stiftes 2b auf
der Schwinge 3 einstellbar gelagert. Der Stift 2b des Exzenterra.des 2 gleitet bei
der Einstellung im Schlitz 3a der Schwinge 3 und wird in der eingestellten Lage
fixiert. Die Schwinge wiederum ist tim den ortsfesten Zapfen 3b schwenkbar gelagert.
Das Exzenterrad 2 kämmt außerdem mit dem Zahnrad 4, mit Hilfe dessen z. B. die Schlitzbreite
eines photographischen Schlitzverschlusses und damit die Belichtungszeit eingestellt
werden kann. Die Verzahnung des Zahnrades 4 ist mit 4a bezeichnet, seine Drehachse
mit 4b. Die Abbildung zeigt das Exzenterrad 2 in einer neutralen Stellung, in der
die Achse 2b des l,'xzentei-rades von der Verzahnung ja der Zahnstange i und der
Verzahnung 4a des Zahnrades 4 gleich weit entfernt ist. Die Be-@vegung der Zahnstange
wird in dieser Lage im Verhältnis i : i auf das Zahnrad 4 übertragen. Wird das Exzenterrad
2 durch Verschiebung der Zahnstange i in Richtung des Pfeils A im Uhrzeigersinn
bewegt, so nähert sich der Drehpunkt 2b des Exzenterrades 2 der Zahnstange i und
entfernt sich von dem Zahnkranz 4a des Zahnrades 4. Die Folge davon ist eine Beschleunigung
des Zahnrades 4 bei gleichbleibender Bewegungsgeschwindigkeit der Zahnstange i.
Es gehören also zti einer kleinen Verschiebung der Zahnstange große Drehwege des
Zahnrades 4. Umgekehrt verhält es sich bei der BeNvegung der Zahnstange i in Richtung
des Pfeils B, also einer Drehung des Exzenterrades 2 entgegen dem Uhrzeigersinn.'
In diesem Falle sind einer großen Verschiebung der Zahnstange i kleine Drehwege
des Zahnrades-4 zugeordnet. Das beschriebene Getriebe wirkt also in zwei Richtungen
entzerrend bzw. ausgleichend auf die Skala i°, so daß die Abstände der Skalenstriche
voneinander nahezu gleich gemacht werden können, ohne die Gesamtlänge der Skala
vergrößern zii müssen.
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Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß durch die beschriebene Anordnung
alle Belichtungszeiten von beispielsweise i!ieeo sec bis zu i oder mehreren sec
und auch Ballaufnahmen B durch ein und dasselbe Betätigungsglied i eingestellt werden
können. Auf dem Stellrad 4 des Verschlusses ist zum Vergleich mit der Skala ic die
Skalenteilung 4c angegeben, die erforderlich wäre, um die richtigen Belichtungszeiten
unmittelbar einzustellen. Beim Abrollen des Exzenterrades 2 auf dem Verschlußstellrad
4 beschreibt der ideelle 'Mittelpunkt des Rades 2 einen kurzen Kreisbogen um den
Punkt 4b führt also außer der linearen Bewegung parallel zur Zahnstange eine geringe
Bewegung senkrecht zu der verzahnten Fläche der Zahnstange i aus. Um diese Bewegung
auszugleichen, ist die Zahnstange i in dieser Richtung federnd gelagert oder ist
in sich federnd. Bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel weist die Zahnstange i
zwecks Eigenfederung einen Längsschlitz lb auf.