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Maschine zum Auftragen von Wachs auf Schuhsohlenkanten Die Erfindung
betrifft eine Maschine zur Anbringung eines gleichmäßigen Wachsüberzuges auf die
Kantenfläche von Schuhsohlen zur Vorbereitung des darauffolgenden Polierens mit
einer Kantensetzmaschine. Hierfür ist es besonders wichtig, daß die aufgetragene
Wachsschicht gleichmäßige Stärke erhält. Wenn die Schicht zu dick ist, so tritt
ein Schmieren ein und bei zu geringer Dicke erhält man keinen Glanz. Gemäß der Erfindung
wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß das in bekannter Weise aus einem Behälter in
regelbarer Menge austropfende Wachs durch eine umlaufende erwärmte Rolle der es
auf der Sohlenkante verteilenden Auftragerolle zugeführt wird. Die beiden Rollen
haben unabhängig voneinander regelbare Antriebe und werden mit einstellbarem Druck
gegeneinandergepreßt. Dabei bildet sich über der Berührungsstelle der beiden Rollen
ein sich ständig erneuernder Wachstropfen, dessen Größe durch Regelung der Zuführ-und
L"mlaufsgeschwindigkeit bestimmt werden kann, so daß die Auftragerolle stets mit
der gewünschten Menge von Wachs beschickt wird. Es ist bekannt, bei ähnlichen Maschinen
das Wachs dem Auftragewerkzeug mittels einer Scheibe zuzuführen, welche in einen
Wachsbehälter eintaucht. Hierbei ist aber die Regelung der Menge des zugeführten
Wachses schwierig, da diese Menge teils von der Umlaufsgeschwindigkeit der Zuführrolle
und teilweise von der Menge des in dem Behälter befindlichen Wachses abhängt. Man
muß daher Einrichtungen verwenden, welche das Wachs in regelbarer Menge aus einem
Behälter austropfen lassen, kann aber dann das Wachs nicht direkt auf das Auftragewerkzeug
auftropfen lassen, weil dadurch eine unregelmäßige Wachszufuhr erzielt wird. Man
muß vielmehr noch eine Zwischenrolle benutzen und dafür Sorge tragen, daß die Umlaufsgeschwindigkeit
dieser Zwischenrolle unabhängig von der Umlaufsgeschwindigkeit der das Wachs auf
der Sohlenkante verreibenden Filzrolle geregelt werden kann.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der
Erfindung dargestellt.
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Fig. i ist eine Seitenansicht; Fig. z ist ein Grundriß; Fig. 3, q.
und 5 zeigen Einzeldarstellungen. Das Auftragen des Wachses auf die Sohlenkante
erfolgt durch eine Rolle aus Filz o. dgl. Diese Rolle io wirkt mit einer metallenen
Zuführrolle 12 zus:mmen, welche mit einem vorspringenden Rand 14 über die Kante
der Auftragerolle io hinübergreift. Die Rollen io, 12 drehen sich in entgegengesetzten
Richtungen (Fig. i) derart, daß die oberen Teile der Rollen sich einander nähern.
Die Achse 16 der Auftragerolle wird durch
eine Schnurscheibe 18
gedreht. Die Drehung der Achse 2o der Zuführrolle 12 erfolgt durch eine Schnurscheibe
22. Die Rollen io, 12 werden mit im wesentlichen gleicher Umfangsgeschwindigkeit
gedreht. Die Achse 2o lagert bei 24 im Maschinengestell 26, und die Achse 16 dreht
sich in Lagern 28, 3o eines Trägers 32, der um einen senkrechten Zapfen 34 schwingen
kann. Der Zapfen 34 ist in einem Arm 36 des Maschinengestells festgeklemmt. Ein
an dem Träger 32 anliegender, federbelasteter Kolben 38 sucht den Träger in einer
Richtung zu schwingen, in der die Auftragerolle io von der Rolle 12 hinwegbewegt
wird. Durch eine Stellschraube 40 kann der Träger 32 unter Überwindung des durch
den federbelasteten Kolben 38 gebotenen Widerstandes bewegt werden, wobei der Druck
zwischen den Umfängen der Rollen io, 12 geregelt wird. Wenn die Schraube 40 genügend
weit gedreht worden ist, um die Filzrolle io über den Flansch 14 der Zuführrolle
12 hinauszubewegen, so kann die Rolle io von der Welle 16 abgenommen werden.
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Die Zuführrolle 12 besteht aus Metall und ist vorzugsweise hohl (Fig.
i) und wird durch die Flamme 42 erhitzt. Das Erhitzen der Filzrolle ist mit Rücksicht
auf ihre Verbrennbarkeit nicht so leicht, und demzufolge ist die in der Fig.3 dargestellte
Anordnung getroffen. Ein einen Fortsatz der Welle 16 bildendes Tragglied 44 besitzt
einen hinter die Rolle io ragenden Flansch 46. Die Rolle io kann auf einem Zapfen
48 des Traggliedes 44 aufgesteckt werden. Damit die Filzrolle unter allen
Umständen mit dem Tragglied 44 gedreht wird, ist an dem Flansch 46 ein Stift 5o
angebracht, der in die Filzrolle eintritt. Auf die beschriebene Weise kann die Filzrolle
io durch eine Gasflamme 52 erhitzt werden, die durch eine Leitung 54 gespeist wird.
Damit die dem Tragglied 44 übertragene Hitze nicht auf die Welle 16 zurückgeleitet
wird und hierdurch die Schmierung der Lager 28, 3o beeinträchtigt, ist das Tragglied
isoliert an der Welle 16 befestigt. Ein Fortsatz des Traggliedes 44 ragt
in eine Aussparung eines verstärkten Teiles 58 der Welle 16 hinein und wird in dieser
Aussparung durch Schrauben 6o gehalten. Die Schrauben 6o lassen Zentrieren des Traggliedes
auf der Welle 16 zu und geben nur geringfügige Wärmeleitung, so daß das Tragglied
44 keine Wärme zu der Welle 16 leiten kann.
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Verschiedenartige Gattungen oder verschieden gefärbtes Wachs soll
auf verschiedenes Schuhwerk aufgetragen werden, und demzufolge sind mehrere Wachsbehälter
62, 64 vorgesehen, von denen jeder mit Bezug auf die Überführrolle in wirksame Lage
gebracht werden kann. Das Auswechseln dieser Wachs-Behälter wird durch ihre Anordnung
an einem senkrechten Zapfen 66 des Maschinengestells 26 erleichtert. Jeder Wachsbehälter
wird durch einen elektrischen Heizkörper 68 erhitzt, so daß das Wachs durch eine
Düse 70 heraustropfen kann. Die Auslaßöffnung. dieser Düsen 7o kann durch
eine Schraube 72 geregelt werden.
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Die Maschine besitzt zwei Lehren 74, 76, die an dem Träger 32 angebracht
sind. Diese Lehren werden mit der Auftragerolle io eingestellt, wenn die Schraube
4o gedreht wird. Es ist nicht beabsichtigt, beide Lehren gleichzeitig anzuwenden.
Wenn der Schuh der Maschine mit nach oben weisender Sohle dargeboten wird (gestrichelte
Linien 78, Fig. i), so werden alle Teile der Sohlenkante der Einwirkung der Rolle
io ausgesetzt. Wenn Herrenschuhwerk (Fig.5) der Bearbeitung unterzogen werden soll,
deren Sohlen 8o breite Kanten aufweisen, so wird die mit der Bodenfläche der Sohle
in Berührung tretende Lehre 74 aus der Lage der Fig. i und 2 in eine waagerechte
Lage (Fig. 4) geschwungen, in der der runde, die Bodenlehre 74 bildende Knopf an
dem Boden der Sohle 8o anliegt. Die Bodenlehre 74 kann entsprechend der Dicke der
Sohle eingestellt werden, und zwar ist sie an einer Stange 82 angebracht, die in
einer Konsole 84 verschiebbar ist. Die Konsole 84 ist an einem Zapfen 86 des Trägers
32 angeordnet und kann aus der waagerechten Lage (Fig. 5) in die unwirksame senkrechte
Lage (Fig. i und 2) geschwungen werden. Damit die Lehre 74 in waagerechter Lage
gehalten wird, ist der Zapfen 86 von einer Feder 88 umgeben, die sich einerseits
gegen den Zapfen.86 und andererseits gegen einen Teil der Konsole 84 stützt und
die letztere einwärts gegen den Träger 32 zu bewegen sucht. Der Träger 32 weist
Knaggen 9o, 92 (Fig. i) auf, zwischen denen ein Fortsatz 89 der Konsole 84 Aufnahme
finden kann. Eine die Stange 82 umgebende Feder 94 stützt sich gegen einen Bund
96 und sucht die Lehre 74 gegen das äußere Ende der Filzrolle io zu bewegen. Ein
an der Konsole 84 drehbarer Winkelhebel 98 ist mit einer Trethebelstange ioo verbunden,
so daß die Lehre 74 unter Überwindung der Spannung der Feder 94 nach rechts bewegt
werden kann. Wenn der Druck aufgehoben wird, so trifft der untere Arm des Winkelhebels
98 mit einer Knagge io2 der Konsole 84 zusammen, so daß die Bewegung der Stange
82 begrenzt wird.
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Wenn hingegen Damenschuhwerk bearbeitet werden soll, deren Sohlen
eine verhältnismäßig schmale Kante aufweisen, so erfolgt die Führung des Schuhes
durch die in die Furche zwischen der Sohle und dem Ober-
Leder eintretende,
aus einer Scheibe bestehende Lehre 76. Diese Scheibe überragt die Rolle etwas, so
daß sie in die Furche zwischen der Sohle i i o und dem Oberleder i12 eintreten kann
(Fig. 3). Die Scheibe 76 ist an einem Arm i2o angebracht, dessen oberes Ende geschlitzt
ist (Fig. i). Der Arm 12o besitzt eine Zungen- und Kutverbindung mit einer Muffe
122, an der er durch eine Schraube 1a4 festgeklemmt ist. Die Muffe 122 ist um einen
Stift 126 bewegbar, der durch eine Schraube 127 in dem oberen Ende eines Armes 128
festgeklemmt ist, der einen starren Fortsatz des Trägers 32 bildet. Eine Schraube
130 ist in das obere Ende des Armes 128 hineingeschraubt und tritt mit der Seite
einer Kerbe 132 der Stange 126 in Berührung. Die Kerbe 132 ist von genügender Breite,
um Schwingbewegung des Armes in seine obere Lage (strichpunktierte Linien Fig.4)
zuzulassen, so daß die Filzrolle von ihrer Welle abgenommen werden kann. Eine Feder
134 sucht den Arm i2o der Muffe herabzubewegen, bis die Schraube 130 mit der oberen
Seite der Kerbe 132 in Berührung tritt. Wenn die Lehre 76 nicht angewendet werden
soll, so kann sie entweder in ihre unwirksame Lage geschwungen oder aus der Maschine
herausgenommen werden.
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Die Scheibe 76 bildet einen kleinen Winkel (Fig.2) mit der äußeren
Fläche der Filzrolle io, wodurch unbeabsichtigtes Auftragen von Wachs auf das Oberleder
verhindert wird.
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Wenn gefärbtes Wachs verwendet werden soll, so muß die Filzrolle io
ausgewechselt werden. Der Arbeiter braucht zu diesem Zwecke nur die Schraube 4o
so weit herauszudrehen, daß der Flansch 14 nicht mehr die Filzrolle überragt, und
die letztere kann dann von dem Tragglied 44 abgenommen werden.
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Der Arbeiter bietet den Schuh der Maschine so dar, daß die Sohlenkante
an der mit geschmolzenem Wachs getränkten Filzrolle anliegt. Durch Vorbeibewegen
der Sohle an der Filzrolle wird eine Wachsschicht auf die Sohlenkante aufgetragen.
Das Auftragen dieser Wachsschicht wird zweckmäßig wiederholt, so daß die Sohlenkante
gründlich mit Wachs imprägniert wird.
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Wenn die aus Metall und Filz bestehenden Rollen 12 und io erhitzt
sind und in der beschriebenen Weise gedreht werden, und wenn Wachs der Rolle 12
zugeführt wird, so wird das Wachs rasch auf die Filzrolle io übertragen. Es liegt
jedoch das Bestreben vor, daß sich Mengen geschmolzenen Wachses in den Taschen oder
Räumen zwischen den Umfängen der Rollen oberhalb und unterhalb der Berührungsstelle
der Rollen ansammeln. Die Größe der so angesammelten Wachsmengen hängt von dem Mehrbetrag
des der Zuführrolle 12 zugeführten Wachses im Vergleich mit der vom Werkstück von
der Auftragerolle abgenommenen Wachses ab. Das Ansammeln dieser Wachsmengen, bildet
einen nützlichen Reservevorrat, da sich beträchtliche Wachsmengen ansammeln, die
durch fortgesetztes Darbieten neuer Werkstücke allmählich aufgebracht werden. Unter
diesen Umständen ist es nicht notwendig, das Ausfließen des Wachses aus dem Wachsbehälter
zu der Zuführrolle 12 mit peinlicher Genauigkeit zu regeln. Das Zuführen des Wachses
zu der Rolle 12 kann natürlich entsprechend der Beschaffenheit verschiedener Werkstücke
von Zeit zu Zeit durch die Düsenschraube 72 geregelt werden.
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Veränderung des Druckes, mit dem die Filzrolle gegen die Metallrolle
12 gepreßt wird, führen entsprechende Veränderungen der- auf die Filzrolle übertragenen
Wachsmenge herbei. Wenn eine größere Wachszufuhr wünschenswert ist, so wird der
Druck zwischen den beiden Rollen durch Einstellung der Schraube 4o herabgesetzt.