DE54723C - Ein Verfahren zum Reinigen von Rübsamen u. dgl - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

(County of York, England).

Alle Sorten Rübsamen, besonders aber der vom wilden Raps stammende, enthalten eine gewisse Beimengung fremder Körper, welche mit Rücksicht darauf, dafs der Rübsamen nach der Entziehung des OeIs in Form von OeI-kuchen bezw. als Mehl . zu Viehfutter verwerthet wird, nicht darin enthalten sein sollten.

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren, diese fremden Beimischungen, besonders aber Staub und Sandkörnchen, aus dem Raps auszuscheiden. Der unreine Samen S* wird zunächst auf bekannte Weise in einer in Drehung versetzten Siebtrommel von dem feinen Staub und gröberen Beimengungen gereinigt und dann in einen Kasten A von trichterförmigem Querschnitt geschüttet, an dessen Boden eine Speisewalze α und ein Schieber a¹ angeordnet sind. Letzterer dient zum Einstellen des Schlitzes <2², durch welchen der Samen bei der Drehung der Walze a herausfällt.

Der Samen fällt dann mit den. fremden Bestandtheilen auf eine geneigte Platte B aus Glas, Elfenbein oder ähnlichem harten und glatten Material. Von dieser Platte springen die kugelförmigen Samenkörner höher und demgemäfs auch in einem gröfseren Bogen ab als die fremden Theile, welche in einen Trichter E -fallen, während der Samen über die obere, einstellbare Kante c des Trichters hinweg auf ein abschüssiges Brett d gelangt, von wo aus er in einen Behälter D fällt. Damit der Samen so rein wie möglich wird, ist die Leiste c so zur Platte B eingestellt, dafs nur der vollständig reine Theil des Samens über die Leiste c hinwegspringt, während der übrige Theil, welcher noch geringe fremde Beimengungen enthält, ebenfalls in den Trichter E fällt. Der letztere besitzt einen" Schlitz e, durch welchen das Gemenge S* auf eine zweite Sprungplatte B¹ fällt, wo dann eine ähnliche Sonderung der Körner von fremden Stoffen stattfindet, wie bereits beschrieben wurde. Wenn erforderlich, wird diese Reinigung durch Anordnung weiterer Trichter und Sprungplatten derselben Construction fortgesetzt. Die Anzahl dieser Vorrichtungen richtet sich demnach nur nach dem Grade der verlangten Reinheit des Samens.

Im dargestellten Falle ist noch eine dritte Sprungplatte B² vorhanden, welche dicht neben dem Behälter D angebracht ist und von welcher die fremden Körper in den Raum D¹, die Samenkörner in die Abtheilung D fallen.

Die oberen Leisten c der Trichterwände c¹ werden vorteilhaft drehbar an letzteren befestigt, so dafs die äufsere Kante der zugehörigen Sprungplatte B mehr oder weniger genähert und demzufolge entsprechend der Sprungkraft des zu reinigenden Samens so eingestellt werden kann, dafs in den Behälter D nur ganz reiner Samen gelangt.

Die beschriebene Einrichtung kann auch mit gleichem Erfolge für andere kugelförmige Körnerfrüchte Verwendung finden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein Verfahren zur Reinigung von Rübsamen und anderen kugelförmigen Körnerfrüchten, darin bestehend, dafs der Samen aus einem in geeigneter Höhe angeordneten Behälter (A) auf eine geneigte Platte (B) aus Glas oder ähnlichem Material mit glatter Oberfläche fallen gelassen wird, von welcher Platte ein Theil des, guten Samens in einem gröfseren Bogen als der schlechtere Samen und die fremden Bestandtheile ab- und über die Kante (c) einer Scheidewand springt, so dafs der gute Samen von dem schlechten Samen und den fremden Bestandteilen, welche vor jener Wand liegen bleiben, getrennt wird.,

   Hierzu l Blatt Zeichnungen.