DE547107C - Reinigung tonerdehaltiger Rohstoffe - Google Patents

Reinigung tonerdehaltiger Rohstoffe

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DE547107C
DE547107C DEM112252D DEM0112252D DE547107C DE 547107 C DE547107 C DE 547107C DE M112252 D DEM112252 D DE M112252D DE M0112252 D DEM0112252 D DE M0112252D DE 547107 C DE547107 C DE 547107C
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DE
Germany
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chlorination
iron
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titanium
containing alumina
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Expired
Application number
DEM112252D
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English (en)
Inventor
Dr Philipp Babel
Dr Conway Freiherr V Girsewald
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GEA Group AG
Original Assignee
Metallgesellschaft AG
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Publication date
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01FCOMPOUNDS OF THE METALS BERYLLIUM, MAGNESIUM, ALUMINIUM, CALCIUM, STRONTIUM, BARIUM, RADIUM, THORIUM, OR OF THE RARE-EARTH METALS
    • C01F7/00Compounds of aluminium
    • C01F7/02Aluminium oxide; Aluminium hydroxide; Aluminates
    • C01F7/46Purification of aluminium oxide, aluminium hydroxide or aluminates

Description

  • Reinigung tonerdehaltiger Rohstoffe Die für die Verarbeitung auf Aluminium oder Aluminiumlegierungen, beispielsweise Aluminium-Silizium-Legierungen, in Betracht kommenden Rohstoffe, wie Bauxit, Kaolin, Ton usw., enthalten fast stets gewisse Bestandteile, wie Eisenoxyd, Titansäure und Kieselsäure, in solchen Mengen, daß sie z. B. für die genannten oder einzelne der genannten Zwecke nicht ohne weiteres verwendbar sind. So sind z. B. schon sehr geringe Mengen von Eisenoxyd und Titansäure fast in allen Fällen störend, während ein Gehalt an Kieselsäure bei der Verarbeitung auf Aluminium-Silizium-Legierungen an sich nicht stören würde, jedoch aus Rohstoffen, die zur Herstellung von reinem Aluminium oder siliziumfreien Aluminiumlegierungen dienen sollen, unbedingt weitgehend entfernt werden muß.
  • Es ist bekannt, tonerdehaltige Rohstoffe vor dem nassen Aufschluß mit Säure zu kalzinieren. Als günstigste Temperatur hierfür ist das Gebiet von qoo bis 8oo° C bekannt. Es ist ferner bekannt, tonerdehaltige Rohstoffe durch Chlorieren, insbesondere mit chlorhaltigem Salzsäuregas oder mit Salzsäure in der Wärme zu reinigen. Außerdem ist bekannt, tonerdehaltige Rohstoffe vor dieser Reinigung bis zur Entfernung des etwa vorhandenen Wassers einem Glühprozeß zu unterwerfen. Es wurde festgestellt, daß es nur dann möglich ist, durch die Behandlung von Rohstoffen der oben gekennzeichneten Art mit Chlor zu befriedigenden Ergebnissen zu kommen, d. h. eine für alle Zwecke ausreichende Entfernung der in Frage stehenden Bestandteile, wie Eisen, Titan und Silizium, unter wirtschaftlich vorteilhaften Bedingungen zu erzielen, wenn man die rohen Ausgangsstoffe, wie z. B. natürliche Silikate oder auch aluminiumoxydhaltige Zwischenprodukte, vor der Behandlung mit Chlor einer Vorbehandlung durch Erhitzen auf innerhalb ganz bestimmter Grenzen, nämlich zwischen etwa 5oo bis goo°, vorteilhaft etwa 6oo bis 8oo°, liegende Temperaturen unterzieht. Hierbei ist es wichtig, daß zu niedrige Temperaturen, ebenso wie zu hohe, vermieden werden. Erhöht man die Reaktionstemperatur über die oben angegebene Grenze, z. B. über rooo° und mehr hinaus, z. B. bis auf t2oo°, so werden die zu entfernenden Eisen- und Titanverbindungen tot gebrannt, so daß sie bei der späteren Chlorbehandlung nicht oder zu langsam von dem Chlor angegriffen werden. Die Zeitdauer der Vorbehandlung wird sich von Fall zu Fall nach der Art des zu verarbeitenden Rohmaterials, z. B. auch dem Wassergehalt desselben und der angewendeten Temperatur, zu richten haben.
  • Die in der beschriebenen Weise vorbehandelten Produkte werden alsdann, z. B. in einer Drehtrommel, der Behandlung mit Chlor oder chlorhaltigen Gasen ausgesetzt, wobei es sich im allgemeinen empfiehlt, insbesondere für die Entfernung auch des Titans für gleichzeitige Anwesenheit gasförmiger, flüssiger oder fester Reduktionsmittel, z. B. Kohle oder sonstige kohlenstoffhaltige Stoffe, Kohlenoxyd, kohlenoxydhaltige technische Gase u. dgl., in einer zur Reduktion der zu entfernenden Bestandteile, wie Eisen- oder Titanverbindungen, ausreichenden Menge Sorge zu tragen. Auch können z. B. gasförmige Reduktionsmittel in Verbindung mit flüssigen oder festen Reduktionsmitteln Verwendung finden. Mit Vorteil kann man z. B. derart arbeiten, daß man die Chlorbehandlung in einem von außen beheizten, z. B. mit keramischem Material ausgekleideten Drehrohr, vorteilhaft im Gegenstrom und die Vorbehandlung des Ausgangsmaterials in einem anderen, durch Hindurchleiten der Heizgase des ersterwähnten Drehrohres beheizten Drehrohr durchführt, und das so vorbehandelte Produkt unter Erhaltung seines Wärmeinhaltes kontinuierlich dem für die Chlorierung bestimmten Drehrohr zuführt.
  • Die Temperaturen können bei der Chlorbehandlung je nach Art des Ausgangsmaterials, bzw. der Art und Menge der vorhandenen Verunreinigungen, innerhalb weiter Grenzen schwanken. Im allgemeinen haben sich Temperaturen zwischen etwa 80o bis iooo° als geeignet erwiesen. Indessen können gegebenenfalls sowohl niedrigere als auch höhere Temperaturen zur Verwendung kommen.
  • Die erfindungsgemäß von Eisen oder Eisen und Titan weitgehend bis vollständig befreiten Produkte können vor der Weiterverwendung noch einer geeigneten Nachbehandlung, z. B. einem Auswaschen, z. B. mit verdünnter Säure, zur Entfernung der letzten Anteile der Verunreinigungen unter Überführung derselben in lösliche Form, unterzogen werden. In gegebenen Fällen wird es sich auch empfehlen, um ein Anziehen von Wasser durch die fertiggestellten, gegebenenfalls nochmals getrockneten Produkte während der Lagerung unmöglich zu machen, die Fertigprodukte noch einer Nacherhitzung auf genügend hohe Temperaturen, z. B. auf solche von etwa i 20o°, in an sich bekannter Weise zu unterziehen.
  • Die Möglichkeit, nach der Erhitzung auf einfachste Weise und ohne nennenswerte Materialverluste auch aus kieselsäurereichen Rohstoffen ohne gleichzeitige Entfernung der Kieselsäure von Eisen und Titan praktisch freie Produkte herzustellen, ist von großer Bedeutung, insbesondere für die an Bedeutung stetig zunehmende Industrie der Aluminium-Silizium-Legierungen, weil es für diese bisher nötig war, von praktisch kieselsäurefreien Stoffen auszugehen, und diese, sei es über die Herstellung von reinem Aluminium, z. B. durch Schmelzflußelektrolyse, sei es auf direktem elektrothermischem Wege mit zugesetztem, bzw. im Reaktionsgemisch gebildetem Silizium zu vereinen. Diese Notwendigkeit ergab sich daraus, daß das Titan sowie im allgemeinen auch das Eisen nach den bekannten Verfahren praktisch nur unter gleichzeitiger Abscheidung der Kieselsäure entfernt werden konnte. Es war also in solchen Fällen nötig, zwecks Ausscheidung des Titans und Eisens aus kieselsäurehaltigen Rohstoffen, die Kieselsäure zunächst unter Kostenaufwand ebenfalls zu entfernen, und sodann dem fertigen Aluminium in Form von Silizium wieder zuzuführen. Andererseits war aber auch der Kreis der so verwendbaren Rohstoffe hinsichtlich des zulässigen Kieselsäuregehaltes stark begrenzt, da z. B. schon ein Rohprodukt mit über 301o Kieselsäure nach dem Bayer-Verfahren in wirtschaftlicher Weise nicht mehr verarbeitet werden kann. Da nun die meisten der in der :Tatur zur Verfügung, stehenden Rohstoffe bedeutend größere Mengen an Kieselsäure enthalten, so schieden diese Stoffe für die Verarbeitung auf Aluminium und Silizium enthaltende Legierungen bisher vollkommen aus. Beispiele i. Aus einem nicht vorbehandelten Bauxit von der Zusammensetzung: 179, Glühverlust (Hydratwasser), 5601" A1203, 2201Q FeO" 2,7°1Q Ti 0, 1,63°1o Si 0, konnte durch Chlorierung bei Temperaturen von i2oo° das Eisen nur bis zu etwa o,7 bis i,oolo Fe203 und .das Titan nur bis zu etwa o,6 bis i,0°10 Ti 0, (bezogen auf das Endprodukt) entfernt werden. Wurde dagegen derselbe Bauxit vor der Chlorbehandlung gemäß der Erfindung einer Erhitzung auf 50o bis 90o° unterzogen, so konnte durch die anschließende Chlorbehandlung das Eisen bis auf o, i bis o,2010 Fee 03 und das Titan bis auf o, i llQ Ti O2, gegebenenfalls bis zum vollständigen Verschwinden des Ti entfernt Weden. Bei Steigerung der Vorbehandlungstemperatur auf über iooo°, z. B. auf i2oo°, erfolgte ein Totbrennen der Eisen- und Titanverbindungen, so daß sich z. B. bei einer Vorbe-handlungstemperatur von i ooo° das Eisen nur bis auf 5,601Q Fe2O3 und das Titan bis auf o,5010 Ti O2 und bei einer Vorbehandlungstemperatur von i2oo° das Eisen nur bis zu i0,6010 Fee 0, und das Titan bis zu 2,q.01, Ti 0. beseitigen ließ.
  • 2. Ein kieselsäurereicher Bauxit mit 23,o50to Si02, 4,801o Fe203, 3,oo01Q TiO2 wurde bei 6oo bis 8oo° vorgeglüht. Das vorgeglühte Produkt wurde mit 5°1o Kohle gemischt und darauf die Mischung .4 Stunden. im Chlorstrom in der Weise erhitzt, daß am Ende dieser Zeit eine Temperatur von iooo° C erreicht wurde. Die Hauptmenge des Eisens und Titans destillierte in Form von Chloriden ab. Das so behandelte Material enthielt nur noch o,i5°1o Fe.03 und o,i6°/aTiO..
  • 3. Ein kieselsäurearmer Bauxit mit i,66°i0 Si O., 22,oo°fo Fe. 03, 2,7o0/" Ti O, wurde bei etwa 7oo° vorgeglüht. Das vorgeglühte Produkt wurde mit io°/o Kohle gemischt und darauf die Mischung 4. Stunden im Chlorstrom erhitzt. Die Temperatur wurde in dieser Zeit bis auf iooo° C gesteigert. Außer dem Eisen und Titan wurde auch die Hauptmenge .der Kieselsäure als Chlorid verflüchtigt. Das chlorierte Material enthielt nur noch o,5i 01" SiO., o,o6°/a Fe.0, Spur Ti 0-

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Beseitigung von Eisen, Titan und anderen als Chloride flüchtigen Verunreinigungen aus tonerdehaltigen Stoffen durch partielle Chlorierung der Ausgangsstoffe bei erhöhter Temperatur nach vorherigem Glühen, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausglühen vor dem in an sich bekannter Weise, vorzugsweise bei gleichzeitiger Anwesenheit von Reduktionsmitteln, z. B. Kohle, durchgeführten Chlorieren bei zwischen etwa 5oo und goo°, vorteilhaft zwischen etwa 6oo und 8oo° liegenden Temperaturen erfolgt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die Vorbehandlung und die Chlorierung in getrennten Behältern, z. B. zwei Drehrohren, derart durchführt, daß die in dem einen Behälter vorbehandelte Masse unter möglichster Vermeidung von Wärmeverlusten dem anderen Behälter vorzugsweise fortlaufend zugeführt wird, wobei zweckmäßig die Beheizung des Chlorierungsbehälters von außen erfolgt und die Abgase dieser Heizung zur direkten oder indirekten Beheizung des Vorbehandlungsgutes verwendet werden.
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