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Vorrichtung zum Erneuern der Atemluft in geschlossenen Räumen Die
Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Erneuern der Atemluft in geschlossenen
Räumen.
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Bisher wurde die Atemluft z. B. auf Unterseebooten, Höhenluftfahrzeugen
u. dgl. entweder in primitiver Weise durch Aufstellen offener, mit Kohlensäurebindemittel
gefüllter Kästen oder in der Weise gereinigt, daß die Luft durch Patronen hindurchgeblasen
wurde, die ein kohlensäurebindendes Chemikal enthielten. Dabei wurde Sauerstoff
entweder durch Zersetzung eines Sauerstoff abspaltenden Chemikals in Form eines
Alkalisuperoxydes in den Patronen oder durch Zuführung gepreßten oder flüssigen
Sauerstoffs ersetzt. Die Verwendung von Chemikalpatronen ist ziemlich kostspielig,
und zurAufbewahrung eines genügenden Vorrates steht meist nicht der erforderliche
Raum zur Verfügung. Durch die an erster Stelle genannten Mittel wird nur eine unvollkommene
Luftreinigung erzielt.
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Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung, bei welcher die Atemluft
mittels Sauerstoffzuführung undKohlensäurebindungdurch Ätzkalilauge erneuert wird,
und besteht in einem Ätzkalilauge enthaltenden Abgabebehälter, einem darunter angeordneten,
mit indifferenten Füllkörpern gefüllten Absorptionsraum, in dem die Ätzkalilauge
in an sich bekannter Weise in rieselnde Berührung mit der vorzugsweise im Gegenstrom
geführten Atmungsluft gebracht wird, und einem noch tiefer liegenden Sammelraum,
aus dem die Lauge mittels Pumpe u. dgl. nach Durchgang durch ein sie ergänzendes
Chemikal im Kreislauf wieder in den Abgabebehälter zurückgelangt.
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Mit Hilfe einer derartigen Einrichtung wird die Atmungsluft in geschlossenen
Räumen zuverlässig in den gebotenen Grenzen gereinigt. Die Vorrichtung arbeitet
betriebssicher und hat der. Vorteil, für die Aufstellung nur wenig Platz zu beanspruchen.
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Die Zeichnung veranschaulicht in den Abb. i und z zwei Ausführungsbeispiele
der Erfindung in senkrechtem Schnitt.
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Bei der Ausführungsform nach Abb. i wird die Lauge mit der zu reinigenden
Luft in einem rohrförmigen Absorptionsturm i, der mit indifferenten Füllkörpern,
beispielsweise Raschigringen, Bimssteinkörnern oderanderen Körpern großer Oberfläche
gefüllt ist, in innige Berührung gebracht. Dieser Absorptionsturm i steht an seinem
oberen Ende mit einem Abgabebehälter z und an seinem unteren Ende mit einem Sammelbehälter
3 in Verbindung.
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Beide Behälter sind bis zu den Marken z' bzw. 3' mit Wasser gefüllt.
In dein Behälter a liegt unterhalb der Wasseroberfläche auf einem Sieb 4. eine Schicht
j von Ätzalkali, z. B. Ätznatron.
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Die Verbindung zwischen dem Behälter z und dem Absorptionsturm i kann
hergestellt und unterbrochen werden durch ein Ventil 6,
dessen durch
einen Bock 7 und durch Gewinde 8 gehaltene Spindel 9 mittels eines Handrades io
auf und nieder geschraubt werden kann. Wird das Ventil 6 geöffnet, so fließt die
durch die Einwirkung des Wassers auf das Chemikal5 gebildete Lauge über einen Verteiler
i i in den Absorptionsturm und verteilt sich fein über die darin enthaltenen Füllkörper
großer Oberfläche.
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Die Verbindung zwischen dem Absorptionsturm i und dem unteren Behälter
3 ist dauernd offen. Die zu reinigende Luft tritt durch das Rohr 12 ein, durchstreicht
im Gegenstrom zur Lauge den Absorptionsturm i und tritt aus dem Rohr 13 wieder aus.
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Der Sauerstoffersatz kann in beliebiger Weise geschehen. In dem Turm
i gibt die Luft die darin enthaltene Kohlensäure an die Lauge ab. Die sich hierbei
bildenden Carbonate setzen sich als Flocken oder Schlamm am Boden des Behälters
3 ab und können hier durch einen Hahn 14 abgelassen werden.
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Durch eine z. B. elektrisch oder auf andere Weise angetriebene Pumpe
15, deren Saugrohr 16 vom Boden des Behälters 3 ausgeht und deren Druckrohr 17 nach
dem oberen Behälter 2 führt, wird der Flüssigkeitsinhalt der Vorrichtung in dauerndem
Umlauf erhalten. Die im unteren Behälter 3 enthaltene, zum Teil verbrauchte Lauge
wird also jeweils wieder im oberen Behälter 2 erneuert. Da es praktisch schwierig
ist, die Fördermenge der Pumpe dauernd gleich der durch das Ventil 6 aus dem oberen
Behälter 2 abfließenden Menge zu halten, wird vorteilhaft ein Umlaufrohr 18 verwendet,
das, wie ohne weiteres ersichtlich, die Flüssigkeitsstände in den Behältern 2 und
3 immer gleichmäßig in Höhe der Marken 2' und 3' auch dann erhält, wenn die Pumpe
15 mehr fördert, als durch das Ventil 6 abströmt. Der dauernde Umlauf des Flüssigkeitsinhaltes
hat auch noch den Vorteil einer schnellen Lösung des Chemikals 5 und sorgt dafür,
daß beide Behälter 2, 3 rasch mit Lauge der gewünschten Konzentration gefüllt sind.
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Ist nach einer bestimmten Betriebsdauer, deren Länge insbesondere
von der Zahl der in dem geschlossenen Raum ahnenden Personen abhängt, die in der
Vorrichtung befindliche Lauge verbraucht, so kann sie schnellstens durch erneutes
Ansetzen und mittels neu eingebrachten Chemikals ergänzt werden, so daß die Vorrichtung
wieder gebrauchsfähig ist. Der Sauerstoffersatz erfolgt zweckmäßig unabhängig von
der Absorptionsvorrichtung aus in Vorrat gehaltenem flüssigem oder gepreßtem Sauerstoff
oder auf beliebige andere Weise.
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Die Ausführungsform nach Abb.2 unterscheidet sich von derjenigen nach
Abb. i in der Hauptsache dadurch, daß die Pumpe und damit deren Energieverbrauch
in Wegfall kommt. In diesem Falle wird der untere Behälter 3 zunächst leer gelassen
und nur der obere Behälter b mit Wasser und dem die Lauge bildenden Chemikal gefüllt.
Die im Behälter 2 entstehende Lauge rieselt wiederum durch das Venti16 nach dessen
Öffnung mittels des Handrades io in den Absorptionsturm i. Die Atemluft wird diesem
unmittelbar durch die Leitung 12 zu- und von ihm durch die Leitung 13 abgeführt.
Der Absorptionsturm i steht aber nicht, wie in Abb. i, in dauernd offener Verbindung
mit dem unteren Behälter 3, sondern kann diesem gegenüber durch ein Ventil i9 abgeschlossen,
werden. An den unteren Behälter ist eine Sauerstoffflasche 2o mit Druckminderventil
21 über das Rohr 22 angeschlossen. Letzteres enthält in seinem erweiterten Teil
23 ein Ventil a4. Die Ventilea4 und i9 werden mittels eines im Behälter ä
durch den Flüssigkeitsstand in ihm bedienten Schwimmers 25, .dessen doppelarmiger
Hebel bei 26 angelenkt ist, unter Vermittlung eines Gestänges 27 gleichzeitig derart
gesteuert, däß, wenn das Ventil 24 geöffnet wird, das Ventil i9 sich schließt, und
zwar geschieht das, sobald sich der Flüssigkeitsspiegel im Behälter 2 bis zu der
Marke 2' gesenkt hat. Diese Stellung ist in Abb. 2 angegeben. Es strömt dann Sauerstoff
aus dem Stahlzj,linder 2o in den Behälter 3 ein und drückt, da das Ventil i9 ja
geschlossen ist, den Inhalt des Behälters 3 durch ein Steigrohr 28 wieder in den
Behälter 2 über.
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Mit dem Steigen der Flüssigkeit im Behälter 2 hebt sich der Schwimmer
25 und schließt damit wieder unter Öffnung des Ventils ig das Sauerstoffventil 24.
Der noch in dem Behälter 3 enthaltene Sauerstoff gelangt bei dem weiteren Betriebe
allmählich im Maße der zufließenden Lauge in den Luftstrom und somit in den geschlossenen
Raum, in welchem Personen atmen.
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Dabei wird die Einstellung des Ventils so gewählt, daß die in den
Raum gelangende Sauerstoffmenge äquivalent der gebundenen Kohlensäuremenge ist.