Bierabzapfvorriehtung finit Zufuhreinriehtung für ein sehaumerzeugendes Gas. Die Erfindung bezieht sich auf Bier abzapfvorrichtungen, mit Hilfe von denen man auf dem Bier einen besonders dauerhaf ten und festen Schaum erzeugen kann.
Bierhähne, die, um die Schaumbildung zu unterstützen, mit einer Zufuhreinrichtung versehen sind, durch welche Kohlensäure während der Abzapfung zugeführt werden kann, sind bereits bekannt. Die zugeführte Kohlensäure löst sich grösstenteils gleich bei der Zufuhr im Bierstrom auf und trägt, wenn sie nach dem Ausschenken wiederum vom Bier ausgeschieden wird, zur Bildung von Schaum bei.
Die Schaumbildung dürfte bei dieser Einrichtung auch dadurch unterstützt werden, dass bei Zufuhr von sehr reichlichen Mengen von Kohlensäure, grosse Kohlensäure blasen durch den Bierstrom mitgeführt wer den, die dazu beitragen, in dem Bier eine kräftige Bewegung oder Umrührung zu schaffen, wodurch die Abgabe von schon im Bier gelöster Kohlensäure beschleunigt wird. Die Bierabzapfvorrichtung mit Zufuhr einrichtung für ein schaumerzeugendes Gas gemäss der Erfindung, kann dagegen eine Schaumbildung erzeugen, indem das Gas mit- telst eines Einführungsorganes in der Form von fein dispergierten Bläschen mit dem Bier gemischt wird.
Die Schaumbildung wird also erzeugt, ohne dass dabei die Abgabe von schon im Bier gelöster Kohlensäure mitwirkt. Da im ausgeschenkten und mit Schaum be deckten Bier, wenn es mit der Vorrichtung gemäss der Erfindung abgezapft worden ist, eine grössere Menge Gas, zum Beispiel ge löste Kohlensäure, enthalten ist, so erhält das Bier einen frischeren Geschmack, als das mit den bekannten Vorrichtungen abgezapfte Bier. Ferner ist man mit der Vorrichtung gemäss der Erfindung imstande, einen Schaum mit kleineren Blasen zu erzeugen. wodurch der Schaum dauerhafter und "fetter" wird.
Gegenstand der Erfindung bildet eine Vorrichtung, die mit Zufuhreinrichtung für ein schaumerzeugendes Gas versehen ist, wo bei das Gas mittelst eines Einführungs organes, zum Beispiel eines porösen Körpers oder eines Einpeitsch- oder Rührorganes, in der Form von fein dispergierten Bläschen mit dem Bier gemischt wird. Beim Aus schenken gehen die dispergierten Blasen mit dem Bier zusammen ab,
spielen aber voraus sichtlich bei der nach dem Ausschenken statt findenden gewöhnlichen Abgabe von Kohlen säure aus dem Innern der Biermasse und der daraus hervorgehenden Schaumbildung gar keine Rolle. Die dispergierten Bläschen stei gen nach dem Ausschenken im Glase oder in der Kanne zur Oberfläche und bilden zufolge ihrer Kleinheit einen besonders dauerhaften Teil des Schaumes.
Um das Gas in .die Biermasse dispergie- ren zu können, ist es notwendig, .dass man das Gas in grösseren Mengen als denen zuführt, die das Bier im Hinblick auf Druck und Temperatur lösen kann, wobei man keines wegs darnach strebt, die gelösten Mengen des Gases möglichst gross zu machen.
Die Zufuhr des Gases kann -an jeder Stelle der Abzapfvorrichtung oder in jeder Stufe .des Ausschenkens bezw. nach diesem erfolgen. Man kann zum Beispiel einen po rösen Körper in den Bierweg der Abzapfvor- richtung einbauen und das Gas durch die Poren. des Körpers einblasen.
Der poröse Körper kann auch derart mit der Abzapf- vorrichtung vereinigt werden, dass er in die abgezogene Biermasse hineingetaucht werden kann. Statt des porösen Körpers kann natür lich eine beliebige andere den zugeführten Gasstrom in hohem Grade feinverteilende Vorrichtung mit oder ohne bewegliche Teile benutzt werden. Als Beispiel poröser, für den vorliegenden Zweck geeigneter Körper können erwähnt werden: Keramische Uraren, Porenmetall, spani sches Rohr oder dergleichen. Beispielsweise sind die sogenannten Chamberlandfilter vor züglich geeignet.
Was die Art des Gases betrifft, braucht dieses erfindungsgemäss nicht notwendiger weise Kohlensäure zu sein. Es können im Gegenteil Gase angewendet werden, die nur eine geringe Löslichkeit im Bier besitzen, und als solche haben atmosphärische Luft, sowie ihre Bestandteile sich als besonders zweckmässig erwiesen, indem ein zum Bei spiel aus Luft oder Stickstoff bestehen der Schaum haltbarer ist, als ein aus Kohlen säure bestehender Schaum. Dies hängt vor aussichtlich damit zusammen, dass solche Gase weniger leicht durch dünne Flüssig- keitsschichten diffundieren als Kohlensäure.
In Verbindung mit der erfindungsgemässen Vorrichtung weist die Anwendung wenig lös licher Gase zugleich den Vorteil auf, dass man bei der Zufuhr nicht auf diejenigen Gasmengen Rücksicht zu nehmen braucht, die zuerst zur Erzeugung einer gesättigten Lösung des betreffenden Gases vom Bier auf genommen werden müssen.
Es ist zwar bekannt, Luft oder Sauer stoff durch die Poren poröser Körper in an dere Flüssigkeiten als Bier einzuführen, um dadurch Schaum zu erzeugen. Es war je doch nicht vorauszusehen, dass diese Vorrich tung zur Schaumerzeugung im Bier verwend bar wäre.
Die Vorrichtung gemäss der vorliegenden Erfindung kann wie die gewöhnlichen Bier abzapfvorrichtungen mit besonderer Zufuhr einrichtung für ein schaumerzeugendes Gas konstruiert werden mit der Änderung, dass ein Peitsch- oder Rührorgan an der Stelle, w o die Gaszufuhrleitung in die Bierleitung mündet, angeordnet ist. Verwendet man zur Dispergierung einen porösen Körper, so kann dieser in der Bierabzapfvarrichtung so an gebracht werden, dass er an der einen Seite mit der Gaszufuhrleitung und an der andern Seite mit der Bierzufuhrleitung in Verbin dung steht.
Durch die Patentliteratur sind an und für sich Vorrichtungen bekannt geworden, bei denen dem Bier Kohlensäure während des Ausschenkens zugeführt wird, wobei die Kohlensäurezufuhr nur auf den letzten Teil des Ausschenkens beschränkt werden kann, so dass das hierdurch erzeugte, besonders schaumkräftige Bier als eine Schicht auf dem zuerst ausgeschenkten gewöhnlichen Bier z liegen kommt.
Auch bei der vorliegenden Vorrichtunp ist es in vielen Fällen vorteilhaft, nur einem Teil .der abgezogenen Biermenge Gase in Form von dispergierten Bläschen zuzuführen, wobei dieser besonders behandelte Teil des Bieres dem übrigen Teil des ausgeschenkten Bieres zugeführt wird.
Eine besondere Ausführungsform gemäss der Erfindung besteht darin, dass die Zufuhr einrichtung für Gas, das mittelst eines po rösen Körpers, oder Einpeitsch- oder Rühr- organes in der Form von feindispergierten Bläschen mit dem Bier gemischt wird (also was man eine Schaumvorrichtung nennen könnte) mit einer Kohlensäureausschenkvor- richtung zusammengebaut wird.
In der beigefügten Zeichnung ist ein Aus führungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt, und zwar zeigen: Fig. 1 die Vorrichtung in Seitenansicht, Fig. 2 den Querschnitt eines Hahnes, Fib. 3 eine weitere Ausführungsform im Schnitt.
In Fig. 1 bezeichnet 1 einen Ladentisch, durch den eine Bierleitung 2 von einem Be hälter, wo das Bier unter Kohlensäuredruck steht, hinaufgeführt wird. Die Bierleitung 2 ist zu einer Schaumbildungskammer 3 erwei tert, worin die Vorrichtung 4 zur Zufuhr von Gas und Verteilung desselben in der Gestalt fein dispergierter Blasen im Bier angebracht ist. Von der Kammer 3 geht ein Zapfrohr <B>5)</B> aus, das einen Hahn 6, 7, 8, 9, 10 enthält (vergl. auch Fig. 2).
Die Vorrichtung 4 zu feiner Zerteilung des Gases besteht in der dargestellten Ausführungsform aus einem Filter aus porösem Ton, Porzellan oder der gleichen, das in die Kammer 3 hineinragt, indem es mit einem Kragen 11 dicht gegen eine Schulter 12 anliegt und dadurch eine Luftkammer 13 von der Kammer 3 trennt; sie kann aber auch aus einem in der Kammer 3 angebrachten Rührwerk bestehen, welches mittelst Kraft, zum Beispiel durch Luft oder Elektrizität, angetrieben werden kann. Durch eine Rohrleitung 14, die den Hahn 6 mit einer mit einem Druckverminderungsventil 16 versehenen Stahlflasche 15 verbindet, wird das im Bier zu verteilende Gas, zum Beispiel Luft, zugeführt.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Mittelst des Ventils 16 wird eile passender Druck in der Luftleitung 14 er zeugt. Wenn der Handgriff 8 des Hahnes so gedreht wird, dass das Halmküken 7 die in Fig. 2 dargestellte Lage im Halmgehäuse 6 einnimmt, kann das Bier durch die Leitung 2, Kammer 3, Hahnbohrung 9 und das Zapf rohr 5 strömen.
Wird der Hahn noch so weit gedreht, dass die in Fig. 2 punktiert dar gestellte Durchbohrung 10 den Offnungen der Luftleitung 14 im Hahngehäuse 6 senk recht (Fig. 2) gegenübersteht, so strömt das Bier durch die breite Bohrung 9, während gleichzeitig Gas durch die Luftleitung 14 und Bohrung 10 aus der Stahlflasche 15 zu geführt wird, wodurch Schaumbildung im ausströmenden Bier hervorgerufen wird.
Nach Fig. 3 ist die Vorrichtung 4 zur Feinverteilung des Gases in einem besonderen Behälter 17 angebracht, der durch Leitungen 18, 19 mit dem Hahngehäuse 20 der Zapf vorrichtung verbunden ist. Das Halmküken 21 des Gehäuses 20 hat einen Hohlraum 22, der das Zapfrohr bildet. In der Oberfläche des Halmkükens ist eine Rinne 23, 24. 25 ausgeformt. Löcher 26, 27 verbinden den Hohlraum 22 mit der Oberfläche des Halm kükens. In der dargestellten Lage steht das Loch 26 der Bierleitung 2 gegenüber, so dass ein unmittelbares Abziehen des Bieres statt finden kann.
Die Enden 23, 24 der in der Oberfläche des Hahnkükens gebildeten Rinne sind so angeordnet, dass das Ende 23. wenn das Hahnküken etwas aus der dargestellten Lage gedreht wird, der Mündung der Bier leitung 2 im Hahngehäuse gegenübersteht, während gleichzeitig das Ende 24 der Mündung der Leitung 18 entspricht. Das Loch 27 ist so angebracht, dass es, wenn der Hahn die letztere Lage einnimmt, Verbin dung zwischen der Leitung 19 und dem Hohlraum 22 des Halmkükens herstellt.
@rrenn das Hahnküken in dieser Lage ge dreht wird, strömt das Bier von der Bier leitung durch die Rinne 28, 24, 25 in der Oberfläche des Hahnkükens, das Rohr 18, die Kammer 17 und Leitung 19 in den Hohl raum 22, von wo aus es abgezapft wird.
Lässt man nun die Luftleitung 14 und das Innere des porösen Körpers 4 immer unter Druck des in der Stahlflasche befindlichen Gases stehen, bahnt sich das Gas in feinver teiltem Zustande einen Weg durch die Wand des porösen Körpers und bildet dadurch Schaum im Bier, wenn der Bierstrom durch Umstellung des Hahnes durch den Behälter 17 gesandt wird, sonst aber nicht, da die Leitungen 18, 19 sonst vom Hahuküken ge sperrt sind.
Der Benutzer der Vorrichtung kann somit entweder das Bier unmittelbar durch die Leitung 2 und den Hohlraum 22 unter Erzeugung gewöhnlichen Schaumes verzapfen, oder es durch die von den Lei tungen 18, 19 und der Kammer 17 gebildete Leitung senden, wodurch ein dauerhafter Schaum gebildet wird.
Er hat es dadurch auch in der Hand, in ein Glas sowohl Bier mit gewöhnlichem Schaum, wie .solches mit gesteigerter Schaum bildung, einzufüllen, indem er je nach Be darf die Gaszufuhr ein- oder ausschaltet.