DE543787C - Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung wasserfreier Ameisensaeure aus ihren waessrigen Loesungen - Google Patents

Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung wasserfreier Ameisensaeure aus ihren waessrigen Loesungen

Info

Publication number
DE543787C
DE543787C DES83929D DES0083929D DE543787C DE 543787 C DE543787 C DE 543787C DE S83929 D DES83929 D DE S83929D DE S0083929 D DES0083929 D DE S0083929D DE 543787 C DE543787 C DE 543787C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
formic acid
column
acid
mixture
auxiliary liquid
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DES83929D
Other languages
English (en)
Inventor
Henri Martin Guinot
Eloi Ricard
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Usines de Melle SA
Original Assignee
Usines de Melle SA
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Usines de Melle SA filed Critical Usines de Melle SA
Application granted granted Critical
Publication of DE543787C publication Critical patent/DE543787C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C51/00Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides
    • C07C51/42Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives
    • C07C51/43Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives by change of the physical state, e.g. crystallisation
    • C07C51/44Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives by change of the physical state, e.g. crystallisation by distillation
    • C07C51/46Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives by change of the physical state, e.g. crystallisation by distillation by azeotropic distillation

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Crystallography & Structural Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Vaporization, Distillation, Condensation, Sublimation, And Cold Traps (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung wasserfreier Ameisensäure aus ihren wäßrigen Lösungen Die Unmöglichkeit, wasserfreie Ameisensäure durch einfache Destillation ihrer wäßrigen Lösungen zu erhalten,-ist eine bekannte Tatsache, die ihren Grund in dem Bestehen eines maximal siedenden Gemisches hat, das bei io7,i° übergeht und sich aus 77 Teilen Säure und 23 Teilen Wasser zusammensetzt. Bisher stellte man kleine Mengen wasserfreier Säure durch Anwendung chemischer Reagenzien her, die sehr begierig Wasser aufnehmen, wie Schwefelsäure (Marquenne, Bull. de la Soc. Chim., Bd. 50, S.662) oder Phosphorsäure-Anhydrid (Jones, Soc. of Chem. Ind. 1919, S.362). In beiden Fällen ist die Anwendung von Vakuum eine unumgängliche Notwendigkeit, welche die Ausführung des Verfahrens erschwert und zu größeren Verlusten Anlaß gibt. Bei Anwendung von Schwefelsäure sind übrigens die erhaltenen Ausbeuten mäßig, da man bei verhältnismäßig niedriger Temperatur arbeiten muß, um die bekannte Zersetzungsreaktion: H C O O H = CO + H20 zu vermeiden, die man im Laboratorium zur Darstellung von Kohlenoxyd (C O) anwendet. Auch ist man, um am Ende der Reaktion eine zu weitgehende Zersetzung zu vermeiden, gezwungen, eine erhebliche Menge Ameisensäure als Rückstand in der zur Anwendung gelangenden Schwefelsäure zu belassen. Unter diesen Bedingungen ist die Ausbeute an konzentrierter Säure nicht höher als 6o°(0. Die mit Phosphorpentoxyd (P205) erzielten Ergebnisse sind zwar günstiger, aber dieses Mittel ist teuer, schwierig zu handhaben, und der Verbrauch ist zu groß.
  • Die Konzentrationsmethoden durch azeotrope Destillation, - wie sie in einer Anzahl früherer Patente beschrieben sind, geben keine völlig zufriedenstellenden Ergebnisse. Nach diesen Verfahren wird das Wasser durch einen dritten Körper entfernt, aber diese Verfahren versagen, wenn man sie bei Ameisensäure anwendet, da. die Säure mit dem Wasser und dem Entziehungskörper hochsteigt.
  • In dem Patent 469 823 und der französischen Patentschrift 605 208 sind Verfahren beschrieben, durch die, ohne daß dieser Nachteil behoben wird, die früheren Verfahren hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit an Zeit und Dampf wesentlich verbessert werden. Sie bestehen darin, daß die Entwässerung in zwei Stufen durchgeführt wird, wobei in der ersten Stufe eine Flüssigkeit oder ein Gemisch mit hohem Siedepunkt, die viel Wasser entzieht, benutzt wird. Da aber die Trennung der Ameisensäure und dieses Entziehungskörpers unmöglich wäre, wenn die Entwässerung bis zum Ende durchgeführt würde, wird sie vorzeitig abgebrochen, zu dem Zweck, etwas Wasser in der Ameisensäure zu belassen, um das Siedepunktsintervall zu vergrößern. In einer zweiten Stufe wird dann die Entwässerung mit einer flüchtigen Entziehungsflüssigkeit zu Ende geführt, die zwar weniger Wasser als die erste mitnimmt, sich aber sehr leicht von der Ameisensäure scheidet, wenn die Entwässerung beendet ist.
  • Es wurde nunmehr ein Verfahren zur kontinuierlichen Gewinnung wasserfreier Ameisensäure aus ihren wäßrigen Lösungen gefunden, das die angeführten Schwierigkeiten zu umgehen gestattet.
  • Das Verfahren besteht zunächst darin, obwohl dies nicht unbedingt erforderlich ist, die zu behandelnden Lösungen oder Dämpfe auf die Konzentration des maximal siedenden Gemisches zu bringen. Es ist bekannt, daß diese Konzentration leicht durch gewöhnliche Destillation zu erreichen-ist, weil das Wasser gegenüber dem maximal siedenden Gemisch, -welches bei 107,z° übergeht, sich als Vorlaufsprodukt verhält.
  • Es wird nun derart kontinuierlich entwässert, daß eine Hilfsflüssigkeit oder ein entsprechendes Gemisch ein für allemal in die Destillationskolonne eingebracht wird und umlaufend in ihr verbleibt und die zu behandelnde Säurelösung fortlaufend - gegebenenfalls nach vorhergegangener Konzentration - in die Kolonne zusammen mit einer größeren Menge einer organischen Hilfsflüssigkeit eingeführt wird, die von -kochender Ameisensäure nicht angegriffen wird, deren Siedepunkt wenigstens ebenso hoch wie der der Ameisensäure liegt und für deren Auswahl im übrigen die in der angezogenen französischen Patentschrift angegebenen Kriterien in Frage kommen.
  • Die Menge dieser Hilfsflüssigkeit wird so gewählt, daß am Fuße der Kolonne eine Mischung von wasserfreier Ameisensäure und Hilfsflüssigkeit abgezogen wird, die nach üblichen Methoden getrennt wird. Dabei muß die Hüfsflüssigkeit außer den üblicherweise geforderten Eigenschaften ein gutes Lösungsvermögen für Ameisensäure und daneben die Fähigkeit besitzen, sich leicht von der wasserfreien Ameisensäure trennen zu lassen.
  • Die Aufgabe dieser Hilfsflüssigkeit ist von grundlegender Bedeutung. Bildet nämlich die Hilfsflüssigkeit mit der wasserfreien Ameisensäure keine Mischung mit minimalem Siedepunkt (z. B. bei Ameisensäureestern, wie die Butyl- und Amylformiate), so wirkt sie gleichzeitig als Verdünnungsmittel und als Wasserentziehungsmittel. Dies ist auch dann noch der Fall, wenn die zur Verwendung gelangende Hilfsflüssigkeit mit der Ameisensäure ein an Säure wenig reiches Gemisch mit minimalem Siedepunkt bildet (z. B. bei Verwendung von Butyloxyd C4Ho - O - C"H9).
  • Diese Verfahrensart unterscheidet sich von den gewöhnlichen azeotropischen Methoden dadurch, daß die Hilfsflüssigkeit in solchen Mengen benutzt wird, daß sie in großem Überschuß gegenüber der zur Entfernung des Wassers erforderlichen Menge vorhanden ist, und daß, anstatt daß ihre Gesamtmenge einen geschlossenen Kreislauf im oberen Teil der Vorrichtung (obere Platten der Kolonne, Kondensator, Abscheider) beschreibt, der Überschuß, der als Verdünnungsmittel wirkt, mit der wasserfreien Säure bis zum Fuße der Kolonne heruntergeht, von wo er mit .der Säure zusammen abgezogen wird zwecks Trennung auf übliche Weise.
  • Sind diese Erfordernisse nicht vorhanden, so dient die Hilfsflüssigkeit als Verdünnungsmittel und ist dann von der ein für allemal in die Destillationskolonne eingebrachten und in ihr umlaufend verbleibenden, die in diesem Falle als Entwässerungsmittel wirkt, verschieden. Es wird also bei dieser Ausführungsform eine von der kreislaufenden unterschiedene Hilfsflüssigkeit fortlaufend mit der Säure eingebracht und als Verdünnungsmittel mit der wasserfreien Säure zusammen am Fuß der Kolonne abgezogen.
  • Im Gegensatz zu der gewöhnlichen azeotropischen Methode wird hier das Wasser entfernt, ohne daß ein die Ausführung des Verfahrens verhinderndes Mitführen von Säure durch den oberen Teil -der Kolonne stattfindet. Die kreislaufende Hilfsflüssigkeit ist dabei dahin zu definieren, daß sie aus einer Flüssigkeit besteht, die unlöslich oder nur wenig löslich in Wasser ist. Um den Vorgang der Wasserentziehung zu erleichtern, müssen die Verhältnisse so gewählt werden, daß mit Wasser ein azeotropisches Gemisch entsteht, welches so wenig wie .möglich Ameisensäure enthält.
  • Zusammenfassend ist zu sagen, daß das Merkmal, das das vorliegende Verfahren in jeder Ausführungsform wesentlich von den gewöhnlichen azeotropischen Methoden unterscheidet, darin zu erblicken ist, daß im unteren Teil der Wasserentziehungskolonne nicht eine mehr oder weniger verdünnte Ameisensäure, sondern ein aus wasserfreier Säure und einer erheblichen Menge Hilfsflüssigkeit, die verdünnend wirkt, bestehendes Gemisch erhalten wird.
  • Hat man erst dieses Gemisch erhalten, so kann die Ameisensäure von der Hilfsflüssigkeit entweder durch einfache Rektifikation in einer zweiten Kolonne getrennt werden, sofern der Abstand der Siedepunkte voneinander es zuläßt, oder durch Destillation der Ameisensäure unter Zuhilfenahme einer neuen Zusatzflüssigkeit, die die Eigenschaft. besitzt, mit der Ameisensäure ein Gemisch mit minimalem Siedepunkt zu gehen, welches nach der Kondensation sich in zwei Schichten abscheidet, einerseits eine an Ameisensäure reiche Schicht und andererseits eine an Zusatzflüssigkeit reiche Schicht, von welchen die letztere kontinuierlich in den Kreislauf des Aufbearbeitungsverfahrens zurückgegeben wird. Die an Ameisensäure reiche Schicht führt leicht durch einfache Destillation zu der wasserfreien und reinen Säure.
  • Zahlreiche Flüssigkeiten kommen als Zusatzflüssigkeit zur Verwendung in der zweiten Kolonne in Betracht. Als Beispiele seien, ohne daß diese Aufzählung Anspruch auf Vollständigkeit machen soll, erwähnt: Benzin, Toluol, Xylol, gewisse Kohlenwasserstoffe aus dem Petroleum, Butylchlorid, die Chlorderivate des Äthylens und des Acetylens usw.
  • Wenn man nach einem der vorstehend angegebenen Verfahren die wasserfreie Säure und die Hilfsflüssigkeit getrennt hat, so schickt man fortlaufend die Hilfsflüssigkeit zur Hauptkolonne zurück, in die sie zusammen mit neuer zu entwässernder Säure eingebracht wird. Diese Hilfsflüssigkeit beschreibt also insofern einen geschlossenen Kreislauf und wird praktisch unbeschränkt benutzt.
  • Wenn man, was mitunter vorkommt, verunreinigte Ameisensäurelösungen zu behandeln hat, die z. B. Mineralsalze, Celluloseabfälle usw. enthalten, so würden diese Verunreinigungen sich im unteren Teil der Destillationskolonne ansammeln, so daß deren Gang bald gehemmt sein würde.
  • Um diesem Übelstand zu begegnen, muß man zunächst aus derartigen wäßrigen Lösungen die Ameisensäure extrahieren, und zwar durch ein so gewähltes Lösungsmittel, daß dieses gleichzeitig die Rolle der verdünnend wirkenden Hilfsflüssigkeit beim nachfolgenden Destillationsprozeß, wie oben beschrieben, übernimmt. So könnte z. B. eine Lösung, die 30°/o Säure neben Natriumsulfat enthält, nach dem Gegenstromprinzip mittels Butylformiats extrahiert werden, wobei letzteres später als fortlaufend zugegebene Hilfsflüssigkeit benutzt wird und gegebenenfalls auch als umlaufend in der Kolonne verbleibende Hilfsflüssigkeit.
  • Ohne vom Wesen der Erfindung abzuweichen, kann man auch bei anderem als Atmosphärendruck arbeiten, und zwar kann das Gesamtverfahren oder einzelne Verfahrensteile unter vermindertem oder erhöhtem Druck ausgeführt werden.
  • Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung des Verfahrens. Beispiel i Es sei eine 77°/oige Ameisensäurelösung zu behandeln. Man benutzt in der Entwässerungskolonne Isobutylformiat als umlaufende Hilfsflüssigkeit und speist die Kolonne fortlaufend mit einem Gemisch aus Säure und normalem Amvlformiat. In diesem Falle wird das Isobutylformiat ein für allemal in die Kolonne 3 (vgl. Abb. i der beiliegenden Zeichnung) gebracht, während das normale Amylformiat kontinuierlich, und zwar zusammen mit der zur Behandlung kommenden Säure, zugeführt wird. Man kann z. B. die Kolonne 3 mit gleichen Volumina von Säure und normalem Amylformiat durch die Rohre 4 und 5 speisen.
  • Im oberen Teil der Kolonne 3 erhält man ein Gemisch mit minimalem Siedepunkt, Wasser-Isobutylformiat, welches bei 8o,4° übergeht und sich durch Abscheidung in zwei Schichten trennt, nämlich eine wäßrige (etwa 80/0), die entfernt wird, und eine andere, die oben wieder in die Kolonne eingeführt wird.
  • Das Gemisch Ameisensäure - normales Amylformiat wird in der Kolonne ii getrennt, wobei man es sich zunutze macht, daß der Siedepunkt der Ameisensäure (ioo,8 °) genügend hoch ist, um den größten Teil der Wärmemenge, die in den aus der Kolonne ii austretenden Säuredämpfen enthalten ist, zurückgewinnen und sie in dem Abdampfkondensator 16 nutzbringend zur Durchführung der Wasserentziehung in der Kolonne 3 verwenden zu können. Die dadurch erzielte Wirtschaftlichkeit des Verfahrens ist von wesentlicher Bedeutung. Beispiel 2 Es sei eine wäßrige Ameisensäure von 30°4 Gehalt zu behandeln. Diese Lösung wird zweckmäßig durch gewöhnliche Destillation in einer Kolonne beliebiger Bauart auf 77°/o konzentriert. Die neue Lösung wird in den Behälter i (Abb. 2) gebracht und von da dem mittleren Teil einer Destillationskolonne 3 mittels der Leitung 4 zugeführt. Gleichzeitig läßt man durch die Leitung 5 aus dem Behälter 2 die doppelte Menge Isoamylformiat zufließen. Das Isoamylformiat spielt hierbei eine zweifache Rolle, nämlich die eines Wasserentziehungsmittels und die eines Verdünnungsmittels.
  • Der untere Teil der Kolonne 3 wird mittels der Heizfläche 6 (Abb. 2) erwärmt, wodurch die in die Kolonne eintretenden Flüssigkeiten zum Sieden kommen, wobei im oberen Teil der Kolonne ein Gemisch von Wasser-Amylformiat mit einem minimalen Siedepunkt von 9o,2 ° bei einem Wassergehalt von ungefähr 2i0/, auftritt. Dieses Gemisch wird, nachdem es im Raum 7 (Abb. 2) kondensiert ist, in einen Scheidetrichter 8 geleitet, wo es sich in zwei Schichten trennt. Die wäßrige Schicht wird entfernt, während die obere Schicht kontinuierlich durch Rohr 9 in den oberen Teil der Kolonne 3 zurückgeleitet wird, Im unteren Teil der Kolonne 3 läuft ein Gemisch aus wasserfreier Ameisensäure und Amylformiat ab, das durch Rohr ro in eine Rektifizierkolonne il üblicher Art gelangt; die Kolonne wird durch einen. Heizkörper 12 erwärmt. In dieser Kolonne vollzieht sich die Trennung der wasserfreien Ameisensäure (Siedepunkt roo,8°) von dem Isoamylformiat (Siedepunkt 123 °). Die reine Ameisensäure wird durch das Rohr 13 und das Amylformiat durch das Rohr 14 abgeleitet. Das letztere Produkt durchläuft dann einen Wärmeaustauscher 15, von wo es wieder nach dem Behälter 2 zurückgeleitet wird, um von neuem in den Verfahrenskreis- . lauf einzutreten.
  • Beispiel 3 Es sei eine Ameisensäure mit 770/, Gehalt zu behandeln. In die aus Abb. 3 ersichtliche Apparatur läßt man kontinuierlich gleiche Volumina von Butyloxyd, das als fortlaufend zugeführte verdünnend wirkende Hilfsflüssigkeit dient, und 77 °/piger Ameisensäure einlaufen. Die Kolonne 3 wird zuvor mit Benzol als kreislaufende Hilfsflüssigkeit beschickt, das wasserentziehend wirkt. Im oberen Teil der Kolonne erhält man ein binäres Gemisch von Wasser-Benzol mit dem minimalen Siedepunkt 69,25' und einem Wassergehalt von 8,83 °/p.
  • Nach dem Kondensieren und Absetzen kehrt die obere Schicht in den oberen Teil der Kolonne zurück, während die untere Schicht entfernt wird; sie kann aber evtl. auch destilliert werden, um den kleinen, darin noch enthaltenen Rest von Ameisensäure zwecks Wiedereinführung in den Verfahrensgang zu gewinnen. , Im unteren Teil der Kolonne 3 läuft ein Gemisch von wasserfreier - Ameisensäure und Butyloxyd ab, welches durch das Rohr ro nach der Kolonne il fließt. Diese Kolonne wird ein für allemal vorher mit - einer ausreichenden Menge Toluol als Zusatzflüssigkeit beschickt, , welches mit der Ameisensäure ein azeotropisches Gemisch darstellt, das bei 85,8° siedet und 500!p Säure enthält. Dieses Gemisch wird nach dem Kondensieren im Raum 16 in einen. Scheidetrichter 17 geleitet. Die obere Schicht, . die 95"/, Toluol enthält, gelangt durch Rohr 13 wieder nach der Kolonne il. Die untere Schicht, die 93 °/p Säure enthält, wird durch Rohr 18 zu einer kleinen Kolonne z9 geleitet, die durch Heizkörper 2o erhitzt wird. Der kleine Rest von Toluol, der in der unteren Schicht enthalten ist, wird als azeotropisches Gemisch durch die Leitung 21 abgetrieben. Die Ameisensäure fließt am unteren Ende der kleinen Kolonne kontinuierlich aus dem Rohr 22 ab.
  • Das als fortlaufend zugesetzte Hilfsflüssigkeit benutzte, verdünnend wirkende Butylöxyd fließt am unteren Teil der Kolonne iz durch die Leitung 1q. ab, um kontinuierlich, wie in den vorhergehenden. Beispielen- angegeben, in den Verfahrenskreislauf zurückgeführt zu werden. Beispiel q.
  • Es sei eine wäßrige Ameisensäurelösung von 3004 zu entwässern. Man bringt diese Lösung gleichzeitig mit drei Teilen Normalbutylformiat in den Mittelteil einer Destillationskolonne.
  • Diese Kolonne wird durch Oberflächenheizung erwärmt, derart, daß das gesamte in der Ameisensäure enthaltende Wasser in Form eines binären niedrigsiedenden Gemisches Butylformiat-Wasser als Vorlauf nach der Spitze der Kolonne geht; dieses. Gemisch siedet bei 83,8° und enthält 16,5 %- Wasser.
  • Das nach dem Fußteil der Kolonne abfließende wasserfreie Gemisch von Butylformiat und Ameisensäure wird dann in einer anderen Kolonne zwecks Abtrennung der Ameisensäure weiterbehandelt; diese Weiterbehandlung geschieht in der gleichen Weise wie bei der Verarbeitung von 77 °/piger Säure.
  • Es ist selbstverständlich, daß die angeführten Beispiele die Erfindung weder hinsichtlich der beschriebenen Apparatur noch in bezug auf die Verwendung der darin erwähnten Hilfsflüssigkeiten beschränken. sollen. Namentlich hinsichtlich der letzteren gelten auch die allgemeinen Bemerkungen in der Einleitung der Beschreibung. .

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE:- -i. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung wasserfreier. Ameisensäure aus ihren wäßrigen Lösungen mittels einer ein für allemal in die Destillationskolonne eingebrachten und in ihr umlaufend verbleibenden Hilfsflüssigkeit oder eines entsprechenden Gemisches, dadurch gekennzeichnet, daß die .Kolonne fortlaufend außer mit der zu entwässernden Ameisensäure noch mit einer so großen Menge einer Hilfsflüssigkeit, die von kochender Ameisensäure nicht angegriffen wird und mindestens den gleichen Siedepunkt wie die reine Säure besitzt, gespeist wird, daß am Fuße der Kolonne eine Mischung von wasserfreier Ameisensäure. und Hilfsflüssigkeit abgezogen wird, die nach üblichen Methoden getrennt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die fortlaufend zugeführte Hilfsflüssigkeit durch eine solche ersetzt wird, die von der in der Kolonne umlaufend verbleibenden, in .der Hauptsache wasserentziehend wirkenden verschieden ist und vor allem als Lösungsmittel für die Ameisensäure dienen soll.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ameisensäure als Lösung oder.in Dampfform in die Kolonne in einer Konzentration gebracht wird, deren Wassergehalt demjenigen des Gemisches vom maximalen Siedepunkt entspricht, wobei diese Konzentration z. B. durch vorhergehende gewöhnliche Destillation herbeigeführt wird.
  4. 4.. Verfahren nach Anspruch z, z und 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die reine Säure aus ihrem am unteren Ende der Entwässerungskolonne abfließenden Gemisch abscheidet, und zwar entweder durch einfache Rektifikation, sofern der Abstand der Siedepunkte genügend groß ist, oder durch Herausziehen der Ameisensäure mittels eines dritten Stoffes, der fähig ist, mit der Säure ein binäres azeotropisches Gemisch zu bilden, das sich nach der Kondensation in zwei Schichten trennt, von denen die eine so reich an Ameisensäure ist, daß die reine Säure ohne weiteres aus ihr durch Destillation gewonnen werden kann.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß man die in der wäßrigen Ameisensäurelösung evtl. enthaltenen Verunreinigungen zuerst entfernt, indem man die Säure mit Hilfe eines Lösungsmittels extrahiert, das nachher die Rolle der Hilfsflüssigkeit spielt.
DES83929D 1928-01-07 1928-02-03 Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung wasserfreier Ameisensaeure aus ihren waessrigen Loesungen Expired DE543787C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
BE543787X 1928-01-07

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE543787C true DE543787C (de) 1932-02-19

Family

ID=3872155

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DES83929D Expired DE543787C (de) 1928-01-07 1928-02-03 Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung wasserfreier Ameisensaeure aus ihren waessrigen Loesungen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE543787C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE693766C (de) Verfahren zur Entwaesserung organischer Fluessigkeiten durch azeotropische Destillation
DE543787C (de) Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung wasserfreier Ameisensaeure aus ihren waessrigen Loesungen
DE2657189B2 (de) Verfahren zur Reinigung von NaBverfahrensphosphorsäure
DE315012C (de)
DE1443557A1 (de) Verfahren zur Behandlung einer Mischung von organischen zweibasischen Saeuren
DE611114C (de) Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Extraktion eines organischen Koerpers aus waessrigen Loesungen
DE2401959A1 (de) Verfahren zur reinigung von phosphorsaeure
DE687292C (de) Verfahren zur Gewinnung von Wasserstoffsuperoxyd
DE820898C (de) Verfahren zum Konzentrieren von Triaethylamin
DE688038C (de) Verfahren zum Behandeln eines durch Destillation nicht oder schwer trennbaren homogenen Fluessigkeitsrohgemisches
DE586801C (de) Verfahren zur Herstellung konzentrierter Essigsaeure
DE610645C (de) Verfahren zur Herstellung konzentrierter Essigsaeure aus ihren verduennten, waesserigen Loesungen durch Behandlung mit chloriertem Kohlenwasserstoff
DE540608C (de) Verfahren zum Entwaessern maessig konzentrierter waessriger Loesungen von Propyl-, Isopropyl- und homologen Alkoholen durch AEtzalkalien
DE487514C (de) Verfahren und Vorrichtung zur Entwaesserung von unreinem AEthylalkohol
DE559315C (de) Verfahren zum Konzentrieren fluechtiger aliphatischer Saeuren
DE559834C (de) Verfahren zur Gewinnung konzentrierter Essigsaeure aus rohem Holzessig
DE566832C (de) Verfahren zur Herstellung von Acetal
DE877604C (de) Verfahren zum Konzentrieren von Essigsaeure
DE633856C (de) Verfahren zur direkten Herstellung von reinem fuselfreiem Alkohol aus Maischen oder anderen verduennten alkoholischen Loesungen
DE469823C (de) Verfahren zur ununterbrochenen Herstellung von wasserfreien fluechtigen Fettsaeuren
DE750062C (de) Verfahren zur Gewinnung von Phenolen, Fettsaeuren, Basen o. dgl. oder Gemischen derselben aus OElen
AT117474B (de) Verfahren zur ununterbrochenen Entwässerung von wässerigen Lösungen flüchtiger Fettsäuren.
AT123801B (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von reinem Alkohol eventuell Methylalkohol unmittelbar aus vergorenen Maischen, Wein u. dgl.
DE561520C (de) Verfahren zur Trennung der bei der Darstellung von Essigsaeureanhydrid durch thermische Zersetzung von Essigsaeure anfallenden Reaktionsgemische
DE699900C (de) Vakuumdestillation von Kohlenwasserstoffoelen