DE611114C - Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Extraktion eines organischen Koerpers aus waessrigen Loesungen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Extraktion eines organischen Koerpers aus waessrigen LoesungenInfo
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Description
Über die Extraktion organischer Stoffe aus wäßrigen Lösungen liegt vor allem für Essigsäure
eine größere Anzahl von Arbeiten vor. Das in der Technik vorzugsweise benutzte
Verfahren besteht darin, daß die in wäßrigen Lösungen enthaltene Essigsäure in einem
ersten Arbeitsgang mit Hilfe eines in Wasser unlöslichen oder wenig löslichen Lösungsmittels
extrahiert wird. Man erhält auf diese Weise ein Gemisch aus drei Körpern: Dem Lösungsmittel, der Säure und relativ wenig
WaSiSer. In einem zweiten Arbeitsgang wird dieses Gemisch durch einfache Destillation
oder nach verschiedenen Verfahren in seine Elemente zerlegt.
Die vorliegende Erfindung bezweckt in erster Linie die Verbesserung der Extraktionsphase.
- Die Extraktion von Essigsäure wurde bereits unter Anwendung der Grundsätze der
methodischen Gegenstromextraktion ausgeführt. U. a. wurden hier Waschkolonnen, mit
oder ohne Ausfüllung, die übermäßig hoch gebaut wurden, verwendet, ohne daß sich dadurch
eine vollständige Extraktion erreichen läßt.
- Das Gegenstromsystem wurde dadurch vervollständigt, daß man eine Serie von in
Form einer Batterie aufeinanderfolgenden Elementen verwendete. In jedem Element
werden die Säure und das Lösungsmittel innig miteinander gemischt und sodann dekantiert.
Indem Säure und Lösungsmittel gemäß dem Gegenstromsystem von Element zu Element strömen, erhält man eine vollständige
Entsäuerung der Essigsäurelösung.
Nach einem früheren Vorschlag des Erfinders wird die Zirkulation der Flüssigkeiten
durch mechanische Mittel bewirkt.
Das wesentliche1 Merkmal der vorliegenden
Erfindung besteht darin, daß die Bewegung in den Mischgefäßen nicht durch mechanische
Mittel, sondern mittels durch Einleiten von Dämpfen hervorgerufenes Sprudeln bewirkt
wird. Diese Arbeitsweise führt zu wichtigen technischen Vorteilen, wenn man zweckmäßige Vorrichtungskombinationen verwendet,
die weiter unten besprochen werden; daraus erwächst die Möglichkeit, die Extraktion
bei der Siedetemperatur durchzuführen, was in den meisten Fällen vorteilhaft ist.
Die Dekantierung kann .gleichfalls in der Hitze vorgenommen werden.
In dem Mischgefäß eines jeden Elementes werden die beiden Phasen durch Hindurchströmen
von .Dampf, der aus dem Misch-
gefäß des vorausgehenden Elementes stammt, in innige Berührung gebracht; vorzugsweise
verfährt man nach dem Prinzip der in der Destillationstechnik wohlbekannten Bodenkoionnen.
Bei Ausführung der Erfindung werden die Mischgefäße in Kolonnenform angeordnet,
von denen jedes durch einen Boden bekannter Bauart gebildet wird. Jeder Boden ist an
ίο das entsprechende Scheidegefäß durch an sich
bekannte Verbindungen angeschlossen, durch die man dem Scheidegefäß Flüssigkeit aus
dem entsprechenden Boden zuführt und die eine Schicht des Scheidegefäßes auf den
Mischboden mittels eines indifferenten Gases aufsteigen und die andere Schicht unter dem
Einfluß der Schwere auf den vorhergehenden Mischboden absinken läßt.
Das Lösungsmittel fließt unter der Einwirkung der Schwerkraft ab. Die Lösung zirkuliert
in umgekehrter Richtung, indem sie von Element zu Element durch Heben der Schichten
aufsteigt. Am Fuß der Kolonne der Mischgefäße muß eine Heizung vorgesehen werden, die ausreicht, um die Bildung von
Dampf zu veranlassen, der auf jedem Boden eine genügende Bewegung hervorruft.
Wenn das Lösungsmittel mit dem organischen Körper kein Gemisch von minimalem
Siedepunkt bildet, bestehen die am Kopf der Kolonne abziehenden Dämpfe ausschließlich
aus dem Lösungsmittel und Wasser. Man kondensiert diese und führt das Kondensat in
die Apparatur zurück.
Das anfangs in der Lösung des organischen Stoffes vorhandene Wasser, das mechanisch
von Element zu Element gehoben wurde, wird in das Scheidegefäß des letzten Elementes abgezogen.
Es läßt sich in der Tat beobachten, daß die gegebenenfalls in der ursprünglichen Lösung
in suspendierter oder gelöster Form vorhandenen Verunreinigungen sich in den Abwässern
in ihrer Gesamtheit wiederfinden. *5 Xur sehr wenig Wasser gelangt durch azeotropische
Entziehung mit dem Lösungsmittel, welches keine wesentliche Rolle als Entziehungsmittel
für das Wasser spielt, nach oben. Ein zweites Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Kombination der ersten soeben
beschriebenen Phase mit der Destillation, die, wie bereits gesagt wurde, die Möglichkeit
bietet, in bekannter Weise den organischen Körper, das Lösungsmittel und das geringe
Quantum des Rückstandswassers zu trennen. Wenn man mit einem Lösungsmittel arbeitet,
dessen Siedepunkt über dem des zu extrahierenden Stoffes liegt, wird der die Extraktionsvorrichtung
verlassende Extrakt in bekannter Weise aufgearbeitet: die Kondensatoren dieses Teiles der Apparatur können
als Verdampfer dienen, um die Bildung von Dampf zum Betrieb der Extraktionsvorrichtung
zu veranlassen.
Die Erfindung bietet aber einen weit größeren Vorteil, wenn man mit einem Lösungsmittel
arbeitet, welches einen niedrigeren Siedepunkt als der zu extrahierende Stoff besitzt.
In diesem Falle geht das Lösungsmittel in der zweiten Phase der Behandlung, d. h. während
der Destillation, am Kopf der Kolonne mit Wasser über, während der wasserfreie organische Körper zurückbleibt. Es genügt
also, direkt die Extraktionsvorrichtung über der Destillationsvorrichtung anzuordnen,
ohne einen Kondensatorverdampfer Zwischenschalten zu müssen.
Ein erheblicher Vorteil dieser Anordnung besteht darin, daß die gesamte Apparatur ein
für allemal mit einer sehr geringen Lösungsmittelmenge beschickt werden kann, die
praktisch unbegrenzte Mengen zu extrahieren gestattet, ohne daß das Lösungsmittel am
Kopf der Extraktionsvorrichtung kontinuierlieh eingespeist werden muß.
Man kann bis zu einem gewissen Grad die Menge des Lösungsmittels im Vergleich mit
dem \rolumen der verdünnten Lösung erhöhen,
indem man die Heizung und demzufolge das Rücklauf volumen verstärkt; man erhält so eine vollständigere Extraktion und
ist in der Lage, das Extraktionsvermögen des verwendeten Lösungsmittels der verfügbaren
Anzahl der Elemente anzupassen.
In dieser Form findet das Verfahren ein wichtiges Anwendungsgebiet, wenn man eine
organische Säure mit dem zu veresternden Alkohol extrahiert.
Um das Verfahren der vorliegenden Erfindung und dessen Ausführungsformen in die
Praxis überzuführen, verwendet man ein beliebiges für die Extraktion organischer
Stoffe geeignetes Lösungsmittel. Die vorliegende Erfindung beruht also auf einem
neuen Verfahrensprinzip und nicht auf der Anwendung eines besonderen Lösungsmittels.
Wenn man Lösungsmittel mit höherem Siedepunkt verwendet, die nur schwierig mit Wasser Mischungen von minimalem Siedepunkt
bilden, kann man in die Extraktionsapparatur ein Wasserentziehungsmittel einbringen.
Die Dämpfe des Entziehungsmittelwassergemisches veranlassen sodann die notwendige
Bewegung in den Mischgefäßen.
Die Erfindung wird an Hand von zwei schematischen Zeichnungen erläutert.
Die in Abb. 1 dargestellte Vorrichtung besteht aus einer Kolonne A mit einer Anzahl
Doppelboden, von denen jeder einen Dekantierungsboden -D1, D-... Dn enthält, über dem
sich eine gewöhnliche Platte P1, P2 ... P" mit
einer oder mehreren Glocken befindet. Überlaufrohr T1, T2 ... T" lassen die Flüssigkeit
von P nach D fließen; Überlauf rohre M1, M2 . . . M" sorgen außerdem für den Abfluß
der oberen Schicht eines Dekantierungsbodens auf den nächst tieferen Boden P. Für das
Aufsteigen -der Dämpfe sind Kanäle C1, C2
usw. vorgesehen, die die Dekantierungsböden durchbrechen. Jeder Doppelboden ist schließlieh
nach außen hin mit einem Rezipienten R durch drei Leitungen b, c, d zum Ausgleich
der Niveaus der unteren und oberen Schicht und zum Ausgleich der in dem Scheidegefäß
und dem entsprechenden Rezipienten herrsehenden Drucke verbunden. Die untere
Schicht kann aus dem Rezipienten R durch ein Rohr e mit regelbarem Abfluß f abgezogen
werden. Diese Schicht wird durch ein beliebiges in der Zeichnung nicht dargestelltes
Mittel, z. B. durch Einblasen von Dampf, auf - den Boden P des nächst höheren Elementes
gehoben.
Das Lösungsmittel wird dem oberen Boden P" durch das Rohr j zugeführt, die wäßrige
Lösung des zu extrahierenden organischen Körpers gelangt durch das Rohr g
auf den unteren Boden P1 und trifft dort mit dem bereits mit dem organischen Stoff beladenen
Lösungsmittel zusammen, welches unter der Einwirkung der Schwerkraft durch das Überlaufrohr M2 des Scheidegefäßes D2
fließt.
Im unteren Teil der Kolonne ist eine Heizschlange V eingebaut. Die sich entwickelnden
Dämpfe steigen in der Kolonne durch den Kanal C1 auf und treffen auf den Boden P1,
wo sie die beiden Flüssigkeiten in lebhafte Bewegung bringen. Das Gemisch aus dem
zu extrahierenden Stoff, dem Lösungsmittel und Wasser fließt durch das Rücklaufrohr T1
. auf den Dekantierungsböden D1 und trennt sich dort in zwei Schichten. Die obere
Schicht fließt aus M1 in den Bodenteil und wird von dort kontinuierlich durch das Rohr a
abgezogen. Man behandelt das Gemisch dann weiter, um den extrahierten Stoff abzutrennen
und das Lösungsmittel nach einem der bekannten Verfahren zurückzugewinnen. Das Lösungsmittel kehrt in den Kreislauf zur erneuten
Extraktion zurück.
Die untere Schicht gelangt in den Rezipienten J?1, wird von der Aufnahmevorrichtung
aufgenommen und durch das Rohr e1 auf das zweite Extraktionselement nach P2 beförclert.
Dort kommt sie mit dem aus Ds stammenden Lösungsmittel und mit den aus der
Flüssigkeit P1 entwickelten Dämpfen in Berührung. Die Flüssigkeit des Bodens P2
. fließt auf den Dekantierungsböden D2 und trennt sich dort in zwei Schichten; die obere
Lösungsmittelschicht fließt nach P1, während die. untere wäßrige Schicht nach P3 emporgefördert
wird usw.·· - - '- -
Die Dämpfe werden in E -kondensiert und
fließen insgesamt dufch das-Rökri auf den
Boden P" zurück.
Abb. 2 zeigt die Ausführungsform, bei der die Extraktionsvorrichtungyi über der Destillationsvorrichtuwg
Z, ohne Zwischenschaltung eines Kondensatorverdampfers, angeordnet ist. Der Extrakt, der von dem ersten oberen
Boden 6 der Entwässerungszone Z1 abfließt, besteht aus dem extrahierten organischen
Stoff, dem Lösungsmittel und wenig Wasser. Der in Z1 entwässerte Extrakt gelangt in die
Trennungszone Z2, sodann in die HilfskolonneX
und wird dort in seine Bestandteile zerlegt. Der in W am Fuß der Hilfskolonne
abgezogene Extraktivstoff ist praktisch frei von dem Lösungsmittel.
Wenn das Lösungsmittel zur Entziehung der gesamten Wassermenge aus dem Extrakt
nicht ausreicht, zieht man von dem Boden 4 durch das Rohr 1 einen Teil der Dämpfe ab
und verdichtet diesen in dem Kondensator Y. Die obere in K gebildete Schicht kehrt auf
den Boden 4 durch das Rohr m zurück, die wäßrige Schicht gelangt durch η in einen geeigneten
Abschnitt der Extraktionszone.
90 Beispiel 1
Extraktion einer 25°/0igen Essigsäurelösung
mit Methylcyclohexanon (Siedepunkt 1640).
200 Raumteile des Lösungsmittels werden dem oberen Boden P" durch das Rohr .s zugeführt
(Abb. 1); 100 Raum teile Essigsäurelösung gelangen durch Rohr g auf den unteren
Boden P1 und treffen dort mit dem bereits mit Säure beladenen Lösungsmittel zusammen,
welches unter der Einwirkung der Schwerkraft durch das Überlaufrohr M2 des
Scheidegefäßes D2 fließt.
Das Gemisch aus Säure, Lösungsmittel und Wasser fließt durch das Rücklaufrohr T1 auf
den Dekantierungsböden D1 und trennt sich dort in zwei Schichten. Die obere Schicht
besteht aus Methylcyclohexanon 86 °/0, Essigsäure ii,2°/0, Wasser 2,8 °/o-
Dieses Gemisch fließt aus M1 in den Bodenteil und wird dort durch das Rohr α fortlaufend
abgezogen. Der extrahierte Stoff wird dann abgetrennt und das Lösungsmittel zurückgewonnen, welches in den Kreislauf,
zur erneuten Extraktion zurückkehrt. 11S
Die untere Schicht, die aus Wasser besteht, das von einem Teil seines Säuregehaltes
befreit ist, und etwas Lösungsmittel gelöst enthält, gelangt in den Rezipienten R1, wird
von der Aufnahmevorrichtung aufgenommen und durch das Rohr e1 auf das zweite Extraktionselement
nach P2 befördert. Dort
kommt sie mit dem aus D3 stammenden Lösungsmittel
und mit den aus der Flüssigkeit/31 entwickelten Dämpfen in Berührung,
welch letztere aus dem Lösungsmittel und annähernd säurefreiem Wasser bestehen. Die
Flüssigkeit des Bodens P- fließt auf den Dekantierungsboden D- und trennt sich dort in
zwei Schichten; die obere Lösungsmittelschicht fließt nach P1, während die untere
ίο wäßrige Schicht nach P3 emporgefördert
wird usw.
Man sieht, daß das Lösungsmittel, indem es von Element zu Element herabfließt und auf
eine immer konzentriertere Säure stößt, sich allmählich mit Säure belädt und daß umgekehrt
die wäßrige Lösung, die von einem Element zum anderen emporsteigt, fortlaufend säureärmer wird, bis sie vollständig entsäuert
ist; dieses Resultat läßt sich schon mit so wenigen Doppelboden erreichen. Die untere
Schicht, die sich auf dem letzten Dekantierungsboden D" bildet, besteht aus entsäuertem
Wasser und enthält wenig Methylcyclohexanon gelöst, welches man gewünschtenfalls durch
Destillation in einer in der Abbildung nicht dargestellten Hilfskolonne wiedergewinnt.
Die Temperatur beträgt am Kopf der Kolonne etwa 96 bis 97°. Die aus der Flüssigkeit
des letzten Bodens P" entwickelten Dämpfe bestehen ausschließlich aus Lösungsmittel
und Wasser; sie besitzten fast die genaue Zusammensetzung des binären Gemisches:
Methylcyclohexanon 38,3, Wasser öi.7.
Die Dämpfe werden in E kondensiert und fließen insgesamt durch das Rohr f auf den
Boden Pn zurück.
Beispielsweise werden als Lösungsmittel mit hohem Siedepunkt über ii8° siedende
Ester, aliphatische oder aromatische Ketone, Phenole und deren Acylderivate \rerwendet.
Entwässerung einer 25°/oigen Essigsäurelösung,
in der Acetate in erheblichen Mengen löslich sind.
Man verwendet als Lösungsmittel ein Gemisch aus Äthylacetat 90%, Benzol io°/0.
Mit acht Doppelboden erreicht man eine vollständige Entsäuerung für einen Rücklauf von
2001 auf 1001 eingespeister verdünnter
Säure. Der Extrakt, der auf den oberen Boden 6 (Abb. 2) der Entwässerungszone gelangt,
enthält die gesamte Säuremenge und besitzt folgende Zusammensetzung: Äthylacetatbenzol
80%, Säure 10,5%, Wasser 9,5 °/0. Da die So0/,, Lösungsmittel zur Entziehung
der gesamten Wassermenge nicht ausreichen, zieht man auf Boden 4 durch das Rohr ι einen Teil der Dämpfe ab und kondensiert
denselben in dem. Kondensator Y. Die obere in K gebildete Schicht kehrt auf den
Boden 4 durch das Rohr m zurück, die wäßrige Schicht gelangt durch η in eine geeignete
Stelle der Extraktionszone. Am Kopf der Kolonne herrscht eine Temperatur von etwa
70 bis 71°. Die Dämpfe, die dort entweichen und als Kondensat zurücklaufen, enthalten
8 bis 9% Wasser. Die Abwässer, die man aus dem obersten Dekantierungsboden abzieht,
sind säurefrei und enthalten etwa 4,5 °/o Acetat-Benzol-Gemisch, das man durch einfache
Destillation wiedergewinnt.
DaswasserfreieLösungsmittelsäuregemisch, welches die Hauptkolonne, in deren unterem
Teil eine Temperatur von etwa 900 herrscht, verläßt, wird in der kleinen Kolonne X einerseits
in ein Acetat-Benzol-Gemisch, welches in die Reinigungszone durch das Rohr p zurückkehrt,
andererseits in eine wasserfreie Säure, die man in w durch Überlauf abzieht, zerlegt.
In diesem Beispiel läßt sich das Benzol durch die verschiedensten Kohlenwasserstoffe
oder deren Chlorderivate ersetzen.
85 Beispiel 3
Man führt durch das Rohr g (Abb. 1) eine verdünnte 2o°/0ige Propionsäurelösung und
durch das Rohrs das doppelte Volumen an n-Butylalkohol zu. Das in E kondensierte
Gemisch besitzt fast genau die Zusammensetzung des binären Wasser-Butyl-Alkohol-Gemisches:
Butylalkohol 63 0/0, Wasser 37 0'0.
Das Gemisch ist vollkommen essigsäurefrei. Der die Vorrichtung in α verlassende Extrakt
besteht fast ausschließlich aus Butylalkohol und enthält nur wenig Säure und Wasser.
Die sich von selbst in dem Extraktionsapparat bildende Estermenge ist nur sehr gering,
denn das erhebliche Wasserquantum auf den Böden wirkt der Veresterung des
Alkohols durch die Säure entgegen. Man kann diesen Vorgang benutzen, um Ester zu
gewinnen. Anstatt den gebildeten Ester in dem Extraktionsapparat zirkulieren zu lassen,
kann man ihn kontinuierlich abziehen, man braucht dann nur die Menge Butylalkohol, die
dem in der Veresterung verbrauchten Butylalkohol entspricht, in den Extraktionskreislauf
kontinuierlich einzuführen. Die Esterbildung kann man durch an sich bekannte Maßnahmen in günstigem Sinne beeinflussen.
Diese Extraktion kann man mit den verschiedensten organischen Säuren und Alkoholen
wiederholen.
Zur Extraktion einer 7°/0 Phenol enthaltenden
wäßrigen Lösung verwendet man (Abb. 2) Amylalkohol als Lösungsmittel und regelt die Destillationsgeschwindigkeit derart,
daß die Abwasser am Kopf der Kolonne
phenolfrei abgehen. Das in den Kopf der Kolonne zurückfließende Kondensat enthält
etwa 49°/o Wasser in Übereinstimmung mit der Zusammensetzung des binären Wasser-Amyl-Alkohol-Gemisches.
Der auf den oberen Boden 6 der Entwässerungszone Z1 fließende Extrakt enthält
neben viel Lösungsmittel das gesamte Phenol, das ursprünglich in der behandelten Lösung
ίο vorhanden war, ferner etwas Wasser, seine
Zusammensetzung schwankt innerhalb weiter Grenzen nach Maßgabe der Destillationsbedingungen.
Amylalkohol, ein ausgezeichnetes Wasserentziehungsmittel, genügt in allen Fällen zur
Entfernung des gesamten wäßrigen Anteiles des Extraktes. Das entwässerte AmyI-Alkohol-Phenol-Gemisch,
das sich zuerst in der Trennzone Z2, dann in der Hilfskolonne abwärts
bewegt, scheidet sich leicht in seine Bestandteile, da die Siedepunktsdifferenz dieser
Stoffe mehr als 400 beträgt. Wasserfreies reines Phenol sammelt sich in geschmolzenem
Zustand am Fuß der kleinen Kolonne und kristallisiert beim Abkühlen aus.
Extraktion einer wäßrigen Lösung von Glykolchlorhydrin mit 80 g pro Liter, die
durch unmittelbare Einwirkung von Äthylen auf Chlorwasser erhalten wird. Die Lösung
enthält etwa 60 g Calciumchlorid pro Liter als Folge der Neutralisation der Lösung
durch Kalk.
Als Lösungsmittel verwendet man ein Gemisch aus Benzol 75°/o, n-Propylalkohol 25°/0.
Mit acht Elementen läßt sich die Lösung voll-. ständig extrahieren, wenn man auf 100 1 der
durch das Rohr g (Abb. 2) eingespeisten zu extrahierenden Lösung 200 1 Lösungsmittelrücklauf
rechnet.
Das reine wasserfreie Glykolchlorhydrin zieht man durch w mit einer Ausbeute von
99°/0 ab; das von dem Chlorhydrin befreite
4-5 Wasser, welches noch Chlorcalcium enthält,
wird am Kopf der Apparatur mittels des Rezipienten R7 abgezogen.
Als weitere aus wäßrigen Lösungen zu extrahierende organische Stoffe seien benanntr
Holzessig, Duftstoffe, Furfuralkohol, Citronensäure, aliphatische Amine und Aldole,
z. B. Diacetonalkohol. Ferner läßt sich das Verfahren auf die Extraktion gelöster fester
Stoffe anwenden, z. B. von Oxalsäure oder Weinsäure, mittels Methyläthylketon.
Das Verfahren kann bei Über- oder Unterdruck durchgeführt werden.
Claims (4)
1. Verfahren zur kontinuierlichen Extraktion eines organischen Körpers aus
wäßrigen Lösungen, wobei man im Gegenstrom auf diese Lösung ein organisches Lösungsmittel oder Lösungsmittelgetnisch
einwirken läßt und die Extraktion in mehreren aufeinanderfolgenden Arbeitsgängen
durch Mischung und Dekantierung ausführt, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegung in jedem Mischgefäß dadurch
herbeigeführt wird, daß dieses von aus einem vorhergehenden Mischgefäß stammenden
Dämpfen durchströmt wird.
2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mischgefäße eine Kolonne mit gewöhnlichen Böden darstellen,
in welcher jeder Boden als Mischgefäß wirkt und an das entsprechende Scheidegefäß durch an sich bekannte Verbindungen
angeschlossen ist, durch die man dem Scheidegefäß Flüssigkeit aus der entsprechenden Platte zuführt und die
eine Schicht des Scheidegefäßes auf die Mischplatte mittels eines indifferenten Gases aufsteigen und die andere Schicht
unter dem Einfluß der Schwere in das vorhergehende Mischgefäß absinken läßt.
3. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Kolonne mit Doppelboden verwendet wird, wobei jeder Doppelboden aus einem gewöhnlichen Boden
mit Glocke (dem Mischboden) und einem Boden ohne Glocke und mit großem Aufnahmevermögen (dem Dekantierungsboden)
besteht, und die mit zentral gelegenen Kanälen ausgestattet ist, um den Dämpfen die Möglichkeit zu geben, von
dem unteren direkt in den oberen Mischboden zu gelangen. .
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß dieses
Verfahren auch im Falle der Konzentrierung aliphatischer Säuren mittels Alkoholen
als Extraktionsmittel Anwendung findet.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
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ID=8895334
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Cited By (2)
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---|---|---|---|---|
DE748536C (de) * | 1938-06-03 | 1944-11-06 | Verfahren zum Extrahieren von waessrigen Fettsaeuren, wie Essigsaeure | |
DE748759C (de) * | 1941-12-03 | 1944-11-09 | Verfahren zur getrennten Gewinnung von Phenolen und Neutraloelen |
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---|---|---|---|---|
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- 1931-09-08 GB GB25253/31A patent/GB380928A/en not_active Expired
- 1931-09-09 DE DEU11442D patent/DE611114C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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DE748759C (de) * | 1941-12-03 | 1944-11-09 | Verfahren zur getrennten Gewinnung von Phenolen und Neutraloelen |
Also Published As
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GB380928A (en) | 1932-09-29 |
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