DE543572C - Einrichtung zur staendigen UEberwachung des Isolationsgrades von Fernmeldeleitungen - Google Patents

Description

Die Erfindung bezweckt, die ständige Überwachung des Isolationsgrades von Fernmeldeleitungen mit Phantomstromkreisen ohne Betriebsunterbrechung zu ermöglichen. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Mittelpunkte der Verbindungstransformatoren am einen Ende der Phantomstromkreise isoliert oder mittels Impedanzen an einen gemeinsamen Punkt angeschlossen und am anderen Ende dieser Stromkreise über Impedanzen mit einem über ein Anzeigegerät geerdeten gemeinsamen Punkt verbunden sind und die Impedanzen einen der Ausführungsform der einzelnen Vierer angepaßten Wert sowie je einen regelbaren Teil zur Einstellung eines vollkommenen Gleichgewichtes der Anlage aufweisen.

Man hat bereits bei Schaltungen zur Beseitigung des Übersprechens in Fernmelde-

ao leitungen mittels zusätzlicher Kondensatoren vorgeschlagen, für den Abgleich der reellen Stromkreise eine Gesamtheit von vier Widerständen mit festem Wert vorzusehen und diese für die Dauer der Messung mit zweien von den reellen Stromkreisen zu verbinden. Im Gegensatz hierzu sind die Impedanzen der Einrichtung nach der Erfindung an die Gesamtheit der Phantomstromkreise und an diese dauernd angeschlossen und bestehen je aus einem festen und einem regelbaren Teil. Ferner ist es bekannt, den neutralen Punkt von Dreiphasennetzen zu erden. Die Erfindung dagegen sieht für Fernmeldelinien mit Verbindungstransformatoren den Anschluß der Mittelpunkte dieser Transformatoren an einen geerdeten Punkt über ein Meßgerät vor.

In der Zeichnung ist in den Fig. 1 und 2 die Einrichtung nach der Erfindung für den Fall einer Viererschaltung mit Phantomkreisbildung schematisch veranschaulicht.

Der in Fig. 1 dargestellte Vierer besteht aus zwei Stämmen 1, 1' und 2, 2' und einem Phantomstromkreis 3, 3' und ist mit den Transformatoren 4 abgeschlossen. Die Mittelpunkte der linienseitigen Wicklungen der Transformatoren 4 des Phantomstromkreises sind mit M und M' bezeichnet. In Fig. 2 sind die Vierer schematisch durch L₁, L₂, L₃ und L₄ angedeutet, und den Mittelpunkten M und M' der Fig. 1 entsprechen die Punkte M₁ bis M₄ bzw. W₁ bis M'₄. Mit Z₁ bis Z₄ bzw. Z\ bis Z'₄ sind Impedanzen von festen, der Ausführungsform der einzelnen Vierer angepaßten Werten, mit 5 ein Anzeige- oder ein Meldegerät oder auch ein gleichzeitig zur Meldung dienendes Meßgerät, mit 6 eine Batterie und mit 7 die Erde bezeichnet; 0Z₁ bis öZ₄ sowie δΖ\ bis <5Z'₄ sind regelbare Impedanzen.

Die Mittelpunkte M₁₁ M₂, M₃, M₄ der linienseitigen Wicklungen der Transformatoren sind an einem Ende der Phantomstrom-

kreise mittels der Impedanzen Z₁ bis Z₄ und (5Z₁ bis OZ₄ mit dem gemeinsamen Punkt O verbunden, der an die Erde 7 über das den Isolationsgrad anzeigende Meßgerät 5 und die Batterie 6 angeschlossen ist. Der Punkt 0 hat auf diese Weise ein bestimmtes Potential, wenn kein Strom durch das Anzeigegerät 5 fließt. Die Mittelpunkte W₁ bis M\ der Transformatorwicklungen am anderen Ende der Phantomstromkreise sind mittels der Impedanzen Z\ bis Z'₄ und δΖ\ bis 6Z\ ebenfalls mit einem gemeinsamen Punkt 0' verbunden oder können auch isoliert sein.

Wenn die Isolation gegen Erde bei einem jeden Leiter der im Punkt 0 vereinigten Vierergruppe gut ist, fließt kein Strom durch das Anzeigegerät 5. Weisen dagegen eine oder mehrere Leitungen Stromverluste gegen Erde auf, so macht das Anzeigegerät 5 auf den vorhandenen Isolationsfehler aufmerksam. Man kann dann leicht den fehlerhaften Vierer dadurch bestimmen, daß man nacheinander die einzelnen Vierer vom Punkt 0 abschaltet. Man kann aber auch in Aufeinanderfolge mit jedem der beiden Punkte 0 und 0' arbeiten, indem man von diesen Punkten abwechselnd den einen mit dem Anzeigegerät verbindet und den anderen isoliert. Ferner kann man auch so verfahren, daß man die Punkte O₁ 0' ständig mit einem Anzeigegerät in Verbindung hält und die zwei an diesen -Punkten vorzusehenden Batterien mit gleicher Spannung gegeneinanderschaltet.

Der der jeweiligen Ausführungsform der Vierer angepaßte Wert der festen Impedanzen Z₁ bis Z₄ und Z\ bis Z'₄ kann in manchen Fällen gleich Null sein. Die Einstellung der regelbaren Impedanzteile OZ₁ bis (5Z₄ und öZ\ bis 6Z\ wird durch Versuche ermittelt, indem der Wert festgestellt wird, welcher die beste Symmetrie gegen Erde gibt. Die Praxis , hat gezeigt, daß es auf diese Weise möglich ist, sowohl das Übersprechen zwischen den Stromkreisen als auch die durch die äußeren Störfelder verursachten Geräusche beträchtlieh zu verringern.

Die Erfindung ist auch bei einer Anlage mit nicht kombinierten Paaren anwendbar, und hierbei werden als Punkt M die Mittelpunkte der linienseitigen Wicklungen der Endtransformatoren der reellen Stromkreise benutzt. Ferner läßt sich die Erfindung auch bei Phantomstromkreisen höherer Ordnung und ebenso auch in dem Fall anwenden, wo die Phantomstromkreise in anderer Weise als mittels Verbindungstransformatoren gebildet sind. Schließlich kann die Einrichtung nach der Erfindung außer für die Anzeige und Messung von Isolierfehlern auch allgemein für andere Messungen und Ermittlungen von Fehlern in Leitungen dienstbar gemacht werden.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Einrichtung zur ständigen Überwachung des Isolationsgrades von Fernmeldeleitungen mit Phantomstromkreisen ohne Betriebsunterbrechung, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittelpunkte der Verbindungstransformatoren am einen Ende der Phantomstromkreise isoliert oder mittels Impedanzen an einen gemeinsamen Punkt angeschlossen und am anderen Ende dieser Stromkreise über Impedanzen mit einem über ein Anzeigegerät geerdeten gemeinsamen Punkt verbunden sind und die Impedanzen einen der Ausfühfüngsfortn der einzelnen Vierer angepaßten Wert sowie je einen regelbaren Teil zur Einstellung eines vollkommenen Gleichgewichts der Anlage aufweisen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen