DE543416C

DE543416C - Anlage zum Entladen von Foerderwagenzuegen

Info

Publication number: DE543416C
Application number: DEL74453D
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Arthur Beck; Dr-Ing E H Franz Lenze
Original assignee: E H FRANZ LENZE DIPL ING
Current assignee: E H FRANZ LENZE DIPL ING
Priority date: 1929-03-05
Filing date: 1929-03-05
Publication date: 1932-02-19

Description

Anlage zum Entladen von Förderwagenzügen Mit der Einführung der Gefäßschachtförderung in Bergwerksbetrieben tritt auch die Frage einfachster, schnellster und schonendster Entladung der Förderwagen in den Vordergrund. Zur Entleerung der Förderwagen diente bisher in der Regel der Kreiselwipper. Es sind auch bereits Vorrichtungen zum Entleeren von Förderwagen bekannt, bei welchen die zu entleerenden Wagen zwischen einem schraubenförmig gewundenen System von Führungsschienen zwangsläufig geführt werden. Diese Einrichtungen sind jedoch für den fließenden Betrieb nicht geeignet, weil sie ein Auseinandernehmen des Förderwagenzuges verlangen.
Weiterhin ist auch schon das Entleeren ganzer gekuppelter Züge mittels sogenannter Schleifenkipper vorgeschlagen worden, wobei der geschlossene Zug durch die Zugmaschine in den Schleifenkipper gedrückt wird und der aus der Schleife heraustretende Zug durch eine an der Leerseite des Zuges angreifende zweite Zugmaschine wieder aus der Schleife herausgezogen wird. Die Schleifenkipper können auch derart eingerichtet sein, daß durch die in die Kippeinrichtung einlaufenden und sich entleerenden Wagen am anderen Ende der Schleife leere Wagen der Wagenreihe ohne Zugmaschine aus der Schleife wieder herausgedrückt werden.
Die letztgenannten Einrichtungen haben aber insbesondere den Nachteil, daß die Zugmaschinen vor Einlaufen der Wagenzüge in die Schleifenkipper abgekuppelt und an der Leerseite des Zuges wieder angekuppelt werden müssen. Deshalb sind auch diese Vorschläge noch nicht für einen fließenden Betrieb geeignet.
Die Erfindung bezieht sich nun ebenfalls auf eine Anlage zum Entladen von Förderwagenzügen, insbesondere in Bergwerksbetrieben, bei der die fahrenden Förderwagen mittels einer schraubenförmigen Führung derart bewegt werden, daß sich die Förderwagen einzeln oder gruppenweise infolge Schräglage während der Fahrt selbständig entleeren. Die Erfindung besteht darin, daß die zu entleerenden Förderwagenzüge mittels Lokomotiven bewegt werden, die ebenfalls zur Einnahme der Schräg- oder Kipplage sowie derart eingerichtet sind, daß sie auch in Schräg- oder Kipplage ihre Zugwirkung, z. B. mittels zusätzlichen Zahntriebes h, i, ausüben können.
Durch diese Anlage ist auch das vorübergehende Abkuppeln der Lokomotive nicht mehr erforderlich. Da die beladenen Züge ohne Aufenthalt durch die Entladeanlage hindurchfahren können, ist hierdurch gewissermaßen ein fließender Betrieb erreicht.
Hierfür können sowohl elektrische als auch Druckluftlokomotiven, die bekanntlich neigungssicher ausgebildet werden können, an-. gewandt werden. Selbst Lokomotiven mit Brennkraftmaschinenantrieb können zu diesem Zweck neigungssicher gebaut werden unter Verwendung ähnlicher Mittel, wie die Flugtechnik sie anwendet. Die Fernsteuerbarkeit der Lokomotive kann in an sich bekannter Weise unmittelbar (bei elektrischem Betrieb) oder mittelbar (durch Streckenanschläge) oder sonstige hierzu geeignete technische Hilfsmittel (z. B. drahtlos, durch Induktionswirkungen o. dgl.) erfolgen.
Vorteilhaft wird man die Lokomotive mit zusätzlichem Zahnradantrieb ausstatten, um ihre Zugkraft bei dem sich vermindernden Raddruck zu sichern.
Die Zeichnung veranschaulicht schematisch ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Abb#. i ist ein Schnitt durch eine erfindungsgemäß eingerichtete Entladeanlage am Füllort eines Bergwerkes, während Abb. z bis 5 der Reihe nach die verschiedensten Lagen :eines die Kippführung durchlaufenden Förderwagens bis zur Entleerungsstelle zeigt.
In der Zeichnung ist a die die Lokomotive b und die Förderwagen c nacheinander in die Kippstellung verwindende und aufrichtende Kippführung, die mit besonderen Schienend zur hängebahnähnlichen Führung der Fahrzeuge sowie mit Schienen e ausgerüstet ist, welche die Fahrzeuge neigen und wieder aufrichten. Die Fahrzeuge sind mit zusätzlichen Rädern f und Rolleng versehen, die auf diesen Schienend bzw. e laufen. Die Lokomotive besitzt einen zusätzlichen Zahnradtrieb h, der in eine Zahnstange l der Kippstrecke eingreift. Die nicht dargestellte Fernsteuerung der elektrischen Lokomotive geschieht z. B. in an sich bekannter Weise durch handbediente Stromschalter von :einer geeigneten Stelle der Strecke aus.
Die Förderwagen entleeren sich beim Durchfahren der Kippstrecke infolge der ihnen durch die schraubenförmig verwundene Führung ,aufgezwungenen Kipplage in einen Sammelbunker h mit nachgeschalteten Meßbunkern L, die das Fördergut in die Schachtfördergefäße m geben. Eine Förderanlagen, z. B. ein Förderband, kann vorgesehen sein, um das Schüttgut je nach Bedarf auf den Vorratsbunker zu verheilen.

Claims

PATENTANSPRUCH: Anlage zum Entladen von Förderwagenzügen, insbesondere in Bergwerksbetrieben, bei der die fahrenden Förderwagen mittels einer schraubenförmigen Führung derart bewegt werden, daß sich die Förderwagen einzeln oder gruppenweise infolge Schräglage während der Fahrt selbsttätig entleeren, dadurch gekennzeichnet, daß die zu entleerenden Förderwagenzüge mittels Lokomotiven bewegt werden, die .ebenfalls zur Einnahme der Schräg-oder Kipplage sowie derart eingerichtet sind, daß sie auch in Schräg- oder Kipplage ihre Zugwirkung, z. B. mittels zusätzlichen Zahntriebes (h, i), ausüben können.