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Ausmeßgerät für meßbildpaare Zum Herstellen von Schichtlinienkarten
nach Fliegerbildern sind einerseits Ausmeßmaschinen bekannt, deren Einrichtung sich
auf den Grundsätzen der Raumbildmessung (Stereophotogrammetrie) aufbaut und bei
denen Bildhalte-oder Projektionskammern vorgesehen sind, deren Bildweite der Brennweite
der Aufnahmekammer entspricht (vgl. z. B. Dr. Sarnetzky, Grundzüge der Luft- und
Erdbildmessung, VerlagBornträger, S. zo7 bis z33). Bei einem Gerät dieser Art werden
die auszumessenden Bilder in waagerechter Ebene gegenüber dem fest gelagerten Doppelbetrachtungsglas
und die Bildträger durch nach unten führende Lenker bewegt (französische Patentschrift
67o 6o4). Der Drehpunkt der beiden Lenker befindet sich hier im Abstande der Aufnahmebrennweite
von den Bildern, so daß die Ausmeßgrundgedanken denen der vorgenannten bekannten
Geräten entsprechen.
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Eine genaue Senkrechtaufnahme oder ein Bild, dessen durch Neigungen
entstandene Verzerrungen durch Umprojizieren beseitigt (entzerrt) sind, entspricht
aber schon an sich einem Lageplan. Handelt es sich aber hierbei um Aufnahmen von
bergigem Gelände, so sind die Maßstabsverhältnisse eines solchen Bildes je nach
den Höhenschichten (oder Zonen) verschieden. Es ist daher bereits vorgeschlagen,
solche Bilder zonenweise zu bearbeiten (vgl. Patentschrift 222 386 und 469 o23).
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Die Erfindung betrifft ein Gerät, das diese zuletzt genannte Aufgabe
unter Verwendung eines bekannten Raumbildmessers (Stereokomparators) und der ebenfalls
bekannten, nach unten führenden Lenker löst. Der die Zeichenvorrichtung tragende
Tisch ist wie bei den bekannten Doppelprojektoren zum Bearbeiten der einzelnen Schichten
nach der Höhe einstellbar.
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Die Neuerung beruht gemäß der Erfindung im wesentlichen darin, daß
die von den Bildträgern des Stereokomparators nach unten geführten Lenker den heb
und senkbaren Träger der Zeichenvorrichtung mittels Gleitstücke durchqueren. Hierdurch
wird erreicht, daß einerseits die Zeichenvorrichtung der Bewegung der Bildträger
mittels der ihren Träger durchquerenden Lenker folgen muß und daß anderseits (entsprechend
der bekannten zonenweisen Bearbeitung) der Maßstab, in dem die Bewegung der Bildträger
auf die Zeichenvorrichtung übertragen werden, je nach der Höheneinstellung des Trägers
der Zeichenvorrichtung (nach den sich aus der räumlichen Betrachtung ergebenden
Höhenverhältnissen des Geländes) leicht zu ändern ist.
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Entsprechend dem Kreuzschlittensystem der bekannten Raumbildmesser
(Stereokomparatoren) ist erfindungsgemäß auch der heb- und senkbare Träger der Zeichenvorrichtung
mit einem Kreuzschlittensystem verbunden. Die Lenker werden zweckmäßig paarweise
so eingebaut, daß dasjenige Paar, welches mit dem Hauptschlitten des Bildhaltegestells
verbunden ist, auch beim Träger der Zeichenvorrichtung durch den allseitig verschiebbaren
Haupt-
Schlitten geführt ist. Das andere Lenkerpaar ist bei den
Einrichtungen mit den zum Hauptschlitten verschiebbaren Teilen verbunden.
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Des weiteren betrifft die Erfindung besondere Ausbildungen der Führungs-
und Einstellteile dieses Ausmeßgeräts, die die Ausmeßarbeiten leichter und exakter
ausführen lassen.
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Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung,
und zwar Abb. i einen Aufriß des ganzen Geräts, Abb. 2 eine Seitenansicht hierzu,
Abb. 3 eine Draufsicht auf das Ausmeßgerät, Abb. 4 einen Querschnitt nach der Linie
1-2 der Abb. i, Abb. 5 einen Querschnitt nach der Linie 3-4 der Abb. i, Abb. 6 eine
Seitenansicht in größerem Maßstabe auf die Verbindung der Lenker mit dem verschiebbaren
Rahmen, Abb. 7 einen Querschnitt durch die Teile der Abb. 6, . . Abb.8 einen Schnitt
durch ein Universalgelenk des einen Lenkers und Abb. 9 einen entsprechenden - Schnitt
durch das Gelenk eines anderen Lenkers.
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Auf einer Grundplatte a. (Abb, i und 2) befinden sich vier senkrechte
Pfeiler b, die untereinander an ihren oberen Enden durch Längs-und Querträger c,
d (Abb. 3) verbunden sind. Die Betrachtungseinrichtung 53 wird zum Teil von dem
Träger d, zum Teil von einem Träger c getragen. Auf den senkrechten Pfeilern b befinden
sich zwei verschiedene Gruppen von Teilen. Die eine Gruppe gehört zur Zeichenvorrichtung,
die andere Gruppe enthält die Bildhalter. Diese beiden Gruppen sind durch Lenker
f, g, lt, i miteinander verbunden.
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Die- die Zeichenvorrichtung enthaltende Gruppe von Teilen ist auf
den senkrechten Pfeilern b durch j e eine Buchse j gleitend geführt. Die
beiden Buchsen j auf der linken Seite des Ausmeßgeräts - sind miteinander durch
einen Querträger oder mehrere Querträger k (Abb. 5), die gegenüberliegenden Buchsen
9 durch einen Querträger L verbunden. Alle vier Buchsen y sind an ein gemeinsames
Getriebe angeschlossen, um sie gleichzeitig nach oben und. nach unten auf den Pfeilern
b bewegen zu können. Dieses Getriebe besteht aus vier Schrauben in, an deren oberen
Enden Kegelräder n (Abb. i) angebracht sind. Diese Kegelräder ?a arbeiten mit anderen
Kegelrädern o und Querwellen P zusammen. Die Kegelräderpaare za, o liegen
in Gehäusen t,
die an den Pfeilern b befestigt sind. Die vordere Querwelle
P kann durch zwei Zahnräder q, y (Abb.3) gedrehtwerden, deren eines, v, mit
einem Handgriff s versehen ist und in einem Ausleger ac eines der Gehäuse t gelagert
ist. Die vordere Welle p kann weiter durch ein Handrad v (Abb. 3) gedreht werden.
Der Handgriff s wird für rasche Drehung des Getriebes gebraucht; das Handrad v gibt
die Feineinstellung. Um die Bewegung der Buchse y und damit die Höhenverstellung
der Zeichenvorrichtung messen zu können, ist eine mit Einteilung versehene Leiste
io (Abb. 2 und 4) in der Nähe jedes Gehäuses t angebracht; diese Leiste liegt in
einer Führung der entsprechenden Buchse j, die eine Öffnung hat, durch welche die
Einteilung der Leisten io betrachtet werden kann. Durch die Verwendung je einer
solchen Meßleiste io auf jeder Buchse können Fehler, die durch Ungenauigkeiten des
Getriebes entstehen, entdeckt werden. Die Bewegung, die die Buchsen j erhalten,
kann außerdem mittels eines Ümdrehungszählwerkes abgelesen werden, welches von der
vorderen Querwelle angetrieben wird, und durch eine Meßeinteilung auf dem Rad v.
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Mit jeder der Buchsen y ist eine mit einer tiefen Rille versehene
Rolle x (Abb. 2) verbunden. Auf den Rollen x der beiden vorderen und der beiden
hinteren Buchsen j liegt je eine Führungsstange y von kreisrundem Querschnitt. Parallel
zu den Stangen y (Abb. i) verlaufen Führungsleisten x, die miteinander an ihren
Enden durch Verbindungseisen 2- verbunden sind und dadurch ein Herabgleiten der
Stangen y von x verhindern. An den Stangen y sind weiterhin Bunde 3 (Abb. 5) befestigt,
die wiederum mit Querträgern 4 von rohrförmigem oder kreisförmigem Querschnitt verbunden
sind. Die Stangen y und 4 bilden einen Rahmen, der waagerecht auf den Rollen x nach
rechts und links verschiebbar ist. Über den Stangen 4 ist ein zweiter beweglicher
Rahmen gelagert, der aus Endgliedern 5, 6 und zwei Längsverbindungsgliedern 7 besteht,
letztere wiederum von kreis- oder rohrförmigem Querschnitt. Auf dem Endglied 5 dieses
beweglichen Rahmens befinden sich tief gerillte Rollen 8, welche auf einer der Stangen
4 laufen. Zwei Zylinderrollen 9 befinden sich am Glied 6 und ruhen auf der anderen
Stange 4. Der Rahmen, der von den Gliedern 5, 6, 7 gebildet wird, kann nach vorn
und hinten in waagerechter Richtung auf den Teilen 4 verschoben werden. Ein Abgleiten
dieses Rahmens von den Stangen 4 wird durch Schutzstücke 92 (Abb. i) verhindert.
Die beiden Rahmen 4, y und 5, 6, 7 bilden mithin ein bekanntes Kreuzschlittensystem.
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Mit dem vor- und rückwärts verschiebbaren Rahmen, der durch die Glieder
5, 6, 7 gebildet wird, sind vier Universalgelenke für die Lenker f, g, 1a,
i verbunden. Eines dieser Gelenke ist auf dem Endglied 5 angebracht, die anderen
liegen auf Gleitstücken 11, 12, 13 (Abb. 6 und 7), von denen das eine, 12, an den
Stangen 7 befestigt ist. Die beiden anderen Gleitstücke ii und 13 sind untereinander
durch Stangen 14 verbunden und können zusammen auf den Stangen 7 gleiten. Die inneren
Teile derjenigen Gelenke, welche mit den Teilen 5 und 12 verbunden sind,
sind
in solcher Verbindung untereinander, daß sie sich gemeinsam zu den Lenkern f und
g bewegen. Jedes Gelenk besteht aus einem äußeren festen Hohlzylinder 15 und zwei
Ringen 16 und 17 (Abb. g). Jeder Hohlzylinder 15 der Lenker f, g liegt über einem
inneren Ring 17, und dieser ist, wie es bei Universalgelenken bekannt ist, durch
zwei Lagerstifte 18 (Abb. 7) drehbar mit dem Ring 16 verbunden. Bei den Lenkern
h und i ist der Ring 16 zum Hohlzylinder 15 mittels der Lagerstifte ig drehbar.
Bei den Lenkern f und g ist der äußere Ring 16 drehbar zu einer eingegliederten
Gleitbüchse 2o, die axial innerhalb des Zylinders 15 durch einen Griff 21, mittels
einer Schnecke 22, eines Schneckenrades 23 und eines Ritzels 24 verschiebbar ist.
Dieses Ritzel 24 greift in eine Zahnstange 25 der Buchse 2o (Abb. 7 und 8). Der
Handgriff 2i und die sich anschließenden Glieder sind nur auf dem Zylinder 15 vorgesehen,
der durch den Teil i2 getragen wird. Die Verschiebung der Büchse 2o im Zylinder
15 des Teiles 5 wird durch eine Welle 26 bewirkt, die das Ritzel 24 mit einem gleichen
Ritzel verbindet, das in eine an der Büchse 2o befestigte Zahnstange eingreift.
Die Verschiebung der Teile ii und 13 auf den Stangen 7 wird durch eine Schraube
27 (Abb. 5) bewirkt, die auf den Teil 13 wirkt. Auf der linken Seite des Ausmeßgeräts
befindet sich auf der vorderen Büchse y ein Tisch 28, auf welchen das Papier aufgezogen
wird, auf das die Zeichnung, insbesondere die Schichtlinien, nach den Bildern eingetragen
werden sollen. Über diesem Tisch 28 befindet sich ein Pantograph 29, dessen eines
Ende am Endglied 5 des allseitig verschiebbaren Rahmens (Abb.5) angelenkt ist. Ein
anderer Teil des Pantographen ist bei 3o zweckmäßig an einem der Querträger k angelenkt.
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Die Bildhalter liegen über dem beweglichen Rahmen 5, 6, 7. Ihre Träger
sind an den Stützen b mitteh Buchsen 32 (Abb. 4) befestigt. Auf den beiden Seiten
des Ausmeßgeräts sind je zwei dieser Buchsen 32 durch Querträger 33 verbunden. Zwischen
den Querträgern sind unter Zwischenschaltung von Gelenkstiften 34 zwei Walzen 35
gelagert, auf denen zwei Querwalzen 36 ruhen, die an ihren Enden in Drehzapfen 37
unter einer den Hauptschlitten bildenden Tragplatte 38 sitzen. Auf der linken Seite
dieser Platte 38 ist mit Hilfe von Schrauben 39
eine Scheibe 4o befestigt,
auf der ein drehbarer Ring 41 (Abb. 2) ruht, auf welchem ein Bild 42 befestigt wird.
Das Bild wird im allgemeinen entweder eine Glasplatte sein oder auf einer solchen
aufgebracht sein. Der Ring 41 ist in bekannter Weise zur Scheibe 40 mittels einer
Schnecke drehbar, die durch einen Handgriff 43 (Abb. 4) bewegt wird. Die Schnecke
greift in eine Außenverzahnung des Ringes 41 ein. Die Scheibe 44 auf der rechten
Seite des Tisches ruht waagerecht verschiebbar auf Vorsprüngen 45 der Tragplatte
38. Diese Scheibe 44 ist gleichfalls mit einem Ring 41 versehen, welcher durch einen
Handgriff 43 gedreht werden kann und der ein zweites Bild 42 trägt. Die Bilder werden
in bekannter Weise durch Lampen go beleuchtet, die unter der Tragplatte 38 eingebaut
sind.
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Infolge der Walzen 35 und 36 kann die Tragplatte 38 in waagerechter
Richtung nach allen Seiten in gleicher Weise wie der bewegliche Rahmen 5, 6, 7 durch
die Lenker f, g, h, i bewegt werden. Die Bewegung der Tragplatte 38 wird
durch eine Parallelogrammführung 6o gesteuert, die an der Tragplatte 38 bei 61 und
an einem der Pfeiler b gelagert ist. Diese Parallelogrammführung 6o wird durch einen
Handgriff 63 bewegt.
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Die Bewegung der Tragplatte 38 wird auf die Zeichenvorrichtung 29
mittels der Lenker f, g, lt, i und des Kreuzschlittensystems übertragen.
Die beiden Lenker f und g sind einander parallel und ebenso die Lenker h und i.
Jeder Lenker ist drehbar mit seinem unteren Ende an der Grundplatte mittels eines
Universalgelenkes ioo (Abb. 2) gelagert, welches in bekannter Weise aus ineinandersitzenden
Ringen besteht. Diese Gelenke ioo liegen alle in der gleichen waagerechten Ebene.
Die Lenker können axial zu diesen Gelenken ioo verschoben werden. Die Lenker f und
g sind an ihren oberen Enden durch ein Universalgelenk mittels einer Stütze 50 (Abb.
i und 2) an der Unterseite der Tragplatten 38 angelenkt. Die Lenker h und i sind
in gleicher Weise mittels Stützen 51 mit der Unterseite der Scheibe 44 verbunden.
Dazwischen laufen die Lenker f, g, lt, i durch die Gelenkverbindungen
(Abb. 6 bis g) des bewegbaren Rahmens 5, 6, 7. Die Bildhalter 41 und der mit der
Zeichenvorrichtung verbundene Rahmen 5, 6, 7 sind zueinander durch diese Lenker
f, g, h, i so verbunden, daß der Zeichenstift (Abb. 2) den Lageplan
und die Schichtlinien richtig überträgt; jeder waagerechten Bewegung der Bilder
entspricht eine Bewegung der Zeichenvorrichtung. Das Betrachtungsglas, das über
den Bildträgern fest gelagert ist, besteht in bekannter Weise aus zwei Rohren 53
mit den erforderlichen optischen Teilen.