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Maschine zum Abrichten abgenutzter, beschädigter oder neuer Webschützen
Die Webschützen unterliegen an den Lauf-und Führungsflächen einer Abnutzung. Von
einer gewissen Größe dieser Abnutzung an wird der Lauf der Schützen unsicher; sie
beschädigen das Garn und fliegen sogar aus ihrer Bahn heraus. Dadurch entstehen
schädliche Betriebsstörungen. Auch neue Webschützen sind in ihren Abmessungen oft
ungenau.
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Die Webschützen müssen aus diesem Grunde stets in gutem Zustande erhalten
werden.
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Das Abrichten abgenutzter Schützen geschieht noch zumeist von Hand,
erfordert somit Übung und Geschick und bleibt doch in der Mehrzahl der Fälle mangelhaft.
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Seit Jahren sind daher die Bemühungen darauf gerichtet, eine Maschine
oder einen Apparat zu genauem, raschem und sicherem Abrichten von Webschützen herzustellen,
die auch sparsamen Verbrauch der Schützen ermöglicht.
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Den bekannten Konstruktionen haften aber so wesentliche Mängel an,
daß das Abrichten von Hand immer noch vorwiegt und manche angeschafften Apparate
nicht benutzt werden.
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Bei den mit Handhobel arbeitenden Vorrichtungen ist bisher eine lediglich
kraftschlüssige Führung für das Werkzeug vorgesehen. Bei rasch oder plötzlich anwachsendem
Widerstand kann sich daher der Hobel abheben, wodurch die Schneide die Schnittfläche
beschädigt, indem letztere einreißt.
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Das Ausrichten der Schneide und der Führungsbahn des Hobels der bekannten
Bauarten parallel zur Schützenachse ist schwierig und daher kostspielig, weil die
Schützen in schmalen, langen Kästen vertieft eingespannt werden. Die vertieft angeordneten
Körner sind unzugänglich, ihre Einstellung auf die vielfach stark wechselnde Schützenlänge
ist umständlich, ja sogar beschwerlich. Die Verwendung von in Platten eingefrästen
Einspannuten statt gebohrter Körner zeitigt den l;Tbelstand, daß die Nuten infolge
zu geringer Auflageflächen der Spitzen sehr bald verquetscht werden und die Spitzen
von in der Breite wenig abweichenden Schützen nicht in der erforderlichen Lage verbleiben,
sondern in die nächsten eingequetschten Vertiefungen rutschen.
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Auch die Sicherung des Schützens gegen Drehung während des Schnittes
ist bei den bekannten Vorrichtungen nicht einwandfrei, weil die Lage der zur Sicherung
dienenden Flächen der Länge des Schützens nicht angepaßt werden kann und der Druck,
mit dem sie sich gegen die Schützenwand anlegt, nicht regelbar ist. Darüber hinaus
sind die Stützflächen nur für zwei verschiedene Seitenwinkel der Schützen eingerichtet,
während die meisten Webereien mehr als drei durch die Seitenwinkel allein sich unterscheidende
Schützengattungen verwenden.
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Die an Stelle des Handhobels den motorisch angetriebenen Fräser verwendenden
Schützenabrichtvorrichtungen erfordern sehr gute Instandhaltung der Schneiden und
der Lagerung der Messerwelle, da sonst die Arbeitsfläche unsauber wird. Das nachträgliche
Schleifen
der Fräser ist daher schwierig, und es wird dadurch der Gebrauch einer derartigen
Maschine verteuert. Bei den Schützenfräsmaschinen sind die Einspannkörner in verstellbaren
langen Bolzen angeordnet, wodurch schon infolge der Passung des Schlitzes in den
Bolzenlagern, der Länge und des Eigengewichtes des Schützen die richtige Lage der
Schützenachse in Frage gestellt wird. Mit der Abnutzung steigert sich dieser Übelstand
und kann nur durch Überbohren der Bolzenlager und Erneuerung der Bolzen wieder auf
ein erträgliches Maß gebracht werden. Auch die Spaneinstellvorrichtüngen geben oft
Anlaß zu Beschwerden. Die schräge Schlittenbahn ist schwer rein zu halten, zu schmieren
und im Bedarfsfalle mit verhältnismäßig großem Aufwande wieder instand zu setzen.
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Bei Spaneinstellung mit Hilfe miteinander gekuppelter Exzenter ist
wegen der vielen Gelenke gleiche Senkung beider Seiten unsicher. Die Exzenter sind
überdies nur in sehr engem Bereiche selbstsperrend, die Spanstärke daher nur in
geringen Grenzen einstellbar (veränderlich). Bei Einstellung des Exzenters außerhalb
des selbstsperrenden Bereiches der Exzenter verläßt der Einspannschlitten, wenn
er nicht anderweitig gesichert wird, die eingestellte Lage schon infolge seines
Eigengewichtes.
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Die Verwendung einer runden, mit Gewinde versehenen, in einem geschlitzten
Sockel geführten Tragsäule für die Einspannmittel zeigt den Nachteil, daß die Tragsäule
mit Spiel eingepaßt werden muß. Das Gewinde unterliegt starker Abnutzung und die
Gewichte des Einspannschlittens, der Einspannböcke und des Schlittens wirken infolge
exzentrischer Lage auf eine Schiefstellung der Säule hin.
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Alle die vorstehend erwähnten Mängel für Hand- und Maschinenabrichtvo.rrichtungen
sollen durch die vorliegende Erfindung behoben werden. Erreicht wird dies dadurch,
daß ein mit einem Querhaupt versehener Einspannschlitten auf einer senkrecht zur
Hobelführungsbahn angeordneten Führung durch ein Stellrad senkrecht zur Hobelführungsbahn
verstellbar ist und der Webschützen auf dem Querhaupt zwischen Körnern an in ihrer
Höhenlage sowie in ihrer Lage zur Hobelführungsbahn seitlich verstellbaren Schiebern
gehalten wird, während eine in waagerechter Ebene senkrecht und parallel zur Hobelbahn
verstellbare sowie um eine zur Hobelbahn parallele Achse neigbare Stützplatte den
Schützen gegen Drehung während der Bearbeitung sichert. Durch besondere, aus dem
Nachstehenden ersichtliche Ausbildung der einzelnen Teile wird die Betriebssicherheit
und Brauchbarkeit der ganzen Vorrichtung gewährleistet.
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Auf beiliegender Zeichnung ist die Vorrichtung gemäß der Erfindung
veranschaulicht. Es zeigt Bild z die Vorderansicht, Bild z die Grundansicht, Bild
3 die Seitenansicht.
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Der Schützen r wird mit den Spitzen zwischen die auf Schiebern 5 und
6a angeordneten Körner eingespannt. Die Schieber 5 und 6a werden mit Hilfe der Schrauben
6 und 7 hoch und tief gestellt, können aber auch ohne diese bloß lose verschiebbar
ausgeführt werden, was bei stark wechselnden Abmessungen der Schützen unter Verzicht
auf höchste Genauigkeit der Parallelität aller Seitenflächen des Schützens mit der
Schützenachse durch Abkürzung der Einspannzeit von Vorteil ist.
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Die Führungsböcke der Körnerschieber 8 und 8a können gesondert mittels
der im Querhaupt 2 des Schlittens 12 gelagerten Schrauben 26 in waagerechter Richtung
der Hobelbahn genähert oder von ihr entfernt werden, so daß die Schützenachse zur
Hobelbahn genau parallel ausgerichtet und der wechselnden Schützenbreite durch Anpassen
des Abstandes der Körner von der Hobelbahn Rechnung getragen werden kann. Die Lage
des Bockes 8a wird durch die Befestigungsschraube 27 gesichert, während das Söckchen
8 mittels der auf dem Querhaupt 2 gelagerten, mit Kurbel 1o versehenen Schraube
9 auch noch in der Richtung der Schützenachse verstellt werden kann.
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Das Muttergewinde der Schraube 9 muß nicht in ihrem Lagerbock eingeschnitten
sein, sondern es kann auch in eine geteilte Mutter eingeschnitten werden, die im
Lagerbock ähnlich wie die Leitspindelmutter der Drehbank angeordnet ist und sich
wie diese öffnen und schließen läßt. Diese Ausführung bietet bei starkem Wechsel
der Schützenlängen den Vorteil einer Verkürzung der Einspannzeit, indem die Mutter
bei längerem Verschub geöffnet, das Böckchen 8 von Hand verschoben und erst unmittelbar
vor dem Festspannen des Schützens die Mutter geschlossen wird, um das Festspannen
des Schützens durch Drehung der Schraube 9 zu beenden.
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Auf dem Bock 8a ist noch der lotrecht mittels der Schraube 4 fein
verstellbare Meßschieber 3 angeordnet, der mit einem oder mehreren zueinander und
zu der sauber gehobelten oberen Fläche des Querhauptes 2 parallelen Rissen versehen
ist und ermöglicht, den Abstand der Schützenspitzen von den Seitenflächen des Schützens
festzustellen, welche beim Messen auf die obere Fläche des Querhauptes aufgelegt
werden. Der Meßchieber
kann aber auch auf einem gesonderten Böckchen
angeordnet werden und eine gesonderte Auflagefläche für die Schützen erhalten.
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Auf der oberen Fläche des Querhauptes ist noch das Böckchen i i längs
und quer verstellbar und in erforderlicher Lage feststellbar angeordnet. Das Böckchen
ist mit einer bequem um eine zur Schützenachse parallele Achse neigbaren Stützplatte
und einer Skala ausgerüstet, um der Stützplatte eine bestimmte Neigung zur Oberfläche
des Querliauptes geben zu können. Die Stützplatte kann in der eingestellten Lage
dauernd festgehalten werden. Das Böckchen wird stets so eingestellt, daß die Stützplatte
am Schützen leicht und satt anliegt und dadurch die richtige Lage der eben bearbeiteten
gegenüberliegenden Fläche sichert.
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Vor dem Schützen i ist der Hobel 2o auf dein Schlitten 18 um eine
zur Schützenachse parallele Achse drehbar gelagert. Die Neigung der Messerschneide
zur Schützenachse wird mit Hilfe der Stellschraube 22 eingestellt und durch die
Befestigungschraube 23 gesichert. Die Führung 25 des Schlittens 18 verläuft parallel
zur Schützenachse. Der Hobelschlitten wird mit Hilfe des Griffes i9 bewegt.
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An das Querhaupt ist ein auf der Grundplatte 2q.a senkrecht zur Hobelbahn
geführter Schlitten 12 angeschlossen, der mittels einer in der Grundplatte 24.a
gelagerten Schraube i3 und ihrer auf dem Schlitten befestigten Mutter 13a mit dem
auf dem Querhaupt eingespannten Schützen dem Hobel genähert oder von ihm entfernt
werden kann, um Späne abzunehmen oder nach vollendeter Späneabnahine den Schützen
auswechseln zu können. Die Größe der Verstellung kann an einer auf der Spindel angeordneten,
am Umfange gezahnten und mit Zahlen versehenen Stehscheibe eingestellt werden.
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Der auf der Grundplatte gelagerte Hebel 16 trägt auf dem oberen Ende
eine Rolle, welche vermöge des auf das untere Hebelende einwirkenden Zuges der Feder
17 in die Zahnlücke der Stehscheibe selbsttätig einfällt und das unbeabsichtigte
Weiterdrehen der Stellscheibe verhindert.