DE542905C - Verfahren und Metallrahmen zur Herstellung von Presspulvertabletten - Google Patents

Description

• Verfahren und Metallrahmen zur Herstellung von Preßpulvertabletten Um fertig gepreßte Gegenstände, z. B. Knöpfe aus Pulvermassen, die unter Druck und Wärme plastisch werden, herzustellen, werden zuerst in einem Zwischenarbeitsgange Tabletten mit oder ohne Anwendung von Wärmegepreßt. DieseTablettenhabenzumeist noch eine einfachere Form als der eigentliche Preßkörper und werden erst in einem zweiten Arbeitsgang unter Anwendung von Wärme und Druck zu dem endgültigen Formstück gepreßt. Häufig findet zwischen den beiden Pressungen noch eine Zwischenbehandlung. Bespritzen mit Farbe oder ähnliches, statt. Da die Tabletten aus der Tablettierpresse noch verhältnismäßig weich herauskommen und keinerlei schützenden Rand oder ähnliches haben, sind sie Beschädigungen leicht ausgesetzt, zumal jede einzelne Tablette, sei es zum Färben oder zum Einsetzen in das endgültige Formwerkzeug, einzeln in die Hand genommen «-erden muß. Dieses Einsetzen der Tabletten in das Formwerkzeug erfordert dabei sehr viel Zeit, wenn es sich um die in der Knopffabrikation üblichen Werkzeuge für zoo oder mehr Knöpfe handelt.
• Der Zweck der Erfindung ist, diese Übelstände zu vermeiden. Nach dem neuen Herstellungsverfahren wird das pulverförmige Preßmaterial durch einen Druckkolben von unten in ein Loch einer auf die Druckkammer aufgelegten Metallplatte eingepreßt, wobei gleichzeitig ein Gegendruck von oben ausgeübt wird, so daß eine Tablette aus dem Preßmaterial entsteht, die in dem Loch in der Metallplatte sicher festsitzt. Die Metallplatte ,mit der Tablette wird dann aus der Tablettierpresse herausgenommen, mit der sie keinerlei feste Verbindung hat, und die Tablette dann mitsamt dem Metallrahmen, der sie gegen Beschädigung schützt, der Farbspritzung oder einem anderen Arbeitsgang unterworfen, wenn dies nötig ist. Dann wird sie mitsamt dem Metallrahmen in das endgültige Preßwerkzeug eingelegt.
• Es sind schon früher Tabletten in einen festen Metallrahmen hineingepreßt worden, der auch zur Beförderung der Tablette diente. Es waren dies aber Metallrahmen innerhalb eines Drehtisches oder einer ähnlichen Vorrichtung, die mit der Tablettierpresse fest verbunden war und dazu diente, die Tablette unter eine zweite Preßvorrichtung zu befördern. Bei der Erfindung ist wesentlich, daß der Metallrahmen, in den die Tablette hineingepreßt wird, keinerlei feste Verbindung mit der Tablettierpresse oder der Fertigpresse hat. Dadurch ist der große wirtschaftliche Vorteil erreicht, daß die beiden Pressen unabhängig voneinander arbeiten, es kann z. B. die eine schneller als die andere arbeiten. Auch ist es möglich, Tabletten auf Vorrat zu arbeiten, die dann in dem Rahmen aubewahrt werden. Ferner ist dadurch die Möglichkeit gegeben, irgendwelche Zwischenbehandlung, wie Färben, Bemalen oder ähnliches, an der Tablette vorzunehmen, ohne jede Behinderung durch die Pressen.
• Zur vollen Auswirkung kommt die Erfindung erst. wenn nicht eine einzelne Tablette gepreßt wird, sondern wenn eine große Anzahl von Tabletten in eine mit einer entsprechenden Anzahl Löcher versehenen Metallplatte hineingepreßt wird. So lassen sich beispielsweise in eine Metallplatte von :25o X4oo X 5 mm bis zu Zoo Knopftabletten hineinpressen.
• Vorteilhaft wird die Metallplatte aus Elektron oder anderem Leichtmetall hergestellt, da infolge des hohen Wärmeleitungsvermögens die Preßdauer sowohl in der Heißpresse wie in der Kühlpresse ganz erheblich abgekürzt werden kann.
• Eine Einfüllvorrichtung und Tablettierpresse sowie ein Formwerkzeug für die Ausführung des neuen Herstellungsverfahrens sind schematisch als Ausführungsbeispiel in der Zeichnung dargestellt, in welcher Fig. i im lotrechten Schnitt eine Einfüllvorrichtung und Presse für eine metallumgürtete Tablette zeigt.
• Fig.2 zeigt einen Metallrahmen mit Tablette im Schnitt.
• Fig.3 zeigt in Seitenansicht ein Formwerkzeug mit eingelegter metallumgürteter Tablette.
• Fig. 4 zeigt das Formwerkzeug nach Fig. 3 in der Stellung nach dem Formen in der Heißpresse.
• Die Einfüllpresse zur Herstellung metallumgürteter Tabletten, wie sie in Fig. i dargestellt ist, besteht aus dem Füllraum i, einem Preßstempel 2, der den beweglichen Boden darstellt, und aus einer oberen Preßplatte 3. Vorrichtungen zur Durchführung der eigentlichen Pressung sind nicht besonders dargestellt, da sie bekannt sind.
• Auf den Füllraum ist eine Metallplatte a,. aufgelegt mit einem Loch 5, in welches das Preßpulver 6 durch den Stempel 2 hineingedrückt wird, so daß das zusamtnengepreßte Pulver in dem Loch der Platte 4 festgehalten wird und eine metallumgürtete Tablette 7 darstellt, wie dies Fig. 2 zeigt.
• Das Preßwerkzeug zur Herstellung der fertigen Preßkörper, z. B. Knöpfe, kann von irgendwelcher Bauart sein. Es besteht, wie die F ig. 3 bis 4 zeigen, aus einem unteren Stempel 8 und einem oberen Stempel 9, zwischen welche die metallumgürtete Tablette 7 gelegt ist. Wenn der obere Stempel 9 gegen den unteren Stempel 8 heruntergedrückt wird, ist die Tablette 7 eingeformt, während der Metallrahmen 4 zur gleichen Zeit von der Tablette entfernt und über die untere Matrize 8 gedrückt wird, z. B. mit Hilfe eines Nockens io, der in der oberen Matrize 9 festsitzt.
• Die Tablette kann indessen während des Pressens auch im Metallrahmen 4 verbleiben. Die Metallplatte 4 kann offensichtlich jede gewünschte Anzahl von Löchern enthalten. Dann muß natürlich das Preßwerkzeug die entsprechende Anzahl von Ober- und Unterstempeln haben, um alle Platten gleichzeitig zu pressen, die in dem Rahmen 4 enthalten sind.
• Es ist vorteilhaft, die Platte dicker zu machen als die Tablette, da diese dann, wie Fig. a zeigt, durch die überstehende Platte gegen jede Beschädigung beim Hinlegen und anderen Arbeitsvorgängen geschützt ist.
• Beim Heißpressen wird die Preßarbeit dadurch wesentlich beschleunigt, daß man die Metallrahmen aus Elektron oder einem anderen gut wärmeleitenden Leichtmetall herstellt.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Preßpulvertabletten, die durch Druck und Wärme zu Formkörpern verarbeitet werden sollen, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Pressung der Tabletten die Preßpulvermasse derart in Bohrungen eines Metallrahmens eingepreßt wird, däß die Tabletten in diesen haften bleiben und mit dem Metallrahmen, der weder mit der Tablettierpresse noch mit der Fertigpresse fest verbunden ist, der weiteren Verarbeitung zugeführt werden können.
2. 2. Metallrahmen für das Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß er die eingepreßte Tablette ein- oder beiderseitig überragt.