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Vorrichtung zur Erzeugung von feinblasigem Schaum für Feuerlöschzwecke
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erzeugung von feinblasigem Schaum für
Feuerlöschzwecke, welche aus einem eine schaumbildende Flüssigkeit enthaltenden
geschlossenen Behälter besteht, in den durch einen am Boden angeordneten, aus feinporigen
Körpern bestehenden Verteiler hindurch Luft oder ein anderes Gas mittels einer Pumpe
befördert wird. Bei einer bekannten Schaumerzeugungsvorrichtung dieser Art ward
mittels der Pumpe durch den aus feinporigen Körpern bestehenden Verteiler hindurch
Luft in den Behälter unter Druck befördert, so daß der Schaum im Innern des Behälters
unter Druck erzeugt wird. Der Schaum wird dann mittels einer zweiten Pumpe unter
einen höheren Druck gesetzt und durch diese Pumpe der Verwendungsstelle zugeleitet.
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In der Abb.3 der Zeichnung ist dieses bekannte Verfahren in einem
Diagramm dargestellt. In diesem Diagramm entspricht die Abszissenachse x-x dem atmosphärischen
Luftdruck, und ihr Verlauf von links nach rechts drückt die zeitliche Folge der
Vorgänge aus, während die Abmessungen parallel zur Ordinatenachse y-y den jeweiligen
Drücken entsprechen. Die Abszissenachse gliedert sich in die Abschnitte
a, b, c, d, e, f. In dem Abschnitt a wird die Luft mittels der Pumpe unter
Druck gesetzt, damit sie durch den feinporigen Körper hindurchgedrückt werden kann.
Im Abschnittb strömt die Luft durch den porösen Körper hindurch, der durch Schraffur
angedeutet ist, wobei der durch den Widerstand des porösen Körpers bedingte Druckabfall
eintritt, während im Abschnitt c die Schaumbildung eintritt, dem geschlossenen Behälter
erfolgt. Das Innere dieses Behälters steht unter demselben Druck, mit welchem die
Luft durch den porösen Körper hindurchgedrückt wird und unter welchem die Schaumbildung
vor sich geht. Im Abschnitt d wird der gebildete Schaum durch eine zweite Pumpe
unter höheren Druck gesetzt, während Abschnitte den Weg zeigt, den der unter höheren
Druck gesetzte Schaum bis zur Verwendungsstelle zurücklegt, Abschnitt/ zeigt den
Abfall des Druckes beim Austritt des gebildeten Schaumes in die Atmosphäre.
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Bei diesem bekannten Verfahren wird der Schaum in einem unter einem
gewissen Druck stehenden Raum gebildet, und es tritt hierdurch der Nachteil ein,
daß beim Heraustreten des Schaums in die Atmosphäre der Schaum durch Platzen der
Bläschen zum Teil zerstört und verwässert wird und die in den noch bestehenden Bläschen
eingeschlossene, unter Druck stehende Luft durch Expansion eine Vergrößerung der
Bläschen herbeiführt, wodurch der Schaum grobblasiger wird. Dies ist aber bei der
Verwendung des Schaums zu Feuerlöschzwecken ungünstig, da ein feinblasiger, verhältnismäßig
trockener Schaum die Oberfläche einer brennenden Flüssigkeit, z. B. Benzin, besser
gegen die Luft abschließt als ein grobblasiger verwässerter Schaum.
Dieser
Nachteil soll gemäß der Erfindung dadurch behoben werden, daß der Schaum nicht,
wie bisher, in einem unter Druck stehenden Behälter erzeugt wird, sondern daß die
Bildung des Schaums in einem Behälter erfolgt, dessen Inneres einen unter dem Atmosphärendruck
liegenden Druck aufweist.
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Zu diesem Zweck wird die Saugseite der mit dem Behälter in Verbindung
stehenden Pumpe mit dem Raum über der schaumbildenden Flüssigkeit und die Druckseite
der Pumpe mit der Schaumableitung in Verbindung gebracht und der Verteiler durch
ein Saugrohr mit der Außenluft verbunden.
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Hierdurch soll der Vorteil erzielt werden, daß die in den Schaumbläschen
enthaltene Luft unter einem geringeren -Druck als die Atmosphäre steht, so daß beim
Austritt eines aus derartigen Blasen gebildeten Schaums aus dem Strahl- oder Gießrohr
eine Verwässerung des Schaums durch Platzen der Bläschen vermieden und ein verhältnismäßig
trockener, feinblasiger Schaum erzeugt wird, der für Feüerlöschzwecke geeignet ist,
da er den brennenden Gegenstand luftdicht abschließt. Außerdem ergibt sich gegenüber
der bekannten Schaumerzeugungsvorrichtung der Vorteil, daß nur eine Pumpe erforderlich
ist, die sowohl zur Beförderung von Luft in den Behälter zum Zwecke der Schaumerzeugung
als auch zur Beförderung des Schaums zur Brandstelle dient.
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In dem Diagramm nach Abb. q. ist der Vorgang der Schaumerzeugung bei
der Vorrichtung nach der Erfindung veranschaulicht.
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Im Abschnittb wird die Luft oder das Gas durch den in schraffierter
Fläche veranschaulichten porösen Körper hindurchgesaugt, wobei der durch den Widerstand
des porösen Körpers bedingte Druckabfall eintritt, und zwar auf den Unterdruck,
der im Abschnitt c während der Bildung des Schaums in dem Behälter herrscht.
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Der so gebildete Schaum wird im Ab-
schnitt d durch dieselbe
Pumpe unter Druck gesetzt, und Abschnitte stellt den Weg des Schaums zur Verbrauchsstelle
dar. Ab-
schnitt f zeigt den Austritt des gebildeten Schaums in die Atmosphäre.
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In dem Diagramm 3 urid q. sind die während der Bildung, Fortleitung
und des Austrittes des Schaums sich ergebenden Blasengrößen vergleichsweise dargestellt,
wobei die Strichstärke die Stärke der Haut veranschaulicht.
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In Abb. i ist ein Ausführungsbeispiel einer Schaumerzeugungsvorrichtung
nach der Erfindung in einem senkrechten Längsschnitt dargestellt, während Abb.2
eine Einzelheit der Vorrichtung zeigt.
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i ist ein geschlossener Behälter mit Schauglas 2, an welchen eine
zweizylindrische Saug-und Druckpumpe derart angeschlossen ist, daß die Saugseite
12 der Pumpe mit dem Raum über der schaumbildenden Flüssigkeit und die Druckseite
13 der Pumpe mit der Schaumableitung 14, 16 in Verbindung steht. Am
Boden des Behälters liegen die porösen Körper q., welche aus Holzklötzchen bestehen,
die auf ein durchlöchertes Rohr 3 aufgereiht sind. Die Faserrichtung der Holzklötzchen
verläuft quer zum Rohr, und die durch die Bohrung der Klötzchen angeschnittenen
natürlichen Gefäßbündel wirken als feine, parallel zueinander liegende Düsen, welche
die durch das Rohr 3 zuströmende Luft oder ein anderes Gas in äußerst feiner Verteilung
in die im Behälter enthaltene schaumbildende Lösung eintreten lassen. Das mit einer
Schutzhaube 6 überdeckte senkrechte Saugrohr 5 leitet dem Rohr 3 die Außenluft zu.
An den Behälter i ist ein offener Vorratsbehälter 7 zum Nachfüllen der schaumbildenden
Lösung angebaut. Dieser steht mit dem Inneren des Behälters i durch eine Öffnung
in Verbindung, die von einer Klappe 8 mit Schwimrnerlhebelg beherrscht wird. Bei
sinkendem Flüssigkeitsstand im Behälter i strömt also. neue Flüssigkeit nach, bis
der dadurch gehobene Schwimmer die Verbindungsöffnung wieder absperrt. Im Raum oberhalb
des Flüssigkeitsspiegels sammelt sich der entstehende Schaum. Seine Entnahme und
zugleich die Aufrechterhaltung des zur Schaumbildung erforderlichen Druckgefälles
geschieht durch die in den Zylindern i o spielenden Pumpenkolben i i, die den Schaum
durch die Saugventile 12 ansaugen und durch die Druckventile 13, das- Rohr i¢ und
den Windkessel 15 nach der Druckleitung 16 fördern.
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Die Schaumerzeugungsvorrichtung kann auch zum Ausspritzen von Wasser
verwendet werden. Hierzu braucht nur ein im Luftrohr 5 angebrachter Hahn 17 geschlossen
und an geeigneter Stelle des Behälters, etwa bei 18, die Wasserzuleitung angeschlossen
zu werden. Bei der Tätigkeit der Pumpe wird dann zunächst die Luft ausgepumpt, bis
das Wasser den Kessel füllt, worauf die Pumpe weiterhin Wasser fördert.
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Da sich bei längerem Stehen des unter Druck gesetzten Schaums Wasser
bildet, so empfiehlt es sich, in die Druckleitung der Spritze einen Wasserabscheider
einzuschalten. Er kann nach Abb.2 einfach aus einem in die Druckleitung 16 eingeschalteten
Wassersack i9 bestehen, von dessen Boden eine Rücklaufleitung zo nach dem Behälter
zurückführen kann. Hierbei kann die Verbindungsleitung 2o zwischen dem Wasserabscheider
19 und dem Kessel i derart gedrosselt werden, daß die sich gleichbleibende Wassermenge
gerade
durch das vorhandene Druckgefälle in den Kessel gefördert wird. In ähnlicher Weise
kann auch zwischen dem Schaumsammelraum des Behälters i und der Saugventilkammer
der Pumpe ein Rohr mit Wassersack angeordnet werden; doch wird bei einem hinreichend
großen. Sammelraum im Behälter das an und zwischerf den Schaumbläschen haftende
Wasser herabsickern, so daß nur verhältnismäßig trockener Schaum zu den Ventilen
gelangt.