-
Einrichtung zum Überwachen des Abschlämmens von Dampfkesseln Es sind
Einrichtungen zum t%erwachen des Abschlämmens von Dampfkesseln bekannt, die darauf
beruhen, daß durch den Druck des Abflußwassers auf mechanischem Wege eine elektrische
Einrichtung in Tätig-]zeit gesetzt wird, welche die Zeit und Dauer des Abschlämmens
auf einer Papierrolle aufzeichnet. Diese mechanischen Vorrichtungen, die in die
Schlammabflußleitung eingebaut werden, sind nicht in der Lage, eine einwandfreie,
sichere Überwachung zu gewährleisten, da der abfließende Schlamm in kurzer Zeit
die Steuerorgane, Kolben u. dgl. festlegt und dadurch die Anlage unwirksam macht.
Außerdem wird bei mehreren Kesseln, welche eine gemeinschaftliche Schlammabflußleitung
haben, die Überwachung jedes einzelnen Abschlammv entils dadurch unmöglich gemacht,
daß durch die Unterdrucksetzung der Schlammabflußleitung bei Öffnen eines einzelnen
Ventils die übrigen Apparate gleichzeitig mit in Tätigkeit treten und dadurch Falschanzeigen
entstehen. Eine sichere Nachprüfung der täglichen Abschlämmungen der Dampfkessel
kann durch mechanisches Auslösen von Überwachungseinrichtungen nicht einwandfrei
erzielt werden, da der rauhe Kesselhausbetrieb derartige Einrichtungen schon nach
kurzer Zeit zerstört.
-
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Einrichtung zur Überwachung
von Kesselabschlämmungen, durch welche ein Anzeigen der Abschlämmungen einer beliebigen
Anzahl von Abschlammventilen durch die im Abschlammrohr auftretenden Temperaturschwankungen
erreicht wird. Die Überwachungseinrichtung benutzt die Temperatur des Abschlammwassers
vor oder nach dem Abschlammventil dazu, um durch die Ausdehnung eines Thermometers
oder sonst eines sich ausdehnenden Körpers einen Stromkreis zu schließen, der eine
elektrische Einrichtung in Tätigkeit setzt, welche das Abschlämmen des Kessels in
Ort und Zeit optisch oder graphisch anzeigt.
-
Eine Ausführungsform der Einrichtung gemäß der Erfindung ist beispielsweise
auf der Zeichnung veranschaulicht, auf der in Abb. i eine Ansicht eines Dampfkessels
mit der überwachungseinrichtung in den Grundzügen wiedergegeben ist, während Abb.
a einen Querschnitt durch die Abschlammleitung und die Abzweigleitung mit einem
in letztere eingebauten Thermokontakt wiedergibt.
-
Bei der auf der Zeichnung dargestellten Ausführungsform ist in die
vorn-dent Dampfkessel a ausgehende Abschlammleitung b ein heberartig gestaltetes
Rohr c eingesetzt, in dessen U-Bogen ein Thermometer d hineinragt. Dieses Thermometer
ist in eine elektrische Leitung e eingeschaltet, die beim Stei= gen des Quecksilbers
geschlossen wird. Außerdem ist die Leitung e an einen Zeitschalter f angeschlossen,
der nur zeitweise einen Stromschluß durch das Thermometer zuläßt. Der Strom geht
dann durch einen Klappenschrank g hindurch, der verschiedene durch den Stromschluß
auslösbare Klappen für mehrere Abschlammleitungen enthält, wobei für jede Abschlammleitung
je ein besonderer Stromkreis und je eine besondere, in diesen Stromkreis eingeschaltete
Klappe vor-g f e sehen ist. Durch den Zeitschalter f wird
außerdem
ein Nebenstromkreis i geschlossen, der eine Signallampe h zum Aufleuchten bringt.
-
Die Arbeitsweise der Einrichtung gemäß der Erfindung ist die folgende:
Sobald durch den Zeitschalter f die Nebenschlußleitung i geschlossen ist, flammt
die Signallampe h auf und zeigt dem Wärter an, daß die Zeit zum Abschlämmen gekommen
ist. Wenn dieser das Ventil k der Abschlammleitung öffnet, so geht ein Teil des
"heißen Schlammwassers des Kessels durch die
Abzweigleitung c hindurch und
bringt das O_uecksilber des Thermometers d zum Steigen, das nach einiger Zeit den
Anzeigestrom kreis e schließt und dadurch die der Abschlammleitung zugehörige Klappe
i, 2, 3, 4, 5 oder 6 auslöst. Es kann dabei die Zeit des Abschlämmens durch entsprechendes
Einstellen des Zeitschalters genau festgelegt werden, und zwar ist bei dem Festlegen
der Geit Rücksicht darauf zu nehmen, daß der Kessel in Ruhepausen.abgeschlämmt wird,
wenn das Kesselwasser nicht in lebhafter Wallung sich befindet.
-
Um die Ansprechzeit der Einrichtung, d. h. die Zeit, die von Öffnen
des Abschlammventils bis zum Anspreche der Anzeigevorrichtung ve-geht, regeln zukönnen,
kann. man die Kontakte des Kontaktthermometers verstellbar anordnen oder zwischen
der Entnahme-und Zuführungsstelle der Abzweigleitung-c in der Abschlammleitung ein
Drosselventil, eine Klappe o. dgl. vorsehen, durch die sich der Durchflußquerschnitt
der Abschlammleitung einstellen. läßt. Bei dem Verringern. des Durchflußquerschnittes
der Abschlammleitung durch diese Drosselvorrichtungen wird nämlich bewirkt, daß
eine größere Menge des Abschlammwassers durch die Umleitung fließt, und infolgedessen
wird das Quecksilber des Kontaktthermometers schneller erwärmt werden utid eher
ein Anzeigen infolge des Kontaktschlusses herbeiführen. Eine solche Regelvorrichtung
kann gegebenenfalls auch anstatt in dem Abschlammrohr in der Anzweigleitung angeordnet
werden, so daß bei dem Verringern des Querschnittes der Abzweigleitung weniger Abschlammwasser
durch die Leitung hindurchfließt und das Quecksilber langsamer zum Steigen kommt.
Auf diese Weise ist es möglich, die Ansprechzeit der Anzeigevorrichtung, die ja
von der schnelleren oder langsameren Erwärmung des Quecrsilbers abhängt, zu regeln.
-
Anstatt einen Klappenschrank mit Zeitschalter in die Anzeigeleitung
einzubauen, kann man auch eine der an sich bekannten graphischen Anzeigevorrichtungen
in den Stromkreis einfügen, durch die der Zeitpunkt und die Dauer des Abschlämmens
auf dem Papierstreifen einer mit gleicher Geschwindigkeit umlaufenden Walze festgelegt
wird. Der Vorteil einer solchen graphischen Anzeigeeinrichtung ist der, daß sämtliche
an dem Kessel vorgenommenen Abschlämmungen, also nicht nur die während eines bestimmten
Zeitraumes erfolgten angezeigt werden.
-
Ferner kann man anstatt des einen Stromkreis schließenden Thermokontaktes@
auch Thermoelemente entsprechend isoliert am Abschlammrohr oder einer Abzweigleitung
desselben anbringen und dadurch unmittelbar eine Leitung unter Strom setzen, die
in entsprechender Weise, wie oben beschrieben, Anzeigevorrichtungen betätigt.