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Vorrichtung zum Ausblasen von Kesseln mit einer das Abschlammventil
in einstellbaren Zeiträumen betätigenden Steuerung Gegenstand der Erfindung ist
eine Vorrichtung zum Ausblasen und Abschlammen von Kesseln mit einer das Abschlammv
entil in einstellbaren Zeiträumen betätigenden Steuerung und einem zur Aufnahme
des Schlammwassers dienenden, mit dem Kessel verbundenen Kasten. Es gibt bereits
Vorrichtungen dieser Art, die über eine das Abschlammventil in einstellbaren Zeiträumen
betätigende Steuerung verfügen. Die Steuerung wird dabei von einem Druckmittel betätigt,
das durch eine Leitung von solch engem Querschnitt strömt, daß der erforderliche
Druck zum Betätigen der Steuerung erst nach längerer Zeit erreicht wird. Ferner
gibt es Steuervorrichtungen mit einem in bestimmten Zeitabschnitten gefüllten Hohlkörper,
der bei seiner Füllung die Steuerung zwecks Öffnung des Ablaßventiles betätigt.
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Gemäß der Erfindung wird der Zustand des Schlammwassers selbst dazu
benutzt, um die Steuerung auszulösen, und zwar wird in dem mit dem Kessel verbundenen
Kasten, in welchem sich ein Teil des Schlammwassers ansammelt, eine die -Steuerung
auslösende, auf den Verschmutzungsgrad ansprechende Einrichtung angeordnet. Diese
Einrichtung besteht aus einem Thermostaten, der von dem mit der Verschmutzung wechselnden
Wärmeübergang beeinflußt wird. Es ist zwar von selbsttätigen Verdampfungsvorrichtungen
her bekannt, die konzentrierten Flüssigkeiten selbsttätig in Abhängigkeit von der
Konzentration der Flüssigkeit abzulassen. Hierbei wird jedoch zum Auslösen der Steuerung
des Ablaßventils nicht die Wärmeleitfähigkeit der konzentrierten Flüssigkeit benutzt,
sondern elektrolytische Indikatoren, welche unmittelbar der herzustellenden Lauge
ausgesetzt sind. Bei der gewünschten Konzentration wird in diesen elektrolytischen
Geräten ein elektrischer Stromkreis geschlossen, der seinerseits die Steuerung zwecks
Öffnung der Ablaßventile betätigt.
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Diese bekannten Vorrichtungen lassen sich aber nicht bei Kesselabblasevorrichtungen
anbringen, da die Konzentration des Schlammwassers nicht groß genug ist, um ein
Auslösen der Steuerung durch elektrolytische Vorgänge sicher zu gewährleisten. Aus
diesem Grunde wird gemäß der Erfindung die Wärmeleitfähigkeit des Schlammwassers
zur Öffnung des Abblaseventiles ausgenutzt und nicht die elektrische Leitfähigkeit
des Schlammwassers, was schon vorgeschlagen worden ist. Die Verwendung des Thermostaten
bietet außerdem insofern noch Vorteile, als er nicht nur sehr wenig Platz einnimmt,
sondern
auch sehr dauerhaft hergestellt werden kann, sich nicht abnutzt und äußerst betriebssicher
ist.
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In der Zeichnung stellt Abb. i eine Kesselanlage mit der Ausblasei
orrichtung dar.
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Abb. 2 zeigt einen Schnitt durch die Kesseltrommel mit dem Ausblaserohr,
Abb.3 einen Schnitt durch den mit dem Kessel verbundenen Kasten mit Ventil und Thermostat
und Abb. 4 einen Schnitt durch eine abgeänderte Ausführungsform der Ventilbetätigung.
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Die Kesselanlage i besteht aus den Oberkesseln 2, dem Unterkessel
3, welcher mit den Oberkesseln 2 durch die Heißwasserrohre 4 verbunden ist. Die
Anlage stellt schematisch einen Stirling-Kessel dar, jedoch läßt sich die Erfindung
auf Kesselanlagen beliebiger Art anwenden. Der Unterkessel 3 ist durch eine Rohrleitung
6 mit einem Kasten 5 verbunden, der auch durch eine andere Rohrleitung 7 finit dem
vorderen Oberkessel 2 verbunden ist. Die Rohrleitung 7 erstreckt sich gewöhnlich
über die Feuerung hin, die in der Zeichnung nicht besonders dargestellt ist, und
mündet nach Abb: 2 in den oberen Teil des Oberkessels 2, in dessen Inneres sie mit
einem Rohrstück 8 hineinragt. Dieses Rohrstück 8 ist mit einem Ausschnitt 9 versehen
und liegt ungefähr in der Höhe des Wasserspiegels, so daß die schwimmenden Unreinheiten
in dem Wasser durch den Ausschnitt 9 in die Rohrleitung 7 eintreten können. Diese
Rohrleitung- führt den die Unreinheiten enthaltenden Schaum zu dem Kasten 5, wo
sich dieser Schaum mit dem Schlamm mischt, der aus dem Unterkessel 3 durch die Rohrleitung
6 dem Kasten 5 zugeführt wird.
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Die Anschlüsse der beiden Rohre 6 und 7 an den Kasten 5 gehen besonders
aus Abb. 3 hervor. Sie münden ganz oben an dem Kasten 5 und sind voneinander durch
die Wand io getrennt, -welche von dem oberen Kopfansatz des Kastens bis in den eigentlichen
Kasten hineinreicht. Infolge des Einfügens der Zwischenwand werden die schweren
Unreinheiten aus der Rohrleitung 6 und die I Unreinheiten des Schaumes aus der RohrleitDng
7 getrennt nach unten in den Kasten 5 gehen, von wo sie durch die Rohrleitung i
z entfernt werden können.
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In der Rohrleitung i i befindet sich ein selbsttätig arbeitendes Ventil
i2, dessen Betätigung von dem Zustand eines Thermostaten 13 abhängt. Nach
Abb. 3 ist in den unteren Teil des Kastens 5 dieser Thermostat i3 eingesetzt, und
zwar mag ein Hohlkörper 14 o. dgl. eine Flüssigkeit enthalten, die bei Erwärmung
durch die schlammhaltigen Unreinheiten sich ausdehnt und dabei einen elektrischen
Stromkreis beeinflußt. Der Hohlkörper 14 des Thermostaten 13 steht mit der Vorrichtung
16 durch den Schlauch 15 in Verbindung. Durch entsprechendes Einstellen der Vorrichtung
16 kann die Beeinflussung des Stromkreises durch die Flüssigkeit in dem Hohlkörper
14 bei verschiedenen Temperaturen des Schlammwassers eintreten. Man hat es also
an der Hand, die Abblasezeiten zu regeln. Wird die eingestellte Temperatur erreicht,
so wird dadurch das Relais--i7 erregt, das durch die Leiter 18 an eine passende
Stromquelle angeschlossen ist und durch Leiter i9 mit der von den Thermostaten beeinflußten
Vorrichtung 16 verbunden ist. Das Relais schließt dann einen Stromkreis 2o, in welchem
ein Elektromagnet 21 liegt. Dieser Elektromagnet überwacht das Ablaßventil i2. Ist
jedoch die Temperatur, bei welcher die Öffnung des Ventiles 12 stattgefunden hat,
um ein gewisses Maß überschritten, so wird das Relais 17 -wieder aberreg=t
und der Elektromagnet 21 bewegt das Ventil 12, selbsttätig in die Schließlage.
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Die Veränderung im Temperaturzustand des Hohlkörpers 14 hängt von
dem Inhalt des Kastens 5 ab. Je mehr Schlamm sich um den Hohlkörper herumlagert
oder je weniger das heiße Kesselwasser Zugang zum Hohlkörper 14 hat, um so notwendiger
wird die Ausblasung des Kessels. Durch Versuche kann man feststellen, bei welcher
Temperatur der Thermostat die Vorrichtung 16 betätigen muß, um das Ventil 12 zu
öffnen, und bei welch höherer Temperatur wieder der Schluß des Ventiles 12 herbeigeführt
werden soll. Wird beispielsweise gewünscht, den Schlamm aus dem Kessel bzw. aus
-dem Kasten 5 nach bestimmten Zeitabständen, wie z. B. jede halbe Stunde, auszublasen,
dann wird man den Thermostat auf eine entsprechende Temperatur einstellen. In der.
in der Abb. q. dargestellten Ausführungsform ist .das Ventil i2 ohne Einschaltung
eines Relais mit jenem Hohlkörper 23 verbunden, der von der Temperatur des schlammhaltigen
Inhalts im Kasten 5 beeinflußt wird. Ein Schlauch 24 geht von diesem Hohlkörper
23 zu einer Einrichtung 25, an welchem die Ventilspindel 26 des Ventiles
13 unmittelbar angeschlossen ist. Auch diese Einrichtung 25 ist so ausgebildet,
daß sie das Ventil 12, selbsttätig öffnet, wenn die Temperatur des Inhaltes im Kasten
5 auf einen bestimmten Wert sinkt, und das Ventil i z wird wieder geschlossen, wenn
eine bestimmte höhere Temperatur erreicht wird. Solche von der Temperatur abhängige
Vorrichtungen zum Verstellen von Teilen, wie Ventilen, sind bekannt und brauchen
hier nicht näher beschrieben zu werden.