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Vorrichtung zur Messung der Bruchdehnung Vorrichtungen zur Messung
der Bruchdehnung sind bereits bekannt. Diese arbeiten meistens in der Weise, daß
zum Abschalten der Meßeinrichtungen die im Augenblick des Zerreißens entstehende
relative Verschiebung des in bezug auf seinen Antriebsmechanismus beweglich angeordneten
Spannkopfes gegenüber seinem Antriebsmechanismus benutzt wird. Andere Vorrichtungen
arbeiten so, daß, sobald beim Bruch des Stabes die Spannung verschwindet, der Spannkopf
überkippt und diese Bewegung zur Abschaltung benutzt wird. Bei einer großen Zahl
der beschriebenen Einrichtungen sind, ähnlich wie bei vorliegender Erfindung, besonders
ausgebildete Hebel vorgesehen, die zum Ausklinken- der eigentlichen Anzeigevorrichtung
dienen. Doch weisen alle diese Anordnungen vorliegender Erfindung gegenüber eineReihe
von Nachteilen auf. Bei Anwendung von kleinen Zugkräften, also auch bei kleinen
Spannkopfgewichten, läßt sich mit derartigen Vorrichtungen arbeiten, sobald jedoch
höhere Belastungen und somit höhere Spannkopfgewichte in Betracht kommen, ergeben
sich große Nachteile. Bei vertikalen Ausführungen wirkt beispielsweise <las Spannkopfgewicht
teilweise bei der Belastung mit, was zu Ungenauigkeiten Anlaß gibt. Außerdem ist
das hier notwendige Anheben der schweren Spannköpfe ein unnötiger Kraft- und Zeitverlust.
Schließlich können auch alle bisher bekannten Vorrichtungen dieser Art nicht zur
Messung der Bruchdehnung einer bestimmten Probestablänge benutzt werden, da sie
ja auf dem System der Verschiebung des Spannkopfes gegenüber seinem Antriebsmechanismus
beruhen, also nicht an einer beliebigen Stelle des Prüfkörpers angebracht werden.
Tritt zwischen den Spännkopfbacken und dem Probekörper während des Versuches ein
Rutschen ein, so wird diese Verschiebung auch als Dehnung mitgemessen. Die hierdurch
hervorgerufenen Fehlmessungen können, selbst wenn das Rutschen bemerkt wurde, nicht
mehr ausgeschaltet werden.
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In vorliegender Erfindung sind sämtliche Nachteile dadurch vollständig
behoben, daß der bei Bruch des Probestabes auftretende Rückschlag zur Abschaltung
des Dehnungsanzeigers benutzt wird. Es wird hierbei ein Gewicht verwendet, welches
im Augenblick des Bruches freigegeben wird, infolge seiner Massenträgheit jedoch
zunächst eine geringere Fallgeschwindigkeit als die Rückschlaggeschwindigkeit des
Spannkopfes be-sitzt. Der hierdurch zwischen Spannkopf und Gewicht entstehende
Wegunterschied wird
nun zur Abschaltung der Anzeigevorrichtung benutzt.
Gleichzeitig kann hierbei aafür Sorge getragen werden, daß ein während der Belastung
etwa entstehender Weg des zweiten Spannkopfes (beispielsweise durch elastische Deformation
der Maschine) automatisch Berücksichtigung findet durch entsprechende Verschiebung
der Meßvorrichtung.
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Schließlich ist dafür Sorge getragen, daß nach beendeter Messung die
Anzeigevorrichtung automatisch wieder in ihre Nullage zurückgeführt wird.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise und schematisch
dargestellt, und zwar zeigen die Abb. i, z und 3 verschiedene Ausführungen derselben.
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In Abb. i bedeutet a den relativ festen Spannkopf, b den Probestab
und c den beweglichen Spannkopf. Letzterer ist mit einer Nase d versehen. Auf diese
stützt sich der eine Arm eines Winkelhebels e, der um den Punkt f des Gewichtes
g drehbar gelagert ist und mittels der Feder h. unter Druck gehalten wird. Der zweite
Arm des Winkelhebels e faßt mit einer Nase i auf einen entsprechenden Ansatz der
Anzeigevorrichtung k, welche auf der Meßvorrichtung, beispielsweise dem Meßlineai
' gleitet, und zwar unter Überwindung einer geeignet gewählten Reibung, die beispielsweise
mittels Feder m erzeugt wird. Bei Belastung des Probestabes wird nun entsprechend
der Dehnung desselben der Spannkopf c sich abwärts bewegen und infolgedessen dem
Gewicht g gestatten, den Winkelhebel e und damit dio Anzeigevorrichtung k entsprechend
-abwärts zu ziehen, wobei der Winkelhebel e mit seinem kurzen Arm auf der Nase d
des Spannkopfes c ruhen bleibt. Im Augenblick des Bruches des Probestabes erleidet
nur der Spannkopf c einen Rückschlag, wobei sich die Nase d gegenüber dem Gewicht
g abwärts verschiebt, da die Fallgeschwindigkeit des Gewichtes g infolge clessen
Massenträgheit zunächst geringer ist als die Rückschlaggeschwindigkeit des Spannkopfes
c. Im gleichen Augenblick aber drückt Feder la den Winkelhebel e entsprechend nach,
wobei die Nase i den Ansatz der Anzeigevorrichtung k verläßt und letztere stehenbleibt.
Wird nun der Spannkopf c wieder in seine Anfangsstellung zurückgeführt, so hebt
Nase d unter Vermittlung des Winkelhebels e
das Gewicht g wieder hoch,
wobei sich die Nase i zunächst unter den Ansatz der Anzeigevorrichtung k legt und
letztere hochdrückt, bis sie gegen den Anschlag x anstößt, worauf sich die Nase
i vermittels ihrer schrägen Gleitfläche über den Ansatz hinweg schiebt und die Anfangsstellung
wieder erreicht ist.
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In Abb. 2 ist dargestellt, in welcher Weise eine etwa vorhandene Bewegung
des oberen Spannkopfes (beispielsweise infolge elästischer Verformung der Maschine)
berücksichtigt werden kann. Es ist zu diesem Zwecke der obere Spannkopf a mit einer
Nase o zu versehen, welche auf das Meßlineal L drückt, das unter Anwendung einer
geeigneten Reibung verschiebbar gelagert ist. Die übrige Einrichtung ist dieselbe
wie nach Abb. i. Es ist lediglich zu beachten, daß die Reibung, die das Meßlineal
bei seiner Bewegung zu überwinden hat, größer ist als der Widerstand, den die Anzeigevorrichtung
k ihrer Verschiebung auf dem Meßlineal entgegensetzt. Während der Belastung der
Maschine wird nun eine etwaige Bewegung des Spannkopfes a auf die Meßvorrichtung
übertragen, wodurch erstere ohne Wirkung auf das Meßergebnis bleibt.
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In Abb. 3 ist schließlich eine Ausführungsform der Einrichtung dargestellt,
wobei angenommen ist, daß die Dehnung nicht zwischen den Spannköpfen, sondern auf
einer bestimmten Meßlänge des Probestabes ge messen werden soll. Es sind zu diesem
Zwecke auf dem Probestab die Klemmen p und- q aufgesetzt. Die Klemme p bewegt
mittels einer Nase die Meßvorrichtung r, welche hier in Form einer Meßuhr dargestellt
ist und welche mittels eines Gegengewichtes s gegen die Nase der Klemme p angedrückt
wird. Die zweite Stabklemme q besitzt eine Nase't, auf welche sich, genau wie vorher
beschrieben, ein an einem Gewicht u drehbar befestigter Winkelhebel v aufstützt.
Winkelhebel v greift seinerseits mit einer Nase w in einen Ansatz des verschiebbaren
Teiles x der Meßuhr ein. Die Wirkungsweise dieser Anordnung ist selbstverständlich
genau die gleiche wie die oben beschriebene.