DE53912C

DE53912C - Bremsregulator für Wasserkraftmaschinen

Info

Publication number: DE53912C
Application number: DENDAT53912D
Authority: DE
Original assignee: C. RAIS in Rosenheim
Anticipated expiration: 1910-05-13

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Der Regulator besteht im wesentlichen aus folgenden Theilen:

.i. einer Bremsscheibe A, welche auf der bei aaa gelagerten Welle δ sitzt; der Antrieb erfolgt durch Riemscheibe B, deren Dimensionen der absorbirenden Kraft entsprechend ge-• wählt sein müssen;

2. einem indirect wirkenden, von Riemscheiben c c^l angetriebenen Centrifugalregulator C in Verbindung mit dem Umschaltmechanismus d d¹ d² d³ d^l d^s und d⁶;

■3. einem von Riemscheiben ee'e² und e³ angetriebenen Wechselgetriebe D in Verbindung mit einer Spindel f, einem doppelten Bremshebel g und den Bremsbändern h.
Der Regulator functionirt auf folgende Weise: Bei normaler Tourenzahl des Centrifugalregulators C ist Daumen d in seiner mittleren Stellung zwischen den beiden mit einander in Verbindung stehenden Rollen d^l d² und mit diesen die damit durch Hebel d^B d* und Auslösstange d^b bewegte Riemengabel d^ß. Der Riemen vom Wechselgetriebe b ist also auf der mittleren Leerscheibe e², Spindel f mit Bremshebeln g und Brembändern h sind in Ruhe. Sobald nun durch Abstellung einer Arbeitsmaschine eine Geschwindigkeitsvermehrung stattfindet, steigt der mit der Centrifugalregulatorhülse verbundene Daumen d nach aufwärts und besorgt mittelst der vorerwähnten Mechanismen d¹ d² d³ dⁱ d^s und d⁶ eine Verschiebung des Wechselgetriebriemens auf Scheibe e³, welche auf Spindel f in dem Sinne einwirkt, dafs dieselbe die Bremshebel g nach abwärts drückt und die Bremsbänder h anzieht, und zwar so lange, bis der Centrifugalregulator seine normale Tourenzahl erreicht hat und der Daumen d wieder in seine normale mittlere Stellung zurückfällt. Dieser Zeitraum ist sehr gering, da zum Anziehen des Bremsbandes nur circa zwei Umdrehungen der Spindel nöthig sind. Durch Wiedereinrücken der vorher abgestellten Maschine wird der Regulator eine Verschiebung des Daumens d nach abwärts und damit eine Verstellung der Umstellmechanismen d^l bis d^e im entgegengesetzten Sinne bewirken; der Riemen rückt auf Scheibe e¹ und entbremst wieder. Wie die entgegengesetzte Drehung der Spindel erfolgt, ist auf der Zeichnung ersichtlich. Riemscheibe e¹ sitzt auf einer hohlen Welle i und Riemscheibe e³ auf der inneren Welle k. Beide sind mit konischen Rädchen / und Z¹ in fester Verbindung, welche in das gemeinschaftliche Getriebe I² eingreifen.

Um ein Warmlaufen der Bremsscheibe zu verhüten, ist Wasserkühlung angenommen. Bei m wird Wasser zu- und bei η abgeleitet, Damit das Bremsband nach erfolgter Entbremsung sich nicht mehr an die Scheibe anlegen und dadurch Kraftverlust herbeiführen kann,· sind die Federn ο ο¹ angebracht. Die ganze Leergangsarbeit besteht also aufser Riemenzug in der Lagerreibung, hervorgebracht durch das Gewicht von Bremsscheibe und Achse. Das Gewicht ρ hat den Zweck, die Hälfte der Bremsarbeit zu besorgen, so dafs der Spindelantriebsriemen gleich stark beansprucht ist, ob es bremst oder entbremst. Bei Bremsregulatoren, wo das Gewicht von Bremsscheibe und Achse u. s. w. geringer ist, als wie der durch Anziehen , der Bremse hervorgerufene

Zug nach oben, ist zur Entlastung der oberen Lagerschalen α α α von der Achse b ein im Gehäuse q angebrachter verstellbarer Bremsbacken r vorgesehen.

Dieser Bandbrernsregulator lä'fst sich auch mit einem Schützregulator verbinden, wie in der Zeichnung punktirt angedeutet ist. Der Umschaltmechanismus d^l bis d^e wird in einen rechten Winkel versetzt, so dafs er gleichzeitig mit Riemengabel d⁶ auch Riemengabel d⁷ verschiebt. Das damit verbundene Wechselgetriebe gleicher Construction, wie oben beschrieben, giebt der Achse s eine wechselseitige Drehrichtung. Diese Achse kann mit einem Schützenzug in directe Verbindung gebracht werden.

Claims

Patent-Anspruch:

Indirect wirkender Bandbremsregulator für hydraulische Motoren, bei welchen durch die Abweichung von der normalen Tourenzahl ein Centrifugalregulator mittelst eines Umschaltwerkes ein Wechselgetriebe in Thätigkeit setzt, welches in Verbindung mit Spindel f und dem doppelten Bremshebel· g ein Anziehen oder Nachlassen des auf die Bremsscheibe α wirkenden Bremsbandes h bewirkt.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.