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Gefäß für Farbe, Lehn o. dgl. Die Erfi:idung betrifft ein Gefäß für
Lack. Leim o. dgl., das vornehmlich für die Verarbeitung von Lack mit der Hand bestimmt
ist, aber auch als Leimgefäß verwendet werden kann. Solche Gefäße sind in vielen
Ausführungsformen bekannt. Zur Erläuterung des Fortschrittes des Erfindungsgegenstandes
gegenüber den bekannten Gefäßen sei folgendes ausgeführt.
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Das in der amerikanischen Patentschrift i 687 179 beschriebene
Gefäß besitzt wie der Erfindungsgegenstand eine öffnung im Deckel, welche durch
Drehung einer Deckplatte um einen Stift geschlossen wird. Doch geschieht das Ausstreichen
des Pinsels am Öffnungsrande, weshalb der Lack bzw. Leim zu einem geringen Rest
an der Oberfläche des Deckels haftenbleibt. Bei häufigem Gebrauch sammelt sich aber
eine größere Menge an, so daß das Gefäß verschmiert. Schließt man den Verschluß,
so setzt sich der Rückstand zwischen Deckel und Deckplatte, erhärtet und kittet
auf die Weise beide zusammen, so daß (las öffnen des Verschlusses schwierig ist.
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Der Erfindungsgegenstand ist dagegen mit einemAbstreichrand versehen,
der isoliert vom Deckel in die Öffnung hineinragt, an dem der Lack bzw. Leim restlos
in das Gefäß zurückfließen kann. Ein besonderer Seitenschutz hält das Gefäß sauber,
indem er den Pinsel vor dem Öffnungsrande abfängt.
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Ein anderes bekanntes Lackgefäß besitzt einen mit Kerben und einem
Draht als Abstreichrand versehenen Kegeleinsatz, in dem (las Abstreichen erfolgt.
Dadurch wird das Gefäß zwar auch saubergehalten, aber man kann mit Hilfe der Kerben
keine oft bis zu 3 cm breiten Lackpinsel ausstreichen, weil die Kerben ein gutes
Zuspitzen des Pinsels nicht ermöglichen. Der Draht ist ebenfalls nur für kleine
Pinsel brauchbar, da er für breite Pinsel zu tief liegt, und die Öffnung um ihn
zu klein ist. Der Hauptmangel des Gefäßes ist aber seine Aufhängevorrichtung für
den Pinsel in Gestalt des am Pinselstiel haftenden Deckels. Er verhindert das bei
sorgfältigen Arbeiten erforderliche handgerechte Anfassen des Pinsels. ° Demgegenüber
bietet der Erfindungsgegenstand sehr breiten Pinseln Platz, da die Offnung verhältnismäßig
groß und der Abstreichrand lang genug ist. Auch stört die Aufhängevorrichtung nicht.
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Besondere Vorzüge des Erfindungsgegenstandes sind: Sein einfacher
Verschluß, der nicht verschmutzen und verkleben kann, und der, sollte er sich doch
einmal festsetzen, bei Anwendung von Gewalt beim Öffnen nicht beschädigt wird, weil
sein Griff in der Zugrichtung liegt. Seine einfache Fabrikation trotz Kompliziertheit
der Konstruktion. Seine einfache Handhabung. Das Gefäß stellt eine Vereinigung der
Vorteile der bekannten Gefäße dar unter Vermeidung ihrer Nachteile.
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In vier Ansichten ist die Ausführung eines solchen Gefäßes veranschaulicht.
Abb. z zeigt eine Aufsicht des Gefäßes ohne Deckel, Abb. a zeigt eine Aufsicht des
Gefäßes mit Deckel, zu Abb. r um go° verdreht, Abb. 3
zeigt den
Schnitt A-B, Abb. q. den Schnitt C-D.
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Der Behälter a ist durch ein Verfahren hergestellt, das man fachmännisch
mit Drücken bezeichnet, und hat Zylinderform. Der Boden b ist unter Druck eingesetzt.
Der obere Abschluß c des Gefäßes besitzt eine trapezförmige Öffnung d. Das an der
Stelle zu entfernende Material ist nur an drei Seiten vom oberen Abschluß c gelöst
und ragt von der langen Parallelseite her in Form einer im Ouerschnitt U-förmigen
nach unten gebogenen Zunge ein die Öffnung d hinein. Die Zunge c ist an ihrem freien
Ende zu einem Abstreichrand f umgebogen. Auf diese Weise wird der Abstreichrand
f vom übrigen. Gefäß a und dem Abschluß c isoliert, so daß der beim Abstreichen
abfließende Lack das Gefäß a nicht trifft. Der Abstreichrand f ist von einfacher
gerader Form und verhältnismäßig dünn, so daß sich der Druck beim Abstreichen auf
eine kleine Fläche verteilt und so den Pinsel gut durchdringt, was das Ausstreichen
beschleunigt. Um ein Abscheren der Pinselhaare zu vermeiden, ist der Abstr eichrand
an den Ecken gerundet. Er ist ferner für den Pinsel gut zugänglich, weil die Öffnung
d groß gehalten und lang genug ist, um dem Pinsel beim Abstreichen bequem Platz
zu bieten.
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Als weiteren Schutz gegen Verunreinigung ist hinter dem Abstreichrand
fein Steg g in direkter Verbindung mit der Zunge e aufgestellt, der den bei unachtsamem
Abstreichen über den Abstreichrand f gleitenden Pinsel q
auffängt,
so die hinter. dem Abstreichrand f liegende Partie des oberen Abschlusses c schützend.
Ferner ist auf beiden Seiten des Abstreichrandes f zwischen ihm und dem oberen Abschluß
c je ein Spalt IL und i vorhanden. Die Spalten drängen den Pinsel q .in suggestiver
Weise auf die Mitte des Abstreichrandes f, so ein Verunreinigen des oberen Abschlusses
c bei seitlichem Abgleiten verhindernd. Ein übriges ist getan, indem unterhalb der
trapezförmigen Öffnung d ein Seitenschutz in Gestalt eines gabelartigen Formstückes
k angebracht ist, das mit seinen Schenkeln etwas über den Rand der trapezförmigen
Off nung d vorsteht, so daß beim Abgleiten des Pinsels q in seitlicher Richtung
statt des oberen Abschlusses c das Formstück 1a getroffen wird.
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Mit der Kappe L, die die Form der trapezförmigen Öffnung d hat, wird
dieselbe verschlossen. Auf der Unterseite der Kappe l sind, den Trapezseiten der
Öffnung d parallellaufend und gegen die Horizontale um 30° dem Rande zu geneigt,
zwei Schienenuz und n angeordnet, die durch ihre, auf diese Weise erreichte doppelte
Keilwirkung bei einem Druck in Richtung auf die kurze Parallelseite der Öffnung
d in derselben festklemmen und gleichzeitig die Kappe L fest auf den oberen Abschluß
c drücken. An der langen Parallelseite läuft die Kappe Z in einen Griff o aus.
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Eine besondere Öffnung p ist durch Aussparungen an den kurzen Parallelseiten
der trapezförmigen Öffnung d und der Kappe L
für den Pinsel q geschaffen.
Am Rande der Öffnung p sind zwei Kerben r und s eingelassen, die den Pinsel
q mittels zweier Stifte t
und at aufnehmen. Auf diese Weise wird das
Stehen des Pinsels q auf dem Boden b, das ein unnötiges Tiefeintauchen des Pinsels
q, einem Verunreinigen gleichkommend, und ein Verbiegen der Pinselhaare zur Folge
hat, vermieden. Die Stifte t und zt sind an den Schmalseiten des Pinselstieles eingelassen.
Diese Aufhängevorrichtung hindert die Handhabung des Pinsels q in keiner Weise.
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Die Handhabung des Gefäßes ist die eines einfachen Lacktopfes und
unterscheidet sich durch die Bedienung des Verschlusses, die denkbar einfach ist.
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Der Zeigefinger der rechten Hand legt sich unter den Griff o, der
Daumen faßt darüber. Indem beide den Griff o zwischen sich pressen, versucht der
Daumen die Kappe Z gewissermaßen über dem Zeigerfinger, der gleichzeitig am Gefäß
a liegt und so Gegendruck leisten kann, hinwegzurollen. Die auf diese Weise erzielte
Zugwirkung löst die Kappe Z in jedem Falle ruhig und ohne Erschütterung des Gefäßes
a. Die Zuhilfenahme der linken Hand ist nicht ratsam, da dann beim Lösen der Kappe
L eine Erschütterung nicht immer zu vermeiden ist, welche ein Ausspritzen des Inhaltes
zur Folge hat.