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Selbsttätige Spulenbremsvorrichtung für Spinn- oder Zwirnmaschinen
Die Erfindung betrifft eine Verbesserung und weitere Ausgestaltung der Spulenbreinsvorrichtung
nach Patent ¢7r 176. Jene Spulenbreinsvorrichtung besteht im wesentlichen darin,
daß eine die Spulenbretnsschnüre haltende, auf der Spulenbank verschiebbare Stange
durch ein Planetengetriebe gesteuert wird, dessen sich abwälzendes Planetenrad einen
einstellbaren Zapfen besitzt, der je nach seiner Einstellung die Stange unter Zwischenschaltung
eines Getriebes verschieden bewegt.
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Zweck der vorliegenden Erfindung ist, die den Gegenstand des Hauptpatentes
bildende Vorrichtung insbesondere für die Herstellung kegelstumpfförmiger Spulen
auf Flügelring-Spinn- und Flügelring-Zwirnmaschinen verwendbar zu machen.
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Die Erfindung besteht darin, daß das Innenzahnrad des Planetengetriebes
gleichzeitig mit dem Planetenrad drehbar angeordnet ist, wodurch dem Zapfen die
für die Bildung eines Kötzers notwendige Anzahl von Stellungen einzunehmen ermöglicht
wird. Erfindungsgemäß ist ein Schwinghebel vorgesehen, der, mittelbar oder unmittelbar
durch den am Planetenrad verstellbar befestigten Zapfen ausgeschwungen, seinerseits
die auf der Spulenbank verschiebbare Stange durch einen Zapfen steuert.
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Die Erfindung ist auf der Zeichnung in fünf Figuren dargestellt.
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Fig. r zeigt die am Kopf einer Flügelring-Spinnmaschine angebrachte
Spulenbreinsvorrichtung nach der Erfindung.
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Fig. 2 und 3 zeigen den wesentlichen Teil der Spulenbremsvorrichtung
nach der Erfindung in Vorderansicht und Draufsicht.
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Fig. 4. ist ein Diagramm zur Erläuterung der Wirkungsweise der Spulenbremsvorrichtung.
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Fig. 5 zeigt schematisch die Bildung eines Kötzers.
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Die wesentlichen Teile der Maschine sind entsprechend dein Hauptpatent
das Ritzel dq. auf der Achse 43, die die Scheibe 4.2 trägt, der Zapfen 41 sowie
das Planetenrad 36, das in das Innenzahnrad 39" eingreift und mit dem Zapfen
37 versehen ist. Das Verhältnis zwischen den Teilkreisdurchmessern 39a und 36 ist
gleich zwei oder einer anderen ganzen Zahl. Wie bei der Anordnung nach dem Hauptpatent
kann das Innenzahnrad 39" bei der Herstellung zylindrischer Spulen während
der
abwechselnden Drehung der Scheibe .:42 um ihre Achse q.3 und des Planetenrades 36
um seine Achse 41 sowie um die Achse 43 stillstehen. Dagegen kann sich bei der Herstellung
von Kötzern das Innenzahnrad 39,
gleichzeitig während dieser abwechselnden
Drehung des Planetenrades 36 drehen, wofür dio ri:iheren Erläuterungen weiter unten
gegeben werden.
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Das Gehäuse 88 der Spulenbr emsv orrichtung ist am Gestell 89 der
Maschine befestigt. Mittels einer Zahnstange 87, die in einer ortsfesten Führung
go gleitet, wird das Kitzel -1.1 angetrieben. Am Spindelbankschwinghebel
153 ist ein verstellbarer Anschlag gi befestigt, der, von einer Treibkurvenscheibe
der Welle 92 gesteuert, das Aufundniedergehen der an Führungsstangen 94 gleitenden
Spindelbänke 93 bewirkt. Ein Hebel 95, der an einem Zapfen 96 eines am Gestell 89
befestigten Trägers 97 angelenkt ist, wird, wie in Fig. i dargestellt, durch eine
Feder 98 belastet, die dauernd eine Rolle 99 gegen den Anschlag 9i andrückt. Die
Zahnstange 87 ist am Hebel 95 zwischen den Teilen 96 und 99 angelenkt. Im Verlauf
der abwechselnden Schwingbewegung des Spindelbankschwinghebels 153 nach den Pfeilen
ioo in Richtung der Achse x-y steuert der Anschlag gi mit beliebiger Amplitude die
abwechselnde Verschiebung der Zahnstange 87 nach den Pfeilen ioi und damit die abwechselnde
Drehung der Scheibe 42 sowie des Planetenrades 36. Für eine gleiche Schwingungsamplitude
ioo des Anschlages gi gestattet die Kulisse io2, die in den Teilen 95 und 97 vorgesehen
ist, die feste Regelung des Gelenkzapfens 96 und damit eine Regelung der Drehung
des Planetenrades 36 nebst seinem Zapfen 37. An einem Hebel 103, der um eine
in einem Arm 105
sitzende Achse io4 ausschwingt, greift der sich in der Kulisse
io6 verschiebende Zapfen 37 an, der mit seinem anderen Ende unter Vermittlung der
Achse 152 die Stange i verschiebt. Eine Kulisse 107, die sich in den Teilen 103
und 105 befindet, gestattet die Einstellung der Achse 104 in der Regelstellung
und damit die Regelung der Amplitude der Verschiebung der Stange i für eine gleich
große Verschiebung des Zapfens 37.
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An einem vorn am Spindelbankschwinghebel 153 gelagerten Arm zog ist
ein Bügel io8 angeordnet. Dieser umgreift eine Rolle i io, die an dem Ende des mit
einem Anschlag 112 und mit einer Führung 113 versehenen Hebels i i i sitzt. Durch
eine Feder i 5o wird die Rolle i i o stets gegen den Bügel io8 des Armes zog angedrückt.
Ein weiterer Hebel i 14 trägt eine Rolle 115, die durch den Anschlag 112 gesteuert
wird; dieser Hebel 114 ist um einen in dem ortsfesten Arm 116 befestigten Zapfen
151 drehbar angeordnet und greift mit seinem anderen Ende an der Zahnstange 86 an,
die in der Führung 117 gleitet.
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Durch eine Feder i 18 wird die Rolle i 15
gegen den Anschlag
i12 angedrückt. Eine Kulisse i i g in den' Teilen 114 und 116 gestattet ein Regeln
der Stellung des Bolzens 151 zum Zwecke der Regelung der Schwingungsweite der Zahnstange
86 für einen entsprechenden Ausschlag des Spindelbankschwinghebels 153.
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Ein Zahnrad 121, das auf die Welle 122 des Schaltrades 123 aufgekeilt
ist, dreht durch eine Kette 124 ein auf der Welle 126 sitzendes Zahnrad 125 sowie
ein Zahnrad 127. Letzteres ist in Eingriff mit einem Zahnrad 128 zur Feineinstellung,
das auf einer Welle 129 einer Treibkurvenscheibe 130 sitzt. Da die Achse 122 vorn
am Spindelbankschwinghebel 153 in üblicher Weise entsprechend der Bildung des Kötzers
durch das Schaltrad 123 gedreht wird, erfolgt die Drehung der Treibkurvenscheibe
i3o selbst entsprechend der Bildung des Kötzers. Die Kette 124 wird durch eine Rolle
131 gespannt, damit eine stets gleichbleibende Mitnahme der Treibkurvenscheibe 130
erfolgt. Die Achsen 126 und 129 lagern in einem Lagerarm 132, der am Gestell 89
angeschraubt ist. In der Führung i 13 ist verschiebbar der Drehzapfen 133 für den
Hebel i i i angeordnet, der dauernd an der Treibkurvenscheibe 13o anliegt. Das Profil
der Treibkurvenscheibe 13o ergibt für den Zapfen 133 zwei Endstellungen, nämlich
die Stellung 13q., die mit der senkrechten Achse des Anschlages 112 und der Rolle
i i 5 zusammenfällt, und eine andere Endstellung 135, die von der Achse 134 um eine
Länge l entfernt ist. Es folgt daraus, daß für dieselbe Schwingungsamplitude des
Spindelbankschwinghebels 153 und infolgedessen der Rolle i i o die Hebel i i i und
114 sowie die Zahnstange 86 einen Maximalausschlag in der Stellung 135 des Zapfens
13,3 haben, während dieser Ausschlag der Hebel i i i und 114 in der Stellung 13:1
gleich Null ist.
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Die Zahnstange 86 ist mit einer Verzahnung 85 im Eingriff, die außen
auf das sich konzentrisch zur Achse 43 drehende Rad 39 geschnitten ist. Daraus folgt,
daß gleichzeitig mit der abwechselnden Drehung des Planetenrades 36 nebst seinem
Zapfen 37 die Innenverzahnung 39d des Rades 39 sich abwechselnd bei der Stellung
135 des Zapfens 133 dreht und bei der Stellung 134 stillsteht; die abwechselnden
Zwischendrehungen von 39,
werden bei den Zwischenstellungen des Zap= fens
133 zwischen 134 und 135 erhalten.
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Nach Fig. 5 bedingt die erste Lage A des Kötzerfußes eine Bremsung
o und infolgedessen
eine Verschiebung der Stange i in der Größe
LA - o; die letzte Lage D des Kötzerfußes, die gleichzeitig die erste
Lage des Kötzerkörpers ist, bedingt die Maximalverschiebung der Stange i in der
Größe LD, ebenso wie die anderen Lagen des Körpers.
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Wenn nach Fig. 4. für eine bestimmte Amplitude der "Zahnstange 87,
die für konstante Schwingung geregelt ist, die abwechselnde und konstante Drehung
der Scheibe 42 sowie des Planetenrades 36 z. B. gleich dem '%'#'inkel 9 ist, so
'folgt, daß, die Verschiebung o der Stange i (LA== o) entsprechend
der Lage .-i für eine maximale Drehung des Zahnrades 39a etwa gleich cuA erhalten
wird; diese Drehung läßt den Zapfen 37 die gerade Linie 37-37A beschreiben, die
mit der Anfangslinie s-t zusammenfällt.
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Andererseits wird die maximale Bremsung entsprechend der Lage D, die
durch die maximale Verschiebung LD der Stange i erhalten wird, während der abwechselnden
Drehung S des Planetenrades 36 durch das Stillstehen des Innenzahnrades
39, erhalten, d. h. für einen Drehwinkel (vD - o des Innenzahnrades
39a; diese läßt den Zapfen 37 die Kurv e 37-37D beschreiben.
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Die dazwischenliegenden Bremsungen, entsprechend den Zwischenlagen
B und C, werden durch dazwischenliegende Verschiebungen LB und LC der Stange i erhalten,
die durch dazwischenliegende Drehung (OB und aOC des Innenzalinradesa
39, hervorgerufen werden. Diese wiederum bestimmen die Kurvenbahnen 37-37B
und 37-37c des Zapfens 37.
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Es wird also die Bremsung o für die Lage A bei der Stellung i35 des
Zapfens 133
erhalten, die maximale Bremsung für die Lage _D durch die Stellung
13,L, die dazwischenliegenden Bremsungen für die dazwischenliegenden Lagen B und
C durch die entsprechenden Zwischenstellungen des Zapfens 133 in der Kulisse
113 zwischen den Endstellungen 135 und I34..
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Bei der in den Figuren dargestellten Stellung des Zapfens 37 am Planetenrad
36 und bei den gewählten Winkeln (p und oj ergeben sich die Kurven 37-37A 37-3%B,
37-37c 37-37D und die entsprechenden Verschiebungen der Stange i.
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Für dieselbe Lage der Achse 37 zuin Planetenrad 36, aber für andere
Winkel (1,- und co ergeben sich entsprechende Teile derselben oder anderer Kurven
und damit auch andere Verschiebungen der Stange i.
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Andererseits würde eine andere Regelstellung des Zapfens 37 gegenüber
dem Planetenrad 36 für den Zapfen 37 Kuren ergeben. die von denen der Fig. 4. verschieden
sind, d. h. Gesetze für die Verschiebung der Stange i und infolgedessen für die
Bremsung, die von denen der Fig. 4. verschieden sind.
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.Nach dem oben Gesagten gestattet es die kombinierte Regelung der
Lage des Zapfens 37 gegenüber dem Planetenrad 36, mit dein Drehwinkel T und o,)
des Planetenrades 36 sowie des Innenzahnrades 39" für ein und denselben konstanten
Ausschlag des Spindelbankschwinghebels 153 eine unendliche Anzahl von Gesetzen
für die Verschiebungen und deren Amplituden hinsichtlich der Stange i und infolgedessen
eine unendliche Anzahl von Bremswerten zu erhalten.
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Zwecks Vereinfachung der Konstruktion ist an der zwischen den Rollen
137 und 138 geführten Stange i ein Winkel 136 befestigt, der die Wirkung
der Spulenbremsvorrichtung auf die Rolle 139 und damit auf die Bremsstange
i.4o -mit den Spulenbremsschnüren überträgt: letztere gleitet in der an der Spindelbank
93 befestigten Führung i-i, während die Rolle 139 durch eine Feder 1-.z gegen
den Winkel 136 gedrückt wird.