DE535809C - Verfahren zum Entharzen und Entfetten von Zellstoff - Google Patents

Verfahren zum Entharzen und Entfetten von Zellstoff

Info

Publication number
DE535809C
DE535809C DEA55083D DEA0055083D DE535809C DE 535809 C DE535809 C DE 535809C DE A55083 D DEA55083 D DE A55083D DE A0055083 D DEA0055083 D DE A0055083D DE 535809 C DE535809 C DE 535809C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
resin
cellulose
pulp
alkali
degreasing
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEA55083D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
OSCAR ANTONETTY
Original Assignee
OSCAR ANTONETTY
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by OSCAR ANTONETTY filed Critical OSCAR ANTONETTY
Priority to DEA55083D priority Critical patent/DE535809C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE535809C publication Critical patent/DE535809C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21CPRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
    • D21C9/00After-treatment of cellulose pulp, e.g. of wood pulp, or cotton linters ; Treatment of dilute or dewatered pulp or process improvement taking place after obtaining the raw cellulosic material and not provided for elsewhere
    • D21C9/08Removal of fats, resins, pitch or waxes; Chemical or physical purification, i.e. refining, of crude cellulose by removing non-cellulosic contaminants, optionally combined with bleaching
    • D21C9/083Removal of fats, resins, pitch or waxes; Chemical or physical purification, i.e. refining, of crude cellulose by removing non-cellulosic contaminants, optionally combined with bleaching with inorganic compounds

Description

  • Verfahren zum Entharzen und Entfetten von Zellstoff Zellstoff aus Nadelhölzern oder anderen harzreichen Hölzern nach dem Sulfit- oder Natronverfahren hergestellt, pflegt trotz sorgfältigster Bereitung kleinere und größere Mengen Harz zu enthalten, das durch die Behandlung mit den üblichen chemischen Mitteln nicht entfernt wurde.. Die Menge schwankt erfahrungsgemäß zwischen 0,5 bis 45 vom Hundert des Zellstofftrockengewichts. Sie schwankt ebenfalls innerhalb dieser Grenzen bei Proben, die aus der gleichen Kochung stammen, nicht selten, und zwar aus dem Grunde, weil das zur Zellstoffbereitung benutzte Holz nicht in allen seinen Teilen den gleichen Harzgehalt aufweist. An einem warmen Standort gewachsenes Holz hat einen höheren Harzgehalt als das Holz von kalten Standorten, das Holz von der Sonnenseite eines Berges ist harzreicher als das von der Schattenseite und sogar bei den einzelnen Stämmen ist im gleichen Block die der Sonne ausgesetzte Seite harzreicher als die entgegengesetzte. Dazu kommen noch diejenigen Teile des Stammes als ganz besonders harzreich, die durch eine äußere Verletzung zu einer vermehrten Harzabscheidung zwecks Bildung einer Schutzschicht für die verletzte Stelle angereizt wurden. Daß solche harzreichen Holzteile zusammen mit Holz von durchschnittlichem Harzgehalt in die gleiche Kocherfüllung kommen, ist im Betriebe nicht zu vermeiden. Es ist ferner nicht immer möglich und wirtschaftlich, die chemische Behandlung so lange fortzusetzen, bis auch aus den harzreichen Holzteilen alles Harz in die Ablauge übergegangen ist.
  • Dieses im Zellstoff zurückbleibende Harz verursacht bei der Verarbeitung des Zellstoffes zu Papier auf der Papiermaschine allerlei Störungen. Beim Mahlen stark harzhaltigen Zellstoffes im Holländer oder anderen Mahlgeräten wird das Harz aus den-Zellstoffasern herausgedrückt und ballt sich zu klebrigen Klumpen zusammen, die sich an Messer und Wandungen des Mahlgerätes ansetzen, sich später von diesen ablösen und in den Papierstoff übergehen. Größere Klumpen werden zwar durch die Knotenfänger abgefangen, aber der weitaus größte Teil wird durch die Mahlarbeit bis zur Fasergröße zerkleinert und gelangt in diesem Zustande auf das Sieb. Diese kleinen Harzteile verkleben die Maschen des Siebes und bilden eine der Ursachen, und zwar eine der bedeutendsten, für die von allen Papiermachern gefürchteten Siebflecken, die besonders bei der Herstellung feiner und dünner Papiere schädlich und lästig sind. Ferner setzen sich die Harzteile an die Walzen und Filze der Naßpartie, indem sie diese verschmutzen, und schließlich auf die Trockenzylinder, wo sie, durch die Wärme zum Schmelzen gebracht, durchsichtige Flecken im Papier erzeugen. Diese Übelstände werden vermieden, wenn das im Zellstoff befindliche Harz während des Mahlens im Holländer gelöst und in eine solche Form gebracht wird, in der es als Harzmilch auf die Papierfaser in der gleichen Weise, wie bei der Harzleimung, niedergeschlagen werden kann.
  • Man hat bereits versucht, durch unmittelbare Zuteilüng' vön Ätzalkalien oder solchen Alkalisalzen, die mit den Harzsäuren harzsaure Salze zu bilden geeignet sind, das im Zellstoff vorhandene H@.rz durch Verseifung in Lösung zu bringen. Erfahrungsgemäß gelingt dies aber nur dann, wenn Ätzalkalien verhältnismäßig sehr konzentriert oder die Alkalisalze, wie Carbonate oder Borate, bei einer dem Siedepunkt nahen Temperatur angewendet werden. Hierbei aber ist es nicht zu vermeiden, daß die Zellstoffaser angegriffen und in ihrer Festigkeit beeinträchtigt wird. Ferner ist eine Gelbfärbung der Faser bei dieser Behandlung nicht zu vermeiden, und das Kochen des Stoffes macht die Fäbrikation umständlich und kostspielig.
  • Nach einem anderen bekannten Verfahren soll die Entharzung von Zellstoff in der Weise vor sich gehen, daß dem harzhaltigen Zellstoffbrei solche Salze beigemischt werden, die wechselseitig ihre Basen und Säuren austauschen. Ist nun eines dieser Salze ein Alkalisalz, so soll sich als Zwischenstufe harzsaures Alkali bilden und nach beendeter Reaktion- der beiden Salze feinverteilte Harzsäure frei werden. Durch dieses Verfahren wird zwar die Schädigung und die Gelbfärbung der Zellstoffaser vermieden, aber die harzverteilende Wirkung des Verfahrens erstreckt sich nur auf die von den Zellen bereits abgeschiedenen und außen um die einzelnen Zellstoffasern abgelagerten freien Harzsäuren. Diejenigen, ebenfalls als Harz bezeichneten Stoffe aber, die die Pflanze im Innern der Zellen sich als Schutzmittel gegen Verletzungen und äußere Schäden bildet und die neben Harzsäuren in beträchtlicher Menge aus Fetten bestehen, werden von der erwähnten Umsetzungsreaktion nicht betroffen. Gerade diese klebrige, fetthaltige Masse, die besonders im frisch geschlagenen Holz in überwiegendem Maße vorhanden ist, aber ist es, die die erwähnten Störungen in der Papierfabrikation hervorbringt (vgl. Rudolf S i e b e r , Das Harz der Nadelhölzer, Seite 16, 17, 1o8, 1o9).
  • Das nachstehend beschriebene Verfahren, bei dem keine Ätzalkalien oder harzverseifende Alkalisalze verwandt werden und auch nicht von der wechselseitigen Umsetzung verschiedener Salze Gebrauch gemacht wird, ermöglicht es, die erwähnten Übelstände bei der Verwendung harzhaltigen Zellstoffes zu vermeiden und das gesamte Harz, auch das terpentinartige, sogenannte ätherlösliche, sowie die Fette zu entfernen, ohne daß eine Gelbfärbung oder sonstige Schädigung der Faser eintritt, weil durch die Umsetzung der nachstehend erwähnten Stoffe Ätzalkalien gebildet werden, die im Zustand des Entstehens eine besonders kräftige verseifende Wirkung haben und deshalb geeignet sind, selbst in starker Verdünnung sowohl die Harzsäuren als auch die Fette zu verseifen.
  • Zu diesem Zweck wird eine Lösung von Alkalisulfaten neben Alkalichloriden oder anderen Alkalisalzen, von denen ein Teil -Ammoniumsalze sind, gleichzeitig mit dem Eintragen des Stoffes in den Holländer gegeben. Der Zellstoff saugt die Salzlösung -auf. Nach einiger Zeit wird eine Lösung oder feinverteilte Aufschwemmung von Hydroxyden oder .Oxyden der Erdalkalien, die mit Sulfaten einen unlöslichen oder schwerlöslichen Niederschlag geben, hinzugefügt. Kommen diese Hydroxyde mit den vom Zellstoff angesaugten Alkalisalzen in Berührung, so werden an diesen Stellen ätzende Alkalihydroxyde frei, die im Entstehungszustand besonders wirkungsfähig sind und sich mit dem in der Zellstoffaser befindlichen oder dieser anhaftendem Harz und Fett leicht zu Alkaliharz-bzw. Fettseife verbinden. Frei werdendes Ammoniumhydroxyd bewirkt eine besonders schnelle Verseifung. Zu gleicher Zeit bildet sich ein unlöslicher oder schwerlöslicher Niederschlag von Erdalkalisulfat durch Umsetzung der Erdalkalihydroxyde mit den Alkalisulfaten, der von den kolloidal gelösten oder feinverteilten Harz- und Fettseifeteilchen adsorbiert wird und sie zum Ausflocken bringt. Im ausgeflockten Zustande werden dann die Harz- .und Fettseifeteilchen wiederum von den Zellstoffasern adsorbiert und wirken auf diese bzw. auf das daraus gefertigte Papier leimend. Der mitgefällte Niederschlag von Erdalkalisulfat erhöht die Weiße der Zellstoffaser und damit des fertigen Papieres ganz bedeutend, weil er sich in außerordentlich feinverteiltem Zustand an jede einzelne Faser anlagert. Bei Verwendung von Calciumhydroxyd bildet der in Lösung gegangene Teil des Calciumsulfates nach dem Absättigen der freien Alkalien mit dem verseiften Harz und Fett eine unlösliche Kalkseife, eine Verbindung, die, härter als die entsprechende Aluminiumverbindung, besser geeignet ist, die kolloidalen Harzteile an die Faser anzuheften als die bei der Harzmilchleimung sich bildende harzsaure Tonerde. So werden durch dieses Verfahren nicht nur die schädlichen Wirkungen des Zellstoffharzes und -fettes bei der Papiererzeugung bekämpft, sondern auch das Harz und Fett zur Leimung verwendbar gemacht. Wenn auch wohl selbst im harzreichsten Zellstoff niemals die zu einer Volleimung nötige Menge von etwa 3 °/o Harz vorhanden sein wird, so kann doch immerhin je nach dem Harzgehalt des Zellstoffes durch Zusatz von 1,5 bis s,5 °/o Harz in Form der üblichen Harzmilch eine Volleimung erreicht und eine Ersparnis von 0,5 bis 1,5 °/o Harz erzielt werden.
  • Eine praktische Ausführungsform des Verfahrens ist folgende: Auf je zoo kg Zellstoff (Trockengewicht) wird beim Eintragen in den Holländer eine Lösung von z kg Ammoniumchlorid, 1,5 kg Natriumsulfat und 1,5 kg Natriumchlorid in to Liter heißem Wasser gegeben. Nach Beendigung des Eintragens werden hinzugefügt: 3 kg Calciumhydroxyd in 3o Liter Wasser zu einer Milch aufgerührt und durch ein feines Sieb gegossen. Nach beendeter Mahlung wird der Stoff mit Aluminiumsulfatlösung bis zur sauren Reaktion versetzt und darauf in der üblichen Weise mit Harzmilch oder anderen Leimmitteln bis zum gewünschten Grade nachgeleimt. Statt Ammoniumchlorid, Natriumsulfat und Natriumchlorid können auch alle übrigen Chloride, Sulfate und anderen Alkalisalze Verwendung finden, ebenso statt Calciumhydroxyd auch alle anderen Erdalkalihydroxyde und Oxyde.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Entharzen und Entfetten von Zellstoff, dadurch gekennzeichnet, daß dem Zellstoff während der Bearbeitung im Holländer Alkalisulfat neben anderen Alkali- oder Ammonsalzen und sodann Erdalkalihydroxyd oder -oxyd zugesetzt wird.
DEA55083D 1928-08-14 1928-08-14 Verfahren zum Entharzen und Entfetten von Zellstoff Expired DE535809C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEA55083D DE535809C (de) 1928-08-14 1928-08-14 Verfahren zum Entharzen und Entfetten von Zellstoff

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEA55083D DE535809C (de) 1928-08-14 1928-08-14 Verfahren zum Entharzen und Entfetten von Zellstoff

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE535809C true DE535809C (de) 1931-10-16

Family

ID=6939817

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEA55083D Expired DE535809C (de) 1928-08-14 1928-08-14 Verfahren zum Entharzen und Entfetten von Zellstoff

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE535809C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE967187C (de) Verfahren zur Herstellung von Papier mit verbesserter Nassfestigkeit
DE646957C (de) Verfahren zur Herstellung von weichem, zaehem und saugfaehigem Papier
DE535809C (de) Verfahren zum Entharzen und Entfetten von Zellstoff
DE542775C (de) Verfahren zum Impraegnieren von Textilien mit Metallverbindungen
DE558705C (de) Verfahren zur Gewinnung konzentrierter Ablaugen bei der Herstellung von Zellstoff
DE610975C (de) Verfahren zur Wiedergewinnung von reinem Papierstoff aus mit Russfarbe bedrucktem Altpapier
DE2506919B2 (de) Verfahren zur gewinnung von ligninreichem fasermaterial und verwendung dieses materials zur herstellung von papier und pappe
DE608834C (de) Verfahren zum Waschen und Entfetten von Wolle
DE163660C (de)
DE939725C (de) Bleichverfahren fuer nicht homogene Faserbreie
AT73599B (de) Verfahren zur Aufarbeitung holzschliffhaltigen Altpapiers mit Hilfe von Alkalien.
DE257993C (de)
AT80790B (de) Verfahren zum Bäuchen von Baumwollwaren. Verfahren zum Bäuchen von Baumwollwaren.
DE731181C (de) Herstellung von hochwertigem Zellstoff nach alkalischen Aufschlussverfahren
DE2130186A1 (de) Verfahren zum Herstellen von Faservliesmaterial und nach diesem hergestelltes Faservilesmaterial
DE1810704C3 (de) Verfahren zum Bleichen von Holzpulpe für die Herstellung von Kunstseidenpulpe
AT138569B (de) Verfahren zur Herstellung von alkalische Füllmittel enthaltendem, geleimtem Papier.
DE537568C (de) Verfahren zum Neutralisieren des Alkaligehaltes von nicht oder unvollstaendig gewaschenem durch Alkaliaufschluss gewonnenem Zellstoff
DE609982C (de) Verfahren zur Verbesserung von Lithopone
DE2707273A1 (de) Verfahren bei der herstellung von holzschliff
DE767031C (de) Verfahren zur Herstellung von Zellwolle mit wollaehnlicher Kraeuselung aus Viskose
DE515018C (de) Verfahren zur Herstellung von Natronzellstoff
DE3328424A1 (de) Verfahren zur modifizierung von bagasse-pulpe
AT222478B (de) Verfahren zum Aufbereiten von durch Kunstharze naßfest gemachtem Papier
DE523864C (de) Verfahren zur Herstellung eines reinen Papierstoffes aus bedrucktem Altpapier