DE535662C - Ausloesevorrichtung fuer Schalter mit Sperrung durch Haltemagnete - Google Patents
Ausloesevorrichtung fuer Schalter mit Sperrung durch HaltemagneteInfo
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- H01H71/32—Electromagnetic mechanisms having permanently magnetised part
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
14. OKTOBER 1931
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
JVi 535 KLASSE 21 c GRUPPE
Die Erfindung betrifft eine Auslösevorrichtung für Schalter mit Sperrung durch Haltemagnete,
welche die Staffelung der Auslösezeit mehrerer im Zuge der Schalter hintereinanderliegender
Schalter in sehr kurzer Aufeinanderfolge gestattet.
Die gebräuchlichen mechanischen Verzögerungseinrichtungen lassen Staffelzeiten zu, die
bestenfalls in der Größenordnung einer zehntel Sekunde liegen. Diese Staffelzeiten reichen in
vielen Fällen nicht aus, da man in großen Netzen, welche mehrere Zentralen kuppeln, mit
Rücksicht darauf, daß bei Kurzschlüssen der Synchronismus der parallel laufenden Zentralen
nicht gestört wird, sehr kurze Äuslösezeiten verlangt.
Die Erfindung besteht nun darin, unter Verwendung von Haltemagneten als Sperrorgane
für die Auslösevorrichtungen der Schalter die verschiedene Einstellung der Auslösezeit durch
Veränderung der induktiven Verzögerung zu bewirken, welche beim Verschwinden des Halteflusses
auftritt. Mit dieser Einrichtung lassen sich Staffelzeiten in der Größenordnung von
hundertstel Sekunden erreichen.
Die Veränderung der induktiven Verzögerung beim Verschwinden des Halteflusses im Haltemagneten
ist grundsätzlich auf zwei Arten möglich, nämlich erstens dadurch, daß der HaltefLuß, also die Vormagnetisierung des Haltemagneten,
verändert wird, und zweitens dadurch, daß die Zeitkonstante des Stromkreises der
Haltewicklung oder der Auslösewicklung oder die Zeitkonstante beider Stromkreise verändert
wird, wodurch die Geschwindigkeit geändert wird, mit welcher der Haltefluß abklingt.
Diese Verhältnisse sind in den Abb. 1 und 2 deutlich gemacht.
In dem Schaubild Abb. 1 bedeutet 1 den
Haltefluß von der Anfangsstärke Fj11 in Funktion
von der Zeit t. Der Haltefluß klingt nach einer logarithmischen Kurve ab, wenn im Zeitmoment
0 Gegenamperewindungen auftreten, welchen ein Auslösefeld Fa entspricht. Mit F1
ist diejenige Feldstärke bezeichnet, bei deren Unterschreitung das Loslassen des Ankers des
Haltemagneten eintritt. Ist also der Haltemagnet auf die Feldstärke Fi11 vorerregt, so
findet das Loslassen des Ankers nach der Zeit tt
statt. Die Kennlinie 2 stellt die Änderung eines Haltefeldes von der Stärke Fn2 in Funktion von
der Zeit t dar, wenn das gleiche Auslösefeld Fa
auftritt. Bei gleicher Lage der Anfangstangente des abklingenden Halteflusses, also gleichen induktiven
Verhältnissen im Stromkreis, erfolgt nun infolge der höheren Erregung die Auslösung
des Ankers erst später, nämlich nach der Zeit t2.
In der Abb. 2 sind, die Verhältnisse dargestellt,
wie sie bei Änderung der Zeitkonstanten im Stromkreis der auf dem Haltemagneten liegenden HaltewicMung oder der Auslösewicklung
auftreten. Das Haltefeld Fi1 wird nicht
verändert. Ebenso ist die Stärke des Auslösefeldes Fa gegeben .und konstant. F1 ist wieder
diejenige Feldstärke, bei deren Unterschreitung das Loslassen des Ankers eintritt. Durch Ein-
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dipl.-Ing. Hans Besold in Berlin-Siemensstadt,
schaltung ■verschieden großer induktiver oder
Ohmscher Widerstände in die Stromkreise dei Wicklungen ist nun aber bei der Kennlinie 3
die Anfangstangente, mit welcher das Haltefeld abklingt, kleiner, d. h". auch die Zeitkonstante
kleiner gemacht worden als bei der Kennlinie 4. Auch durch diese Einstellung erreicht man
also die verschiedenen Auslösezeiten tx bzw. t2.
Die Gegenamperewindungen auf dem Magneten, welche das Haltefeld zum Verschwinden
bringen, können entweder vom Hauptstrom erzeugt sein: Die Verzögerung ist dann stromabhängig,
weil die Geschwindigkeit, mit welcher der Überstrom ansteigt, dabei eine Rolle spielt.
Die Gegenamperewindungen können jedoch auch von einer fremden Stromquelle von konstanter
Spannung erzeugt werden, sobald der Überstrom von der Ansprechhöhe auftritt: Die
Verzögerung ist in diesem Falle stromunabhängig und nur von der Wahl der Spannung
der fremden Auslösestromquelle und der elektrischen Verhältnisse im Auslöse- und Haltekreis
abhängig.
Man kann schließlich auch die Auslösung in bekannter Weise dadurch bewirken, daß man,
anstatt eine besondere Wicklung auf dem Haltemagneten für die Erzeugung der Gegenamperewindungen
anzuwenden, eine Gegenspannung direkt in die Haltewicklung induziert. Auch
in diesem Fall wird die Auslöseverzögerung durch verschiedene Wahl der Erregung oder der
Zeitkonstanten im Haltekreis verändert.
In den Abbildungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Abb. 3 zeigt eine stromabhängige Verzögerung. 5 ist die zu überwachende ■ Leitung, die den
Hauptstrom / führt. 6 ist der Haltemagnet, 7 sein Anker, 8 die Abreißfeder, 9 ein · Hebel,
mit dem der Anker 7 fest verbunden ist und der bei 10 seinen Drehpunkt hat, und 11 ist
ein dem Hebel 9 angelenktes Steuerventil, welches bei der öffnung Druckluft in das Ausschaltorgan
des Schalters einläßt und damit die Ausschaltung bewirkt. 12 ist die Haltewicklung,
13 die konstante Haltestromquelle, 14 ein Regulierwiderstand, Die Halteamperewindungen
erzeugen das Haltefeldi1/,, die Hauptstromwicklung
15 erzeugt das Auslösefeld Fa. Wird der Regulierwiderstand 14 auf einen
größeren Wert eingestellt, so wird damit der Erregerstrom i und gleichzeitig auch die Zeitkonstante
verkleinert. Infolgedessen wird die Auslöseverzögerung nach Abb. 1 und 2 geringer.
In der Abb. 4 ist eine stromunabhängige Verzögerung dargestellt. Der Haltemagnet 16 trägt
wieder eine Haltewicklung 17, die von der Haltestromquelle 18 erregt ist. In den Haltestromkreis
ist der Regulierwiderstand 19 eingeschaltet. DieAuslösewicklung20 liegt in einem
Stromkreis mit der besonderen Auslösestromquelle 21 von konstanter Spannung. In den
Auslösestromkreis ist eine Unterbrechungsstelle 22 und eine Regulierdrossel 23 eingeschaltet.
Die Unterbrechungsstelle 22 liegt zwischen den Elektroden einer Funkenstrecke 32, die an der
Spannung der sekundären Wicklung 24 eines Transformators 25 liegt, der vom Hauptstrom
erregt ist. Tritt ein Überstrom von entsprechender Höhe auf, so wird in der Sekundärwicklung
24 des Transformators eine solche Spannung induziert, daß die Funkenstrecke 32 überschlägt. Die Unterbrechungsstelle 22 wird
dadurch ionisiert, und im Auslösestromkreis fließt dann der Auslösestrom ia, der die Auslösewicklung
20 erregt. Es entsteht also das Gegenfeld Fa, welches das Haltefeld Fh zum. Verschwinden
bringt.
Durch die felderhaltende Wirkung der Induktion in den Wicklungen Vj und 20 wird das plötzliche
Abnehmen des Haltefeldes verhindert und bewirkt, daß es nach den in Abb. 2 dargestellten
logarithmischen Kurven 3 und 4 abklingt, deren Anfangstangenten durch die Zeitkonstanten der
beiden Stromkreise bestimmt sind. Die Regulierung dieser Zeitkonstanten erfolgt durch verschiedene
Einstellung des Ohmschen Widerstandes 19 bzw. der Drossel 23. Auch durch
Erhöhung der Spannung der Batterie 21 kann die Auslösung beschleunigt, durch Verkleinerung
dieser Spannung verzögert werden, weil hierdurch die Größe\Fa nach Abb. 1 geändert wird.
Man kann dies etwa durch Anwendung eines Spannungsteilers für die Stromquelle 21 erreichen.
In Abb. 5 ist der Fall dargestellt, daß zum Zwecke der Auslösung eine Gegenspannung
direkt in die Haltewicklung induziert wird. Der Haltemagnet 26 trägt lediglich eine Wicklung
27, die von der Haltestromquelle 28 erregt ist und in die durch die Sekundärwicklung 29 des
vom Hauptstrom erregten Transformators 30 eine Gegenspannung induziert wird, durch die
der Haltestrom zum Verschwinden gebrachtwird. Die Geschwindigkeit, mit der dieser Haltestrom
verschwindet, ist abhängig von dem Verhältnis der Spannung der Haltestromquelle 28 zu der
Gegenspannung der Sekundärwicklung 29 und von der Zeitkonstanten des Haltestromkreises.
Durch Einschaltung verschieden großer induktiver oder Ohmscher Widerstände 31 können
diese beiden Größen und damit die Auslösezeiten verändert werden.
Der Haltemagnet kann entweder, wie in den vorangegangenen Beispielen, ein Steuerorgan,
beispielsweise ein Druckluftventil, eine Klinkvorrichtung o. dgl. betätigen, also die Ausschaltung
des Schalters mittelbar bewirken. Er kann ebensogut selber an seinem Anker die
Hauptkontakte tragen, also die Unterbrechung unmittelbar bewirken.
Daz Prinzip der Erfindung kann in gleicher Weise sowohl für Gleichstrom- wie auch für
Wechselstromschalter Verwendetwerden. Werden bei Wechselstrom Haltemagnete verwendet, die
eine vom Hauptstrom erregte Auslösewicklung tragen, so ist in bekannter Weise dafür zu
sorgen, daß in der Auslösewicklung bei Überstrom in beiden Halbwellen des Wechselstroms
gleichgerichtete Auslöseströme entstehen und daß die normalen Pulsationen des Wechselstroms
ohne Einfluß auf den Haltestromkreis bleiben.
ίο Auf die Wirksamkeit der Auslöseverzögerung
nach der Erfindung ist dies ohne Einfluß.
Claims (3)
- Patentansprüche:i. Auslösevorrichtung für Schalter mit Sperrung durch Haltemagnete, dadurch gekennzeichnet, daß durch Veränderung der induktiven Verzögerung beim Verschwinden des Haltefeldes die Auslösezeit des Schalters geregelt wird.
- 2. Auslösevorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Haltefeld im Haltemagneten durch Regulierung der Erregung auf verschieden hohe Werte eingestellt wird.
- 3. Auslösevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitkonstante des Stromkreises der Haltewicklung oder der Auslösewicklung oder die Zeitkonstante beider Stromkreise gemeinsam geregelt wird.Hierzu r Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE535662T | 1930-03-09 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE535662C true DE535662C (de) | 1931-10-14 |
Family
ID=6556992
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1930535662D Expired DE535662C (de) | 1930-03-09 | 1930-03-09 | Ausloesevorrichtung fuer Schalter mit Sperrung durch Haltemagnete |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE535662C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE757251C (de) * | 1933-09-13 | 1953-09-14 | Siemens Schuckertwerke A G | Ausloesegeraet zum synchronen Abschalten eines Leistungsschalters |
DE1060468B (de) * | 1957-01-10 | 1959-07-02 | Calor Emag Elektrizitaets Ag | Stromunterbrecher, der durch Zuenden von Sprengstoff ausgeloest wird |
-
1930
- 1930-03-09 DE DE1930535662D patent/DE535662C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE757251C (de) * | 1933-09-13 | 1953-09-14 | Siemens Schuckertwerke A G | Ausloesegeraet zum synchronen Abschalten eines Leistungsschalters |
DE1060468B (de) * | 1957-01-10 | 1959-07-02 | Calor Emag Elektrizitaets Ag | Stromunterbrecher, der durch Zuenden von Sprengstoff ausgeloest wird |
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