DE557709C - Einrichtung zum Unterbrechen von Wechselstromkreisen - Google Patents
Einrichtung zum Unterbrechen von WechselstromkreisenInfo
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- DE557709C DE557709C DES93911D DES0093911D DE557709C DE 557709 C DE557709 C DE 557709C DE S93911 D DES93911 D DE S93911D DE S0093911 D DES0093911 D DE S0093911D DE 557709 C DE557709 C DE 557709C
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- H01H71/10—Operating or release mechanisms
- H01H71/12—Automatic release mechanisms with or without manual release
- H01H71/24—Electromagnetic mechanisms
- H01H71/26—Electromagnetic mechanisms with windings acting in opposition
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
26. AUGUST 1932
26. AUGUST 1932
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21 c GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 14. September 1929 ab
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Unterbrechen von Wechselstromkreisen
innerhalb der ersten Halbwelle des Überstromes mit Hilfe eines Schnellschalters mit polarisiertem Haltemagneten.
Derartige Schnellschalter besitzen eine Auslösezeit, die kleiner ist als die Dauer einer
halben Periode von Wechselströmen, wie sie in der .Starkstromtechnik gebräuchlich sind.
xo Um zu bewirken, daß die Auslösung auf jeden Fall innerhalb der ersten Halbwelle des
Überstromes erfolgt, muß Vorsorge dafür getroffen werden, daß der Auslöseimpuls immer
die gleiche Richtung hat, also von der Stromrichtung im Netz unabhängig ist.
Um solche gleichgerichtete Auslöseimpulse zu erzielen, wurde bereits vorgeschlagen, die
Auslösewicklung des Haltemagneten mit dem zu überwachenden Stromkreis mit Hilfe von
zwei vormagnetisieren Drosselspulen zu koppeln. Durch entsprechende Vormagnetisierung
und Einschaltung der induktiven Wicklungen im Auslösestromkreis läßt sich dann erreichen, daß der Auslöseimpuls stets die
gleiche Richtung behält.
Diese Einrichtung besitzt jedoch gewisse Xachteile. Da nämlich die Auslöseenergie
hierbei von dem zu überwachenden Stromkreis selber geliefert wird, ist die Amplitude
des Auslö'sestromes von den Energievorgängen in dem zu überwachenden Stromkreis abhängig.
Die zur Verfügung stehende Auslöseenergie ist daher bei großen Überströmen verhältnismäßig groß, während sie bei kleinen
klein ist. Die Drosselspulen, welche zur Kopplung des Auslösestromkreises mit dem
zu überwachenden Stromkreis dienen, müssen, da sie auch die Auslöseenergie übertragen
müssen, entsprechend groß bemessen werden.
Diese Nachteile werden durch die Einrichtung nach der Erfindung vermieden. Erfindungsgemäß
wird eine die Auslösewicklung des Haltemagneten speisende, von dem zu überwachenden Stromkreis unabhängige Auslösestromquelle
in Verbindung mit einer Vorrichtung verwendet, welche normalerweise die Auslösestromquelle kurzgeschlossen oder
den Auslösestromkreis unterbrochen hält und die nur auf die Steilheit bzw. Höhe des Überstromes
in dem zu überwachenden Stromkreis anspricht, jedoch von der Stromrichtung
unabhängig ist. Die Auslöseenergie braucht hier nicht durch die den Auslösimpuls
übertragende Vorrichtung hindurchzugehen. Außerdem hat die Einrichtung den Vorzug, daß die Steilheit des Auslöseimpulses
und damit die Geschwindigkeit der Auslösung von dem Moment ab, wo der Auslösestromkreis
geschlossen bzw. sein Kurzschluß aufgehoben wird, lediglich von der Größe der Spannung der unabhängigen Stromquelle im
Auslösestromkreis abhängt, welche die Aus-
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dipl.-Ing. Otto Müller in Berlin-Siemensstadt.
löseenergie liefert. Man hat also eine unabhängige Auslösung insofern, als sich diese,
wenn einmal "eingeleitet, mit stets gleichbleibender Geschwindigkeit und Sicherheit vollzieht.
Als von der Stromrichtung unabhängige Vorrichtungen kommen insbesondere solche
in Betracht, welche auf den Wärmewirkungen des elektrischen Stromes oder auf den Ionisationserscheinungen
in Dielektriken unter dem Einfluß elektrischer Potentiale beruhen. Beide sind lediglich vom Effektivwert bzw.
von der Amplitude des Auslösestromes abhängig.
Zweckmäßigerweise verwendet man nach der Erfindung eine im Auslösestromkreis eingebaute
Entladungsvorrichtung, welcher die zur Einleitung der Entladung erforderliche
Energie von dem zu überwachenden Stromkreis durch Transformation zugeführt wird.
Durch die von dem Überstrom bewirkte Entladung wird eine Trennstelle im Auslösestromkreis
ionisiert und auf diese Weise der Auslösestromkreis mit der kleinsten Verzögerung
geschlossen.
Eine andere Ausführungsform erhält man nach der Erfindung durch Verwendung einer
zur Auslösestromquelle parallel geschalteten Wärmeauslösevorrichtung, insbesondere einer
Sicherung, welche in einem Stromkreis liegt, der aus dem zu überwachenden Stromkreis
transformatorisch gespeist wird und eine gesättigte Drosselspule enthält. Als Sicherung
verwendet man zweckmäßigerweise eine solche mit sehr kleiner Abschmelzdauer.
In den Abbildungen sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch
dargestellt.
In Abb. ι ist 1 die zu überwachende Hauptleitung,
in welcher die Schaltstücke 2, 3 eines Schnellschalters liegen, 4 ist der polarisierte
Haltemagnet eines Schnellschalters mit dem Anker 5 und dem daran befestigten Schaltstück
3 und der Abreißfeder 6. Der Haltemagnet trägt die von der Gleichstromquelle 7
erregte Haltewicklung 8 und die Auslösewicklung 9. Der Auslösestromkreis hat eine
Trennstelle 10, die zwischen zwei Kugelelektroden 11, 12 liegt. In den Auslösestromkreis
ist die die Auslöseenergie liefernde Gleichstromquelle! 13 eingeschaltet. 14 und 15
sind Sicherungen und 16 eine Schutzfunkenstrecke, die zur Verhütung von Beschädigungen
im Haltestromkreis durch eindringende Überspannungen dient.
Die Kugelfunkenstrecke 11, 12 wird durch
den Transformator 17 von der zu überwachenden Leitung 1 beeinflußt. Fließt in der Leitung
ι ein Überstrom von einer solchen Steilheit, daß die in der Sekundärwicklung des
Transformators 17 erzeugte Spannung zu einem Funkenüberschlag an den Elektroden
11, 12 führt, dann wird der Auslösestromkreis
im gleichen Augenblick geschlossen. Dieser wird dann von der Auslöseenergie der Stromquelle 13 durchflossen,
welche in der Auslösewicklung 9 des Haltemagneten den durch die Pfeilrichtung gekennzeichneten
magnetischen Auslösefluß erzeugt, der dem Haltefluß in der Wicklung 8 entgegengerichtet
ist und ihn so weit schwächt, daß der Magnet seinen Anker losläßt. Je höher die Spannung der Energiequelle 13 gewählt
wird, einen desto steileren Verlauf hat der Auslöseimpuls, und desto rascher erfolgt
daher die Auslösung. Will man die Verzögerung ausschalten, welche durch die Induktionswirkung
des verschwindenden Halteflusses in der Wicklung 8 hervorgerufen wird, so kann man in den Stromkreis der Wicklung
8 eine Kompensationswicklung einschalten, die in bekannter Weise auf einer vom Auslösestrom erregten Kompensationsdrossel
liegt.
Die Ionisierung der Unterbrechungsstelle im Auslösestromkreis geschieht jedoch vorteilhafter
als mit einer Luftfunkenstrecke in einer geschlossenen Röhre, in welcher die für
die Ionisierung günstigsten Verhältnisse hergestellt werden können. Man ist sodann unabhängig
von atmosphärischen Einflüssen, welche bei Luftfunkenstrecken die Entladung in unerwünschter Weise beeinflussen.
In Abb. 2 ist der Fall dargestellt, daß die Auslösewicklung des Haltemagneten durch
eine vom Auslösestrom beeinflußte Schmelzsicherung stromlos gehalten wird. 20 ist die
überwachte Netzleitung, in welche der Schnellschalter mit seinen beiden Schaltstücken
21, 22 und der Transformator 23 eingeschaltet sind. Das" bewegliche Schaltstück
22 ist am Anker 24 des Haltemagneten 25 befestigt. An ihm wirkt die Abreißfeder 26.
Der Haltemagnet trägt die Haltewicklungen 27, die von der Haltestromquelle «28 erregt
sind, und die Auslösewicklung 29, 30 ist die Auslösestromquelle, 31 ein Ohmscher Widerstand.
32 ist die zur Auslösestromquelle parallel geschaltete Schmelzsicherung, 33 ein Kondensator. 34 ist die Sekundärwicklung
des Transformators 23 und 35 eine gesättigte Drossel.
Die Einrichtung wirkt folgendermaßen: Bei normalem Strom herrscht an der Wicklung
34 des Transformators 23 eine gewisse sekundäre Klemmenspannung e, der durch
die Klemmenspannung an der Drossel 35 das Gleichgewicht gehalten wird, da die Sicherung
32 einen Kurzschluß darstellt. Der Strom der Auslösestromquelle 30 fließt ganz über die Sicherung 32, so daß die Auslösewirkung
29 stromlos ist. Der Haltemagnet
Claims (3)
1. Einrichtung zum Unterbrechen von Wechselstromkreisen innerhalb der ersten
Halbwelle eines Überstromes mit Hilfe eines Schnellschalters mit polarisiertem Haltemagneten, gekennzeichnet durch eine
die Auslösewicklung des Haltemagneten öo speisende, von dem zu überwachenden
Stromkreis unabhängige Stromquelle und durch eine nur auf die Steilheit bzw. Höhe des Überstromes in dem zu überwachenden
Stromkreis ansprechende, jedoch von der Stromrichtung unabhängige Vorrichtung, welche normalerweise die
Auslösestromquelle kurzgeschlossen oder den Auslösestromkreis unterbrochen hält.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine in dem Auslösestromkreis
eingebaute Entladungsvorrichtung, welcher die zur Einleitung der Entladung erforderliche Energie von dem zu
überwachenden Stromkreis durch Transformation zugeführt wird.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine zur Auslösestromquelle
parallel geschaltete Wärmeauslösevorrichtung, insbesondere eine Sicherung, welche in einem Stromkreis liegt, der aus
dem zu überwachenden Stromkreis transformatorisch gespeist wird und eine gesättigte
Drossel enthält.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES93911D DE557709C (de) | 1929-09-14 | 1929-09-14 | Einrichtung zum Unterbrechen von Wechselstromkreisen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES93911D DE557709C (de) | 1929-09-14 | 1929-09-14 | Einrichtung zum Unterbrechen von Wechselstromkreisen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE557709C true DE557709C (de) | 1932-08-26 |
Family
ID=7518340
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES93911D Expired DE557709C (de) | 1929-09-14 | 1929-09-14 | Einrichtung zum Unterbrechen von Wechselstromkreisen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE557709C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1085251B (de) * | 1959-07-02 | 1960-07-14 | Licentia Gmbh | Einrichtung zur betriebsmaessigen UEberwachung von Kurzschluessen in elektrischen Anlagen |
DE1293311B (de) * | 1961-05-16 | 1969-04-24 | Siemens Ag | Anordnung zur UEberwachung eines ueber die Primaerwicklung eines Stromwandlers fliessenden Stromes |
-
1929
- 1929-09-14 DE DES93911D patent/DE557709C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1085251B (de) * | 1959-07-02 | 1960-07-14 | Licentia Gmbh | Einrichtung zur betriebsmaessigen UEberwachung von Kurzschluessen in elektrischen Anlagen |
DE1293311B (de) * | 1961-05-16 | 1969-04-24 | Siemens Ag | Anordnung zur UEberwachung eines ueber die Primaerwicklung eines Stromwandlers fliessenden Stromes |
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