DE535657C - Einrichtung zur fortlaufenden Zugbeeinflussung - Google Patents
Einrichtung zur fortlaufenden ZugbeeinflussungInfo
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
14. OKTOBER 1931
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 2Oi GRUPPE
Es sind Zugbeeinflussungseinriclitungen bekannt,
bei denen der zur Steuerung des Strekkensignals dienende Blockstrom und 'ein zusätzlicher
Linienstrom zur Beeinflussung des Zuges oder zur Signalübertragung auf den Führerstand benutzt wird. Die Unterscheidung
der verschiedenen Signalbegriffe wird im allgemeinen dadurch erzielt, daß beide Ströme
je nach der Stellung der Streckensignalje
oder je nach dem Zustand der aufeinanderfolgenden Blockstrecken verschiedenartig gesteuert werden und auf getrennte Empfangsorgane des Zuges einwirken. Hierbei wird
die unbeschränkte Fahrerlaubnis aus Sicherheitsgründen meist bei gleichzeitigem Empfang beider Ströme gegeben, während bei
Nichtempfang eines Stromes oder beider Ströme diese Fahrerlaubnis eingeschränkt oder ganz aufgehoben wird.
Die Empfangsspulen für beide Gleisströme sind so angeordnet, daßi sie nur durch den
ihnen zugeordneten Strom beeinflußt werden, um jeweils die gewünschte Wirkung auf dem
Zuge ordnungsmäßig hervorzurufen. Dies setzt voraus, daß die Gleisströme immer in
solcher Stärke und Richtung fließen, daß Fehlwirkungen ausgeschlossen sind.
Diese Voraussetzung ist aber nicht immer erfüllt. Fast in jedem Weichenabschnitt ist
die Führung des Blockstromes durch die Schienen mit Rücksicht auf die signaltechnischen
Bedürfnisse der Gleisüberwachung derart, daß in der einen oder anderen Fahrstraße
der Blockstrom nicht mehr in voller Stärke in beiden Schienen oder auch nur in einer
Schiene vor der ersten Zugachse schließ!4.
Fn Gleisen, z. B. denen der Blockstrom nur an einem Ende zugeführt wird, die aber in
beiden Fahrrichtungen befahren werden (z. B. Abstell- und Kehrgleise), würde der Blockstrom
überhaupt nur bei der dem Speisepunkt zugekehrten Fahrt empfangen werden, während er bei der vom Speisepunkt abgekehrten
Fahrt infolge des Kurzschlusses durch die Achsen in diesem Gleisabschnitt nicht
mehr vor der ersten Achse fließt. Wenn nun aber die Fahrt über solche Gleise oder Weiclienabschnitte
freigegeben ist,· so muß für die Dauer der Freigabe der Empfang der
Gleisströme auf dem Fahrzeug gesichert sein. Ferner ist der Empfang an jedem Anfang und
Ende eines Gleisabschnittes beeinträchtigt, da die Ströme nicht immer unmittelbar an den
Schienenenden dem Gleis zugeführt 'werden, sondern in einigem Abstand davon. Diese
'Schienenenden werden; daher auch z. B. stromlos durchfahren und würden unerwünschte
Unterbrechungen der fortlaufenden Übertra·
*) Von dem Patenlsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dipl.-Ing. Karl Liiddecke in Berlin-Siemensstadt.
gung verursachen. Für einen Linienstrom, der ebenfalls durch die Fahrschienen fließt,
bestehen grundsätzlich die gleichen Schwic
rigkeiten. - - ■ -
Die vorliegende Erfindung gibt ein Mitte] an, den dauernden und ungestörten Empfang
des Block- und Linienstromes auf dem Zuge bei seiner Fahrt durch die freigegebenen
Gleise, insbesondere die Weichen, Kreuzungen, Abstell- und Kehrgleise der Bahnhöfe
und Stellwerksbezirke, zu gewährleisten, ohne die Speisung der einzelnen Abschnitte und
deren Scliienenisolierung zu ändern und ohne zusätzliche Empfangsapparate auf dem Fahrzeug
anzuordnen. Erfindungsgemäß wird längs des Gleisstückes, bei dessen Befahren der
Empfang eines der beiden Gleisströme ganz oder teilweise ausbleiben würde, ein Ersatzweiter
in einer solchen Lage im Gleis angaordnet und mit einem Strom von solcher
Stärke und Richtung gespeist, daß' er dia Empfangsspulen in -genügender Stärke zur
Beeinflussung des Zuges erregt. Die Lage dieses Ersatzleiters und die. Stärke des in
ihm fließenden Stromes richtet sich nach der Höhen- und Seitenlage der Empfangsspulen
am Zuge.
■ ;Bei einem Zugbeeinflussungs'sysfceni, bei, dem
der Blockstrom und der Linienstrom in den Fahrschienen fließt und bei' dem daher die
Empfangsspulen des Zuges in geeigneter Lage η alie den Fahrschienen angeordnet sind, muß
der Ersatzleiter in den erwähnten Gleisabschnitten erfindungsgemäß in der Nähe einer
der beiden Fahrschienen angeordnet werden, um je eine der dem Block- und Linienstroni
zugeordneten Spulen in einer für die Beeinflussung des Zuges ausreichenden Stärke ζυ
erregen.
Die Abb. ι zeigt ein Ausführungsbeispiel dieser Anordnung·.
In den Schienen 1 und 2 fließt der Blockstrom in entgegengesetzten Richtungen und
der Linienstrom in gleicher Richtung. Durch Induktionswirkung wird in bekannter Weise
' in den beiden am Zuge angebrachten Empfangsspulen 4 und 5 für Blockstrom, eine Spannung
erzeugt, die über die. Leitung 12 dem
Verstärker 14 zugeführt wird. Das gleiche
geschieht für den gleichsinnig gerichteten Linienstrom in den Spulen 6 und 7, die die
in ihnen erzeugte Spannung über die Leitung 11 dem Verstärker 13 zuführen. Die weitere
Schaltung der Beeinflussungsmittel auf dem Zuge sei eine der bekannten Ausführungen.
Hierbei ist es gleichgültig, ob die Spulen für Block- und Linienstrom auf je einem gemeinsamen
Eisenkern 3 und 9, wie Abb. 1 zeigt, oder in anderer bekannter Weise teils vor,
teils hinter der ersten Zugachse auf getrennten Eisenkernen oder ohne Eiden ,als Luftspulen
angeordnet" sind. Für dieses Beispiel ist wesentlicli die Lage der Spulen 4 und 6 in
der Nähe der Fahrschienen, die auf freier Strecke beide Ströme führen. Ist nun in
Weichen- oder anderen Gleisabschnitten, z. B. innerhalb eines Stellwerkbezirkes, dieser nor-.
male Stromveriauf gehindert, so würde entweder der eine oder der andere Verstärker
oder beide feeine oder nur ungenügende Spannu'rjg erhalten und eine Einschränkung der
Fährerlaubnis bewirken. In solchen Fällen wird gemäß der Erfindung in der Nähe der
einen Fahrschiene ein Ersatzleiter 3* bzw. 3"
verlegt und mit einem Strom gespeist, der größer ist als der kleinste für die Beeinflussung
erforderliche Block- oder Linienstrom. Dieser Ersatzstrom erzeugt dann in
den Spulen 5 und 7 bzw. 6 und 8 eine Spannung, die etwa ebenso groß ist wie die Spannung,
die beim normalen Stromverlauf in jedem Spulenpaar, hervorgerufen wird und
daher beide Verstärker annäliernd gleich stark erregt. In diesen Abschnitten wird dann den
Fahrschienen kein Linienstrom zugeführt. Die umständlichen Maßnahmen zur richtigen Leitung
des Linienstromes durch die Weichenschieneii und Kreuzungen ohne Störung des
Blockrelais werden erspart. Der Ersatzstrom ersetzt gemäß der Erfindung somit nicht nur
den Blockstrom, sondern auch den Linienstrom.
Bei einem System, das für die Übertragung des Linienstromes bereits einen besonderen
Leiter (z. B. einen in der Mitte des Gleises verlegten Leiter) benutzt, kann auch gemäß
der Erfindung zur Vermeidung eines zusätzlichen, die in Frage kommenden Gleisabschnitte
überbrückenden Ersatzleiters dieser Linienstromleiter aus seiner normalen Lage, in der er die dem Blockstrom zugeordneten
Empfangsspulen nicht beeinflußt, in eine solche Lage verschoben und mit Linienstrom
von solcher Stärke gespeist werden, daß er beide Empfangsapparate des Zuges ausreichend
erregt.
Hierfür zeigt die Abb. 2 ein Beispiel. 15 ist
der Mittelleiter, in dem der Linienstrom auf freier Strecke fließt, und 6 die Empfangsspule, die über Leitung 11 an den Verstärker
13 angeschlossen ist. Um die Ersatzleiter 3 zu sparen, wird der Linienstromleiter aus seiner
Mittellage 1,5 so weit zur Seite 15° bzw.
15s gerückt,, daß er die Spulen 6 und 5
bzw. 6 und 4 gleichzeitig beeinflußt und beider Verstärker 14 und "1.3 wieder annähernd
gleich stark erregt. Das Maß der seitlichen Verschiebung richtet sich nach den Abmessungen
und der Höhen- und Seitenlage der einzelnen Spulen und nach dem normalen Stärke-Verhältnis
der beiden Ströme. Um nun beide Verstärker ebenso stark zu erregen wie im
Normalfalle, muß der Linienström entsprechend
größer gewählt werden.
Die gleiche Wirkung wird gemäß, der Erfindung dadurch erzielt, daß der Ersatz- bzw.
Linienstromleiter längs der zu verstärkenden Strecke in einer Schleife mehrfach dicht
nebeneinander geführt wird. Diese Anordnung ist besonders dort vorteilhaft, wo die
verstärkte Wirkung nur auf einer verhältnis-VO mäßig kurzen Strecke innerhalb eines größeren
Gleisabschnittes erwünscht oder notwendig ist, so daß eine allgemeine Stromerhöhung des ganzen Stromkreises oder ein
besonderer zusätzlicher Stromkreis an dieser Stelle unwirtschaftlich wäre.
Ein Beispiel hierfür zeigt Abb. 3, Sie betrifft das Ende 'eines Gleisabschnittes und
•den Anfang eines zweiten Abschnittes, deren Schienen 1 und 2 und 101, 102 durch Isolierstoße
24 bekannter Art gegeneinander abgegrenzt sind. Die Anschlußleitungen 19 und 20
der Schienen 1 und 2 für den Blockstrom, den der Blocktransformator 18 liefert, liegen
in einem solchen Abstande vor den Schienenstoßen, daß ein in Richtung A fahrender Zug
die Streckenlänge 33 ohne Blockstrom durchfährt.
Um nun die hierdurch unterbrochene Beeinflussung des Zuges aufrechtzuerhalten;
wird gemäß der Erfindung der Linienstrom-' leiter 15 aus seiner normalen Mittellage längs
der Strecke 33 nahe den Schienen 1 und 101
verlegt und nach einer Schleife 115 nochmals in gleicher Weise neben dier ersten Leitung
entlang geführt, um dann in dem neuen Abschnitt 101, 102 wieder die Mittellage 16 einzunehmen.
Die Rückleitung 115 muß dabei einen genügenden Abstand vom Gleis haben,
um eine entgegengesetzte Wirkung auf die Empfangsspule des Zuges möglichst zu vermeiden.
Wenn an dem Isolierstoß' 24 der Linienstromkreis 15 des ersten Gleisabschnittes 1, 2
zu Ende ist und ein neuer Liinienstromkreis 16 für den folgenden Gleisabschnitt 101, 102
beginnt, so kann die Stromschleife sinngemäß durch eine Parallelführung des Endes des
ersten Stromleiters 15 mit dem Anfang des zweiten Leiters r6 ersetzt werden. Voraussetzung
hierfür ist allerdings ein möglichst geringer Phasenunterschied beider Linienströme,
damit die gewünschte Verdopplung der Empfangsstärke erreicht wird. In ungünstigen
Fällen kann diese Stromschleife '-'■ auch sinngemäß erweitert werden, z.B. durch
mehr als zweifache Parallelführung der Stromleiter. :
Diese Art der Verlegung des Linien Stromleiters
kann erfindungsgemäß auch an solchen
Stellen erfolgen, bei denen aus irgendwelchen Gründen die normale Mittellage nicht angängig
ist, z. B. bei Drosselstößen, die mitten im Gleis liegen und nur .durch Verschiebung
des Linienstromleiters ,zugänglich shid. Dabei der Seitenlage der normale Strom zur Erregung
der Mittenspule des Zuges nicht ausreicht, ist eine Verbesserung des Linienstromempfanges
durch Vervielfachung der Stromstärke mittels der angegebenen einfachen oder mehrfachen Schleifenverlegung vorteilhaft.
Bei manchen Gleisabschnitten, in denen die seitliche Verschiebung des Linienstrom·
Leiters oder die Verlegung eines Ersatzleiters angebracht ist, kann stellenweise noch ein
Blockstrom fließen, der die in seiner Nähe befindliche Empfangsspule erregt. Wenn dieser
Schienenstrom und der Ersatzstrom ein- ' ander phasengleich sind oder eine Phasenverschiebung
bis zu 900 haben, so verstärken sich ihre Wirkungen auf die Spulen. Haben
beide Ströme aber entgegengesetzte Polarität oder eine Phasenverschiebung von mehr als
900, so können ihre Wirkungen auf die Spulen sich ganz oder teilweise aufheben. Da der
Blockstrom innerhalb eines Gleisabschnittes wegen der erforderlichen Isolierung in den
Weichen seine Richtung von der linken 'zur fechten Schiene mehrfach wechseln kann, so
kann die Kompensierung des Ersatzstromes durch den Blockstrom innerhalb eines Abschnittes
häufig eintreten. Um dies zu ver-: meiden, kann erfindungsgemäß der Ersatzstrom
so stark gewählt werden, daß er die Wirkung auch des größten in den Schienen
fließenden Blockstromes überkompensiert, so daß bei jedem beliebigen Phasenunterschied
beider Ströme die erforderliche Mindesterregung der Empfangsspulen nicht unterschritten
wird. Dann ist es gleichgültig, ob der Er- " satzleiter in der Nähe der linken oder der
rechten Fahr schiene liegt.
Dieser übermäßig starke Ersatzström kann gemäß der Erfindung auf einen geringeren
Wert dadurch herabgedrückt werden, daß man den Ersatzleiter je nach der Isolierung
der Schienen in den -einzelnen Abschnitten abwechselnd nahe der linken oder der rechten
Fahrschiene verlegt, so daß der Ersatzstrom immer einen Phasenunterschied gegenüber
dem etwa vorhandenen Blockstrom von weniger als 90° aufweist.
Ein Beispiel hierfür zeigen die Abb. 4 bis 7. Abb. 4 stellt einen Weichenabschnitt dar,
wie er häufig bei dem selbsttätigen Streckenblocksystem vorkommt. Der Weichenabschnitt
ist gegen die angrenzenden Gleisabschnitte. durch die drei Isolierpaare 24, 26, 27 isoliert.
Der Blockstrom wird den Schienen r und 2 vom Blocktransformator 18 an einem Ende
(24) des Weichenabschnittes zugeführt, so daß er in einem bestimmten Augenblick, z. B.
in der durch einfache Pfeile angedeuteten Richtung, fließt, nämlich durch die Schiene 2
bis zum Isolierstoß 2 5, durch den Schrägverbinder 17, die Schiene ι zur Gleiswicklung
des Blockrelais 21 und -von dort zurück durch
die Schiene-2, ia, 1 zum Transformator 18.
Der Blockstrom wechselt also am Isolierstoßpaar 2 5 von der linken zur rechten Fahrschiene
(in Fahrrichtung A gesehen) und beim Rückfluß zwischen dem Herzstück und der
Weichenzunge ebenfalls von der linken zur ίο rechten Schiene. Erfindungsgemäß wird nun
der Leiter für den Linienstrom, der zugleich als Ersatz für den Blockstrom dient und etwas
stärker als normal gewählt wird, zwischen den < Isolierstößen 24 und 25 in die Nähe der Fahrschiene
2 (Leiter ι ζα) und zwischen den Isolierstößen
25 und 26 in die Nähe der Schiene 1 (Leiter 15*) gerückt (vgl. Abb. 2). Die Stromrichtung
des Linienstromes (bezogen auf den Blockstrom) wird so gewählt, daß der Phasenao
winkel beider Ströme kleiner als 900 ist, was durch die Doppelpfeilspitze angedeutet sein
mag. Ein zweiter Linienstromkreis wird neben der Schiene 2, 2a bis zum Isolierstoß 27 augeordnet.
Seine Lage und Stromrichtung ist aus der Abbildung zu erkennen.
Die Abb. 4 zeigt die Stromverhältnisse für den unbesetzten Weichenabschnitt. Ob hierbei
der Linienstrom eingeschaltet ist oder nicht, hängt von den sonstigen Betriebsbedingungen
ab, die für die vorliegende Betrachtung bedeutungslos sind. Ein Merkmal der
Erfindung ist vielmehr die angegebene Phasenangleichung des Linien- und Blockstromes
durch die gekennzeichnete wechselseitige Verlegung des Linienstromleiters für den Fall,
daß die !Fahrerlaubnis erteilt ist.
Wenn nun z. B. ein Zug diesen Weichenabschnitt in der Richtung A befährt, so empfängt
er den über. seine erste Achse kurz-, gesclilossenen Blockstrom und außerdem den
vom Zuge nicht beeinflußten Linienstrom. Dieser Zustand, der während der Fährt bis
zu den Isolierstößen 25 erhalten bleibt, ist in Abb. 5 gesondert dargestellt. Der Block·
strom, der entgegen der Fahrrichtung in der Schiene 1 über die erste Achse 22 und durch
die Schiene 2 wieder zurückfließt, erregt die Empfangsspulen 4 und 5 in dem durch die
einfachen Pfeile angedeuteten Sinne. Der Linienstrom erregt sowohl die Blockstromspule
4 als auch die Linienstromspule 6 in dem durch die Pfeile mit DoppeLspitze angedeuteten
Sinne.. Bei der gezeichneten Lage des Linienstromleiters verstärkt daher der Linienstrom die Wirkung des Blockstromes in
Spule 4. * '
Hat der Zug die Isolierstoß© 25 überfahreiij
so ist entsprechend Abb. 6 die Richtung des Blockstromes in der Schiene umgekehrt und
demgemäß auch die Lage des Linienstromleiters 15er. Der Blockstrom beeinflußt aber
die Spulen 4 und 5 in gleicher Weise wies zuvor. Auch die Spule 6 bleibt vom Linienstrom gleich stark erregt. Statt der Spule 4
erhält jedoch jetzt die Spule 5 eine zusatzliehe Erregung durch den Linienstrom" im
Leiter 1S", die aber die gleiche Wirkung auf
den Verstärker .ausübt wie zuvor die Erregung der Spule 4 durch den Strom des
Leiters i$b. Die Beeinflussung beider Empfangsorgane
bleibt also ungestört.
Wäre die Richtung der Linien ströme in
dem dargestellten Augenblick umgekehrt oder läge der Leiter in Abb. 5 neben der Schiene 2
(bzw. in Abb. 6 neben Schiene 1), so würde er die Wirkung des Blockstromes teilweise
oder ganz aufheben. Nur bei übermäßiger Stromstärke würde er eine Überkompensierung
des. Blockstromes bewirken und die Empfangsspule 4 bzw. 5 ausreichend stark
beeinflussen können.
Die gleichen Verhältnisse, wie die in Abb. 6 dargestellt, liegen vor, wenn ein Zug in der
Richtung C über die Isoüerstöße 27 in den Weichenabschnitt einfährt. Nur tritt hier der
Leiter 16« an die Stelle des Leiters 15°.
. Fährt aber ein Zug in Richtung B, so schließen, wie Abb. 7 zeigt, die Achsen 23
die Schienen 1 und 2 bzw. ia und 2 bzw.
ib und 2 kurz, und die vor der ersten Achse
22 angebrachten Empfangsspulen 4 und 5 empfangen keinen Blockstrom. Dagegen erregt
der Linienstrom im Leiter i6a bzw. 15°
die Mittelspule 6 und die Spule 5 stark genug, um beide Verstärker richtig zum Ansprechen
zu bringen.. Für diesen letzten Fall wäre die Stromrichtung des Linienstromes in bezug
auf den Blockstrom gleichgültig. Da aber in diesem Weichenabschnitt Fahrten in beiden
Richtungen stattfinden, muß die Phase des Linienstromes dem Blockstrom angeglichen
werden.
Grundsätzlich die gleichen Richtlinien gelten für alle Gleise, z. B. Rehrgleise, Kreuzungen o. dgl., die in verschiedenen Richtun-
gen befahren werden können oder in denen ein Wechsel des Blockstromes von einer
Schiene zur. anderen erfolgt. ,
Die Beispiele der Abb. 4 bis 7 bezogen sich auf das Übertragungssystem gemäß Abb. 2
mit besonderem, in der Gleismitte angeordnetem Linienstromleiter 15 und einer ihm zugeordneten
Mittelspule 6. Die Erfindung läßt sich aber auch sinngemäß auf ein Übertragungssystem
mit einer anderen Stromführung und Spulenanordnung für den Linienstrom anwenden, z. B. bei Benutzung der
Stromschiene oder der Fahrschienen als Linienstromleiter (vgl. Abb. 1). Ein Unterschied
besteht nur in der Verwendung eines besonderen Ersatzleiters an Stelle des Linienstromleiters.
Claims (8)
- Eine weitere Möglichkeit 'zur Beseitigung ungünstiger Phasenunterschiede besteht erfindungsgemäß darin, eine künstliche Phasenverschiebung des Linienstromes gegen den Blockstrom durch Zwischenschaltung von geeigneten Impedanzen in den Linienstromkreis herzustellen. Da der Blockstrom infolge der Induktivität der Schienen oder anderer Hilfsmittel meist eine gewisse Phasenverschiebungίο zwischen Spannung und Strom besitzt, kann durch Einfügen von Kapazitäten in den Ersatz- bzw. Linienstromkreis eine Phasenverschiebung im umgekehrten Sinne bewirkt werden, so daß ein Phasenunterschied von etwa 900 zwischen Block- und Ersatzstrom leicht erreicht werden kann. Umgekehrt kann bei vorhandener kapazitiver Phase des Blockstromes eine umgekehrte Phasenverschiebung durch Einfügen von Drosseln in den Linienstromkreis erzielt werden. Größere Phasenunterschiede als 900 beeinträchtigen die gewünschte Wirkung auf die Spulen um so weniger, je geringer die Blockstromstärke im Vergleich zum Ersatzstrom ist. Man hat es durch dieses Einschalten von geeigneten Impedanzen in der Hand, den Beeinflussungsgrad so zu regeln, daß auch ohne wechselseitige Verlegung des Ersatzleiters und ohne übermäßige Steigerung des Ersatzstromes die erforderliche Erregung der Empfangsspulen gesichert ist.Hierbei kann die Phasenverschiebung durch Einschalten solcher Impedanzen in die Linienoder Ersatzstromkreise unmittelbar oder auf der Primärseite der Speisetransformatoren bewirkt werden oder ζ. B. auch durch Zwischenschalten eines Transformators mit einer geeigneten kapazitiven oder induktiven Belastung oder durch irgendeine Kombination der an sich bekannten Methoden zur Phasenverschiebung.Ein Beispiel für eine derartige Anordnung zeigt Abb. 8, bei der ein Transformator 38 mit seiner Primärwicklung 37 in den Ersatz-Stromkreis eingeschaltet ist, während seine Sekundärwicklung 36 mit einem Kondensator 35 verbunden ist. Diese Schaltung empfiehlt sich, um trotz großer Ersatzstromstärke mit kleinen Kapazitäten auszukommen, indem die Sekundärwicklung 36 mit hoher Windungszahl ausgeführt wird. Statt der rein kapazitiven Belastung kann auch je nach der gewünschten Phasenverschiebung und Strombemessung jede Kombination von Kapazitäten, Induktivitäten oder Ohmschen Widerständen gewählt werden.Pa Xii ν τ λ ν S PRÜc H E:i. Einrichtung zur fortlaufenden Zugbeeinflussung, bei der zwei längs der Strecke Go fließende verschiedenartige Ströme, z. B. Block- und Überwachungsstrom, induktiv auf den Zug übertragen werden, dadurch gekennzeichnet, daß in Gleis- und Weichengebieten mit unregelmäßigem Stromverlauf ein Ersatzstromkr-eis angeordnet wird, der zugleich beide Empfangsorgane des Zuges in einer für die erlaubte Fahrt ausreichenden Stärke beeinflußt.
- 2. Einrichtung nach Anspruch I3 bei der der Block- und der Überwachungsstrom bei ihrem normalen Verlauf durch geeignete Anordnung der Empfangsorgane des Zuges unabhängig voneinander übertragen werden, dadurch gekennzeichnet, daß die gleichzeitige Erregung beider Empfangsorgane (13, 14) durch !eine von der normalen Anordnung der Stromleiter (15«, 150, i6a) abweichende Anordnung des Ersatzstromkreises bewirkt wird, welche die bei normalem Stromverlauf erzielte Unabhängigkeit des Empfanges beider Ströme aufhebt.
- 3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Ersatzstromkreis vom Überwachungsstromkreis gebildet wird, dessen Leiter aus seiner normalen Lage herausgerückt wird und dessen Strom bis zu einer für den normalen Empfang ausreichenden Stärke erhöht wird.
- 4. Einrichtung nach Anspruch r bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Ersatzstromkreis durch einen Überwachungsstromkreis mit ein- oder mehrfacher Parallelführung und Schleifenbildung seines Leiters (115) bei normaler Überwachungsstromstärke gebildet wird.
- 5. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirkung des Ersatzstromkreises durch zwei benachbarte Überwachungsströme mit ein- oder mehrfacher Parallelführung ihrer Leiter bei ihrer normalen Stromstärke und bei möglichst geringem gegenseitigen Phasenunterschied erzielt wird.
- 6. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei teilweise noch übertragenem Blockstrom der Ersatzstrom so stark erhöht wird, daß er die Wirkung des Blockstromes bei jedem beliebigen Phasenunterschied beider Ströme in einer für den normalen Empfang ausreichenden Stärke überkompensiert.
- 7. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Ersatzstromleiter zur Vermeidung übermäßiger Stromsteigerung wechselweise nahe der linken oder rechten Fahrschiene :(z. B.i, 2°) so angeordnet wird, daß der Phasenunterschied des Ersatzstromes gegen einen etwa noch vorhandenen Blockstrom kleiner als 900 ist.
- 8. Einrichtung nach Anspruch ι bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Ersatzstrom zur Vermeidung übermäßiger Stromsteigerung und Wechselseitiger Verlegung seines Leiters durch Einschaltung von Impedanzen, bestehend aus Kapazität, Induktivität oder Ohmschen Widerständen, in seinen Stromkreis .eine Phasenverschiebung von etwa 900 gegen den >etwa noch vorhandenen Blockstrom erhält.Hierzu ι Blatt Zeichnungen
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEV26268D DE535657C (de) | 1931-01-21 | 1931-01-21 | Einrichtung zur fortlaufenden Zugbeeinflussung |
Applications Claiming Priority (1)
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DEV26268D DE535657C (de) | 1931-01-21 | 1931-01-21 | Einrichtung zur fortlaufenden Zugbeeinflussung |
Publications (1)
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DE535657C true DE535657C (de) | 1931-10-14 |
Family
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DEV26268D Expired DE535657C (de) | 1931-01-21 | 1931-01-21 | Einrichtung zur fortlaufenden Zugbeeinflussung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE535657C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5897196A (en) * | 1996-03-29 | 1999-04-27 | Osram Sylvania Inc. | Motor vehicle headlamp |
-
1931
- 1931-01-21 DE DEV26268D patent/DE535657C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5897196A (en) * | 1996-03-29 | 1999-04-27 | Osram Sylvania Inc. | Motor vehicle headlamp |
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