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Verfahren zum Bestimmen des Glanzes von Flächen beliebiger Art In
dem Hauptpatent 505 614 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Bestimmen
des Glanzes von Flächen beschrieben, und es ist dort auch angegeben, wie namentlich
die auf photographischem Wege erhaltenen Streuglanzbilder ausgewertet werden können
bzw. wie die Breite des Streuglanzes festzustellen ist.
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Derartige Streuglanzbilder sehen etwa so aus, wie es in Abb. i der
Zeichnung dargestellt ist, d. h. auf dem Filmstreifen A befindet sich eine Schwärzung,
die nach den Enden zu allmählich immer schwächer wird, je nachdem, in welcher Art
die PrüflingsfläAe das Licht reflektiert. Um derartige Bilder auswerten zu können,
ist es erforderlich, die mit B angegebene Breite des Streuglanzes festzustellen.
Eine solche Bestimmung kann man nun ganz roh durch bloßes Betrachten bewirken, wobei
man aber nur ungenaue Resultate erhält. Es ist deshalb in dem Hauptpatent bereits
vorgeschlagen worden, mit Hilfe von zwei etwa in einer Schablone vorgesehenen Schlitzen,
die um einen bestimmten Betrag voneinander entfernt sind, die in den Schlitzen erscheinenden
Flächen zu betrachten und durch Verschieben den Eintritt einer merklichen Helligkeitsänderung
in dem einen Schlitz in bezug auf den anderen festzustellen. Als das eine Ende der
Streuglanzbreite wird dann die Mitte zwischen beiden Schlitzen bezeichnet. Auch
dieses Verfahren ist aber noch verhältnismäßig roh. Mit der Erfindung wird daher
ein. Verfahren vorgeschlagen, das eine wesentlich größere Genauigkeit ermöglicht.
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Gemäß der Erfindung wird die Ermittlung der Streuglanzbreite folgendermaßen
vorgenommen Von dem Filmstreifen A, wie er in Abb. i dargestellt ist, wird gemäß
Abb. 2 das eine Ende abgeschnitten, welches scheinbar keinerlei Schwärzung zeigt,
aber im Apparat bei der Aufnahme des Bildes doch, wenn auch schwach, belichtet und
danach mit dem übrigen Teil des Films entwickelt wurde. Dieses abgeschnittene Stück
C wird also dieselbe Grundfarbe bzw. denselben Grundschleier haben wie der übrige
Teil des Films. Darauf wird der abgeschnittene Teil C, wie durch den Pfeil angedeudet,
neben das Ende des Films gelegt und als Vergleichsobjekt benutzt, wenn der Beginn
der Schwärzung festgestellt werden soll. Man kann sich zu, dieser Untersuchung irgendeiner
beliebigen optischen Vergleichseinrichtung bedienen, welche z. B. zunächst bei der
Beleuchtung des Vergleichsstücks C und des Filmstreifens von unten her die durch
die beiden Filmstücke gehenden Strahlenbündel nebeneinander in den beiden Gesichtsfeldhälften
gleich hell erscheinen läßt. Beim Verschieben des Filmstreifens tritt bei Beginn
des Streuglanzbildes eine eben merkliche Verdunkelung der einen Gesichtsfeldhälfte
im Vergleich zur anderen ein. Diese Stelle gilt als Beginn der Streuglanzbreite.
Noch genauer
läßt sich die Festlegung aber dann bewirken, wenn man
nicht den Eintritt eines Helligkeitsunterschiedes als maßgeblich annimmt, sondern
das Auftreten 'einer Helligkeitsgleichheit in beiden Gesichtsfeldhälften, indem
man von vornherein durch Einschalten von absorbierenden oder schwächenden Medien
in den durch das Vergleichsstück. C gehenden Strahlengang eine bestimmte, nach Prozenten
bekannte Helligkeitsverminderung hervorruft und dann das Streuglanzbild selbst so
weit verschiebt, bis in beiden Gesichtsfeldhälften gleiche Helligkeit zu erkennen
ist. Auf diese Weise wird selbstverständlich die wirkliche Streuglanzbreite um einen
nach Einigung definierten Betrag gekürzt. Der Grad der Helligkeitsverminderung,
die von vornherein vorgenommen wird, kann und muß den jeweiligen Verhältnissen angepaßt
werden, und es können zu ihrer Hervorrufung alle möglichen bekannten Mittel benutzt
werden, wie z. B. Spiegelglasplatten, Nikols, rotierende Sektoren, Graukeile u.
dgl. Die optische Einrichtung, die erwähnt wurde, kann ebenfalls beliebiger Art
sein, wie z. B. ein Polarisationsphonometer nach Martens, oder ganz einfach eine
Vorrichtung, wie sie in Abb. 3 schematisch angedeutet ist, bei der in dem Gesichtsfeld
die durchgelassenen Helligkeiten von dem Streifen C und von dem Film A mit dem Streuglanzbild
erscheinen, wenn. Strahlenbündel von irgendeiner Lichtquelle durch diese Filmflächen
C und A über Linsen und Prismen dem Gesichtsfeld zugeführt werden. In den Strahlengang,
der das Vergleichsstück C durchsetzt, wird die Vorrichtung eingeschaltet, die eine
nach Prozenten vorausbestimmte Vorausschwächung bewirkt; In gleicher Weise kann
man, wenn man so das eine Ende der Streuglanzbreite festgelegt hat, auch das andere
Ende bestimmen. Aus der sich ergebenden Verschiebung des Streuglanzstreifens lassen
sich dann die weiteren Schlüsse ziehen. Falls notwendig, kann man in ähnlicher Weise
auch das seitliche Abfallen des Maximums des Streuglanzbildes bestimmen. .
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Ferner ist es möglich, in analoger Weise zu verfahren, wenn man nicht
nur ein Streuglanzbild auf einem Filmstreifen aufgenommen hat, sondern gleichzeitig
zwei nebeneinanderliegende Bilder, wie es auch schon vorgeschlagen worden ist, von
denen das eine dem Prüfling, das andere dem Standard zukommt.
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Das Wesen der Erfindung liegt also hauptsächlich in der Erkenntnis,
daß nur dann eine einwandfreie Feststellring "der Streuglanzbreite bei den photographisch
aufgenommenen Streuglanzbildern möglich ist, wenn als Vergleich zu dem Streuglanzbild
selbst ein Teil des Aufnahmematerials benutzt wird, da ja bekanntlich bei jeder
Belichtung auch dem Auge-nicht sichtbare Strahlen eine Veränderung des Aufnahmematerials
in irgendeiner Form bewirken können und diese Veränderungen unter Umständen für
die richtige Beurteilung und Messung der Streuglanzbreite von großer Wichtigkeit
sind. Insbesondere können bei der Belichtung stets irgendwelche Schleiererscheinungen
auftreten, die unter Umständen dem bloßen Auge kaum sichtbar oder auffällig sind,
das Auswerten bzw. Messen der Streuglanzbreite aber doch beeinflussen können, wenn
man nicht ein Vergleichsstück desselben mit dem Streuglanzbild belichteten Aufnahmematerials
benutzt. Es handelt sich bei diesen Erscheinungen nicht oder nicht wesentlich um
die Grundeigenschaften des Aufnahmematerials, sondern um die Veränderungen, die
bei dessen Belichtung zwecks Aufnahme des Streuglanzbildes in Erscheinung treten.
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