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Optische Nivelliereinrichtung, insbesondere zur Messung der bleibenden
Senkung ° von Eisenbahnschienen In gewissen Zeitabschnitten, muß die Höhenlage der
Eisenbahnschienen nachgeprüft werden. Zur Messung der eingetretenen Senkung der
Schienenbedient man sich optischer Nivelliereinrichtungep; die aus einem mit Fadenlinie
ausgerüsteten, auf der Schiene befestigten Ablesefernrohr und anzuvisierenden Nivellierlatten
o. dgl. bestehen.
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Da die Genauigkeit der Messungen bei den bisher bekannten ähnlichen
Vorrichtungen durch das zwischen den Einzelmessungen, besonders bei Ausmessungen
von Kurven, notwendige Nachstellen des Fernrohres oft beeinträchtigt wurde, besteht
erfindungsgemäß die Nivelliereinrichtung einerseits aus einer durchbrochenen Nivellierscheibe,
in deren Rahmen in bestimmtem Abstand voneinander mehrere senkrecht gestellte Skalen
befestigt sind, und anderseits aus einem auf der Schiene von Klemmbügeln gehaltenen
und für ähnliche Zwecke benutzten Fernrohr, dessen Fuß durch an den Klemmbügeln
angebrachte Stellschrauben zu einer einfachen Richtvorrichtung ausgebildet ist.
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Dadurch wird erreicht, daß man mit diesem Richtsystem, besonders auch
in Kurven, fehlerlose Messungen ausführen kann, da das auf eine der Skalen eingestellte
Fernrohr bei einer Reihe weiterer Ablesungen, die auf den verschiedenen Skalen der
allmählich auf der Schiene verschobenen Nivellierscheibe vorgenommen werden, nach
der ersten Einstellung nicht mehr nachgestellt zu werden braucht.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt.
In diesen zeigt die Abb. i die aus dem Fernrohr i-2 und der Nivellierscheibe 23
bestehende Nivelliereinrichtung, von der Seite -gesehen, die noch durch eine Nivellierlatte
i9' ergänzt ist. Abb. 2 stellt- eine Schnittzeichnung nach der Linie A-A der Abb.
i dar. Abb. 3 zeigt die durchbrochene Nivellierscheibe im Schnitt nach der Linie
B-B der Abb. i. Abb. 4 vtranschaulichteineHilfsnivellierscheibe (Schnitt nach der
Linie C-C der Abb. i) und Abb. 5 das Ablesefernrohr mit seinen als Richtvorrichtung
ausgebildeten Haltern. Abb. 6 zeigt einen Schnitt durch einen der Haltebügel in
größerem Maßstab, Abb. 7 eine Ausführungsform der durchbrochenen Nivellierscheibe
mit fünf Skalen und Abb. 8 das Ablesefernrohr mit seinen Halte- und- Einstellorganen
im Schnitt. Abb. 9 veranschaulicht die Wirkung der Einstellvorrichtungen des Fernrohres
und Abb. io die Anwendung der Nivelliervorrichtung bei Messungen in einer Kurve.
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Zur Ausführung der Messung werden die einzelnen Nivelliergeräte _
mit - -Klemmbügeln 14, 25, a1 auf die Schienen aufgesetzt. Jeder
Klemmbügel
hat einen nach innen eingebuchteten und auf der Schienenlauffläche aufruhenden Teil.
Die das Fernrohr tragenden Bügel sind in weiter unten beschriebener Weise zu einfachen
Einstellvorrichtungen ausgebildet.
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Das Ablesefernrohr 12, das einen horizontalen Fadenstrich und eine
Schärfeneinstellungsschraube 49 enthält, ruht auf dem Fuß 16 und läßt sich
durch die Höheneinstellungsschraube 17 um die in dem Fuß 16 gelagerte horizontale
Achse 18 drehen. Zur horizontalen Einstellung dient eine Libelle 15. An der
Libelle 15 kann festgestellt werden, ob die V isierebene des Fernrohres mit
der senkrechten, durch die Schienenachse gelegten Ebene zusammenfällt und der Fadenstrich
mit einer gewissen Genauigkeit horizontal verläuft.
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Die in -.den Abb. i und 2 schematisch dargestellten beiden Tragteile
14, die zur Befestigung des Fernrohres auf der Schiene dienen, bestehen aus je einem
starren 47 und einem nachgiebigen Bügelteil 46 (s.Abb. 8), die den Fuß des Fernrohres
mit der Schiene verbinden. Durch die starren Bügelteile sind Stellschrauben 48,
48' geführt, die innen gegen die Schiene stoßen können und zur Seiteneinstellung
des Fernrohres dienen.
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Die mit den Bügeln 25 auf der Schiene 13
befestigte durchbrochene
Nivellierscheibe besteht aus einem Rahmen mit mehreren senkrechten Stangen 23 mit
den Zwischenräumen 24. Auf den Stangen 23 sind in erforderlichem Umfang Einteilungen
vorgesehen. Diese Skalen (in der Abb. 7 z. B. fünf Stück) tragen in an sich bekannter
Weise Ziffern, die auf dem Kopf stehen, so daß sie durch' das -Fernrohr leicht richtig
abgelesen werden können. Zweckmäßig trägt jede Skala eine von einem. Nullpunkt nach
oben und nach unten ansteigende Einteilung, von denen die eine die positive und
die andere die negative Korrektur angibt. Um Fehlablesungen nach Möglichkeit auszuschließen,
sind die die negative Korrekturskala tragenden Stangenhälften farbig angelegt, so
daß der Ablesende, wenn er in dem farbigen Gebiet abliest, sofort weiß, daß es sich
um eine negative Korrektur handelt.
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Zweckmäßig kann auch noch eine Hilfsnivellierscheibe mit zwei verschieden
gefärbten (hell und dunkel) Feldern T g, i g' verwendet werden, die mit den Bügeln
21 auf der Schiene ruht, und die eine Libelle 22 zur horizontalen Einstellung des
Trennungsstriches 2o zwischen dem hellen und dem dunklen Teil der Scheibe trägt.
Zweckmäßig wird der Trennungsstrich in solchem Abstand von der Lauffläche -der Schiene-angebracht,
daß er sich etwa in der Höhe der Visierlinie des Fernrohres befindet, wenn dieses
horizontal eingestellt ist. Durchführung der Messung mitdemvorliegendenNivelliergerät
an einem Beispiel Es soll die .sichtbare Senkung einer 'Schwelle an einem Punkt
D in bezug auf zwei in Ordnung befundene, auf demselben Gleisstrang beiderseits
des Punktes D gelegene Punkte E und F gemessen werden. Zu diesem Zweck werden die
Hilfsnivellierscheibe bei E, das Fernrohr bei F und die graduierte, durchbrochene
Nivellierscheibe bei D in Stellung gebracht. Nach Einspielen der Nivellierlibellen
wird dann von dem Fernrohr aus der Trennstrich 2o der Hilfsnivellierscheibe anvisiert
und mit Hilfe der Schraube 17 das Fernrohr um die Achse 18 so verstellt, bis sein
horizontaler Fadenstrich sich mit dem Trennstrich 2o der Hilfsnivellierscheibe deckt.
Ohne weitere Beeinflussung der Stellschraube 17 visiert man alsdann die graduierte
Nivellierscheibe an und liest auf dieser direkt, beispielsweise in Millimetern,
das die bleibende Absenkung des Punktes D oder, mit anderen Worten, das die Absenkung
der der Prüfung unterliegenden Schwelle angebende Maß ab.
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Dabei erleichtert die Vielzahl der Graduierungen 23 auf der Nivellierscheibe
das Nivellieren, auch wenn die Schiene zwischen den beiden Vergleichspunkten E und
F nicht ganz geradlinig verläuft.
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Die Wirkungsweise der Einstellschrauben 48, 48' wird in der Abb. 9
veranschaulicht. Wenn das Ablesefernrohr mit den die Schiene umklammernden Bügelteilen
46 und 47 auf einer -Schiene befestigt ist, so liegt es bei gelockerten. Stellschrauben
48 zur Schiene ausgerichtet. Zieht man dann die hintere Schraube 48 (Abb. 9) an,
so wird das Fernrohr in bezug auf die Schiene nach links-gerichtet. Zieht man hingegen
die vordere Schraube 48' an, so nimmt das Fernrohr eine nach rechts gerichtete-
Stellung ein.
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Handelt es sich darum, einen gekrümmten Streckenabschnitt So-S (Abb.
io) auszunivellieren, so wird das Fernrohr zu Beginn der Messung ein für allemal
an einem Ausgangspunkt So auf einer -der Schienen in Stellung gebracht und die durchbrochene
Nivellierscheibe V mit mehreren Skalen 23 an dem äußersten Punkt S aufgestellt.
Das Fernrohr wird nun so ausgerichtet, daß seine optische Achse So-X bei einer Rechtskurve
durch die äußerste linke Skala der Nivellierscheibe (wie im Falle der Abb. io) oder
bei einer Linkskurve durch die äußerste rechte Skala verläuft. Für die Messungen
an den Zwischenpunkten genügt .es, die durchbrochene INTivellierscheibe längs der
Schiene über die Punkte S¢, S", SZ und S,-gegen So zu verschieben. An
jedem
dieser Punkte macht man eine Ablesung auf der Nivellierscheibe, und zwar erfolgen
die einzelnen Ablesungen nacheinander auf den verschiedenen Skalen, ohne daß dabei
das Fernrohr jeweils neu einzustellen ist. Dabei bietet die durch die Nivellierscheibe
mit mehreren Skalen ermöglichte Unbeweglichkeit des Fernrohres eine sichere Gewähr
für die Beibehaltung einer gänzlich unveränderten Visierebene bei mehreren aufeinanderfolgenden
Messungen.