-
Vorrichtung zum Vergleichen zweier parallel nebeneinander verlaufender
Strecken (Maßstäbe, Gewindegänge o. dgl.) miteinander. Die Erfindung bezieht sieh
auf Meßvorrichtungen zum Vergleichen zweier Strecken, beispielsweise von Maßstäben,
Gewindegängen o. dgl., miteinander, bei denen die Streckenpunkte durch Anschneiden
mit entsprechenden Zielvorrichtungen eingestellt werden. Um mit diesen Meßvorrichtungen
eine möglichst große Genauigkeit zu erzielen, hat man bei ihnen, entsprechend einem
von E. A b b e aufgestellten Grundsatz, die beiden miteinander zu vergleichenden
Strecken in einer Geraden, also hintereinander, angeordnet. Dann wird das Meßergebnis
von fehlerhaftenAbweichungen der Führungen, in denen die bei der Ausführung des
Vergleichs zu verschiebenden Teile, z. B. die Zielvorrichtungen, angeordnet sind,
fast nicht beeinflußt. Diese Anordnung hat jedoch den Nachteil, daß die Meßvorrichtung
verhältnismäßig lang wird, nämlich mindesteiis gleich . der doppelten Länge .des
zu mess'nden Gegenstandes, so @daß die Anwendung des Abbeschen Grundsatzes im allgemeinen
auf Vorrichtungen für kürzere Gegenstände beschränkt ist.
-
Nach der Erfindung ist es jedoch möglich, zur Vermeidung der großen
Länge der Meßvorrichtung die beulen miteinander zu vergleichen-den Strecken parallel
nebeneinander anzuordnen und trotzdem in demselben Maße von fehlerhaften Abweichungen
.der genannten Führungen unabhängig zu werden, wie bei Durchführung des Abbeschen
Grundsatzes. Der Erfindung gemäß erreicht man diese Unabfiängigkeit hier dadurch,
daß man eine Zielvorrichtung vorsieht, die zwei fest miteinander verbundene, parallel
zu den Strecken verschiebbare, sammelnde und den Achsenstrahl tun go° ablenkende
optische Systeme enthält, deren jedes ein Vorschaltsystein für ein feststehendes
Fernrohr bildet, dessen Objektivaehse parallel zu den Strecken liegt. Dabei bildet
man die Vorschaltsysteme so aus und ordnet sie so an, claß erstens jeder vordere
Brennpunkt eines solchen Systems auf derjenigen Strecke liegt, die mit dem betreffenden
System angeschnitten wird, und .daß zweitens diejenigen Punkte .der optischen Achsen
der beiden Vorschaltsysterne zusammenfallen, deren jeder die Eigenschaft hat, daß
ein vom GegenstancIsraum nach ihm hinzielender Lichtstrahl, .der in der durch die
optische Achse des betreffenden Vorschaltsystems und die mit ihm anzuschneidende
Strecke bestimmten Ebene verläuft, das Vorschaltsystem unter dem nach Größe und
Vorzeichen gleichen Winkel gegenüber der optischen Achse verläßt, unter dein er,
im Gebmenstand.sraum gegen diese Achse geneigt ist.
-
jedes der Vorschaltsvsteme zusammen mit. (lern zugehörigen F erurohr
bildet dann ein
Mikroskop mit geknickter optischer Achse. |
von dem der eine Bestandteil, das Fernrohr, |
feststeht, und von dein der andere Bestand- |
teil, das Vorschaltsvstein, verschiel.bar ist. |
Dabei ist zunächst durch die erwähnte, 1, 'e- |
sondere Lage der Brennpunkte der Vorschalt- |
sv stenie dafür gesorgt, daß zwischen jedem |
dieser Systeme und <lein zugehörigen Fernrohr |
die von einem Dingpunkt kommenden Strah'.en |
parallel zueinander verlaufen, so daß das Vor- |
sch.altsvstem in der Richtung der Ohjekti.v- |
achse des Fernrohrs, also parallel zu den hei- |
den Strecken, beliebig verschoben werden kann. |
Wie weiter unten an Hand einiger Ausfüli- |
rtnigslreispiele noch iiälier erläutert werden |
wird, i:t dann aullerdeni durch dass Zusammen- |
legen der beiden a:i zweiter Stelle erwähnten, |
ausgezeichneten Punkte der optischen Achsen |
d(-r Leiden Vorschaltsvsteme daf;ir gesorgt, |
rlaß die init einer Verschie'hung dieser syst:nie |
im allgenleirien #elbst 1 ei sorgfältig atisgeliil- |
-ieten Führungen verbundenen Drehringen uni |
kleine Winkei keinen s-zi:riliclien Einfluß auf |
das :Meßergehnis ausüben. Jedes der fieiden |
Vorschaltsvsteme eiitli'-.ilt außer dein Linse i- |
svstem, das die mit ihm anzuschneidenden |
Streckenpunkte im Unendlichen abbildet. |
ein Spiegelsystem, das die optische Achse in |
fier erforderlichen Weise knickt. Ist dann das |
Spiegelsvstein so beschaffen, daß es in der |
durch die optische Achse des Vorschaltsystelris |
und die mit ihm anzuschneidende Strecke be- |
stimmten Elxue keine Bildumkehrung bewirkt, |
so fällt -der vorher an zweiter Stelle erwähnte |
ausgezeichnete Achseripunkt des N` orschalt- |
systeins niit lern vorderen positiven Knoten- |
punkt des 1 etreftenden Linsensystems zü- |
sanimen. Bewirkt dagegen das entsprechende |
Spiegelsystem eine Bi:ldunikehrung in der ge- |
nannten. Ebene, so fällt :leg erwähnte Punkt |
mit dem vorderen negativen Knotenpunkt des |
betreffenden Linsensystems zusammen. -Min- |
destens eins der Vorschaltsvstenie muß na- |
türlich so eingerichtet sein. daß der erwähnte |
Punkt außerhalb eines Linsen- ;Aer Spiegel- |
körpers zu liegen kommt. sei es dadurch, --laß |
hei Anwendung eines irr der erwähnten Ebene |
'keine Bildurrikehrung heZvirkenden Spiegel- |
wsterns das Linsensystem so ausgebildet wird, |
daß der vordere positive Knotenpunkt dieses |
Systems außerliall> der Linsen- und Spiegel- |
körper zti liegen kommt, oder sei es dadurch, |
daß durch Anwendung eines in (leg erwähnten |
Ebene eine Bildumkehrung hewirlen:len Spie- |
gelsYstenis der vordere negative Knotenpunkt |
in Rücksicht gezogen werden kann. Die bei- |
den verschieh'-aren Systeme mögen ferner je |
einem Fernrohr, (las von dem andern gesondert |
ist, vorgeschaltet werden oller beide ein und |
demselben Fernrohr. Im letzteren Fall ist es |
zweckmäßig, dafüf, zu sorgen, rlaß für beide |
Vorschaltsvsteine eine gemeinsame Austrittspupille erzielt wirft und daß die angeschnittenen
Punkte der beiden Strecken im Bildfeld desF;>i-nrohrs nebeneinander zti liegenkommen.
-
In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung an drei verschiedenen
Ausführungsbeispielen veranschaulicht. In den Abb. i und 2 ist eine Vorrichtung
dargestellt, die zum Vergleichen von :Maßstäben mit einem Normalmaßstah dienen soll
und hei der zum Anschneiden der Streckenpunkte, die hier von den Teilstrichen der
1-eiden je-.veils miteinantier zu vergleichenden Maßstäbe gebildet werden, zwei
getrennte Fernrohre vorgesehen sirrrl. Demselben Zweck dient auch die zweite, in
den Abb. 3 his 6 dargestellte Vorrichtung, clie aber nur mit einem einzigen Fernrohr
ait:gestattet ist. Die Stritte Vorrichtung. @iie in den Abb. 7 bis to wieflergegeben
ist, dient zum Vergleichen der Steigung von BoN_evgewinden mit einem Maßstab. Hier
bildet jeweils die Höhe eine:, oder mehrerer Schraubengänge die eine der leiden
initeinar-ler zu vergleichenden Strecken urA die Maßstahtei ung die andere. Diese
dritte Vorrichtung ist_ ebenfalls nur init ei ein. einzigen Fernrohr ausgestattet.
-
Die Abb. 2. 4 und R stellen je einen Grundriß einer <leg Vorrichtungen
dar und die Abli. i, 3 und 7 je eitlen Querschnitt. Die Abb. 5. 6, G ti:ifl to ;"'elrcn
Einzelheiten Nieder.
-
Bei der in fiert Abb. i und 2 dargestellten Vorrichtung si--d auf
einer Grundplatte a zwei Winkel ü befestigt, mit denen ein -.Iaßstali c, der als
Normalmaßstab dienen soll, fest verschraubt ist. Neben den Winkeln b trägt die Grundplatte
zwei Böckchen d, deren jede; mit zwei Auflageflächen dl und dz und einer Klemmschraube
d' vors; hon ist. In diesen Böckchen soll jeweils der zu prüfende, hier mit e bezeichnete
Maßstab festleklenmit werden. Den Maßstäben gegnnüli,°r, parallel zu ihnen, ist
eine Schraut:enspiri,riel f gelagert. Diese" Spindel trägt einen mit einem entsprechenden
\lutter:;e@vin.(le versehenen Haltekörper f 1 für zwei optische Svteme, deren oberes
aus einer Sammellinse f2 und einem gleichschenklig rechtwinkligen Spiegelprisinaf
1esteht und deren miteres aus einer Sammellinse f4 und einem gleichschenklig rechtwinkligen
Spiegelprisma. f5 besteht. Die Spindel f ist mit einem Handrad fl versehen. Der
Körper f r hat einen Ansatz f, der in einen Schlitz der Grundplatte a hineinragt
und bei einer Drehung der Spin-4el f in diesem gleitet, so daß der Körper
f 1
nur eine Verschiebung längs der Spindel erfährt. Ferner sind auf der Grundplatte
a noch zwei übereinander liegende Fernrohre g, von denen in der Zeichnung nur das
eine sichtbar ist, befestigt. Das optische System
jedes dieser Fernrohre
besteht aus einer Sammelliiise g1 als Objektiv' und einer zweiten Sammellinse ä
als Okular. Außerdem ist in der Bildebene jedes der Fernrohre eine Ableseniarke
g3 vorgesehen. Il)er die Anordnung der verschiedenen optischen Systeme der V orrichtung
ztieinander_ und den Maßstäl en sei folgendes bemerkt. Das System f2, ß dient zusammen
mit dein oberen Fernrohr zum Anschneiden der Tei.hing cles 11aßstal;es e. Die durch
(las Prisma f3 gebrochene Achse dieses Systems geht also mit ihrem vor (lern System
liegenden Teil durch die Teilung dieses _-laßstabes und fällt mit ihrem hinter dein
System liegenden Teil mit der optischen _'ich.se .des oberen Fernrohres zusammen.
Der vordere Brennpulllct der Linse f2 liegt auf cler Teilung des Maßstabes e, und
der vordere negative Knotenpunkt dieser Linse liegt im Punkt A, der von der Linse
ungefähr gleich (lein Doppelten ihrer Brenn-,veite entfernt ist. Der vordere negative
Knotenpunkt der Linse f' ist- hier, wegen der Verwendung des einfach spiegelnden
Prismas f3, derjenige ausge.zeich-.iete Achsenpunkt des dein oberen Fernrohr vorgeschalteten
Systems ,f2, f3, nach dem eiq im Objektraum, und zwar in der durch die optische
Achse des Systems f2, f3 und die Teiiung des Maßstabes e bestimmten Ebene,
verlaufender Strahl hinziehen muß, wenn er das System f2, f3 tititer dem nach Größe
und Richtung gleichen Neigungswinkel gegenüber der Achse verlassen soll, unter dem
er im Gegenstandsraum, und zwar immer in der erwähnten El:ene betrachtet,. gegen-
die Achse,geneigt ist. Das System f4, f 3 .dient zusammen mit dem 'unteren
Fernrohr zum Anschneiden der Teilung. des Maßstabes c. Die ebenfalls gebroc.llene
optische Achse dieses Systems geht also mit ihrem vor dem System liegenden Teil
durch die .Teilung des Maßstabes c Und fällt mit ihrem hinter dem System liegenden
Teil mit der .Achse des unteren Fernrohrs zusaimnen. Der vordere Brennpunkt der
Linse f l liegt auf der Teilung des Maßstabes c und der vcfrdere »negative Knotenpunkt
dieser Linse. .der für das System f4, f ! die gleiche Bedeutung hat wie der
vordere negative Knotenpunkt der Linse f2 für das System f2, f3, liegt ebenfalls
im Punkt A, fällt also mit dem vorderen negativen Knotenpunkt- der Linse f2 zusannnen..
-
Die Vorrichtung wird zweckmäßig in folgender Weise gehandhabt. Man
stellt zunächst durch Drehen des .Handrades f e den Körper f1 mit den beiden Vorschaltsystemen
f2, f3 und f4, fI-.so ein, daß sich im unteren Fernrohr g .die Marke g3 mit dem
Nullstrich (ler Teilung des .Maßstabes c deckt. Alsdann klemmt man den Maßstab e,
dessen Teilung mit derjenigen des Maßstabes c verglichen «-erden soll, im Böckchen
d fest, und zwar so, daß im Gesichtsfeld .des oberen Fernrohrs g .der Nullstrich
der Teilung des Maßstabes e wenigstens angenähert mit der Marke zusaminenfällt.
Hierauf verändert man mehrmals durch Drehen des Handrades f', die Stellung des Körpers
f l- und liest nach j eder Stellungsänderung die Stellung der Strichmarken
in den beiden Fernrohren g gegenüber den entsprechenden Teilungen ab.
-
Wie leicht einzusehen, sind bei dieser Vorrichtung ebenso wie hei
einem nach,dem Abbeschen Grundsatz ausgeführten Komparator Drehungen der verschiebbaren
optischen Systeme um kleine Winkel, wie sie während der Verschiebung dieser Systeme
durch die unvermeidlichen Unvollkommenheiten der Führungen _ verursacht werden,
unschädlich. ,Führt der Körper f1 z. B. eine Drehung tun eine Achse B-B (Abb. 2)
aus, so wandern die Teilstriche der -Maßstäbe in den C;esichtsfel.dern der Fernrohre
nur auf und ab, wodurch .die Ablesung keime Änderung erfährt. Eine Drehung (le.i
Körpers f1 tim eine Achse C-C (Abb. i ), die durch, den vorderen negativen Knotenpunkt
der Linse P geht und senkrecht auf der durch die optische Achse dieser Linse und
die Teilung des Maßstabes c 1-estiiiimten Ebene -steht, ändert, solange es sich
um kleine Drehwinkel handelt, nichts an der Abbileliing der -Teidttng des Maßstahes
c. Denn der vordere negative Knotenpunkt der Linse f'1- kärtn wegen der bildumkehrenden
Wirkung des mit dieser Linse verbundenen Prismas f@ in bezug auf die .durch die
optische Achse der Linse f t und die Teilung des Maßstabes c bestimmten Ebene als
der vordere positive Knotenpunkt des Systems f4, f° angesehen werden, und
die Drehung eines abbildenden Systems uni - seine i vor dere,i positiven Knotenpunkt
ist bekanntlich, solange sich die Drehung innerhalb gewisser Grenzen hält. ohne
Einfluß auf die durch das System erfolgende A]#bildang. Eine Drehung um die Achse
C-C ändert aber auch nichts an -der Abbildung der zweiten Teilung, wie man leicht
erkennt, - wenn man die Drehung zerlegt in eine solche um eine Achse D-L) und eilte
solche um eine Achse E-E. die beide an der Abbildung der zweiten Teilung nichts
ändern. Ebenso ergibt sich, daß auch eine Drehung um eine Achse F-F sowohl für das
Svsteni f4, f3 als auch für das System f2, ß unschädlich ist. Da nun eine Drehung
um 'eine @beliebigc Achse, die nicht durch den Punkt A hindurchgeht, ersetzt werden
kamt durch eine Verschiebung und eine Drehung um eine Achse, die durch diesen Punkt
geht, so- ist klar, daß auch eine Drehung des Körpers f 1 uni eine beliebige Achse
in .dem erwähnten Maße unschädlich ist, und man erkennt, daß sich mit dem vorliegenden
Gerät auch dann noch eine
verhältnismäßig große Meßgenauigkeit erzielen
läßt, wenn nicht gerade ganz besondere Sorgfalt auf die Herstellung der Führungen
für die beim Messen zti verschiebenden Teile verwendet wird.
-
Bei der in den Abli, 3 . bis 6 dargestellten Vorrichtung sind die
beiden miteinander zu vergleichender- MaÜstäbe, die mit hl und h2 bezeichnet sind,
au einem Halter 113 l:efestigt, und zwar der letztere, Ire, so, daß er leicht
ausgewechselt und mittels zweier Schrauben 1a4 und h5 in seiner Längsrichtung etwas
verstellt ,werden kann. Der Halter 113 ist auf einer Grundplatte i befestigt. Auf
-dieser sind parallel zu den Maßstäben eine Schlittenführung i' finit einer Schrauben
spin(iel i2 und eine mit einer Rinne i3 versehene Gleitschine i4 angeordnet, ferner
ein Lager i3 mit einem Handrad i8, das mit der Spindel i2 gekuppelt ist und zur
Drehung dieser Spindel dienen soll. Auf der Schlittenführung il ist eine Brücke
77 verschiebbar, die an ihrem einen Ende durch eine Mutter i" mit der Schraubenspindel
i2 in Eingriff steht und (-lie mit ihrem andern Ende auf der Gleitschine i' aufliegt.
Zwischen diesem Ende und der Gleitschine ist eine Kugel i" vorgesehen, die in der
Rinne i3 liegt. Die Brücke i-' trägt zwei optische Systeme, von denen das eine aus
einer Sammellinse j' und einem gleichschenklig rechtwinkligen Spiegelprisma j2 und
das andere aus einer Sammellinse j3 und einem Prisinensatz besteht, der sich aus
zwei gleichschenklig rechtwinkligen Prismen j; und j, zusaininensetzt. Die optischen
Systeme j1, j2 und j3, j4, j5 bilden beide Vorschaltsysteine für ein Fernrohr k,
das mit einem Objektiv h', einem Okular h2 und zwei Pentagonalprismen k3 und k'
ausgestattet ist. Zum Erzielen einer beiden Vorschaltsvstemen gemeinsamen Austrittspupille
ist außerdeni in der Brennebene des Fernrohrs ein Doppelkeil k', (Al)b. `Lund 6)
angeordnet. Wie aus den Abli. 3 und 3 ersichtlich, sind die Linse js und das Prisma
j4 in der Höhe zur Hälfte weggeschnitten, damit das den -Maßstall h= abbildende
Strahlenbündel bei stets gleichbleibender Höhenlage der optischen Achse -dieses
Bimdels von dein Prisma j6 über das Prisma j4 hinweg zurückgeworfen werden kann.
Die optischen Achsen der Sammellinsen j1 und j3 bestimmen zusammen mit den Teilungen
der beiden Maßstäbe eine einzige Ebene. Der Brennpunkt der Linse j1 liegt in der
Teilung des Maßstabes hl und der Brennpunkt. der Linse j3 in der Teilung des Maßstabes
h2. Da der Prssmensatz j4, j6 in der Richtung der durch die Teilungen und die optischen
Achsen der Linsen j1 und j$ bestimmten Ebene keine Bildumkehrung bewirkt, das Prisma
j2 aber das Bild in der Richtung dieser Ebene umkehrt, sind hier der vordere positive
Knotenpunkt der Linse p, der in .dieser Linse' selbst liegt, und der vordere negative
Knotenpunkt der Linse f, der von dieser Linse eine Entfernung gleich der doppelten
Brennweite der Linse hat, zur Deckung gebracht worden.
-
Die beiden Teilungen erscheinen hier gleichzeitig im Gesichtsfeld-
des Fernrohrs untereinander, und man hat daher zur Prüfung der einen von ihnen nur
beide durch -Drehen des Handrades ie durch das Gesichtsfeld des Fernrohres wandern
zu lassen und festzustellen, oll leide miteinander übereinstimmen oder um welche
Beträge die Teilstriche der einen von den Teilstrichen der anderen abweichen.
-
Es ist ohne neiteres einleuchtend, daß zunächst eine bei -der Verschiebung
der Brücke i7 eintretende Drehung um die optische Achse der beiden Sammellinsen
j1 und j8 auf die Ablesung innerhalb .der vorkommenden Drehwinkel ohne schädlichen
Einfluß auf .die Ablesting ist und ebenso auch eine Drehung um eine parallel zli
den Teilungen verlaufende Achse. Da aller auch eine Drehung um eine durch die -zusammenfallenden
Knotenpunkte der Saniniellinsen j' und j3 gehende und senkrecht zu den beiden eben
genannten Achsen stehende Achse unschädlich ist, so folgt, daß auch hier die durch
Unvollkommenheiten der Führungen entstehenden Drehungen der verschiebbaren optischen
Systeme um beliebig gelegene Achsen ohne schädlichen Einfluß auf <lie Ablesung
bleiben.
-
l'ei der in den Abb. 7 bis ro dargestellten Vorrichtung, die, wie
bereits erwähnt, zum Prüfen von Gewindesteigungen <lie-len S311. sind auf einer
Grundplatte L zwei Ständer 11t.' und 1112 befestigt, von denen der erste
mit einer Spitze 1v13 und der zweite mit einer Spitze m4 versehen ist. Zwischen
beide Spitzen soll jeweils der zu prüfende Gewindebolzen fit eingespannt werden.
Parall4el zur Achserrichtung der beiden Spitzen ist ferner auf der Grundplatte l
ein Maßstab o, eine Schlittenführung p mit einer Schraubenspindel p1 angeordnet
sowie eine mit einer Längsnut (f ausgestattete Führungsschiene q. Auf der Schlittenführung
p und der Schiene q ruht eine verschiebbare Brücke r, die durch eine -Mutter r"
mit der Spindel p1 in Eingriff steht. Die. Spindel ist ihrerseits mit einem Handräd
p2 gekuppelt, mit dem sie in Umdrehung versetzt werden kann. Die Brücke r trägt
zwei optische Systeme, von denen das eine aus .einer Sammellinse r' und einem Pentagonalprisma
r2 besteht, während sich (las andere aus einer Sammellin-se r3 und einem gleichschenklig
rechtwinkligen Prisma r4 zusammensetzt. Die Systeme r1, r2 und r3, r4 bilden bei!deVorschaltsysteme
für ein Fernrohr s, das zum Erzielen einer beiden Systemen gemeinsamen
Austrittspupille
mit einem- Doppelkeils' ausgestattet ist. Das Fernrohr s .dient zusammen mit dem
System r1, r2 zum Betrachten der Schraubengänge -des zu prüfenden Gewindebol@zen.s
1t: Dez Brennpunkt der Sammellinse r1 ist infoa.gedessen in eine durch die Achsen
der Spitzen 11a3 und 11z4 gehende Lotebene gelegt. Außerdem .dient das Fernrohr
s zusammen mit dem .System r$, r4 zum Betrachten der Teilung des Maßstabes o, -die
sich auf ,der der Sammellinse r$ zugekehrten Seite dieses Maßstabes befindet. Der
Brennpunkt der Linse r3 ist daher in diese Seite des 'Maßstabes gelegt. Die Sammellinse
r'1 ist als volle Kreisscheibe vom Durchmesser des Fernrohrobjektivs ausgebildet.
Damit null ein Teil der diese Linse durchsetzenden Strahlen in die Objektivöffnung
des Fernrohrs gelangt, ist die Sammellinse r$ nur als halbkreisförmige Scheibe ausgebildet,
und von den Prismen r2 und r4 hat jedes nur eine Höhe, die gleich ,dem halben Durchmesser
.des Fernrfihrobjektivs ist. Die Sammellinse rs-ist durch eine halbkreisförmige
Planparallelplatte r$ zu einer vol-1.en Kreisscheibe ergänzt. Auf diese Weise werden
ein Profil des Gewindes, .dessen Steigung geprüft .werden soll, und ein Bild der
Teilung des Maßstabes o im Bildfeld des Fernrohrs s nebeneinander entworfen, wie
es Abb. 9 zeigt. Die Steigung"des.Gewindes an irgendeiner Stelle des Bolzens kann
darin ohne Zuhiaenahme einer 1feßrnarlce unmittelbar alt der Teilung abgelesen werden.
Schließlich sei noch erwähnt, daß der vordere negative Knotenpunkt der Sammellinse
r$, der um eine Strecke gleich der doppelten Brennweite dieses Linse vor ihr-liegt,
mit dein vorderen positiven Knotenpunkt der Linse r1, <ler in dieser aelbst liegt,
zusammenfällt.
-
Beim Gebrauch dieser Vorrichtung wird, nachdem der zu prüfende Schraubenbolzen
1c zwischen,_.die Spitzen ms und 1a4 gespannt ist, .das System il, r2 durch Drehen
des Handrades Q2 der Reihe nach auf verschiedene Stellen des Bolzens 1i eingestel,lt
und die Entsprechenden Steigungswerte im Fernrohr .r an vier Teilung des :\Taßstabes
o alil;eleseri.
-
Es ist leicht ersichtlich, d.aß auch liier die unvermeidlichen Drehungen,
die die optischen Systeme r1, r2 und r3, r4 bei der Verschiebung der Brücke r erfahren,
ohne schädlichen T?influß auf das Meßresultat bleiben. So ist zu nächst offenbar
eine Drehung um die gemeins&nie optische Achse der beiden Sammellinsen r1 und
r3 unschädlich, el;enso auch in bezug auf beide Systeme.rl, r2 und r$, r4 eine Drehung
der Brücke r um eine lotrechte, durch den vorderen positiven, Knotenpunkt der Linse
r1, also durch diese Linse selbst .gehende Achse, Ela diese Achse .zugleich auch
durch .den vorderen negativen Knotenpunkt derLinse r$ geht, und da in der durch
die optische-Achse der Sammellinsen gehenden waagrechten Ebene das der Linse r1
zugehörige Prisma r2 keine Bildumkehrung bewirkt, in dieser Ebene aber das der Linse
r$ zugehörige Prisma r4 das Rild umkehrt. Ferner ist auch eine Drehung um eine @vagrechte,
_ zur optischen Achse der Sammellinsen r1 und rg und somit auch. zu ;den beiden
vorher genannten Drehachsen senkrecht stehende Achse unsoh.3dlich, da eine solche
Drehung nur ein Auf- und Abwandern der Abbildung im Gesichtsfeld des Fernrohrs be=
wirkt. Somit ist gezeigt, daß auch hier eine Drehung- der die Vorschaltsysteme für
das Fernrohr tragenden.Brücke um eine beliebig im Raum liegende Achse unschädlich
ist, solange es sich um die vorausgesetzten Drehungen um kleine Winkel handelt.