DE2668C - Verbesserungen an Fernrohren, die zu Winkelmessungen bestimmt sind - Google Patents
Verbesserungen an Fernrohren, die zu Winkelmessungen bestimmt sindInfo
- Publication number
- DE2668C DE2668C DENDAT2668D DE2668DA DE2668C DE 2668 C DE2668 C DE 2668C DE NDAT2668 D DENDAT2668 D DE NDAT2668D DE 2668D A DE2668D A DE 2668DA DE 2668 C DE2668 C DE 2668C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- angle
- prism
- refraction
- prisms
- measurements
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Active
Links
- 238000005259 measurement Methods 0.000 title description 11
- 230000003287 optical Effects 0.000 description 3
- 239000000463 material Substances 0.000 description 2
- 241000021559 Dicerandra Species 0.000 description 1
- 235000010654 Melissa officinalis Nutrition 0.000 description 1
- 230000004075 alteration Effects 0.000 description 1
- 238000010276 construction Methods 0.000 description 1
- 230000000875 corresponding Effects 0.000 description 1
- 239000005331 crown glasses (windows) Substances 0.000 description 1
- 230000000694 effects Effects 0.000 description 1
- 239000011521 glass Substances 0.000 description 1
- 239000000865 liniment Substances 0.000 description 1
- 239000000203 mixture Substances 0.000 description 1
Classifications
-
- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01C—MEASURING DISTANCES, LEVELS OR BEARINGS; SURVEYING; NAVIGATION; GYROSCOPIC INSTRUMENTS; PHOTOGRAMMETRY OR VIDEOGRAMMETRY
- G01C1/00—Measuring angles
- G01C1/02—Theodolites
-
- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01C—MEASURING DISTANCES, LEVELS OR BEARINGS; SURVEYING; NAVIGATION; GYROSCOPIC INSTRUMENTS; PHOTOGRAMMETRY OR VIDEOGRAMMETRY
- G01C3/00—Measuring distances in line of sight; Optical rangefinders
- G01C3/26—Measuring distances in line of sight; Optical rangefinders using a parallactic triangle with fixed angles and a base of variable length, at, near, or formed by the object
- G01C3/28—Measuring distances in line of sight; Optical rangefinders using a parallactic triangle with fixed angles and a base of variable length, at, near, or formed by the object with provision for reduction of the distance into the horizontal plane
- G01C3/30—Measuring distances in line of sight; Optical rangefinders using a parallactic triangle with fixed angles and a base of variable length, at, near, or formed by the object with provision for reduction of the distance into the horizontal plane with adaptation to the measurement of the height of an object, e.g. tacheometers
Description
1878.
Klasse 42.
ADOLPH MOSER in AACHEN. Verbesserungen an Fernrohren, die zu Winkelmessungen bestimmt sind.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 22. Januar 1878 ab.
Längste Dauer: 2. Februar 1892.
Diese Erfindung bezieht sich auf die Construction von dioptrischen Fernrohren, welche
bei Winkelmefs-Instrumenten angewendet werden, wie z. B. Theodolyten, Distanzmessern etc. und
besteht in der Anwendung zweier prismatischer Scheiben aus Glas oder anderem geeigneten
Material, zum Messen kleinerer Winkel mittelst Refraction der Lichtstrahlen, und zwar wird dies
erzielt:
i. dadurch, dafs die beiden prismatischen
Scheiben einen bestimmten, ganz gleichen Brechungswinkel erhalten, welcher indessen je
nach dem Zweck des Instruments verschieden gewählt werden kann; für Instrumente zu geodätischen
Messungen ist in der Regel ein Winkel von 30 Minuten anzuwenden; für astronomische
dagegen ein kleinerer. Indessen, welcher Winkel auch adoptirt werden mag, so mufs derselbe
möglichst genau sein; da dieses aber mit Schwierigkeiten verbunden ist, wenn das Prisma
aus einer einfachen Platte gemacht würde, so wird ein jedes Prisma aus zwei Scheiben mit ebenen
Flächen zusammengesetzt, deren Brechungswinkel etwas mehr als die Hälfte des verlangten
Winkels beträgt, und nachdem dieselben mit Canada-Balsam zusammengekittet, werden dieselben
so lange in entgegengesetzter Richtung gedreht, bis der verlangte Brechungswinkel genau
erreicht ist.
: 2. Wenn die beiden Prismen in dieser Weise hergestellt sind, werden sie in dem Fernrohr
wie folgt, angebracht:
- Fig. ι ist eine Seitenansicht des Objectiv-Endes
eines Fernrohres mit besagter Verbesserung;
■ Fig. 2 ein Querschnitt nach A A;
■ Fig. 2 ein Querschnitt nach A A;
Fig. 3 ein Längendurchschnitt nach B B\
Fig. .4 ein horizontaler Durchschnitt nach C C, in welchem die relative Stellung der Prismen
dargestellt ist, wobei die Lichtstrahlen keine Ablenkung von der Richtung der optischen Axe
des Fernrohres erleiden.
Fig. 5 :zeigt die Stellung, bei welcher die
Refraction das Doppelte derjenigen eines einzelnen Prismas beträgt.
Das kurze Rohr α, in welchem sich das Objectiv
befindet, bedarf keiner näheren Beschreibung, da dasselbe ein Theil der Teleskopröhre
ist, mit welcher es durch Schrauben verbunden. Das Stück b pafst auf diesem Rohr genau, und
indem jenes an seinem Umfange mit zwei Schlitzen cc versehen, kann dasselbe um 90° gedreht und
mittelst zweier Stellschrauben d d festgestellt werden. Es enthält das Prisma c, das Schneckenrad i
mit dem Prisma / und den Mechanismus zum Drehen des letzteren, welcher damit verbunden
ist. Das Prisma c ist in einer Stellung befestigt, derart dafs der brechende Winkel horizontal ist,
wenn der Arm g vertical steht, und bleibt in dieser Lage, während horizontale Winkel gemessen
werden. Bei verticalen Winkelmessungen mufs der brechende Winkel in eine verticale
Stellung gebracht werden. Der Arm g trägt ein Doppellager für die Schnecke h, welche in die
Zähne des Schneckenrades i eingreift. Ein kurzer cylindrischer Stutzen in der Mitte dieses
Rades pafst genau im Innern des Stückes b und enthält das Prisma/, dessen Brechungswinkel
daher im horizontalen und verticalen Sinne durch die Bewegung des Schneckenrades verändert
werden kann, und da der Umfang dieses letzteren mit 360 Zähnen versehen ist, so wird dasselbe
nebst dem darin befindlichen Prisma / bei jeder Umdrehung der Schnecke um i° gedreht.
Die Anzahl der Grade, um welche dieselben gedreht worden, werden durch den Theilkreis auf
der inneren Fläche des Rades und den Index η angegeben; diese Eintheilung erstreckt sich nur
auf einen halben Kreis und beträgt daher i8o°
(s. Fig. 2).
An einem Ende der Schneckenaxe h befindet sich eine kleine Scheibe /, deren Umfang in
60 gleiche Theile getheilt ist, wie in Fig. 1, welche daher die Minuten der stattgefundenen
Drehung des Schneckenrades angeben; kleinere Winkel, bis zu zehn Secunden Averden durch den
Nonius auf dem Index m angedeutet, und diese Theilung ist für geodätische Messungen genügend
klein, da ein Unterschied von zehn Secunden in der Drehung des Schneckenrades noch nicht
'/Ί 0 Secunde im Brechungswinkel verursacht, und
es ist wohl kaum nöthig zu bemerken, dafs, während erstere i8o°, letztere nur i° beträgt. Das
Prisma/mufs in einer solchen Stellung befestigt werden, dafs sein brechender Winkel demjenigen
des Prismas e gerade entgegengesetzt ist (wie in
Fig. 4), wenn der Index auf Null steht; weil die Lichtstrahlen, welche von dem entfernten
Objecte refiectirt werden, alsdann unter demselben Winkel, aber nach der anderen Seite der
optischen Axe gebrochen werden, folglich eine gegenseitige Ausgleichung und also gar keine
Ablenkung stattfindet. Wenn aber das Schneckenrad um i8o° gedreht worden und die beiden
Prismen in der relativen Lage, Fig. 5, sich befinden, dann werden die Lichtstrahlen in der
Ebene des brechenden Winkels unter einem Winkel von einem Grad von der Richtung der
optischen Axe des Fernrohres abgelenkt, wenn der Refractionswinkel jedes einzelnen Prismas
%° beträgt.
Zwischen diesen Grenzen von Null und einem Grad z. B. kann man sich eine beliebige Anzahl
gleicher Theile denken, und gesetzt, es wären dieses 36000, so wird jeder dieser Theile
Y1 ο Secunde repräsentiren, wovon jede beliebige
Anzahl mit der gröfsten Genauigkeit durch Rechnung bestimmt werden kann; die Grenze für
die Beobachtung so kleiner Winkel wird natürlich von der Gröfse und Vollkommenheit des
Fernrohrs, dem von dem Object reflectirten Lichte und der Unterscheidungsfähigkeit des
Auges abhängen. Es ist leicht begreiflich, dafs, wie klein diese Winkel auch sein mögen, ein
jeder im genauen Verhältnifs zum sinus versus des von einem Radius = 1 beschriebenen gleichen
Winkels steht, und wenn dieser Winkel z. B. 60° beträgt, so wird der sinus versus die Hälfte
des Radius und der Brechungswinkel 900 Secunden oder 15 Minuten betragen. Um letztere zu
finden, ist daher nur nöthig, den entsprechenden sinus versus zu ermitteln, welcher jenen
repräsentirt. Eine Tabelle, welche für Winkelmessungen bis zu einer halben Secunde genügt,
soll jedem nach diesem System construirten geodätischen Instrumente beigefügt werden. Eine
grofse Anzahl Versuche mit einem solchen Theodolyten haben die Genauigkeit dieses Systems,
wenn alles mit gehöriger Accuratesse ausgeführt ist, vollständig erwiesen, und die Vortheile desselben
sind nicht allein gröfsere und zuverlässigere Genauigkeit der Messungen, sondern auch
gröfsere Einfachheit und kleinere Theilkreise, weil dieselben nur in ganze und halbe Grade
getheilt zu sein brauchen, sowie ein zuverlässiges Mittel die Theilung derselben zu prüfen und die
etwaige Differenz eines jeden ganzen oder halben Grades genau festzustellen, vorausgesetzt, dafs
der adoptirte Refractionswinkel vollkommen richtig ist, was durch die oben angegebene Zusammensetzung
der Prismen mit der gröfsten Genauigkeit leicht erzielt werden kann. Kleinere Unrichtigkeiten im Mechanismus zum Drehen
des Prisma / haben dagegen keinen bemerkbaren Einflufs auf die Genauigkeit der Messungen.
Die Prismen müssen vom besten homogenen und durchsichtigen Material verfertigt werden;
ich habe gefunden, dafs hartes Crownglas sich sehr gut dazu eignet, und dafs, wenn der
Brechungswinkel beider Prismen einen Grad nicht übersteigt, die chromatische Abweichung
nur unbedeutend ist. Man kann aber auch, um diese ganz zu vermeiden, die Benutzung der
Prismen auf einen kleineren Winkel beschränken, wenn die Theilung des Horizontal- und
Verticalkreises des Instrumentes ebenfalls kleinere W'inkelmessungen gestattet.
Um den Winkel zwischen zwei' entfernten
Objecten mit den Prismen zu messen, bringe man zunächst das Prisma/ auf den Nullpunkt,
richte dann das Fadenkreuz des Fernrohrs auf eins dieser Objecte und, nachdem es in dieser
Richtung festgestellt worden, drehe man dies Prisma mittelst des beschriebenen Mechanismus so
lange, bis das andere Object vom Fadenkreuz bedeckt wird. Zu dem hierdurch beschriebenen
Winkel des Schneckenrades i findet man den sinus versus, welcher den gesuchten Brechungswinkel
in Secunden undBruchtheilen einer Secunde
repräsentirt, entweder durch Rechnung oder aus der Tabelle. Ist der Winkel gröfser als 1 ° bezw.
yä °, so mufs zuvor mit dem Horizontal- bezw.
Verticalkreis des Instruments und dann der Rest des Winkels mit dem Prismenapparat in obiger
Weise gemessen werden. Wenn verticale Winkel gemessen werden sollen, mufs Mas Stück b mit
allem, was daran ist, um 90 ° herumgedreht werden; es wird dann in die in Fig. 2 durch
punktirte Linien angedeutete Lage kommen und mufs in derselben, während gemessen wird, feststehen
bleiben.
Die Prismen könnten auch zwischen dem Ocular und dem Objectiv angebracht werden;
sie würden alsdann einen im Verhältnifs zum Querschnitt des Lichtkegels im Innern des Fernrohrs
kleineren Durchmesser haben können.
Es wurde bereits bemerkt, dafs, wenn die brechenden Winkel der Prismen entweder einander
entgegengesetzt, wie in Fig. 4, oder beide nach derselben Seite, wie in Fig. 5, stehen, im.
ersteren Fall keine Ablenkung der Lichtstrahlen stattfindet, im andern Falle die Ablenkung das
Doppelte eines einzelnen Prismas beträgt. Wenn aber das Prisma/ in eine andere Stellung gebracht
wird, so scheint das Object nicht allein sich in einer Richtung zu bewegen, sondern
auch im rechten Winkel zu derselben und verschwindet mitunter aus dem Gesichtsfelde des
Fernrohrs; deshalb ist es alsdann nöthig, dem letzteren eine verticale Bewegung zu geben, wenn
der mit den Prismen zu messende Winkel ein horizontaler, und eine horizontale Bewegung,
wenn derselbe ein verticaler ist. Dieses beeinträchtigt jedoch die Genauigkeit der Messungen
mit guten Instrumenten in keiner Weise.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2668C true DE2668C (de) |
Family
ID=281891
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT2668D Active DE2668C (de) | Verbesserungen an Fernrohren, die zu Winkelmessungen bestimmt sind |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2668C (de) |
-
0
- DE DENDAT2668D patent/DE2668C/de active Active
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2410897C3 (de) | Automatisches Nivellierinstrument | |
DE2668C (de) | Verbesserungen an Fernrohren, die zu Winkelmessungen bestimmt sind | |
DE539515C (de) | Verfahren und Geraet zur Bestimmung der Hornhautkruemmung | |
DE366290C (de) | Verfahren und Einrichtung zum Pruefen des Zusammenfallens zweier Achsenrichtungen | |
DE2528818C3 (de) | Scheitelbrechwertmesser | |
DE469749C (de) | Geraet zum Messen der Parallelkoordinaten der Punkte einer ebenen Flaeche, eines Messbilds o. dgl. | |
DE400844C (de) | Entfernungsmesser mit Messlatte am Ziel | |
DE682221C (de) | Strahlenablenkungssystem fuer Basisentfernungsmesser, insbesondere an photographischen Kameras | |
DE612775C (de) | Verfahren zur Bestimmung von Formveraenderungen | |
DE365720C (de) | ||
AT221823B (de) | Nivellieranordnung für große Zielweiten | |
DE438394C (de) | Vorrichtung zur Untersuchung prismatischer Linsensysteme | |
DE579951C (de) | Optisches Mikrometer | |
DE704489C (de) | Zusatzvorrichtung fuer stereoskopische Entfernungsmesser | |
DE474157C (de) | Verfahren und Einrichtung zum Pruefen der Richtung und des Abstands einander paralleler Achsenrichtungen | |
DE626529C (de) | Selbstreduzierender Entfernungsmesser | |
AT97845B (de) | Doppelbildentfernungsmesser mit Latte am Ziel. | |
DE482651C (de) | Theodolit oder aehnliches Winkelmessgeraet | |
AT130080B (de) | Tachymeterfernrohr. | |
AT48357B (de) | Entfernungsmesser. | |
DE371078C (de) | Selbstreduzierender Entfernungsmesser mit Messlatte am Ziel | |
DE589045C (de) | Messgeraet | |
DE399849C (de) | Vorrichtung zum Vergleichen zweier parallel nebeneinander verlaufender Strecken (Massstaebe, Gewindegaenge o. dgl.) miteinander | |
AT54484B (de) | Entfernungsmesser. | |
DE729693C (de) | Vorrichtung zum Vergleichen zweier nebeneinanderliegender Strecken |