DE533524C

DE533524C - Vorrichtung zur Bestimmung des Maturationsgrades von Viskose

Info

Publication number: DE533524C
Application number: DEB145763D
Authority: DE
Original assignee: GARN und KUNSTGEWEBEFABRIK CHO; GEORG BALACZYNSKI
Current assignee: GARN und KUNSTGEWEBEFABRIK CHO; GEORG BALACZYNSKI
Priority date: 1929-09-20
Filing date: 1929-09-20
Publication date: 1931-09-15

Description

Vorrichtung zur Bestimmung des maturationsgrades von Viskose Die Bestimmung der Viskosität einer Flüssigkeit mittels eines in dieselbe eintauchenden Rührwerks ist bekannt. Bei diesen bekannten Einrichtungen dient der Widerstand, den die Flüssigkeit dem Rührwerk entgegensetzt, bzw. der Kraftverbrauch des Rührwerks als Maß für die Viskosität.
Es ist ferner bei Kraftmessern bzw. Dynamometern bekannt, zwei Wellen miteinander durch eine -Feder zu kuppeln und die Verdrehung der beiden Wellen zueinander zur Ermittlung des Kraftverbrauches durch optische, mechanische oder elektrische Anzeigevorrichtungen festzustellen, wobei z. B. elektrische Kontakte zur elektrischen Schaltung der Anzeigevorrichtungen auf den beiden Wellen angeordnet sind.
Zweck der vorliegenden Erfindung ist es, unter Verwendung derartiger bekannter Mittel, eine Vorrichtung zur Bestimmung des Maturationsgrades der Viskose zu schaffen, die ohne besondere Handhabung des Untersuchenden die Feststellung der zur Gerinnung der Viskose erforderlichen Menge eines zuzusetzenden Reagensmittels ermöglicht. Die zum Herbeiführen der Viskosegerinnung benutzten Verfahren sind an sich bekannt und beispielsweise im dem »Laboratoriumsbuch für die Kunstseide« von H. Jentgen (Halle a. d. Saale, Wilhelm Knapp, z923), S. 5q., und in »The Manufacture of Artificial Silk« von E. W h e e 1 e r (Chapmann & Hall, Ltd., London i928), S. 137, beschrieben. Durch die selbsttätig wirkende Vorrichtung sollen insbesondere die infolge einer Unachtsamkeit der Arbeiter möglichen Fehler ausgeschaltet werden.
Bei der den Gegenstand vorliegenden Erfindung bildenden Vorrichtung zur Bestimmung des Maturationsgrades von Viskose wird die Welle eines in der Viskose umlaufenden Rührers durch eine zweite, mit einem Elektromotor in Verbindung stehende Welle unter Vermittlung einer Spiralfeder angetrieben, deren Enden mit den beiden Wellen verbunden sind. Bei einer bestimmten Erhöhung des Widerstandes des Rührers in der Viskose und der dadurch bedingten Verdrehung der Wellen zueinander werden zwei elektrische Kontakte, von denen der eine mit der ersten, der andere mit der zweiten Welle verbunden ist, geschlossen, wodurch dann der Hahn der Bürette mit dem Reägensmittel elektromagnetisch geschlossen und der Elektromotor stillgesetzt wird.
Ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung . gemäß der vorliegenden Erfindung ist in der beiliegenden Zeichnung schematisch dargestellt.
Die Vorrichtung besteht aus einem Rührwerk K, das innerhalb eines Viskosebehälters N angeordnet und am unteren Ende einer Welle n angebracht ist. Welle n' ist mit einer Kammer P fest verbunden, die auf der Welle zentriert und auf Kugeln gelagert ist. In der Verlängerung der Welle n' ist eine andere Welle n angeordnet, die durch Vermittlung der Übertragung p, p, von einem Elektromotor m angetrieben werden kann; eine innerhalb der Kammer P angeordnete Spiralfeder S ist mit einem Ende an der Wellen und mit dem anderen Ende an der Wellen' befestigt.
Andererseits sitzt eine Scheibe E auf der Welle n über der Kammer P; diese aus Isolierstoff bestehende Scheibe besitzt einen elektrischen Kontakt d, der durch Vermittlung eines leitenden Umfangskranzes r mit dem einen Pol eines elektrischen Stromkreises verbunden ist; der andere Polr' des Stromkreises steht mit dem Metallkörper der Kammer P und daher auch mit dem Kontakt b in Verbin@dung, der mit .genannter Kammer fest verbunden ist; ein ebenfalls an der Kammer P befestigter Anschlag c dient dazu, die Winkelbewegungen der genannten Kammer P gegenüber der Welle x zu begrenzen.
Die Vorrichtung besitzt endlich eine geeichte Röhre B zur Speisung des Behälters N; diese Röhre ist mit einem Hahn versehen, der durch eine elektromagnetische Vorrichtung Z gesteuert wird. Das Ganze sitzt auf einem geeigneten Gestell A. Durch eine Stromquelle 0 kann unter Vermittlung des Stromkreises mit den Kontakten a und b einerseits die elektromagnetische Vorrichtung Z zur Steuerung des Hahnes der Röhre B und andererseits ein Relais R betätigt werden, das das Ein- und Ausschalten des Stromkreises zur Speisung des Elektromotors m bewirkt.
Es ist leicht ersichtlich, daß, wenn die durch den Motor na angetriebene Welle n sich um ihre Achse dreht, dieselbe durch Vermittlung der Spiralfeder S die Kammer P und die Welle n in ihrer Drehbewegung mitnimmt, da die Spannung dieser Spiralfeder in dem Maße größer wird, je größer der Widerstand selbst ist, den die Flüssigkeit dem Rührwerk K entgegensetzt. Wenn dieser Widerstand einen bestimmten Wert erreicht, kommen die Tasten a und b bei einer bestimmten Spannung der Spiralfeder miteinander in Berührung; der elektrische Stromkreis wird demnach geschlossen, wodurch der Hahn der geeichten Röhre B geschlossen und der Elektromotor m stillgesetzt wird-.
Wenn nun der Behälter N die Viskose enthält, deren Maturationsgrad zu - messen ist, und wenn die Röhre B -die als Gerinnungsmittel verwendete Flüssigkeit enthält, so werden die Tasten a und b in dem Augenblick, in welchem die Gerinnung der Viskose stattfindet, miteinander in Berührung kommen, worauf .der oben beschriebene Vorgang einsetzt. Aus der Höhe, bei welcher der Flüssigkeitsspiegel in :der Röhre B beim Schließen des Hahnes derselben stehenbleibt, kann man dann den Maturationsgrad der untersuchten Viskose bestimmen.
Die Vorrichtung läßt sich ohne Rücksicht auf das zur Messung der Maturation verwendete Verfahren anwenden. Insbesondere kann dieselbe bei der Durchführung des Hottenrothschen Verfahrens benutzt werden, bei welchem als Gerinnungsmittel eine Chlorammoniumlösung verwendet wird. Desgleichen eignet sich (die Vorrichtung auch für die Durchführung des sogenannten Salzpunktverfahrens, bei welchem man als Gerinnungsflüssigkeit eine Chlornatriumlösung verwendet. In allen Fällen genügt es, um den Maturationsgrad oder Viskose zu bestimmen, eine bestimmte Viskosemenge abzuwägen, einen Schalter für die Inbetriebsetzung des Elektromotors zu schließen und die Höhe der Gerinnungsflüssigkeät in der geeichten Röhre nach Stillstand des Motors und Schließung des Hahnes der Röhre abzulesen.

Claims

PATENTANSPRUCH: Vorrichtung zur Bestimmung des Maturationsgrades von Viskose durch Feststellung der zur Gerinnung der Viskose erforderlichen Menge eines zuzusetzenden Reagensmittels, dadurch gekennzeichnet, daß die Welle eines in der Viskose umlaufenden Rührers durch eine zweite, mit einem Elektromotor in Verbindung stehende Welle unter Vermittlung einer Spiralfeder, deren Enden mit den beiden Wellen verbunden sind, angetrieben wird und bei einer bestimmten Erhöhung des Widerstandes des Rührers in der Viskose und der dadurch bedingten Verdrehung der Wellen zueinander zwei elektrische Kontakte, von denen der eine mit der ersten, der andere mit der zweiten Welle verbunden ist, geschlossen werden und hierdurch der Hahn der Bürette mit dem Reagensmittel elektromagnetisch geschlossen und der Elektromotor stillgesetzt wird.