DE2227943A1 - Geraet zum messen des gerinnungszeitpunktes von insbesondere menschlichem plasma - Google Patents

Geraet zum messen des gerinnungszeitpunktes von insbesondere menschlichem plasma

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DE2227943A1 DE19722227943 DE2227943A DE2227943A1 DE 2227943 A1 DE2227943 A1 DE 2227943A1 DE 19722227943 DE19722227943 DE 19722227943 DE 2227943 A DE2227943 A DE 2227943A DE 2227943 A1 DE2227943 A1 DE 2227943A1
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Description

  • Gerät zum Messen des Gerinnungszeitpunktes von insbesondere menschlichem Plasma Die Erfindung betrifft ein Gerät zum Messen des Gerinnungszeitpunktes von insbesondere menschlichem Plasma mit einem eine zu untersuchende Plasmamenge aufnehmenden Probenbehält er und mit einer auf eine Eigenschaftsänderung des Plasmas bei dessen Gerinnen ansprechenden Meßeinrichtung.
  • Das Gerät gemäß der Erfindung kann auch für tierisches Plasma verwendet werden, es ist jedoch insbesondere für menschliches Plasma geeignet. Dabei kann nicht nur der Gerinnungszeitpunkt als solcher festgestellt werden, sondern das erfindungsgemäße Gerät eignet sich auch für die Bestimmung des Zeitraumes, Welcher verstreicht, bis die Gerinnung des Plasmas eintritt, nachdem der Gerinnungsvorgang eingeleitet wurde. Durch Vergleichsversuche kann festgestellt werden, ob ein vorliegendes Plasma in seiner Gerinnungsfähigkeit verändert worden ist und durch die Länge des bis zum Gerinnungszeitpunkt verstreichenden Zeitraumes können Rückschlüsse darauf gezogen werden, wodurch bzw. wie stark die zu untersuchende Plasmaprobe in ihrer Gerinnungsfähigkeit verändert (vergrößtert oder beeinträchtigt) ist. Die Meßergebnisse der untersuchin Plasmaprobe werden mit den Meßergebnissen von Normalproben, die gesteuert behandelt sein können, verglichen.
  • Es ist üblich, zur Steuerung der Gerinnung der Plasmaprobe eine bestinunte Menge einer Hilfslösung, z.B. aus hromboplastin und Kalziumchlorid zuzusetzen. Es kommt nun darauf an, den Zeitraum, der zwischen dem Zusetzzeitpunkt der Hilfslösung und dem Gerinnungszeitpunkt des Plasmas verstreicht, möglichst genau zu bestimmen. Bei einem bekannten Verfahren wird der Gerinnungszeitpunkt durch eine elektrische Widerstandsmessung mit Hilfe von sich bewegenden Platinhäkchen bestimmt, die nach der Zugabe der Hilfslösung in die Plasmaprobe eingeführt werden0 Der Nachteil von nerkömmlichen Geräten, die nach diesem Prinzip arbeiten, liegt darin, daß die Meßgenauigkeit durch die Arbeitsweise der Bedienungsperson, die die Platinhäkchen erst einsetzen muß, beeinflußt wird, was für eine genaue Messung vermieden werden muß.
  • Es ist ein anderes Verfahren bekannt, bei welchem optisch die sich beim Gerinnen des Plasmas sehr schnell verändernde Trübung der Plasmaprobe gemessen wird. Daher der rübungsgrad nicht nur vom-Gerinnungszeitpunkt, sondern auch von Zus sätzen, die bei unterschiedlichen Plasmaproben unterschiedlich vorliegen, beeinflußt wird, lassen die Ergebnisse dieses Meßverfahrens nur unsichere Rückschlüsse auf die Art des untersuchten Plasmas zu und darüberhinaus ist dieses Meßverfahren verhältnismäßig ungenau. Beispielsweise können sämtliche lipämischen Plasmen, deren Trübung durch vorhandene Neutralfette beeinflußt wird, mit Hilfe dieses bekannten Ver~-fahrens nicht mit Erfolg untersucht werden. Dies bedeutet aber, daß Llt Hilfe diesen Verfahrens keine Gerinnungsuntersuchungen durchgeführt werden können, bei denen eine Aktivierung durch Kaolinzusätze erfolgt, Durch die Erfindung wird ein wirksames Gerät der eingangs erwähnten Art mit hoher Meßgenauigkeit geschaffen, welches sich für sämtliche gerinnungs-physiologischen Untersuchungen eignet, z.B. so ausgebildet werden kann, daß die Untersuchung von Trübungen der zu untersuchenden Probe unbeeinflußt ist0 Die Erfindung geht davon aus, daß sich der Gerinnungszeitpunkt vorteilhaft durch die schnelle Änderung der Zähigkeit des Plasmas beim Gerinnen sehr genau bestimmen läßt.
  • Zur Verwirklichung dieses Gedankens wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, laß eine den Probenbehälter mit dem eingeführten Plasma in Bewegung versetzende Antriebseinrichtung vorgesehen ist und daß ein in das Plasma in dem Probenbehälter eintauchender Hilfskörper vorgesehen ist, der entgegen dem Bewegungswiderstand des nicht geronnenen Plasmas von einer Halteeinrichtung gehalten ist und der unter Einfluß des den Gerinnungszeitpunkt bestimmenden Bewegungswiderstandes des geronnenen Plasmas aus seiner gehaltenen Lage ablenkbar ist, wobei die Meßeinrichtung die Ablenkung des Hilfskörpers feststellt0 Die auf den Hilfskörper einwirkende Haltekraft der Halteeinrichtung ist so groß, daß der Hilfskörper in der sich bewegenden Plasmaprobe festgehalten wird. Sobald aber die Zähigkeit des Plasmas wegen des einsetzenden Gerinnens eine vorbestimmte Größe überschreitet, wird der Hilfskörper durch die Halteeinrichtung freigegeben, so daß er nun von dem sich bewegenden Plasma mitgenommen wird0 Dadurch wird in der Meßeinrichtung ein Meßimpuls erzeugt. Da sich die Zähigkeit des Plasmas beim Gerinnen sehr schnell um einen großen Wert ändert, kommt es im Gerinnungszeitpunkt plötzlich zu einer großen Ablenkung des Hilfskörpers, die sich in einem deutlichen Meßimpuls äußert. Wegen der schnellen Änderung der Zähigkeit des Plasmas beim Gerinnen kann für die Größe der Haltekraft der Halteinrichtung ein verhältnismäßig großer Spielraum zugelassen werden, ohne daß die Genauigkeit der Bestimmung des Gerinnungszeitpunktes dadurch wesentlich beeinflußt wird.
  • Wenn oben angegeben ist, daß der Hilfskörper in dem Plasma gehalten ist, so soll dies nicht so verstanden werden, daß sich der Hilfskörper überhaupt nicht mit dem noch nicht geronnenen, sich bewegenden Plasma mitbewegen darf. Wichtig ist est daß es zu einer deutlichen Ablenkung des Hilfskörpers aus seinem vorherigen Ruhe- oder Bewegungszustand kommt, sobald das Plasma gewinnt, Der Hilfskörper braucht nicht vollständig in das Plasma einzutauchen. Er kann beispielsweise aus einer Stange, welche mit ihrem Ende in das Plasma eintaucht, bestehen, die ausserhalb des Probenbehälters mittels der Halteeinrichtung gehalten ist. Die Halteeinrichtung kann z.B. aus einer Feder mit geeigneter Federkraft bestehen, die auf den Hilfskörper einwirkt, Der Hilfskörper kann auch durch Reibung gehalten werden, wobei die Größe der Reibungskraft an die Größe des Bewegungswiderstandes des nicht geronnenen Plasmas angepaßt ist. Es kann auch eine entsprechend ausgelegte Dämpfungseinrichtung verwendet werden.
  • Bevorzugt wird eine Halteeinrichtung'aus einem mit einem magnetisierbaren Teil des Hilfskörpers zusammenwirkenden Magneten. Dieser Magnet kann ein Permanentmagnet sin oder es kann auch ein Elektromagnet, vorzugsweise mit einstellbarer Magnetkraft, verwendet werden. Wird die Halteeinrichtung einstellbar gehalten, was selbstverständlich für sämtliche geeignete Halteeinrichtungen gilt, dann kann das erfindungsgemäße Gerät mit Hilfe von Vergleichsproben in einfacher Weise geeicht werden.
  • Eine aus einem Magneten bestehende Halteeinrichtung eignet sich insbesondere dann, wenn der Hilfskörper vollständig vom Plasma in dem Probenbehälter umgeben ist. Der Hilfskörper kann dann ein einfacher Kolben oder eine Kugel aus Stahl sein, die in dem sich durch die Wand des Probenbehälters hindurch erstreckenden Magnetfeld des Haltemagneten gehalten ist.
  • Dadurch kann eine gesonderte Rührung des Hilfskörpers entfallen, weil er an der Wand des Probenbehälters, der z.B. aus einem Reagenzglas besteht, geführt isto Wird ein Haltemagnet verwendet, dessen gleich starke Pole auf verschiedenen Seiten des Probenbehälters angeordnet sind, dann wird ein geeigneter Hilfskörper auch frei in dem sich bewegenden, nicht geronnenen Plasma schwebend gehalten, so daß Reibungseinflüsse, die nicht vom Plasma hervorgerufen sind, vollständig ausgeschaltet sind0 Zur Feststellung der Ablenkung des Hilfskörpers aus seiner gehaltenen Lage können verschiedenartige Meßeinrichtungen verwendet werden. Beispielsweise ist ein Meßschreiber geeignet, dessen Schreibstift in geeigneter Weise mit dem Hilfskörper verbunden ist. Es kann auch ein elektrischer Schalter vorgesehen werden, welcher von dem Hilfskörper bei seiner Ablenkung geschlossen oder geöffnet wird, so daß ein elektrischer Meßimpuls entsteht. Der Hilfskörper kann auch in geeigneter Weise mit einem Zeiger verbunden werden, der bei der Ablenkung des Hilfskörpers ausgelenkt wird. Mit Vorteil wird jedoch eine Meßeinrichtung verwendet, die berührungslos mit dem Hilfskörper zusammenwirkt0 Beispielsweise kann der Hilfskörper vollständig oder teilweise in einem elektrischen oder einem magnetischen Peld gehalten oder in dieses hinein ablenkbar sein, wobei das Feld durch die Ablenkung des Hilfskörpers meßbar veränderbar ist.
  • Hierzu eignet sich z.B. ein Kondensator, dessen Kapazität sich durch die Ablenkung eines ein geeignetes Dielektrikum darstellenden Hilfakörpers ändert. Es kann auch eine Meßeinrichtung verwendet werden, welche von einer durch die Ablenkung eines geeigneten Hilfskörpers hervorgerufenen Induktionsänderung im Meßkreis Gebrauch macht. Insbesondere, wenn das meßbar veränderbare Feld von dem den Hilfskörper haltenden Magneten erzeugt ist, vereinfacht sich der Aufbau des erfindungsgemäßen Gerätes. Die Änderung des durch die Ablenkung des Hilfskörpers beeinflußten Feldes kann in bekannter Weise mit Hilfe der auftretenden Induktionsänderung festgestellt werden0 In einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung besteht die Meßeinrichtung aus einem einen Meßstrahl aus sendenden Sender und einem den Meßstrahl empfangenden Empfänger, wobei der Meßstrahl von dem Hilfskörper in dessen gehaltener Stellung oder bei dessen Ablenkung unterbrochen wird. Die Wellenlänge des Meßstrahls kann dabei im sichtbaren oder unsichtbaren Bereich liegen. Ist der Bilfskörper vollständig in der Plasmaprobe eingetaucht, dann wird ein Meßstrahl bevorzugt, der nicht durch Plasmatrübungen oder dgl. beeinflußbar ist. Beispielsweise eignet sich hierfür eine Infrarotstrahlung. Wenn der Meßstrahl sich durch die gegenüberliegenden Wände des Probenbehälters, sowie durch die Plasmaprobe hindurcherstreckt, dann sind der Probenbehälter und das Plasma für die Meßstrahlung durchlässig und der Hilfskörper undurchlässig oder doch weniger durchlässig.
  • Wie auch bei einem Meßyerfahren, welches auf die Veränderung eines veränderbaren Feldes durch die Ablenkung des Hilfskörpers beruht, wird eine Messung mit einer Meßstrahlung im unsichtbaren Bereich, insbesondere einer Infrarotstrahlung, wenig oder überhaupt nicht von der Zusammensetzung des zu untersuchenden Plasmas und von dessen Trübung beeinflußt. Mit derartigen Meßeinrichtungen lassen sich daher sämtliche gerinnungs-physioSogischen Untersuchungen auch dann durchführen, wenn der Hilfskörper vollständig in der sich bewegenden Plasmaprobe eintaucht.
  • Die Messung mit dem erfindungsgemäßen Gerät kann selbsttätig mit Hilfe einer Startpipette in Gang gesetzt werden, mit welcher das Plasma in den Probenbehälter eingebracht wird. Durch die Startpipette wird beim Ausfließen des Plasmas das Anzeigegerät der Meßeinrichtung, z.B. ein Schreiber oder ein Zeitmesser, eingeschaltet und durch die Meßeinrichtung ausgeschaltet, sobald der Gerinnungszeitpunkt festgestellt wird.
  • In einer bevorzugten Lösung ist zum Einschalten des Anzeigegerätes der Meßeinrichtung ein Strahlungsschalter vorgesehen, der eine Strahlungsschranke im oberen Bereich des Probenbehälters, diesen kreuzend, ausbildet. Die Strahlungsschranke, z.B. eine Lichtschranke, wird beeinflußt, sobald das Plasma in den Probenbehälter eingeführt ist und die Strahlungsschranke durchkreuzt. Durch den dabei entstehenden Impuls wird das Anzeigegerät der Meßeinrichtung eingeschaltet und liefert eine Anzeige, bis es durch die Ablenkung des Kilfsköpers aus seiner gehaltenen Lage wieder äbgeschaltet wird.
  • Die Strahlungsschranke kann auch so ausgebildet und angeordnet sein, daß sie von dem Hilfskörper bei dessen Ablenkung unterbrochen wird, was das Meßgerät feststellt.
  • Dann vereinfacht sich der Aufbau des Geräts.
  • In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des erfindungagemäßen Geräts dargestellt. In der Zeichnung zeigen: Fig.l bis 5 eine Auswahl von geeigneten Halteeinrichtungen und Meßeinrichtungen fAr ein erfindungsgemäßes Gerät, Fig. 6 und 7 den grungsätzlichen Aufbau eines erfindungsgemäßen Geräts in einer bevorzugten Lösung, und Fig.8 und 9 eine vorteilhafte Abwandlung des Geräts nach den Fig.6 und 7.
  • In Fig. 1 ist ein Probenbehälter 1 zur Aufnahme einer Plasmaprobe 2 dargestellt. In die Plasmaprobe 2 taucht ein kolbenförmiger Hilfskörper 3 ein, welcher an einer aus dem Probenbehälter 1 nach oben hinausgeführten Kolbenstange 4 befestigt ist. Die Kolbenstange 4 ist in einem Lager 5 verschiebbar geführt und an einer Feder 6 befestigt. Von der Kolbenstange 4 ragt ein Zeiger 7 ab, der mit einer Meßskala 8 zusammenwirkt. Wie durch den Doppelpfeil 9 angedeutet, ist der Probenbehälter 1 und mit ihm die Plasmaprobe 2 mittels einer nicht dargestellten Antriebseinrichtung schwingend hin und her verschiebbar, wohingegen der Hilfskörper 3 über die Kolbenstange 4 mittels der Feder 6 festgehalten ist. Solange das Plasma 2 in dem Probenbehälter 1 noch nicht geronnen ist, verschiebt sich die Plasmaprobe gegenüber dem Hilfskörper 30 Sobald jedoch die Zähigkeit der Plasmaprobe 2 durch das einsetzende Gerinnen einen durch die Feder 6 bestimmten Wert überschritten hat, wird der Hilfskörper von der sich bewegenden Plasmaprobe 2 mitgenommen, so daß der Zeiger 7 gegenüber der Meßskala 8 ausschlägt.
  • Die in Fig. 2 gezeigte Einrichtung ist ähnlich aufgebaut, wie die in Fig. 1. Gemäß Fig. 2 ist jedoch an der Kolbenstange 4 ein magnetisierbarer Körper 10 angebracht, welcher im Magnetfeld eines Magneten 11 gehalten ist. Die Haltekraft des Magneten 11 ist so groß, daß der in die Plasmaprobe 2 eintauchende Hilfskörper 3 von der sich bewegenden Probe erst mitgenommen wird, wenn die Plasmaprobe gerinnt und dadurch der Bewegungswiderstand der Plasmaprobe 2 plötzlich vergrößert ist.
  • Dadurch wird der Hilfskörper 3 und mit ihm die Stange 4 ausgelenkt, so daß das Ende 12 der Stange 4 einen elektrischen Schaltkontakt und'damit einen Stromkreis für ein Meßgerät 14 schließen kann.
  • Ähnlich wie in Fig. 2 ist auch bei dem Gerät gemäß pig. S der Hilfskörper 3 an der Kolbenstange 4 mittels eines magnetisierbaren Körpers 10 und eines mit diesem zusammenwirkenden Magneten i1 in der Plasmaprobe 2 entgegen deren Bewegung gehalten. Gemäß Fig. 3 besteht jedoch die Meßeinrichtung aus einem Sender 15 und einem Empfänger 16, deren Meßstrahl 17 durch den Probenbehälter 1 und die Plasmaprobe 2 hindurchgeht und von dem Hilfskörper 3 in dessen gehaltener Lage unterbrochen ist. Sobald der Hilfskörper 3 cntgegen der Haltekratt des Magneten 11 beim Einsetzen des Ge rinnens der Plasmaprobe 2 abgelenkt wird, trifft der von dem Sender 15 ausgesandte Meßstrahl 17 auf den Empfänger 16 und löst einen Meßimpuls aus, welcher den Gerinnungszeitpunkt bestimmt. Der Meßstrahl 17 hat vorzugsweise eine Wellenlänge, welche nicht durch Trübungen in der Plasmaprobe 2 beeinflußt wird. Geeignet dafür ist eine Infrarotstrahlung.
  • Bei dem Gerät gemäß Fig. 4 ist der Probenbehälter 1 zwischen den Polen 18 und 19 eines Magneten hindurchgeführt, welcher den Hilfskörper 3, der eine Stahlkugel ist gegenüber der sich in dem Probenbehälter 1 bewegenden Plasmaprobe 2 festhält. An dem Hilfskörper 3 ist wieder eine Kolbenstange 4 angebracht, die aus dem Probenbehälter 1 herausragt und in einem Unterbrecherkolben 20 endet. Oberhalb des Kolbens 20 ist ein Sender 15 und ein Empfänger 16 angeordnet, zwischen denen ein Meßstrahl 17 übertragen wird. Sobald der Hilfskörper 3 und mit ihm der Kolben 20 unter der Wirkung der vergrößerten Zähigkeit der gerinnenden Plasmaprobe 2 nach oben ausgelenkt wird, unterbricht der Kolben 20 den Meßstrahl 17 und löst so einen Meßimpuls aus. Da der Meßstrahl 17 nicht durch die Plasmaprobe 2 hindurchgeht, kann hier eine fotoelektrische Meßeinrichtung mit einem Meßstrahl 17 im sichtbaren Bereich verwendet werden.
  • Gemäß Fig. 5 ist der Hilfskörper 3 über eine aus dem Probenbehälter 1 hinausgeführten Kolbenstange 4 an einer Feder 6 gehalten. Der Probenbehälter 1 ist zwischen den Platten 21 und 22 eines Kondensators hindurchgeführt, welche in Höhe des ein geeignetes Dielektrikum darstellenden Hilfskörpers 3 angeordnet sind. Sobald der Hilfskörper 3 unter Einfluß des geronnenen Plasmas 2 gegenüber den Kondensatorplatten 21, 22 ausgelenkt wird, ändert sich die Kapazität des Kondensators, was mittels eines geeigneten Meßgerätes 23 im Stromkreis des Kondensators festgestellt werden kann.
  • In den Figuren 6 und 7 ist eine bevorzugte Lösung dargestellt. Der Hilfskörper 3 besteht hier aus einer Stahlkugel, die vollständig in die Plasmaprobe 2 des Probenbehälters 1 eintaucht und mittels eines Magneten 11 festgehalten ist (Fig. 7). Der Probenbehälter 1 ist in eine Bohrung eines Aluminiumblockes 24 eingesetzt, welcher durch eine nicht dargestellte, elektronisch gesteuerte Heizung auf genau 370 C aufgeheizt ist. Dieses Aufheizen dient dem Zweck , vergleichbare Versuchsbedingungen herzustellen. Der Probenbehälter 1 stützt sich auf einem in einem erweiterten Teil der Bohrung in dem Aluminiumblock 24 leicht beweglich geführten Kolben 25 ab, der gegenüber dem Aluminiumblock 24 mittels einr Feder 26 abgestützt ist und mittels einer Exzenterscheibe 27 hin und her verschoben werden kann. Dadurch verschiebt sich auch der Probenbehälter 1 und mit ihm die Plasmaprobe 2. In Fig. 6 ist der Antrieb 28 für die Exzenterscheibe 27 schematisch dargestellt. Als Antrieb 28 wird vorzugsweise ein Synchronmotor verwendet. Aus Fig. 6 ist auch ersichtlich, daß in dem ruhenden Aluminiumblock 24 in der Höhe des am Magneten 11 gehaltenen Hilfskörpers 3 eine weitere Bohrung 29 vorgesehen ist, die quer zum Haltemagneten 11 verläuft. In diese Bohrung 29 ist eine Meßeinrichtung aus einem Sender 15 und einem Empfänger 16 eingesetzt, dessen Meßstrahl 17 von dem im Probenbehälter 1 gehaltenen Hilfskörper 3 unterbrBchen ist.
  • Der Untersuchungsablauf der Plasmaprobe 2 ist wie folgt: In den Probenbehälter 1 wird 0,2 ml Thromboplastin-Kalzium-Lösung eingefüllt und der kugelförmige Hilfskörper 3 eingesetzt. Dann wird der Probenbehälter in die dafür vorgesehene Aufnahmebohrung in dem Aluminiumblock 24 und in eine nicht dargestellte Befestigungsbohrung in dem Antriebskolben 25, in welchem der Probenbehälter beispielsweise durch von einer Gummimanschette hervorgerufene- Reibung gehalten ist, eingesetzt. Anschließend wird 0,1 ml Plasma, beispielsweise mit Hilfe einer autsmatischen Startpipette, die einen Zeitmesser in Betrieb setzt, in den Probenbehälter eingeführt.
  • Gleichzeitig beginnt der Antrieb 28 mit einer Umdrehung von etwa 90 U/min umzulaufen und bewegt über die Exzenterscheibe 27 und den Antriebskolben 25 den Probenbehälter 1 auf und ab.
  • der Solange keine Gerinnung eintritt, wirdgelförmige HiUskörper 3 durch den Magneten 11 schwebend in der Plasmaprobe 2 gehalten. Sobald die Gerinnung der Plasmaprobe 2 einsetzt, wird der Bewegungswiderstand an dem Hilfskörper 3 so groß, daß er aus dem Meßstrahl 17 zwischen Sender 15 und Empfänger 16 ausgelenkt wird. Dadurch wird ein Meßimpuls erzeugt, der den bei der Einführung des Plasmas in den Probenbehälter inganggesetzten Zeitmesser abschaltet, so daß der Zeitraum bis zum Gerinnungszeitpunkt auf dem Zeitmesser abgelesen werden kann.
  • In den meisten Fällen kommt es bei der Gerinnungsuntersuchung darauf an, das prozentuale Verhältnis zwischen einem normalen Plasma und einem Plasma, welches durch Behandlung in seiner Gerinnungsfähigkeit verändert worden ist, festzustellen. Es ist dazu erforderlich, das Gerät durch Aufstellung von Eichkurven zu eichen. Zu diesem Zweck wird der bis zum GerinnungszeitpuSL ventreichende Zeitraum für in bestimmten Maße verdünnte Plasmaproben bestimmt und in einem Koordinatensystem aufgetragen. Für die in unbekanntem Maße verdünnte Plasmaprobe kann Rann anhand des gemessenen Zeitraumes, der bis zum Gerinnungszeitpunkt versticht und anhand der Eichkurve der Verdünnungsgrad festgestellt werden. Ähnlich können anhand von anderen vorbestimmten Eichkurven Rückschlüsse auf die Art und Zusammensetzung einer unbekannten Plasmaprobe gezogen werden.
  • Gemäß den Fig.8 und 9 ist der Hilfskörper 3, der aus einer magnetisierbaren Kugel besteht, von einem Magneten mit zwei einander gegenüberliegenden Magnetpolen 18,19 berührungsfrei von der Wand des Probenbehälters gehalten. Zusätzlich zu dem in Zusammenhang mit Fig.6 beschriebenen Sender 15 und Empfänger 16, welche bei der Ablenkung des Hilfskörpers einen Meßimpuls erzeugen, ist oberhalb des Magneten ein Strahlungsschalter aus einem zweiten Sender 30 und Empfänger 31 angeordnet. Der Strahlungsschalter bildet eine Strahlungsschranke 32 aus, die den Probenbehälter durchkreuzt.und mit deren Hilfe der Durchgang des in die im Probenbehälter befindliche Hilfslösung eingebrachten Plasmas festgestellt werden kann.
  • Sobald die Strahlungsstärke der Strahlungsschranke 32 beim Durchgang des eingeführten Plasmas verändert wird, liefert der Empfänger 31 einen veränderten Meßwert, der den Beginn der Messung anzeigt und durch den z.B. ein nicht gezeigter Zeitmesser eingeschaltet werden kann, der dann wieder abgeschaltet wird, wenn der die Ablenkung des Hilfskörpers 3 feststellende Empfänger 16 einen entsprechenden Abschaltimpuls liefert.
  • Der Probenbehälter 1 ist gemäß den Fig.8 und 9, wie schon im Zusammenhang mit den Fig.6 und 7 beschrieben, mit Hilfe einer Gummimanschette 34 in eine Bohrung 33 des den Probenbehälter hin- und herbewegenden Stößels 25 eingeklemmt.
  • - Patentansprüche -

Claims (12)

  1. Patentansprüche Gerät zum Messen des Gerinnungszeitpunktes von insbesond ere menschlichem Plasma mit einem eine zu untersuchende Plasmamenge aufnehmenden Probenbehälter und mit einer auf eine Eigenschaftsandarung des Plasmas bei dessen Gerinnen ansprechenden Meßeinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß eine den Probenbehälter (1) mit dem eingeführten Plasma (2) in Bewegung versetzende Antriebseinrichtung (25, 27, 28) vorgesehen ist und daß ein in das Plasma (2) in dem Probenbehälter (1) eintauchender Hilfskörper (3) vorgesehen ist, der entgegen dem Bewegungswiderstand des nicht geronnenen Plasmas von einer Halteeinrichtung (6, 11) gehalten ist und der unter Einfluß des den Gerinnungszeitpunkt bestimmenden Bewegungswiderstandes des geronnenen Plasmas aus seiner gehaltenen Idge ablenkbar ist, wobei die Meßeinrichtung (7, 8; 19, 14; 15, 16; 21, 22,23) die Ablenkung des Hilfakörpers (3) feststellt.
  2. 2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteeinrichtung ein mit einem magnetisierbaren Teil (10) des Hilfakörpers d3) zusammenwirkender Magnet (11) ist.
  3. 3o Gerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnet (11) neben dem Probenbehälter (1) angeordnet ist und daß der magnetisierbare Hilfskörper (3) in dem sich durch die Wand des Probenbehälters (1) erstreckenden Magnetfeld gehalten ist.
  4. 4. Gerät nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnet zwei auf gegenüberliegenden Seiten des Hilfskörpers (3) angeordnete Magnetpole (18,19) aufweist.
  5. 5. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Hilfskörper (3) in einem elektrischen oder magnetischen Feld gehalten oder in dieses hinein ablenkbar ist und daß das Feld durch die Ablenkung des Hilfskörpers (3) meßbar veränderbar ist (Fig.5).
  6. 6. Gerät nach den Ansprüchen 2 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß das durch die Ablenkung des Hilfskörpers (3) meßbar veränderbare Feld von dem den Hilfskörper (3) haltenden Magneten (11,18,19) erzeugt ist.
  7. 7. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßeinrichtung einen einen Meßstrahl (17) aussendenden Sender (15) und einen den Meßstrahl empfangenden Empfänger (16) aufweist und daß der Meßstrahl (17) von dem Hilfskörper (3) in dessen gehaltener Stellung oder bei dessen Ablenkung unterbrochen ist.
  8. 8. Gerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Probenbehälter (1) quer zum Meßstrahl (17) diesen kreuzend, bewegbar ist und daß der Meßstrahl aus einer nicht durch Plasmatrübungen od. dgl. beeinflußbaren Strahlung, vorzugsweise einer Infrarotstrahlung, besteht.
  9. 9. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßeinrichtung einen durch die Ablenkung des Hilfskörpers (3) selbsttätig abschaltenden Zeitmesser aufweist.
  10. 10. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß ein Strahlungsschalter (30,31) vorgesehen ist, durch welcheneine den Probenbehälter (1) im Abstand von dem gehaltenen Hilfskörper (3) kreuzende Strahlungsschranke (32) ausgebildet ist, welche beim Durchgang des in den Probenbehälter (1) eingeführten Plasmas meßbar veränderbar ist, wobei der Strahlungsschalter (30,31) auf die Veränderung der Strahlungsschranke (32) anspricht.
  11. 11. Gerät nach den Ansprüchen 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Zeitmesser von dem Strahlungsschalter (30,31) beim Durchgang des eingeführten Plasmas durch die Strahlungsschranke (32) einschaltbar ist.
  12. 12. Gerät nach den Ansprüchen 7,8 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Strahlungsschalter aus dem ddn bei der Ablenkung des Hilfskörpers unterbrochenen Meßstrahl aussendenden bzw. empfangenden Sender und Empfänger besteht, wobei der Meßstrahl die Strahlungsschranke ist.
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