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Gerät zum Messen des Gerinnungszeitpunktes von insbesondere menschlichem
Plasma Die Erfindung betrifft ein Gerät zum Messen des Gerinnungszeitpunktes von
insbesondere menschlichem Plasma mit einem eine zu untersuchende Plasmamenge aufnehmenden
Probenbehält er und mit einer auf eine Eigenschaftsänderung des Plasmas bei dessen
Gerinnen ansprechenden Meßeinrichtung.
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Das Gerät gemäß der Erfindung kann auch für tierisches Plasma verwendet
werden, es ist jedoch insbesondere für menschliches Plasma geeignet. Dabei kann
nicht nur der Gerinnungszeitpunkt als solcher festgestellt werden, sondern das erfindungsgemäße
Gerät eignet sich auch für die Bestimmung des Zeitraumes, Welcher verstreicht, bis
die Gerinnung des Plasmas eintritt, nachdem der Gerinnungsvorgang eingeleitet wurde.
Durch Vergleichsversuche kann festgestellt werden, ob ein vorliegendes Plasma in
seiner Gerinnungsfähigkeit verändert worden ist und durch die Länge des bis zum
Gerinnungszeitpunkt verstreichenden Zeitraumes können Rückschlüsse darauf gezogen
werden, wodurch bzw. wie stark die zu untersuchende Plasmaprobe in ihrer Gerinnungsfähigkeit
verändert (vergrößtert oder beeinträchtigt) ist. Die Meßergebnisse der untersuchin
Plasmaprobe werden mit den Meßergebnissen von Normalproben, die gesteuert behandelt
sein können, verglichen.
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Es ist üblich, zur Steuerung der Gerinnung der Plasmaprobe eine bestinunte
Menge einer Hilfslösung, z.B. aus hromboplastin und Kalziumchlorid zuzusetzen. Es
kommt nun darauf an, den Zeitraum, der zwischen dem Zusetzzeitpunkt der Hilfslösung
und dem Gerinnungszeitpunkt des Plasmas verstreicht, möglichst genau zu bestimmen.
Bei einem bekannten Verfahren
wird der Gerinnungszeitpunkt durch
eine elektrische Widerstandsmessung mit Hilfe von sich bewegenden Platinhäkchen
bestimmt, die nach der Zugabe der Hilfslösung in die Plasmaprobe eingeführt werden0
Der Nachteil von nerkömmlichen Geräten, die nach diesem Prinzip arbeiten, liegt
darin, daß die Meßgenauigkeit durch die Arbeitsweise der Bedienungsperson, die die
Platinhäkchen erst einsetzen muß, beeinflußt wird, was für eine genaue Messung vermieden
werden muß.
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Es ist ein anderes Verfahren bekannt, bei welchem optisch die sich
beim Gerinnen des Plasmas sehr schnell verändernde Trübung der Plasmaprobe gemessen
wird. Daher der rübungsgrad nicht nur vom-Gerinnungszeitpunkt, sondern auch von
Zus sätzen, die bei unterschiedlichen Plasmaproben unterschiedlich vorliegen, beeinflußt
wird, lassen die Ergebnisse dieses Meßverfahrens nur unsichere Rückschlüsse auf
die Art des untersuchten Plasmas zu und darüberhinaus ist dieses Meßverfahren verhältnismäßig
ungenau. Beispielsweise können sämtliche lipämischen Plasmen, deren Trübung durch
vorhandene Neutralfette beeinflußt wird, mit Hilfe dieses bekannten Ver~-fahrens
nicht mit Erfolg untersucht werden. Dies bedeutet aber, daß Llt Hilfe diesen Verfahrens
keine Gerinnungsuntersuchungen durchgeführt werden können, bei denen eine Aktivierung
durch Kaolinzusätze erfolgt,
Durch die Erfindung wird ein wirksames
Gerät der eingangs erwähnten Art mit hoher Meßgenauigkeit geschaffen, welches sich
für sämtliche gerinnungs-physiologischen Untersuchungen eignet, z.B. so ausgebildet
werden kann, daß die Untersuchung von Trübungen der zu untersuchenden Probe unbeeinflußt
ist0 Die Erfindung geht davon aus, daß sich der Gerinnungszeitpunkt vorteilhaft
durch die schnelle Änderung der Zähigkeit des Plasmas beim Gerinnen sehr genau bestimmen
läßt.
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Zur Verwirklichung dieses Gedankens wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
laß eine den Probenbehälter mit dem eingeführten Plasma in Bewegung versetzende
Antriebseinrichtung vorgesehen ist und daß ein in das Plasma in dem Probenbehälter
eintauchender Hilfskörper vorgesehen ist, der entgegen dem Bewegungswiderstand des
nicht geronnenen Plasmas von einer Halteeinrichtung gehalten ist und der unter Einfluß
des den Gerinnungszeitpunkt bestimmenden Bewegungswiderstandes des geronnenen Plasmas
aus seiner gehaltenen Lage ablenkbar ist, wobei die Meßeinrichtung die Ablenkung
des Hilfskörpers feststellt0
Die auf den Hilfskörper einwirkende
Haltekraft der Halteeinrichtung ist so groß, daß der Hilfskörper in der sich bewegenden
Plasmaprobe festgehalten wird. Sobald aber die Zähigkeit des Plasmas wegen des einsetzenden
Gerinnens eine vorbestimmte Größe überschreitet, wird der Hilfskörper durch die
Halteeinrichtung freigegeben, so daß er nun von dem sich bewegenden Plasma mitgenommen
wird0 Dadurch wird in der Meßeinrichtung ein Meßimpuls erzeugt. Da sich die Zähigkeit
des Plasmas beim Gerinnen sehr schnell um einen großen Wert ändert, kommt es im
Gerinnungszeitpunkt plötzlich zu einer großen Ablenkung des Hilfskörpers, die sich
in einem deutlichen Meßimpuls äußert. Wegen der schnellen Änderung der Zähigkeit
des Plasmas beim Gerinnen kann für die Größe der Haltekraft der Halteinrichtung
ein verhältnismäßig großer Spielraum zugelassen werden, ohne daß die Genauigkeit
der Bestimmung des Gerinnungszeitpunktes dadurch wesentlich beeinflußt wird.
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Wenn oben angegeben ist, daß der Hilfskörper in dem Plasma gehalten
ist, so soll dies nicht so verstanden werden, daß sich der Hilfskörper überhaupt
nicht mit dem noch nicht geronnenen, sich bewegenden Plasma mitbewegen darf. Wichtig
ist est daß es zu einer deutlichen Ablenkung des Hilfskörpers aus seinem vorherigen
Ruhe- oder Bewegungszustand kommt, sobald das Plasma gewinnt,
Der
Hilfskörper braucht nicht vollständig in das Plasma einzutauchen. Er kann beispielsweise
aus einer Stange, welche mit ihrem Ende in das Plasma eintaucht, bestehen, die ausserhalb
des Probenbehälters mittels der Halteeinrichtung gehalten ist. Die Halteeinrichtung
kann z.B. aus einer Feder mit geeigneter Federkraft bestehen, die auf den Hilfskörper
einwirkt, Der Hilfskörper kann auch durch Reibung gehalten werden, wobei die Größe
der Reibungskraft an die Größe des Bewegungswiderstandes des nicht geronnenen Plasmas
angepaßt ist. Es kann auch eine entsprechend ausgelegte Dämpfungseinrichtung verwendet
werden.
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Bevorzugt wird eine Halteeinrichtung'aus einem mit einem magnetisierbaren
Teil des Hilfskörpers zusammenwirkenden Magneten. Dieser Magnet kann ein Permanentmagnet
sin oder es kann auch ein Elektromagnet, vorzugsweise mit einstellbarer Magnetkraft,
verwendet werden. Wird die Halteeinrichtung einstellbar gehalten, was selbstverständlich
für sämtliche geeignete Halteeinrichtungen gilt, dann kann das erfindungsgemäße
Gerät mit Hilfe von Vergleichsproben in einfacher Weise geeicht werden.
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Eine aus einem Magneten bestehende Halteeinrichtung eignet sich insbesondere
dann, wenn der Hilfskörper vollständig vom Plasma in dem Probenbehälter umgeben
ist. Der Hilfskörper
kann dann ein einfacher Kolben oder eine Kugel
aus Stahl sein, die in dem sich durch die Wand des Probenbehälters hindurch erstreckenden
Magnetfeld des Haltemagneten gehalten ist.
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Dadurch kann eine gesonderte Rührung des Hilfskörpers entfallen, weil
er an der Wand des Probenbehälters, der z.B. aus einem Reagenzglas besteht, geführt
isto Wird ein Haltemagnet verwendet, dessen gleich starke Pole auf verschiedenen
Seiten des Probenbehälters angeordnet sind, dann wird ein geeigneter Hilfskörper
auch frei in dem sich bewegenden, nicht geronnenen Plasma schwebend gehalten, so
daß Reibungseinflüsse, die nicht vom Plasma hervorgerufen sind, vollständig ausgeschaltet
sind0 Zur Feststellung der Ablenkung des Hilfskörpers aus seiner gehaltenen Lage
können verschiedenartige Meßeinrichtungen verwendet werden. Beispielsweise ist ein
Meßschreiber geeignet, dessen Schreibstift in geeigneter Weise mit dem Hilfskörper
verbunden ist. Es kann auch ein elektrischer Schalter vorgesehen werden, welcher
von dem Hilfskörper bei seiner Ablenkung geschlossen oder geöffnet wird, so daß
ein elektrischer Meßimpuls entsteht. Der Hilfskörper kann auch in geeigneter Weise
mit einem Zeiger verbunden werden, der bei der Ablenkung des Hilfskörpers ausgelenkt
wird. Mit Vorteil wird jedoch eine Meßeinrichtung verwendet, die berührungslos mit
dem Hilfskörper zusammenwirkt0
Beispielsweise kann der Hilfskörper
vollständig oder teilweise in einem elektrischen oder einem magnetischen Peld gehalten
oder in dieses hinein ablenkbar sein, wobei das Feld durch die Ablenkung des Hilfskörpers
meßbar veränderbar ist.
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Hierzu eignet sich z.B. ein Kondensator, dessen Kapazität sich durch
die Ablenkung eines ein geeignetes Dielektrikum darstellenden Hilfakörpers ändert.
Es kann auch eine Meßeinrichtung verwendet werden, welche von einer durch die Ablenkung
eines geeigneten Hilfskörpers hervorgerufenen Induktionsänderung im Meßkreis Gebrauch
macht. Insbesondere, wenn das meßbar veränderbare Feld von dem den Hilfskörper haltenden
Magneten erzeugt ist, vereinfacht sich der Aufbau des erfindungsgemäßen Gerätes.
Die Änderung des durch die Ablenkung des Hilfskörpers beeinflußten Feldes kann in
bekannter Weise mit Hilfe der auftretenden Induktionsänderung festgestellt werden0
In einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung besteht die Meßeinrichtung
aus einem einen Meßstrahl aus sendenden Sender und einem den Meßstrahl empfangenden
Empfänger, wobei der Meßstrahl von dem Hilfskörper in dessen gehaltener Stellung
oder bei dessen Ablenkung unterbrochen wird. Die Wellenlänge des Meßstrahls kann
dabei im sichtbaren oder unsichtbaren Bereich liegen. Ist der Bilfskörper vollständig
in der Plasmaprobe eingetaucht, dann wird ein Meßstrahl bevorzugt, der nicht durch
Plasmatrübungen oder dgl. beeinflußbar ist. Beispielsweise eignet sich hierfür eine
Infrarotstrahlung.
Wenn der Meßstrahl sich durch die gegenüberliegenden
Wände des Probenbehälters, sowie durch die Plasmaprobe hindurcherstreckt, dann sind
der Probenbehälter und das Plasma für die Meßstrahlung durchlässig und der Hilfskörper
undurchlässig oder doch weniger durchlässig.
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Wie auch bei einem Meßyerfahren, welches auf die Veränderung eines
veränderbaren Feldes durch die Ablenkung des Hilfskörpers beruht, wird eine Messung
mit einer Meßstrahlung im unsichtbaren Bereich, insbesondere einer Infrarotstrahlung,
wenig oder überhaupt nicht von der Zusammensetzung des zu untersuchenden Plasmas
und von dessen Trübung beeinflußt. Mit derartigen Meßeinrichtungen lassen sich daher
sämtliche gerinnungs-physioSogischen Untersuchungen auch dann durchführen, wenn
der Hilfskörper vollständig in der sich bewegenden Plasmaprobe eintaucht.
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Die Messung mit dem erfindungsgemäßen Gerät kann selbsttätig mit Hilfe
einer Startpipette in Gang gesetzt werden, mit welcher das Plasma in den Probenbehälter
eingebracht wird. Durch die Startpipette wird beim Ausfließen des Plasmas das Anzeigegerät
der Meßeinrichtung, z.B. ein Schreiber oder ein Zeitmesser, eingeschaltet und durch
die Meßeinrichtung ausgeschaltet, sobald der Gerinnungszeitpunkt festgestellt wird.
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In einer bevorzugten Lösung ist zum Einschalten des Anzeigegerätes
der Meßeinrichtung ein Strahlungsschalter vorgesehen, der eine Strahlungsschranke
im oberen Bereich des Probenbehälters, diesen kreuzend, ausbildet. Die Strahlungsschranke,
z.B. eine Lichtschranke, wird beeinflußt, sobald das Plasma in den Probenbehälter
eingeführt ist und die Strahlungsschranke durchkreuzt. Durch den dabei entstehenden
Impuls wird das Anzeigegerät der Meßeinrichtung eingeschaltet und liefert eine Anzeige,
bis es durch die Ablenkung des Kilfsköpers aus seiner gehaltenen Lage wieder äbgeschaltet
wird.
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Die Strahlungsschranke kann auch so ausgebildet und angeordnet sein,
daß sie von dem Hilfskörper bei dessen Ablenkung unterbrochen wird, was das Meßgerät
feststellt.
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Dann vereinfacht sich der Aufbau des Geräts.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des erfindungagemäßen Geräts
dargestellt. In der Zeichnung zeigen: Fig.l bis 5 eine Auswahl von geeigneten Halteeinrichtungen
und Meßeinrichtungen fAr ein erfindungsgemäßes Gerät, Fig. 6 und 7 den grungsätzlichen
Aufbau eines erfindungsgemäßen Geräts in einer bevorzugten Lösung, und Fig.8 und
9 eine vorteilhafte Abwandlung des Geräts nach den Fig.6 und 7.
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In Fig. 1 ist ein Probenbehälter 1 zur Aufnahme einer Plasmaprobe
2 dargestellt. In die Plasmaprobe 2 taucht ein kolbenförmiger Hilfskörper 3 ein,
welcher an einer aus dem Probenbehälter 1 nach oben hinausgeführten Kolbenstange
4 befestigt ist. Die Kolbenstange 4 ist in einem Lager 5 verschiebbar geführt und
an einer Feder 6 befestigt. Von der Kolbenstange 4 ragt ein Zeiger 7 ab, der mit
einer Meßskala 8 zusammenwirkt. Wie durch den Doppelpfeil 9 angedeutet, ist der
Probenbehälter 1 und mit ihm die Plasmaprobe 2 mittels einer nicht dargestellten
Antriebseinrichtung schwingend hin und her verschiebbar, wohingegen der Hilfskörper
3 über die Kolbenstange 4 mittels der Feder 6 festgehalten ist. Solange das Plasma
2 in dem Probenbehälter 1 noch nicht geronnen ist, verschiebt sich die Plasmaprobe
gegenüber dem Hilfskörper 30 Sobald jedoch die Zähigkeit der Plasmaprobe 2 durch
das einsetzende Gerinnen einen durch die Feder 6 bestimmten Wert überschritten hat,
wird der Hilfskörper von der sich bewegenden Plasmaprobe 2 mitgenommen, so daß der
Zeiger 7 gegenüber der Meßskala 8 ausschlägt.
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Die in Fig. 2 gezeigte Einrichtung ist ähnlich aufgebaut, wie die
in Fig. 1. Gemäß Fig. 2 ist jedoch an der Kolbenstange 4 ein magnetisierbarer Körper
10 angebracht, welcher im Magnetfeld eines Magneten 11 gehalten ist. Die Haltekraft
des Magneten 11 ist so groß, daß der in die Plasmaprobe 2 eintauchende Hilfskörper
3 von der sich bewegenden Probe erst mitgenommen wird, wenn die Plasmaprobe gerinnt
und dadurch der Bewegungswiderstand
der Plasmaprobe 2 plötzlich
vergrößert ist.
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Dadurch wird der Hilfskörper 3 und mit ihm die Stange 4 ausgelenkt,
so daß das Ende 12 der Stange 4 einen elektrischen Schaltkontakt und'damit einen
Stromkreis für ein Meßgerät 14 schließen kann.
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Ähnlich wie in Fig. 2 ist auch bei dem Gerät gemäß pig. S der Hilfskörper
3 an der Kolbenstange 4 mittels eines magnetisierbaren Körpers 10 und eines mit
diesem zusammenwirkenden Magneten i1 in der Plasmaprobe 2 entgegen deren Bewegung
gehalten. Gemäß Fig. 3 besteht jedoch die Meßeinrichtung aus einem Sender 15 und
einem Empfänger 16, deren Meßstrahl 17 durch den Probenbehälter 1 und die Plasmaprobe
2 hindurchgeht und von dem Hilfskörper 3 in dessen gehaltener Lage unterbrochen
ist. Sobald der Hilfskörper 3 cntgegen der Haltekratt des Magneten 11 beim Einsetzen
des Ge rinnens der Plasmaprobe 2 abgelenkt wird, trifft der von dem Sender 15 ausgesandte
Meßstrahl 17 auf den Empfänger 16 und löst einen Meßimpuls aus, welcher den Gerinnungszeitpunkt
bestimmt. Der Meßstrahl 17 hat vorzugsweise eine Wellenlänge, welche nicht durch
Trübungen in der Plasmaprobe 2 beeinflußt wird. Geeignet dafür ist eine Infrarotstrahlung.
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Bei dem Gerät gemäß Fig. 4 ist der Probenbehälter 1 zwischen den Polen
18 und 19 eines Magneten hindurchgeführt, welcher
den Hilfskörper
3, der eine Stahlkugel ist gegenüber der sich in dem Probenbehälter 1 bewegenden
Plasmaprobe 2 festhält. An dem Hilfskörper 3 ist wieder eine Kolbenstange 4 angebracht,
die aus dem Probenbehälter 1 herausragt und in einem Unterbrecherkolben 20 endet.
Oberhalb des Kolbens 20 ist ein Sender 15 und ein Empfänger 16 angeordnet, zwischen
denen ein Meßstrahl 17 übertragen wird. Sobald der Hilfskörper 3 und mit ihm der
Kolben 20 unter der Wirkung der vergrößerten Zähigkeit der gerinnenden Plasmaprobe
2 nach oben ausgelenkt wird, unterbricht der Kolben 20 den Meßstrahl 17 und löst
so einen Meßimpuls aus. Da der Meßstrahl 17 nicht durch die Plasmaprobe 2 hindurchgeht,
kann hier eine fotoelektrische Meßeinrichtung mit einem Meßstrahl 17 im sichtbaren
Bereich verwendet werden.
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Gemäß Fig. 5 ist der Hilfskörper 3 über eine aus dem Probenbehälter
1 hinausgeführten Kolbenstange 4 an einer Feder 6 gehalten. Der Probenbehälter 1
ist zwischen den Platten 21 und 22 eines Kondensators hindurchgeführt, welche in
Höhe des ein geeignetes Dielektrikum darstellenden Hilfskörpers 3 angeordnet sind.
Sobald der Hilfskörper 3 unter Einfluß des geronnenen Plasmas 2 gegenüber den Kondensatorplatten
21, 22 ausgelenkt wird, ändert sich die Kapazität des Kondensators, was mittels
eines geeigneten Meßgerätes 23 im Stromkreis des Kondensators festgestellt werden
kann.
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In den Figuren 6 und 7 ist eine bevorzugte Lösung dargestellt. Der
Hilfskörper 3 besteht hier aus einer Stahlkugel, die vollständig in die Plasmaprobe
2 des Probenbehälters 1 eintaucht und mittels eines Magneten 11 festgehalten ist
(Fig. 7). Der Probenbehälter 1 ist in eine Bohrung eines Aluminiumblockes 24 eingesetzt,
welcher durch eine nicht dargestellte, elektronisch gesteuerte Heizung auf genau
370 C aufgeheizt ist. Dieses Aufheizen dient dem Zweck , vergleichbare Versuchsbedingungen
herzustellen. Der Probenbehälter 1 stützt sich auf einem in einem erweiterten Teil
der Bohrung in dem Aluminiumblock 24 leicht beweglich geführten Kolben 25 ab, der
gegenüber dem Aluminiumblock 24 mittels einr Feder 26 abgestützt ist und mittels
einer Exzenterscheibe 27 hin und her verschoben werden kann. Dadurch verschiebt
sich auch der Probenbehälter 1 und mit ihm die Plasmaprobe 2. In Fig. 6 ist der
Antrieb 28 für die Exzenterscheibe 27 schematisch dargestellt. Als Antrieb 28 wird
vorzugsweise ein Synchronmotor verwendet. Aus Fig. 6 ist auch ersichtlich, daß in
dem ruhenden Aluminiumblock 24 in der Höhe des am Magneten 11 gehaltenen Hilfskörpers
3 eine weitere Bohrung 29 vorgesehen ist, die quer zum Haltemagneten 11 verläuft.
In diese Bohrung 29 ist eine Meßeinrichtung aus einem Sender 15 und einem Empfänger
16 eingesetzt, dessen Meßstrahl 17 von dem im Probenbehälter 1 gehaltenen Hilfskörper
3 unterbrBchen ist.
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Der Untersuchungsablauf der Plasmaprobe 2 ist wie folgt: In den Probenbehälter
1 wird 0,2 ml Thromboplastin-Kalzium-Lösung eingefüllt und der kugelförmige Hilfskörper
3 eingesetzt. Dann wird der Probenbehälter in die dafür vorgesehene Aufnahmebohrung
in dem Aluminiumblock 24 und in eine nicht dargestellte Befestigungsbohrung in dem
Antriebskolben 25, in welchem der Probenbehälter beispielsweise durch von einer
Gummimanschette hervorgerufene- Reibung gehalten ist, eingesetzt. Anschließend wird
0,1 ml Plasma, beispielsweise mit Hilfe einer autsmatischen Startpipette, die einen
Zeitmesser in Betrieb setzt, in den Probenbehälter eingeführt.
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Gleichzeitig beginnt der Antrieb 28 mit einer Umdrehung von etwa 90
U/min umzulaufen und bewegt über die Exzenterscheibe 27 und den Antriebskolben 25
den Probenbehälter 1 auf und ab.
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der Solange keine Gerinnung eintritt, wirdgelförmige HiUskörper 3
durch den Magneten 11 schwebend in der Plasmaprobe 2 gehalten. Sobald die Gerinnung
der Plasmaprobe 2 einsetzt, wird der Bewegungswiderstand an dem Hilfskörper 3 so
groß, daß er aus dem Meßstrahl 17 zwischen Sender 15 und Empfänger 16 ausgelenkt
wird. Dadurch wird ein Meßimpuls erzeugt, der den bei der Einführung des Plasmas
in den Probenbehälter inganggesetzten Zeitmesser abschaltet, so daß der Zeitraum
bis zum Gerinnungszeitpunkt auf dem Zeitmesser abgelesen werden kann.
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In den meisten Fällen kommt es bei der Gerinnungsuntersuchung darauf
an, das prozentuale Verhältnis zwischen einem normalen Plasma und einem Plasma,
welches durch Behandlung in seiner Gerinnungsfähigkeit verändert worden ist, festzustellen.
Es ist dazu erforderlich, das Gerät durch Aufstellung von Eichkurven zu eichen.
Zu diesem Zweck wird der bis zum GerinnungszeitpuSL ventreichende Zeitraum für in
bestimmten Maße verdünnte Plasmaproben bestimmt und in einem Koordinatensystem aufgetragen.
Für die in unbekanntem Maße verdünnte Plasmaprobe kann Rann anhand des gemessenen
Zeitraumes, der bis zum Gerinnungszeitpunkt versticht und anhand der Eichkurve der
Verdünnungsgrad festgestellt werden. Ähnlich können anhand von anderen vorbestimmten
Eichkurven Rückschlüsse auf die Art und Zusammensetzung einer unbekannten Plasmaprobe
gezogen werden.
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Gemäß den Fig.8 und 9 ist der Hilfskörper 3, der aus einer magnetisierbaren
Kugel besteht, von einem Magneten mit zwei einander gegenüberliegenden Magnetpolen
18,19 berührungsfrei von der Wand des Probenbehälters gehalten. Zusätzlich zu dem
in Zusammenhang mit Fig.6 beschriebenen Sender 15 und Empfänger 16, welche bei der
Ablenkung des Hilfskörpers einen Meßimpuls erzeugen, ist oberhalb des Magneten ein
Strahlungsschalter aus einem zweiten Sender 30 und Empfänger 31 angeordnet. Der
Strahlungsschalter bildet eine Strahlungsschranke 32 aus, die den Probenbehälter
durchkreuzt.und mit deren Hilfe der Durchgang des in die im Probenbehälter befindliche
Hilfslösung eingebrachten Plasmas festgestellt werden kann.
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Sobald die Strahlungsstärke der Strahlungsschranke 32 beim Durchgang
des eingeführten Plasmas verändert wird, liefert der Empfänger 31 einen veränderten
Meßwert, der den Beginn der Messung anzeigt und durch den z.B. ein nicht gezeigter
Zeitmesser eingeschaltet werden kann, der dann wieder abgeschaltet wird, wenn der
die Ablenkung des Hilfskörpers 3 feststellende Empfänger 16 einen entsprechenden
Abschaltimpuls liefert.
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Der Probenbehälter 1 ist gemäß den Fig.8 und 9, wie schon im Zusammenhang
mit den Fig.6 und 7 beschrieben, mit Hilfe einer Gummimanschette 34 in eine Bohrung
33 des den Probenbehälter hin- und herbewegenden Stößels 25 eingeklemmt.
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- Patentansprüche -