DE533373C

DE533373C - Verfahren zum Einengen von alkalischer Kautschukmilch

Info

Publication number: DE533373C
Application number: DEK105178D
Authority: DE
Original assignee: K D P Ltd
Current assignee: K D P Ltd
Priority date: 1927-07-16
Filing date: 1927-07-16
Publication date: 1931-09-11

Description

Verfahren zum Einengen von alkalischer Kautschukmilch Bei der bisher üblichen Konzentrierung, insbesondere der Eindickung von KautschukmiIch, ist man in der Praxis so verfahren, daß man die bei der Einsammlung zwecks Verhütung der Koagulation vor der Weiterverarbeitung mit Alkali versetzte Kautschukmilch mit Schutzkolloiden, als welche so gut wie ausschließlich die alkalisch reagierenden Seifen in Frage kommen, und unter Umständen mit noch weiteren Alkalizusätzen versah und dann der Konzentrierung unterwarf. Dementsprechend besitzen alle Kautschukmilchkonzentrate, die technische Bedeutung erlangt haben, ausgesprochen alkalische Reaktion.
Es hat sich ergeben, daß neutrale Kautschukmilchkonzentrate viel besser verarbeitbar sind als alkalische; denn die daraus gewonnenen Kautschukmassen und -mischungen sind erheblich plastischer und lassen sich z. B. mit wesentlich geringerer Energie mastizieren und formen. Daher ist ein Verfahren zur Gewinnung neutraler Konzentrate technisch von hohem Wert. In der Literatur finden sich zwar Angaben darüber, daß Kautschukmilch ohne Zugabe von Alkali, ausschließlich durch ein nicht alkalisch reagierendes Schutzkolloid geschützt, konzentriert worden sei, wobei sich ein neutrales Konzentrat ergeben sollte. In die Praxis haben indessen solche Konzentrate niemals Eingang gefunden, was jedenfalls darauf zurückzuzuführen ist, daß das Einsammeln der für Konzentrierungszwecke geeigneten Kautschukmilch ohne Zugabe von Alkali, das die Entfaltung der in den Tropen außerordentlich zahlreichen Bakterien verhindert, praktisch nicht möglich ist. Die vorliegende Erfindung gibt ein Mittel an die Hand, auch ausgehend von einer ganz oder teilweise mit fixem Alkali beständig gemachten Kautschukmilch, wie sie z. B. bei normalem Plantagenbetrieb gewonnen wird, zu neutralen Konzentraten zu gelangen. Dabei wird das Alkali durch Zugabe einer Fettsäure gebunden, die mit ihm unter Bildung einer Schutzkolloidcharakter besitzenden Seife reagiert. Auf diese Weise wird nicht nur die alkalische Reaktion beseitigt, sondern überdies die Beständigkeit der Kautschukmilch erhöht. Es ist vorteilhaft, mehr von der Fettsäure zuzusetzen, als dem fixen Alkali äquivalent ist. Beispiel Kautschukmilch von ungefähr 30% Trokkengehalt, die durch einen Zusatz von ungefähr o, 5 % K O H (berechnet auf den Trockengehalt) gegen Bakterieneinwirkung .geschützt war, wird mit so viel Ölsäure versetzt, daß i kg der Kautschukmilch ungefähr zo g freie Ölsäure enthält. Hierauf wird bis zu einem Trockengehalt von ungefähr 65% konzentriert. Man erhält ein Konzentrat, das gegenüber Phenolphthälein keine alkalische Reaktion mehr zeigt. Das durch Zusatz der Ölsäure in der Kautschukmilch entstehende Alkalioleat wirkt als Schutzkolloid, das unter den gegebenen Bedingungen nicht mehr in praktisch in Betracht kommenden Umfang unter Alkaliabspaltung hydrolysieren kann, da die Hydrolyse durch die im LUberschuß vorhandene Fettsäure zurückgedrängt ist.
Die Neutralisation des Alkalis kann auch mit dem aus Kokosöl durch einen Fettspalter zu gewinnenden Fettsäuregerüisch vorgenommen werden, was gerade in den Kautschukmilch produzierenden Ländern aus wirtschaftlichen Gründen vorteilhaft ist. Man kariri ferner die Neutralisation auch durch saure Seifen bewirken. Dagegen sind selbstverständlich Fettsäuren, die auf die Kautschukmilch koagulierend wirken, zu vermeiden. Unter Konzentrierung ist jede Art von Wasserentzug in beliebiger Höhe zu verstehen.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Einengen von alkalischer Kautschukmilch, dadurch gekennzeichnet, daß durch fixe Alkalien vor Koagulation geschützte Kautschukmilch vor dem Einengen mit einer seifenbildenden Fettsäure neutralisiert oder zweckmäßig im überschuß versetzt wird.