DE53215C - An einem atmosphärischen ButterIafe ein Waschbebälter für die Luft - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Erfindung betrifft das Verfahren zur Herstellung von Butter oder Schlagsahne in der Weise, dafs durch die Milch oder Sahne Luft in fein zertheiltem 'Zustande hindurchgeprefst wird.

Fig. ι der Zeichnung veranschaulicht ein Beispiel für die Ausführung eines hierzu dienenden Apparates. Derselbe besteht aus einem auf einem Tisch α aufgestellten Behälter b aus Glas oder anderem geeigneten Material, welcher zur Aufnahme der Milch oder Sahne dient, am oberen Rande zweckmäfsig eine trichterförmige Erweiterung b^x besitzt und mit einem durchbrochenen Zwischenboden c versehen ist. Der Behälter ist mit einem Deckel d versehen, dessen unterer Rand g ausgezackt ist und welcher oben einen offenen Aufsatz e hat, der oben mittelst Deckels f abgedeckt ist. In den Behälter mündet unterhalb des durchbrochenen Bodens c das Luftzuleitungsrohr h, welches von dem Deckel j eines Behälters : ausgeht, der zum Waschen der Luft dient.

In diesem Behälter i befindet sich ebenfalls ein durchbrochener Boden k, unter welchem das Rohr I ausmündet, durch welches die Luft mittelst eines Gebläses oder von sonst einer geeigneten Quelle für comprimirte Luft unter Druck zugeführt wird. Der Waschbehälter, welcher luftdicht verschlossen werden kann, "ist mit einem Ablafshahn m versehen, ebenso besitzt der Behälter b einen Ablafshahn η für die Buttermilch, und in der Luftleitung h befindet sich der Hahn ο.

Die Benutzungsweise des Apparates ist folgende: Zunächst wird der Behälter i etwa bis zur Hälfte mit klarem kalten, filttirtem oder gekochtem und dann gekühltem Wasser gefüllt und darauf der Deckel j luftdicht geschlossen. Der Behälter b wird bei geschlossenen Hähnen η und ο etwa bis zur Hälfte mit der zu behandelnden Milch oder Sahne gefüllt, der Deckel d aufgesetzt und nun nach Oeffnung des Hahnes 0 das Gebläse in Thätigkeit gesetzt. Die von demselben durch das Rohr I gedrückte Luft tritt unterhalb des durchbrochenen Bodens k aus, wird durch letzteren fein zertheilt, beim Aufsteigen durch das Wasser gereinigt und tritt nun durch das Rohr h nach dem Behälter b über, woselbst sie unterhalb des durchbrochenen Bodens c ausströmt. Die Luft wird durch diesen Boden c ebenfalls wieder fein zertheilt, sprudelt in feinen Strahlen durch die in Bewegung kommende Milch oder Sahne empor und beeinflufst hierbei die Fettkügelchen derart, dafs sie sich in Form von kleinen Klümpchen zu Butter vereinigen.

Falls ein Anwärmen der Milch oder Sahne erforderlich ist, kann dies bei vorliegendem Apparat in sehr einfacher Weise dadurch bewirkt werden, dafs unter dem Waschapparat i eine Flamme angezündet oder das Rohr h an irgend einer Stelle zu einer Schlange ausgebildet wird, welche in einem Warmwasserbehälter liegt, so dafs also in beiden Fällen die Luft eine Erwärmung erfährt.

Wird dagegen eine Abkühlung der Milch für zweckmäfsig erachtet, so ist es nur nöthig, den Behälter, in welchem der Schlangentheil des Rohres h liegt, mit Eis zu füllen. Versuche haben gezeigt, dafs es zweckmäfsig ist,

wenn die Milch oder die Sahne während des Vorganges auf einer Temperatur von etwa 21 bis 24 ° C. erhalten wird.

Bei dem Durchblasen der Luft durch die Milch oder Sahne spritzen einzelne Tropfen durch die Oeffnungen im Deckelaufsatz e heraus, dieselben sammeln sich in dem trichterförmigen Rand b¹ und fliefsen durch die Auszackungen g des Deckelrandes wieder in den Behälter b zurück.

Ist der V^org^ang beendet, so wird die Buttermilch durch den Hahn η abgelassen, der Hahn dann wieder geschlossen, Wasser auf die Butter, welche ein granulirtes Aussehen besitzt, gegossen und dieselbe damit von der noch anhaftenden Buttermilch befreit und dann zusammengeballt.

Fällt der durchbrochene Boden c fort, so läfst man das Rohr h zweckmäfsig in ein durchbrochenes Ringrohr h¹ endigen, welches auf dem Boden des Behälters b liegt (Fig. 2).

Die Benutzung des Waschgefäfses i empfiehlt sich besonders dann, wenn man der Butter ein Conservirungsmittel zuführen will. In diesem Falle bringt man das betreffende Mittel mit dem. Waschwasser in den Behälter i ein, so dafs die durch das Wasser hochsteigende Luft hinreichend viel von dem Mittel mitreifst und gleichmäfsig durch die Milch oder Sahne vertheilt. Uebrigens genügt erforderlichenfalls ein Waschapparat für mehrere Buttergefäfse.

Das Verfahren bei der Herstellung von Schlagsahne ist im wesentlichen dasselbe, wie das zur Gewinnung von Butter.

Claims (1)

1. Patent-Ansprüch:

   Ein mit durchbrochenem Zwischenboden versehener heizbarer Waschbehälter (i) für die Luft, um letztere sporenfrei und unter geeignetster Temperatur und, bei Zusatz eines Gonservirungsmittels zum Waschwasser, gleichzeitig mit einem geeigneten Gehalt des Conservirungsmittels in die Sahne oder Milch einzuleiten, derart, dafs die sich bildende Butter damit imprägnirt wird, in Verbindung mit einem offenen oder mit einem bei e offenen Deckel d versehenen atmosphärischen Butterfafs.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.