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Apparat zur Abscheidung, Sterilisierung und Klärung des Fettes bei der Kadaververwertung.
Die vorliegende Erfindung bezweckt bei sog. Kadaver-Vernichtungs-und Verwertungsapparaten die vollkommene sofortige Trennung des verflüssigten Fettes von dem ammoniak- Italischen Dampf, eine sichere Erhitzung des Fettes auf die Sterilisationstemperatur, sowie eine weitgehende Klärung desselben durch den dauernden Ruhezustand.
Dieser Zweck wird vorliegender Erfindung gemäss dadurch erreicht, dass der Fettabscheider ganz oder teilweise von Dämpfen, heisser Luft oder heissen Flüssigkeiten geheizt wird. Vorteilhaft nimmt man als Flüssigkeit die vom Extraktor kommende Leimbrühe selbst, während die Aussenseite des Fettbehälters im oberen Teile von dem Dampf des Extraktors gebeizt werden kann.
In der Zeichnung ist der Apparat zur Durchführung des neuen Verfahrens unter Benutzung der vom Extraktor entnommenen heissen Leimbrühe und Dämpfen als Wärmemittel in Vertikalschnitt dargestellt.
In der Figur stellt a den sog. Extraktor dar, in weichem die Tierteile durch hochgespannten Dampf, der durch Ventil h eingeleitet wird erhitzt und zum Zerfall gebracht werden. Das dabei sich absondernde Flüssigkeitsgemisch aus Blut, Kondenswasser und Fett gelangt durch Rohrleitung b nach dem sog. Rezipienten d. Letzterer ist am oberen Ende durch Rohr c mit dem Extraktor verbunden. Das Innere das Rezipienten d ist durch eine beliebig zu gestaltende Wand 9 in 2 Räume geteilt, die am unteren Ende in offener Verbindung stehen, oben aber völlig getrennt sind. Nur durch ein mit Hahn j verschlossenes enges Rohr können beide Räume auch am oberen Ende in offene Verbindung gebracht werden.
Der Betrieb ist nun folgender :
Das Flüssigkeitsgemisch tritt durch Rohr b unten in den Rezipienten ein. Da im
Anfang des Betriebes nur Wasser ohne Fett eintlielt, wird sehr bald die untere Verbindung der beiden Räume des Rezipienten durch das Wasser verschlossen. Die Flüssigkeit steigt nun bei geöffnetem Hahn J und geschlossenem Hahn c in beiden Räumen gleichmässig an, wobei stets das Fett in dem kleineren Raum 9 zurückgehalten wird und die übrige fettfreie Brühe nach dem grössere Raum übertritt. Wenn man den Raum 9 entsprechend gross dimensioniert, wird schliesslich am Ende des Extraktionsprozesses das sämtliche aus den
Kadavern ausgeschmolzene Fett sich im Raum 9 befinden.
Oberhalb des Flüssigkeitsniveaus sind beide Räume des Rezipienten bei Beginn des Betriebes mit atmosphärischer Luft erfüllt, die sich jedoch in dem grösseren Raume sehr bald mit dem aus dem Extraktor durch Rohr c zuströmenden ammoniakalischen Dampf mischt resp. durch den Dampf ver- drängt wird, wenn der Entlüftungshahn k eine Weile geöffnet wird. Die atmosphärische Luft über dem Fottniveau b) oibt jedoch hierbei unverändert. Das Rohr f ist wohl weit genug, um in beiden Räumen den Druck auszugleichen, aber zu eng um einen Austausch von Dampf und Luft zu gestatten. Zweifellos wird etwas Dampf nach dem Fettraum gelangen und zwar entsprechend der Kompression, welche die Luft durch den Dampfdruck erfährt.
Die Luft selbst kann aber, weil spezifisch schwerer als der Dampf, nicht entweichen. bleibt also innen als Luftzone über dem Fettspiegel liegen und verhindert, damit die
Berührung das Fettes mit dem ammoniakaliscben Dampf.
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Der Raum aber dem Fett ist somit dauernd von atmosphärischer Luft erfüllt, d. h. das Fett bleibt von seiner Verflüssigung an dauernd der Einwirkung des ammoniakalischen Dampfes entzogen.
Die zweite sehr wichtige Wirkung dieser Vorrichtung besteht darin, dass das Fett während seines Aufenthaltes in Raum 9 von aussen her durch die umgebende Flüssigkeit eine stetige Erwärmung erfährt, die naturgemäss in'den oberen Zonen am grössten ist. Die heissesten Fettschichten werden daher von vornherein oben sein und oben bleiben, d. h. das Fett wird die der Dampfspannung entsprechende volle Sterilisationstemperatur annehmen, ohne dabei irgendwelche Zirkulation durchmachen zu müssen. Diese dauernde Ruhe des Fettes während der Erbitzungsperiode d. h. während seines ganzen Aufenthaltes im Rezi- pienton gestattet ein Niedersinken der suspendierten Schmutzteile und bringt dadurch eine weitgehende Klärung, also Verbesserung der Fettqualität zu Stande.
Nach Schluss des Extraktionsprozesses befinden sich sämtliche extrahierten Flüssigkeiten im Rezipienten, nämlich die Leimbrühe in Raum d und das nunmehr völlig sterilisierte und geklärte Fett in Raum p Die Abzapfung des Fettes kann nun in der Weise erfolgen, dass man Hahn f schliesst und den Zapfhahn e langsam öffnet. Das Fett wird dabei durch die von unten nachdrängende Leimbrühe nach oben von Hahn e hinausgedrängt.
Sobald Leimbrühe bei Hahn e ausfliesst, wird letzterer geschlossen. Man öffnet nun wieder Hahn f und lässt die gesamte Leimbrühe durch Hahn i zur weiteren Verarbeitung abfliessen.
Dieser Betriebsgang lässt die Vorteile der neuen Vorrichtung klar erkennen. Dieselben bestehen in Sofortiger Abtrennung des Fettes vom ammoniakalischen Dampf, sicheroSteriiisierung des Fettes und gleichzeitige Klärung desselben.
Erreicht wird diese Wirkung durch die dauernde Bedeckung des Fettniveaus mit atmosphärischer Luft und durch die Umhüllung des Fettraumes mit einem zweiten Raum, in welchem hochtemperierte Flüssigkeit sich befindet. Die angewandten technischen Mitte) gewähren den weiteren Vorteil der grössten Einfachheit einer billigen Herstellung und eines vollständig automatischen Betriebes.