DE499010C - Verfahren zur fortlaufenden Herstellung von Zellstoff - Google Patents
Verfahren zur fortlaufenden Herstellung von ZellstoffInfo
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- DE499010C DE499010C DEL67441D DEL0067441D DE499010C DE 499010 C DE499010 C DE 499010C DE L67441 D DEL67441 D DE L67441D DE L0067441 D DEL0067441 D DE L0067441D DE 499010 C DE499010 C DE 499010C
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-
- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21C—PRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
- D21C7/00—Digesters
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur fortlaufenden Herstellung von
Zellstoff, bei dem Rohstoff und Aufschlußflüssigkeit sich im Gegenstrom bewegen, unter
Verwendung eines geschlossenen Kochers mit offenem Standrohr.
Bei den bisher allgemein üblichen Verfahren zur Herstellung von Zellstoff aus Holz
wurde der unterbrochene Betrieb in der Mehrzahl der Fälle angewendet, indem Hackspäne
und Lauge in einem geschlossenen Kocher unter Druck erhitzt und dann nach Beendigung
der Kochung und nach Absenken des Druckes entleert wurden. Nachdem hierauf der Kocher eine frische Füllung erhalten
hatte, begann dasselbe Verfahren von neuem.
Sowohl in wärmetechnischer als auch wirtschaftlicher Beziehung sind hiermit große
Nachteile verknüpft, da einerseits die Ausnutzung der nicht laufend, sondern plötzlich
in großen Mengen anfallenden Abwärme Schwierigkeiten bereitet und andererseits
durch die notwendigen Pausen die Ausnutzung des Kochers eine sehr schlechte ist.
Es ist nun bekannt, durch wechselnde Zuführung von Koch- und Waschflüssigkeit den
Aufschließungsprozeß zu beschleunigen. Immerhin bedeutet dies nur eine geringe Verbesserung
gegenüber den bisher üblichen Verfahren, weil die Pausen zur Entleerung des Kochers und Frischfüllung trotzdem bestehenbleiben.
Es ist nun aber auch vorgeschlagen worden, bei der Herstellung von Zellstoff aus holzartigem
Rohstoff eine Reihe von miteinander verbundenen Behältern vorzusehen, durch die der Rohstoff in ununterbrochenem Betriebe in
der Weise geführt wird, daß die Behandlungsfiüssigkeiten an jedem Behälterende ausgepreßt
werden und die Durchlaufgeschwindigkeit jeder Behanrilungsstufe durch einstellbare
Widerstände zwischen je zwei aufeinanderfolgenden Behältern geregelt wird.
Das Aufweichen, Kochen mit Lauge, Waschen, Bleichen und Spülen erfolgt hierbei
also in ununterbrochenem Betriebe, wobei das Gegenstromprinzip in den verschiedenen Behältern
gewahrt ist. Dieses Verfahren besitzt aber auch wiederum wesentliche Nachteile insofern,
als erstens die Apparatur sehr verwickelt ist und zweitens einer ständigen Bedienung
und Überwachung bedarf, damit bei den verschiedenen Übergängen aus dem einen in den anderen Behälter keine Störungen auftreten.
Dies ist wohl auch der Grund, warum sich das Verfahren in der Praxis bisher nicht
eingebürgert hat.
Der Zweck der Erfindung ist es nun, alle diese Nachteile zu beseitigen, und zwar geschieht
dies unter Verwendung eines an sich bekannten geschlossenen Kochers mit offenem Standrohr dadurch, daß der Rohstoff
fortlaufend durch das Standrohr von oben eingeführt und die verbrauchte Lauge fortlaufend
oben aus dem Standrohr abgeführt wird.
Die Vorteile gegenüber den bekannten Verfahren liegen vor allen Dingen darin, daß die
benötigte Apparatur außerordentlich einfach ist und die Vorwärmung und Vorbereitung
der Stoffmasse innerhalb ein und desselben Behälters erfolgt, so daß sie in einem Zustand
in die Reaktionszone tritt, der die endgültige Aufschließung innerhalb kürzester Zeit ermöglicht.
Beim weiteren Absinken des Stoffbreies tritt eine zusätzliche Aufschließung ein, bis durch eine Entleerungsvorrichtung
to beliebiger Art unter möglichster Zurückhaltung der Kochflüssigkeit das Ausscheiden der
aufgeschlossenen Cellulose erfolgt.
Auf der Zeichnung ist schematisch ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens im Schnitt dargestellt.
e ist ein Zellstoffkocher, der in jeder beliebigen Form ausgeführt werden kann, sowohl
stehend wie auch liegend, d das Standao rohr, das der Zuführung des Holzkleins wie
der Abführung der verbrauchten Lauge dient und in den Kocherkörper hineinragt, so daß
sich im oberen Teil des Kocherkörpers ein Gasraum bilden kann, p sind die Heizscblangen,
k ein Zuführungsrohr für Frischlauge. / ist eine Austragevorrichtung beliebiger Bauart
zur Entfernung des fertig gekochten Zellstoffs, g ist ein Rohr zur Abführung der
Gase und Dämpfe aus dem Kocher zum Laugenbehälter i, um die dort befindliche Frischlauge
anzureichern und anzuwärmen, c ist ein Füllraum über dem Standrohr, der durch
einen Kegelabschluß b gegen die Außenluft und den Fülltrichter α abgesperrt ist, um die
übelriechenden Gase nicht ins Freie zu leiten. h ist der Abfluß der überschüssigen Laugen- !
mengen, die in einem Vorwärmer I die Abwärme an die Frischlauge abgeben, die durch
Rohr η in den Kocher e geführt wird. Die Form des Kocherkörpers kann der üblichen
entsprechen, zweckmäßig ist es, in Höhe des Eintritts der Frischlauge und des Dampfes,
wie in der Zeichnung angegeben, eine Verengung vorzunehmen, um eine gleichmäßige j
Durchtränkung und Erhitzung des Koch- j gutes zu erzielen.
Der Kochprozeß spielt sich folgendermaßen ab:
Das über Fülltrichter und Kegelabschluß go dem Füllraum c zugeführte Holzklein kommt
mit den aus dem Standrohrd! aufsteigenden j Dämpfen in Berührung und scheidet dabei
Luft und Gase aus, die gesondert abgeführt werden. Dabei wird das Holzklein so weit
durchfeuchtet, daß es beim Auftreffen auf den unter dem Abfluß h liegenden Flüssigkeitsspiegel
untersinkt, soweit es nicht durch den Druck der Holzkleinsäule untergetaucht | wird. Im Standrohr d sinkt das Holzklein *
allmählich nach unten, und zwar entgegen dem aufsteigenden Laugenstrom, der dabei seine
letzten Reste an SO2 an das Holzklein abgibt, ebenso seine Überschußwärme, wodurch das
Holzklein im Gegenstrom angewärmt wird. Die* Hackspäne gelangen allmählich in den
Kocherkörper e, um dort höheren Temperaturen und stärkerer Lauge ausgesetzt zu
werden. Dabei schreitet die Aufschließung des Holzkleins bzw. die Auflösung der Inkrusten
vor. Da der Teildruck des Wasserdampfes und der Teildruck der schwefligen Säure bei verschiedener Temperatur nicht
übereinstimmen, muß die Möglichkeit vorhanden sein, die evtl. auftretenden freien
Gase abführen zu können, ohne sie durch das Standrohr abzuleiten. Dazu ist der Gasraum
vorgesehen, dessen Druck sich beliebig einstellen läßt, teils durch Abführung der Gase
über Leitung g nach dem Laugenbehälter i, teils durch Öffnen der in verschiedener Höhe
angebrachten Abflußleitungen h für die verbrauchte
Lauge. Der im Kocherkörper e auftretende Druck hängt ab von der Höhe der Flüssigkeitssäule in d. Die Frischlauge hat
infolge der Anordnung des Behälters i über dem Ablauf h einen höheren Druck als im
Kocher e, so daß die Lauge selbsttätig dem Kocher zufließt, entsprechend der Regelung
mit einem Ventil. Durch das ständige Zufließen der Frischlauge von unten, entsprechend
dem Verbrauch, fließt eine entsprechende Menge von h ab. Die Erhitzung der
Lauge bzw. des Kocherinhalte erfolgt durch Dampf schlangen; p, die direkt oder indirekt
arbeiten können. Es besteht auch keine Schwierigkeit, das Frischlaugenrohr k in das
Standrohr d zu verlegen, um die Frischlauge vorzuwärmen und damit die Wärmeausnutzung
zu steigern.
Die Abführung des fertigen Zellstoffes erfolgt ebenfalls fortlaufend durch eine
Schleuse f, die an beliebiger Stelle von e sein kann.
Claims (1)
- Patentanspruch :Verfahren zur fortlaufenden Herstellung von Zellstoff, bei dem Rohstoff und Aufschlußflüssigkeit sich im Gegenstrom bewegen-, unter Verwendung eines geschlossenen Kochers mit offenem Standrohr, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohstoff fortlaufend durch das Standrohr (c, d) von oben eingeführt und die verbrauchte Lauge fortlaufend oben aus dem Standrohr (c) abgeführt wird.Hierzu 1 Blatt ZeichnungenRERUN. OEDnPCKT IN ΙϊΕΙΪ RKI
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEL67441D DE499010C (de) | 1926-12-11 | 1926-12-11 | Verfahren zur fortlaufenden Herstellung von Zellstoff |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEL67441D DE499010C (de) | 1926-12-11 | 1926-12-11 | Verfahren zur fortlaufenden Herstellung von Zellstoff |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE499010C true DE499010C (de) | 1930-05-30 |
Family
ID=7281847
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEL67441D Expired DE499010C (de) | 1926-12-11 | 1926-12-11 | Verfahren zur fortlaufenden Herstellung von Zellstoff |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE499010C (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1261387B (de) * | 1964-09-15 | 1968-02-15 | Escher Wyss Gmbh | Vorrichtung zum kontinuierlichen Impraegnieren von faserhaltigen Stoffen |
DE1264233B (de) * | 1960-02-08 | 1968-03-21 | Ass Pulp & Paper Mills | Verfahren zur Herstellung von Zellstoff aus Holz |
DE2341335A1 (de) * | 1972-09-11 | 1974-03-21 | Improved Machinery Inc | Vorrichtung zur materialaufbereitung mittels gasabsorption |
DE2439077A1 (de) * | 1973-09-03 | 1975-03-20 | Kamyr Ab | Verfahren und vorrichtung zur kontinuierlichen hydrolyse |
-
1926
- 1926-12-11 DE DEL67441D patent/DE499010C/de not_active Expired
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE1264233B (de) * | 1960-02-08 | 1968-03-21 | Ass Pulp & Paper Mills | Verfahren zur Herstellung von Zellstoff aus Holz |
DE1298874B (de) * | 1960-02-08 | 1969-07-03 | Ass Pulp & Paper Mills | Verfahren zur Herstellung von Zellstoff aus Holz |
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