DE220843C - - Google Patents
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- DE220843C DE220843C DENDAT220843D DE220843DA DE220843C DE 220843 C DE220843 C DE 220843C DE NDAT220843 D DENDAT220843 D DE NDAT220843D DE 220843D A DE220843D A DE 220843DA DE 220843 C DE220843 C DE 220843C
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C11B1/00—Production of fats or fatty oils from raw materials
- C11B1/12—Production of fats or fatty oils from raw materials by melting out
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Description
Ob.
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
u 220843 KLASSE 23«, GRUPPE
Die vorliegende Erfindung hat den Zweck, aus dem Gemisch von siedend heißer Leimbrühe
und Fett letzteres vollkommen abzuscheiden und möglichst sofort nach seiner Verflüssigung
der schädigenden Einwirkung der aus der Leimbrühe sich entwickelnden ammonia.kalischen
Dämpfe zu entziehen.
Die bisher bekannte, dem gleichen Zweck
dienende Vorrichtung besteht in einem geschlossenen Gefäß, . in welchem eine unten
offene, oben konisch zulpufende Haube angeordnet
ist. Das Gemisch von Fett und Leimbrühe wird dort unter die Haube eingeführt mit der
Absicht, das Fett sofort abzapfen und der längeren schädigenden Einwirkung des ammoniakalischen
Dampfes entziehen zu können.
Die angestrebte Wirkung tritt jedoch erst in dem Augenblick ein, wo die Haube ganz mit
• Flüssigkeit gefüllt ist und dauert auch nur
so lange, als sie ganz gefüllt bleibt. Von diesen beiden Bedingungen hängt die angestrebte
Wirkung vollkommen ab, denn solange die Haube nicht ganz gefüllt ist, muß sich über dem
Fettniveau eine Dampfzone befinden, wodurch sowohl die Fettäbzäpfung unmöglich gemacht
als auch die schädigende Einwirkung des Dampfes eingeleitet wird.
Das Füllen und dauernde Gefülltbleiben der
Haube setzt aber ganz bestimmte Betriebsmarapülatipnen
voraus. Bei Beginn des Betriebes, ist der Fettzapfhahn so zu regulieren,
daß genau soviel Luft aus der Haube entweicht, als Flüssigkeit von unten einströmt.
Wird' der Hahn zu wenig geöffnet, dann findet das einströmende Fett keinen Platz in der
Haube und drängt schließlich in den für die Leimbrühe bestimmten Raum hiaüber, geht
also für die Fettgewinnung verloren.
Wird umgekehrt der Zapfhahn zu weit geöffnet, dann findet eine plötzliche Druckentlastung
statt. Die überhitzte Leimflüssigkeit geht in heftiges Kochen über, drängt in die
Haube hinein, quirlt das Fett durcheinander und bringt eine Emulsion und Verseifung des
Fettes, d. h. also ebenfalls einen Verlust desselben
zustande. Die gleiche Kocherscheinung tritt auch ein, wenn der Zapfhahn ganz geschlossen
und die Haube völlig gefüllt ist, während die Leimbrühe außerhalb der Haube ein niedriges Niveau einnimmt. Die innerhalb
der Haube hochsteigende überhitzte .Leimbrühe gelangt, entsprechend dieser Flüssigkeitshöhe,
unter geringeren Druck als der Temperatur der Leimbrühe entspricht, und infolgedessen
geht eine sofortige Dampfentwicklung mit all den schon erwähnten schädlichen Nebenwirkungen vor sich.
Alle diese Nachteile sind durch die vorliegende Erfindung vermieden. Dieselbe gewährleistet
das vollkommene Abscheiden des Fettes vom ammoriiakalischen Dampf, jedoch ist das hierbei
angewendete technische Mittel nicht die sofortige Füllung und das dauernde Gefüllthalten
eines das Fett auffangenden Gefäßes, sondern das technische Mittel besteht darin,
daß in diesem Gefäß das Fettniveau von Anfang an mit; einer Zone atmosphärischer Luft
bedeckt ist, welche dem ammoniakalisehen
Dampf keinen Zutritt gestattet, und welche auch unter den wechselnden Betriebsverhältnissen
das Fett stets vor der Berührung mit dem Dampf schützt.
S Diese Wirkung, ist gänzlich unabhängig von allen Betriebsmanipulationen, sie vollzieht sich
vollkommen selbsttätig, ein Fettverlust durch Betriebsfehler ist ausgeschlossen, und hierin
liegt die iieue, bessere Wirkung, d. h. die wirt-
schaftliche Überlegenheit dem bereits Bekannten gegenüber. '
"In der Zeichnung stellt α den sogenannten Extraktor dar, in welchem die Tierteile durch hochgespannten Dampf, der durch Ventil K eingeleitet wird, erhitzt und · zum Zerfall gebracht werden. Das dabei sich absondernde Flüssigkeitsgemisch aus Fett und Leimbrühe gelangt durch Rohrleitung δ nach dem'sogenannten Rezipienten d. Letzterer ist am oberen
"In der Zeichnung stellt α den sogenannten Extraktor dar, in welchem die Tierteile durch hochgespannten Dampf, der durch Ventil K eingeleitet wird, erhitzt und · zum Zerfall gebracht werden. Das dabei sich absondernde Flüssigkeitsgemisch aus Fett und Leimbrühe gelangt durch Rohrleitung δ nach dem'sogenannten Rezipienten d. Letzterer ist am oberen
so Ende durch Rohr c mit dem Extraktor verbunden. Das Innere des Rezipienten d ist
durch eine beliebig", zu gestaltende Wand g in zwei Räume geteilt, ■ die am unteren Ende
in offener unverschließbarer Verbindung stehen, oben aber durch ein mit Hahn f versehenes
enges Rohr in verschließbare Verbindung miteinander gebracht sind.
Der Betrieb ist nun folgender:
Das Flüssigkeitsgemisch tritt durch Rohr δ
Der Betrieb ist nun folgender:
Das Flüssigkeitsgemisch tritt durch Rohr δ
3Q unten in den Rezipienten d ein. Da im Anfang
des Betriebes nur Wasser Ohne Fett einfließt, wird sehr bald die untere Verbindung
der beiden Räurne des Rezipienten durch das Wasser verschlossen. Die Flüssigkeit steigt
nun bei geöffnetem Hahn f und geschlossenem Hahn e in beiden Räumen ganz gleichmäßig
an, wobei stets das Fett in dem kleinen Raum g
zurückgehalten wird und die übrige fettfreie Brühe nach dem größeren Raum übertritt.
Wenn man Raum g, entsprechend groß dimensioniert,
wird schließlich am Ende des Extraktionsprozesses das sämtliche aus den Tierteilen
ausgeschmolzene Fett sich im Raum g befinden. Oberhalb des Flüssigkeitsniveäus sind beide
Räume des Rezipienten bei Beginn des Betriebes mit atmosphärischer Luft erfüllt; jedoch
wird diese sich in dem größeren Raum bald mit dem durch Rohr c zuströmenden
ammoniakalischen Dampf mischen bzw. durch diesen Dampf verdrängt werden, zumal wenn
der Entlüftungshahn k eine Weile . geöffnet, wird. Die atmosphärische Luft über dem
Fettniveau bleibt jedoch hierbei unverändert. Das Rohr f ist wohl weit genug, um in
beiden Räumen den Druck auszugleichen, aber zu eng, um einen Austausch von Dampf und
Luft zu gestatten. Zweifellos wird u. U. etwas Dampf nach dem Fettraum gelangen können,
und zwar entsprechend der Kompression, welche die Luft durch den Dampfdruck erfährt.
Die Luft selbst kann aber, weil spezifisch schwerer als der Dampf, nicht verdrängt
werden, bleibt vielmehr stets als Luftzone über dem Fettspiegel liegen und verhindert
damit die Berührung des Fettes mit dem ammoniakalischen. Dampf.
Der Raum über dem Fett st somit dauernd von atmosphärischer Luft erfüllt, d. h. das
Fett bleibt dauernd von seiner Verflüssigung an der Einwirkung des ammoniakalischen
Dampfes entzogen.
Eine zweite sehr: wichtige Wirkung, dieser
Vorrichtung besteht darin, daß das Fett während seines Aufenthaltes im Raum g von außen
her durch die umgebende Flüssigkeit eine stetige Erwärmung erfährt, die naturgemäß
in den oberen Zonen am größten ist. Die heißesten Fettschichten werden daher stets
oben, sein und oben bleiben, und da ferner die Flüssigkeiten in beiden Räumen stets das
gleiche Niveau haben, also keine Siedeerscheir nung im Raum g eintreten kann, so wird das
Fett die volle Dampf temperatur annehmen, also auch vollkommen sterilisiert werden, ohne
. dabei irgendwelche Zirkulation durchmachen zu müssen. Diese dauernde Ruhe des Fettes,
welche durch keinerlei fehlerhafte 'Betriebs-.
maßnahmen gestört werden kann, gestattet ein Niedersinken der suspendierten Schmutzteile
und bringt eine weitgehende Klärung, also Verbesserung der Fettqualität zustande.
Nach Schluß des Extraktionsprozesses befinden sich die sämtlichen extrahierten Flüssigkeiten
im Rezipienten, nämlich die Leimbrühe im Raum d und das nunmehr völlig sterilisierte
und. geklärte Fett im Raum g. Die Abzapfung des Fettes kann nun in der Weise erfolgen, daß
man Hahn f schließt und den Zapfhahn β
langsam öffnet. Das Fett wird dabei durch die
von unten nachdrängende Leimbrühe nach oben zum Hahn . e hinausgedrängt. Sobald
Leimbrühe bei Hahn β ausfließt, wird letzterer geschlossen. Man öffnet nun wieder Hahn f
und läßt die gesamte Leimbrühe durch Hahn i zur weiteren Verarbeitung abfließen. .
Dieser Betriebsgang läßt die Vorteile der heuen Einrichtung klar erkennen. Dieselben
bestehen in der sofortigen Abtrennung des Fettes vom ammoniakalischen Dampf sowie
in der sicheren Sterilisierung des Fettes ,und gleichzeitigen Klärung desselben.
Erreicht wird diese Wirkung durch die dauernde Bedeckung des Fettniveaus mit
atmosphärischer Luft und durch die Umhüllung des Fettbehälters mit einem zweiten
Raum, in welchem sich hochtemperierte Flüssigkeit stets in gleichem Niveau wie im Fettbehälter
befindet. Die angewandten technischen Mittel gewähren den weiteren Vorteil
der größten Einfachheit, einer billigen Her- lao stellung und eines vollständig automatischen
also nie versagenden Betriebes.
Claims (1)
- 3 ;Patent-An SPRU ch:Vorrichtung zum Sterilisieren, Klären und Abscheiden des Fettes aus der Leimbrühe, bestehend aus einem von einem geschlossenen . Behälter für die Leimbrühe umgebenen unten offenen Fettsammelgefäß, dadurch gekennzeichnet,, daß das mit seinem oberen Rand am Deckel des äußeren Behälters befestigte Fettsammelgefäß aiich oben mit dem erste- to ren durch ein verschließbares Bohr in Verbindung steht, zum Zweck, das im Fettsammelgefäß befindliche Fett durch eine bleibende Luftschicht vor der Einwirkung der ammoniakalischen Dämpfe der Leimbrühe zu schützen..." Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE220843C true DE220843C (de) |
Family
ID=481865
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT220843D Active DE220843C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE220843C (de) |
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- DE DENDAT220843D patent/DE220843C/de active Active
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